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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Haschek, Anton M.: Kritische Bemerkungen zur Messung der Brennweiten photographische Objective
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0037

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Kritische Bemerkungen zur Messung der Brennweiten etc.

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rungsweise machen, sondern dass dieselbe von einem im Ob-
jective gelegenen Punkte zu messen sei. Diese Messung ist
aber gewiss unbequem. Denn vorerst müssten wir den
Ausgangspunkt nennen. Die Methode, die hier gezeigt wurde
zu diesem Punkt zu gelangen, ist nicht anwendbar,
sondern ist nur durchgeführt worden, um zu zeigen, dass die
wahre Brennweite nicht von der rückwärtigen Fläche des Ob-
jectives gezählt werden kann. Sie ist nicht anwendbar, weil
für mehrlinsige Objecfive die Formel — + = y un¬
gültig ist.
Es müssen daher alle Methoden, welche auf dieser Formel
aufgebaut werden zu unrichtigen Resultaten führen. Dies zu
zeigen war meine Aufgabe. Doch wäre damit nichts geleistet,
wenn für dieselben kein Ersatz geboten wird. Für den Photo-
graphen ist die Kenntniss der Brennweiten seiner Objective

A



wichtig, um zu beurtheilen, ob er sie in der Camera verwenden
kann, d. h. ob sie den nöthigen Auszug besitzt und ob er im
Atelier hinreichend zurückgehen kann. Beides kann er aber
auf Grund der Angabe der Brennweite, auch ohne zu wissen
von wo an die Brennweite zu zählen ist, ganz gut. Es ist
also gar nicht nothwendig, die Brennweite eines Objectives
haarscharf zu kennen. Man wird stets, wenn man sie selbst
bestimmen will, am einfachsten auskommen, wenn man auf
einen sehr entfernten Gegenstand einstellt und die Entfernung
der rückwärtigen Fläche des Objectives von der Visirscheibe
misst, wozu ein Lineal mit Millimetertheilung ausreicht. Mit
den verschiedenen complieirten Methoden findet man ebenso
genaue , oder vielmehr ungenaue Resultate. Was man findet,
ist nicht die Brennweite, sondern nur eine Orientirungs-
zahl für die Verwendbarkeit des Objectives zu gewissen
Zwecken, wie Vergrösserungen etc.
 
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