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Elektrische Ströme beim Entwickeln.
Grossbritannien und an anderer Stelle ausgeführt habe, dürfte
nicht ohne Interesse sein. Es stellen diese Versuche das Vor-
handensein elektrischer Ströme beim Entwickeln äusser allen
Zweifel, obgleich noch festzustellen übrig bleibt, welchem Ein-
fluss diese Ströme wirklich ihr Entstehen verdanken und
welchen Antheil sie an der Bildung des entwickelten Bildes
haben Ausserdem zeigen diese Untersuchungen ganz klar,
dass die Ströme in gewisser Beziehung in engem Zusammen-
hang mit dem Einfluss des Entwicklers auf das veränderte
Bromsilber stehen und nicht bloss eine Folge der Zersetzung
des Entwicklers sind. Wahrscheinlich werden sie auch in ge-
wissem Masse durch die Einwirkung der befeuchtenden Flüssig-
keit und des Entwicklers auf einander hervorgerufen. Näheren
Aufschluss über die Sachlage hoffe ich durch weitere Unter-
suchungen zu erhalten, welche ich nach meiner Rückkehr nach
Indien anzustellen gedenke.
28. September. — Laboratorium der photographischen
Gesellschaft.
1. Eisenoxalat - Entwickler. Aufnahme von Himmel und
Vordergrund. Landschafts-Film von Thomas. Strom 1/10 Volt
nach dem Vordergrund oder dem weniger exponirten Theil
der Film.
2. Film und Aufnahme wie bei 1. Entwickler: 2 grain Pyro
mit schwefligsaurem Salz, 2 g Bromid und 2 Minims Ammoniak
auf dio Unze. Der Strom steigert sich sehr langsam bis zu
ungefähr 1/80 Volt nach dem Luftende der Film.
3. Dieselbe Film, zur einen Hälfte expouirt, zur andern
nicht exponirt, ergab in demselben Entwickler ungefähr einen
halb so starken Strom wie oben in der Richtung nach der
exponirten Seite hin.
4. Dieselbe Film stärker exponirt ergab einen etwa doppelt
so starken Strom von 1/40 volt. nach dem exponirten Ende hin.
Wurden die Pole dann vertauscht, so bestand der Strom unter
einiger Verstärkung noch nach dem exponirten Ende fort
jedoch auf der anderen Seite von 0 auf der Scala.
5. Ein anderes Stück Film von derselben Art wie das
vorstehend erwähnte, ergab in frischem Eisenoxalat-Entwickler
einen Strom von etwa x/60 Volt nach dem exponirten Ende hin.
6. Ein weiteres Stück derselben Film wurde in Edward’s
Hydrochinon-Entwickler gebracht. Der Strom war zuerst nur
sehr schwach in der Richtung nach dem niehtexponirten Ende
hin, nämlich über 1/i2oVolt., nachdem jedoch die Film der Luft
ausgesetzt worden war, nahm die Nadel einen kräftigen An-
Elektrische Ströme beim Entwickeln.
Grossbritannien und an anderer Stelle ausgeführt habe, dürfte
nicht ohne Interesse sein. Es stellen diese Versuche das Vor-
handensein elektrischer Ströme beim Entwickeln äusser allen
Zweifel, obgleich noch festzustellen übrig bleibt, welchem Ein-
fluss diese Ströme wirklich ihr Entstehen verdanken und
welchen Antheil sie an der Bildung des entwickelten Bildes
haben Ausserdem zeigen diese Untersuchungen ganz klar,
dass die Ströme in gewisser Beziehung in engem Zusammen-
hang mit dem Einfluss des Entwicklers auf das veränderte
Bromsilber stehen und nicht bloss eine Folge der Zersetzung
des Entwicklers sind. Wahrscheinlich werden sie auch in ge-
wissem Masse durch die Einwirkung der befeuchtenden Flüssig-
keit und des Entwicklers auf einander hervorgerufen. Näheren
Aufschluss über die Sachlage hoffe ich durch weitere Unter-
suchungen zu erhalten, welche ich nach meiner Rückkehr nach
Indien anzustellen gedenke.
28. September. — Laboratorium der photographischen
Gesellschaft.
1. Eisenoxalat - Entwickler. Aufnahme von Himmel und
Vordergrund. Landschafts-Film von Thomas. Strom 1/10 Volt
nach dem Vordergrund oder dem weniger exponirten Theil
der Film.
2. Film und Aufnahme wie bei 1. Entwickler: 2 grain Pyro
mit schwefligsaurem Salz, 2 g Bromid und 2 Minims Ammoniak
auf dio Unze. Der Strom steigert sich sehr langsam bis zu
ungefähr 1/80 Volt nach dem Luftende der Film.
3. Dieselbe Film, zur einen Hälfte expouirt, zur andern
nicht exponirt, ergab in demselben Entwickler ungefähr einen
halb so starken Strom wie oben in der Richtung nach der
exponirten Seite hin.
4. Dieselbe Film stärker exponirt ergab einen etwa doppelt
so starken Strom von 1/40 volt. nach dem exponirten Ende hin.
Wurden die Pole dann vertauscht, so bestand der Strom unter
einiger Verstärkung noch nach dem exponirten Ende fort
jedoch auf der anderen Seite von 0 auf der Scala.
5. Ein anderes Stück Film von derselben Art wie das
vorstehend erwähnte, ergab in frischem Eisenoxalat-Entwickler
einen Strom von etwa x/60 Volt nach dem exponirten Ende hin.
6. Ein weiteres Stück derselben Film wurde in Edward’s
Hydrochinon-Entwickler gebracht. Der Strom war zuerst nur
sehr schwach in der Richtung nach dem niehtexponirten Ende
hin, nämlich über 1/i2oVolt., nachdem jedoch die Film der Luft
ausgesetzt worden war, nahm die Nadel einen kräftigen An-