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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Ein photographirendes Jagdgewehr: (Lechner's Schützen-Camera)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0211

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Ein photographirendes Jagdgewehr.

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Die photographische Adjustirung des Gewehres ist äusser-
lich kaum sichtbar; Handlichkeit und Treffsicherheit der Waffe
bleiben ganz unverändert. Es kann auch ohne Schuss photo-
graphirt werden unter Benutzung von leeren Patronen, z. B.
zur Identifieirung von Wilddieben, Waldfrevlern, zur Aufnahme
von Wildstaffage, beim Taubenschiessen etc.

Gebrauch des Apparates beim Schiessen.
Auf dem Jagdterrain, Anstand oderSchiessstande angelangt,
steckt der Schütze die Camera auf das Gewehr, dessen Hähne
in Ruhe sind, längs der an der unteren Seite des Laufes be-
findlichen Leitschiene a auf und achte darauf, dass das
äusserste runde Ende der Transmissionsstange am Gewehr
gleichzeitig in das messingene, an der Cameravorderfläche
drehbar befestigte Verbindungsstück b schlüpfe. Dann schraube
man die rändrirte Stahlschraube-c dieses Verbindungsstückes
durch Rechtsdrehen fest und überzeuge sich, ob die Camera
soweit zurückgeschoben ist, bis sie anstösst und klemme bei d

l'ig. 27.


fest. Nun wird geladen und die Hähne gespannt; dann macht
man einen ziemlich kräftigen Zug an dem Knopfe, welcher an
der Unterseite des Laufes hervorragt und zwar zieht man in
der Richtung nach den Hähnen, damit sich das rückwärtige
Ende des Gestänges genau an die Hebel bei den Hähnen an-
legt. Der runde Schieber e auf der Camera-Vorderfläche wird
nun zurückgeschoben und bleibt jetzt offen, bis die Camera
vom Gewehr abgenommen werden soll. Das Gewehr ist nun
schuss- und photographiebereit.
Bei Doubleschüssen photographirt nur der erste Schuss.
Nach dem Schüsse (oder dem Double) ist eine einmalige Um-
drehung der Curbel f an der Seite der Camera zu machen,
bis sich das Schnappen einer Feder hören lässt, dann der
oder die Hähne der abgeschossenen Läufe wieder zu spannen,
zu laden, am Knopfe an der Unterseite des Laufes zu ziehen,
 
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