246 Ueber eine neueMethode zur Erhöhung d. Lichtempfindlichkeit etc.
Es scheint aber auch das y-Harz noch Schwefel
aufzunehmen und lichtempfindlicher zu werden, weil das
Product des richtig geleiteten Processes lichtempfindlicher als
das y-Harz (Präparat nach .Kayser) ist, wie die vergleichen-
den Versuche zeigten.
Als Schlussergebniss meiner Arbeit gelten die folgenden
Vorschriften zur Herstellung eines lichtempfindlichen Präpa-
rates aus dem natürlichen Asphalte für die Zwecke der
Photozinkotypie.
1. Die Darstellung des sulfurirten Asphaltes geschieht
am zweckmässigsten nach der Methode auf nassem Wege und
ist der gelöste Asphalt mit der nöthigen Menge Schwefel
mindestens 5 Stunden am Bückflusskühler zu kochen.
2. Zum Gebrauche werden 4 Theile sulfurirter Asphalt
in 100 ccm Benzol (nicht Benzin) gelöst, die Lösung filtrirt
und eventuell so weit verdünnt, dass die Schicht, welche beim
Aufgiessen auf der Zinkplatte entsteht, goldgelb gefärbt er-
scheint. (Eine — 1 stündige Belichtung der Lösung des
gelösten Asphaltes in offener Flasche und im directen Sonnen-
lichte ist empfehlenswerth).
3. Zur Entwicklung der Asphaltbilder verwendet man
säurefreies rectificirtes Terpentinöl, am besten französisches
oder österreichisches Terpentinöl. Als Beschleuniger der Ent-
wicklung bei starker üeberexposition kann zu den vorhin ge-
nannten Oelen ein Zusatz von sogenanntem ungarischen oder
russischen Terpentinöl gemacht werden, welche Oele, für sich
allein verwendet, das Asphaltbild angreifen würden. Als
Verzögerer der Entwicklung dient ein Zusatz von Ligroin,
Benzin (Petroleumbenzin) oder Baumöl zum Terpentinöl.
4. Das Entwickeln geschieht am besten durch blosses
Schwenken in der Tasse ohne Zuhilfenahme eines Baum-
wollebauschens oder dergleichen. Nachdem das Bild klar
entwickelt ist, spült man mit einem Wasserstrahl gut ab, lässt
abtropfen und trocknen1). Vortheilhaft ist es, vor dem Gummi-
ren die Platte zu belichten, weil dadurch das Bild besser haftet.
Die am Schlüsse befindliche, mit Hilfe des sulfurirten
Asphaltes hergestellte Zinkätzung2), ist eine Reproduction
1) Um den unangenehmen Einfluss adhärirender Wassertropfen zu
vermeiden, kann man vor dem Abspülen mit Wasser die Platte mit
Petroleumbenzin abspülen.
2) Die getreue Wiedergabe im Auge behaltend, wurde jede Re-
touche vermieden, weshalb die Sprünge in den ursprünglichen Holz-
schnitten und die ausgebrochenen Randlinicn an den Originalen getreu
reproducirt erscheinen.
Es scheint aber auch das y-Harz noch Schwefel
aufzunehmen und lichtempfindlicher zu werden, weil das
Product des richtig geleiteten Processes lichtempfindlicher als
das y-Harz (Präparat nach .Kayser) ist, wie die vergleichen-
den Versuche zeigten.
Als Schlussergebniss meiner Arbeit gelten die folgenden
Vorschriften zur Herstellung eines lichtempfindlichen Präpa-
rates aus dem natürlichen Asphalte für die Zwecke der
Photozinkotypie.
1. Die Darstellung des sulfurirten Asphaltes geschieht
am zweckmässigsten nach der Methode auf nassem Wege und
ist der gelöste Asphalt mit der nöthigen Menge Schwefel
mindestens 5 Stunden am Bückflusskühler zu kochen.
2. Zum Gebrauche werden 4 Theile sulfurirter Asphalt
in 100 ccm Benzol (nicht Benzin) gelöst, die Lösung filtrirt
und eventuell so weit verdünnt, dass die Schicht, welche beim
Aufgiessen auf der Zinkplatte entsteht, goldgelb gefärbt er-
scheint. (Eine — 1 stündige Belichtung der Lösung des
gelösten Asphaltes in offener Flasche und im directen Sonnen-
lichte ist empfehlenswerth).
3. Zur Entwicklung der Asphaltbilder verwendet man
säurefreies rectificirtes Terpentinöl, am besten französisches
oder österreichisches Terpentinöl. Als Beschleuniger der Ent-
wicklung bei starker üeberexposition kann zu den vorhin ge-
nannten Oelen ein Zusatz von sogenanntem ungarischen oder
russischen Terpentinöl gemacht werden, welche Oele, für sich
allein verwendet, das Asphaltbild angreifen würden. Als
Verzögerer der Entwicklung dient ein Zusatz von Ligroin,
Benzin (Petroleumbenzin) oder Baumöl zum Terpentinöl.
4. Das Entwickeln geschieht am besten durch blosses
Schwenken in der Tasse ohne Zuhilfenahme eines Baum-
wollebauschens oder dergleichen. Nachdem das Bild klar
entwickelt ist, spült man mit einem Wasserstrahl gut ab, lässt
abtropfen und trocknen1). Vortheilhaft ist es, vor dem Gummi-
ren die Platte zu belichten, weil dadurch das Bild besser haftet.
Die am Schlüsse befindliche, mit Hilfe des sulfurirten
Asphaltes hergestellte Zinkätzung2), ist eine Reproduction
1) Um den unangenehmen Einfluss adhärirender Wassertropfen zu
vermeiden, kann man vor dem Abspülen mit Wasser die Platte mit
Petroleumbenzin abspülen.
2) Die getreue Wiedergabe im Auge behaltend, wurde jede Re-
touche vermieden, weshalb die Sprünge in den ursprünglichen Holz-
schnitten und die ausgebrochenen Randlinicn an den Originalen getreu
reproducirt erscheinen.