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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Röhmann, Franz; Galewsky, Eugen Emanuel: Ueber Magnesiumblitzlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0267

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lieber Magnesiumblitzlicht.

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graphie zu untersuchen. Am meisten ihrem Zwecke entsprechen
erstens zur Erzeugung von weissem Magnesiumlicht ein
Gemisch von 13,8 Theilen wasserfreiem überchlor-
saurem Kalium und 9,6 Theilen Magnesium, zur Er-
zeugung von gelbem Magnesiumlicht ein Gemisch von
10 Theilen des soeben erwähnten Gemisches von über-
chlorsaurem Kalium und Magnesium, ITheil eines
Gemisches von wasserfreiem, weinsaurem Barium und
üb er c hl orsau rem Kalium im Verhältniss von 5,7 zu 2,7
und 0,5 Theile wasserfreiem Chlornatrium; die Mischungen
sind in gut verkorkten Glasgefässen aufzubewahren, da sie
sonst aus der Luft Feuchtigkeit anziehen und dann natürlich
langsamer verbrennen.
Sowohl das Gemisch für weisses, wie das für gelbes Licht
werden mittels eines Zündsatzes von 1 Theil Milchzucker und
3 Theilen chlorsaurem Kalium entflammt. Dieser Zündsatz
wird entweder neben das Blitzpulver gelegt und mit einem
Zündholz entzündet, oder auf dasselbe; dann ist es aber
sicherer statt des Streichholzes eine an einem kleinen Stabe
befestigte Lunte zu nehmen. Beim Aufstreuen ist die Ver-
puffung eine momentane. Für Porträtaufnahmen, Aufnahmen
von Interieurs, besonders auch für die Reise, wenn man in
dunklen Räumen Aufnahmen von Sculpturen und dgl. machen
will, empfehlen sich die vom Herrn Apotheker Hübner an-
gegebenen Patronen. In einer Papierhülse befindet sich das
Blitzpulver, darüber eine geringe Menge des Zündsatzes und
ein kleiner, etwas fester, durch gummirtes Florpapier fest-
gehaltener, mit einem kleinen Theil nach aussen hervorragender
Pfropf von Schiessbaumwolle. Diese Patronen sind zu beziehen
durch die Droguenhandlung von E. Buchmann-Breslau,
Kupferschmiedestrasse.
Das gelbe Magnesiumblitzlicht wird von uns bisher nur
in der Mikrophotographie verwendet.
Die Anwendung des weissen Magnesiumblitz-
lichtes gestaltet sich z. B. bei Porträtaufnahmen folgender-
maassen: die Einstellung geschieht bei hinreichend hellem
Tageslicht in der gewöhnlichen Weise. Ist man aber ge-
zwungen bei schwachem, sehr diffusem Licht, z. B. in einem
Krankensaal, an einem Wintertage zu photographiren und
kommt es auf das Photographiren einer bestimmten Stelle des
Körpers an, so benutzt man zur Einstellung eine Kerze, die
man möglichst nahe dem zu photographirenden Gegenstände
bringt. Dann schüttet man, wenn man nicht die Anwendung
einer Hübner’sehen Patrone vorzieht, das Blitzpulver — seine
 
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