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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Die Photographie mittels Mangansalzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0055

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Die Photographie mittels Mangansalzen.

41

jedoch ganz analoge Schwierigkeiten bei der photographischen
Anwendung anzuhaften wie den oben erwähnten Stoffen.
II.
Seit langer Zeit finden die Eisenoxydsalze, welche das
Licht in Oxydulsalze verwandelt, in der Photographie An-
wendung. Auf diese Reaction gründen sich das sogenannte
PI atin verfahr en, die Cyonotypie u. A. Durch den Umstand,
dass in der Reihe der Metalle das Mangan dem Eisen
nahe steht und die Eigenschaften der entsprechenden Ver-
bindungen dieser Metalle durchweg einander ähneln, wurden
wir nun zu der Annahme geführt, dass die Manganoxydsalze
vielleicht ebenso, wie es mit den entsprechenden Eisensalzen
geschieht, durch die Einwirkung des Lichtes in die Oxydulsalze
übergeführt werden könnten. Bei unseren Versuchen in dieser
Richtung stellten sich uns erhebliche Schwierigkeiten entgegen,
weil die Mangansalze nur erst oberflächlich und von einer
kleinen Zahl von Chemikern studirt worden sind.
Die meisten Salze dieser Art sind sehr unbeständig; im
Allgemeinen werden sie schon durch Wasser zerlegt, und bei
niedriger Temperatur und bei Kältegraden unter der Einwirkung
des Lichtes und organischer Stoffe zersetzt, woher es denn
auch kommt, dass diese Substanzen zum grossen Theile noch
nicht gehörig isolirt und erforscht sind. Von solchen, über
deren Verhalten die gesummten Kenntnisse ausgedehntere sind,
seien die folgenden erwähnt: Manganfluorür (Berzelius, Nickles),
schwefelsaures Manganoxyd1), phosphorsaures Manganoxyd2),
die Doppelsalze, .schwefligsaure Mangan-Thonerde, schwefel-
saures Mangan-Eisenoxyd3), endlich arsensaures und essig-
saures Manganoxyd4); einige andere, wie z. B. das Mangan-
chlorid sind bisher nur in Lösung dargestellt.
Werden das Fluorsalz und das essigsaure Salz auf Papier
ausgebreitet, so werden sie durch das Licht zu Oxydulsalzen
reducirt und können photographische Bilder liefern; wenn man
jedoch dann das Bild mittels eines Reagens behandeln will,
welches im Stande ist, das Oxydulsalz von dem nicht zersetzten
Oxydsalze zu trennen, um zugleich das Bild zu fixiren und

1) Carius, Ann. der Chemie u Pharm. Bd. XCVIII, S. 53.
2) H. Rose, Poggend. Ann. Bd. CV, S. 289 und Repert. für reine
Chemie 1859. S. 239.
3) Etard, Comptcs rendus. t. XXXVI, p. 1399 und t. XXXVII.
p. 602.
4) Christensen, Journal für pract. Chemie. Bd. XXVIII, S. 163.
 
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