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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Soret, A.: Ueber die Verwandlung der mittels der optischen Instrumente erhaltenen virtuellen Bilder in reelle Bilder, welche sich photographiren lassen, und Anwendung dieser Methode auf die Telephotographie und Photomikrographie
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Niewenglowski, Gaston Henri: Die Bornstein'sche Lichtmessungsmethode
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0268

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Die Bornstein’sche Lichtmessmethodo.

so den Stoff einer ganzen Vorlesung vereinigen, andrerseits
aber auch eine Menge nutzbringender Reproductionen desselben
Präparats herzustellen.
Diese Versuche nun zeigen recht deutlich die Umkehrung
der Erscheinungen durch den umgekehrten Verlauf der Licht-
strahlen. Dadurch gewinnen sie gegenüber den oben erwähnten,
kürzlich in einigen Zeitschriften vorgebrachten, von mir als
irrig bezeichneten Anschauungen eine gewisse Bedeutung, denn
auch sie lassen erkennen, dass das Gesetz der eonjugirten
Brennweiten unwandelbar fortbesteht, und das Alles, was man
im Widerspruche mit einem der Fundamentalgesetze der Optik
mündlich oder schriftlich behaupten kann, nur das Resultat
von leichtfertig oder ohne die gründliche Kenntniss, wie sie nun
einmal die Optik erfordert, angestellten Versuchen sein kann.

Die Bornstein’sche Liclitmessnngsmethode.
Von Gaston Henri Niewenglowski, Präsident der „Soeiete
des Amateurs photographes de Paris“ und Leiter der Zeitschrift
„La Photographie“.
Es bedarf keines besonderen Hinweises, dass es von
höchster Bedeutung ist, in der Photographie eine practische
Lichteinheit zu haben. Nicht bloss unter dem Gesichtspunkte
der Wissenschaft, sondern noch mehr vom Standpunkte der
Praxis aus betrachtet, würde eine solche Einheit hochwillkommen
sein, denn sie würde ja genauere Messungen ermöglichen, als
diejenigen sind, welche man heute über den Werth der in der
Photographie angewendeten Apparate und Präparate unter dem
optischen Gesichtspunkte, d. h. über die Klarheit der Objective,
über die Empfindlichkeit der lichtempfindlichen Präparate, über
den Grad der Undurchsichtigkeit der Phototypen u. s. w. an-
stellen kann.
Die einzige genaue Lichteinheit ist bis auf den heutigen
Tag die Violle'sehe, d. h. die Lichtmenge oder vielmehr die
Strahlenmenge, welche von einer 1 qcm grossen Fläche ge-
schmolzenen Platins ausgeht1). Leider ist diese Einheit weit
entfernt davon, practisch zu sein, so dass sie kaum anderswo
als im Laboratorium der Gelehrten Anwendung finden dürfte.
Der internationale photographische Congress von 1889 hat
allerdings empfohlen, unter Beibehaltung der Violle’sehen

1) Vergl. Eder’s Ausführl. Handb. d. Photographie. I. Bd., 1. Abth.
 
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