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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Himly, Eugen: Das Filtriren und Auswaschen schwerer Niederschläge
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David, Ludwig: Die Moment-Camera von Anschütz
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0118

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Die Moment-Camera von Anschütz.

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wird in ein mit Wasser gefülltes Gefäss, welches in einem
Wasserablaufe aufgestellt ist, gelegt, der obere Schlauch direct
mit der Wasserleitung verbunden. Wenn nun die Wasserleitung
angelassen wird, so reisst der Wasserstrom fortwährend Luft,
welche aus der seitlichen Röhre kommt, die mit der Nutsche
verbunden ist, mit sich fort und führt dieselbe nach unten ab.
Das im Gefässe befindliche Wasser schliesst den Zutritt der
Luft ab. Durch dieses wird nach und nach eine Luftleere erzeugt.
Will man nun einen schwer auswaschbaren Niederschlag waschen,
so dichtet man die Siebplatte in der Nutsche ringsum mit
Watte, legt ein grosses Eiltrirtuch auf, so dass dasselbe
überall am Rande festliegt, nun erst lässt man die zu filtrirende
Flüssigkeit auf das Tuch fliessen und lässt die Wasserstrahl-
pumpe laufen. Nach kurzer Zeit ist das Wasser abgelaufen,
dann lässt man dasselbe durch den Steinguthahn unten ganz
ab, darauf schliesst man denselben, gibt frisches Wasser auf
den zu waschenden Brei und lässt die Pumpe saugen. Diese
Operationen wiederholt man so oft bis schliesslich das durch-
laufende Wasser rein ist, nimmt dann den Niederschlag und
presst ihn ab zur weiteren Verarbeitung, welche nicht nöthig
ist weiter zu erklären.
--
Die Moment-Camera von Anschütz.
Von Oberlieutenant Ludwig David in Wien.
Seit dem Bestehen dieses von Anschütz construirten Appa-
rates hat derselbe verschiedene Wandlungen durchgemacht,
indem Constructeur und Erzeuger bestrebt waren, ihn den
Bedürfnissen der Praxis immer mehr anzupassen. Vornehm-
lich ist es der Momentverschluss, der zu grösserer Vollkommen-
heit Veranlassung gab und der bekanntlich auf dem Principe
eines unmittelbar vor der Platte sich vorüberbewegenden Spaltes
beruht. Doch auch die äussere Form der 3 bestehenden Camera-
Modelle ist nicht unverändert geblieben. Die Kastenform des
ursprünglichen Modelles musste infolge der Vergrösserung des
Verschlusses einer voluminösen, conischen Form weichen.
Diese scheint sich jedoch nicht bewährt zu haben, denn in
dem Modell 1892 hat der Constructeur richtiger Weise wieder
zu jener des ersten Modelles zurückgegriffen.
Der uns vorliegende Typus der von C. P. Goerz in
Berlin-Schöneberg fabricirten Anschütz’schen Handcamera reprä-
 
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