Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

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Ueber die neue Entwicklersubstanz „Metol“ etc.

in der Photographie zu besitzen, nämlich den, dass sie licht-
empfindlicher als die Manganoxydsalze sind. Andererseits aber
ist ihre Verwendung mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden,
deren wir bisher noch nicht Herr geworden sind. Die licht-
empfindliche Substanz verändert sich nämlich sehr rasch und
das Papier hält sich nur einige Tage, die Zahl der verwend-
baren Entwickler ist eine sehr beschränkte, die Scala aller
Farbentöne, welche sie liefern, ist eine sehr begrenzte, die
Farbe der Bilder eine dem Auge wenig angenehme und end-
lich besitzen diese Bilder nicht die Beständigkeit der mit den
Manganoxydsalzen erzeugten.
Allerdings wird sich wohl später doch noch die relativ
grössere Lichtempfindlichkeit der Cobaltoxydsalze ausnutzen
lassen, wenn es gelingen sollte, andere Entwickler aufzufinden.
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Ueber die neue Entwicklersubstanz „Metol“ von der
chemischen Fabrik J. Hauff, Feuerbach bei Stuttgart.
Von Dr. J. M. Eder in Wien.
Im December 1891 wurde von der Firma J. Hauff in
Feuerbach bei Stuttgart eine neue Entwicklersubstanz, „Metol“
genannt, ausgesandt. Das neue Präparat „Metol“ ist nach den
Angaben des Fabrikanten ein Salz des Mono -methyl-para-
amido - meta - kresol.* 1)
Das Metol stellt ein weissliches, in Wasser lösliches
Pulver dar, welches in wässeriger Lösung, bei Gegenwart von
Natriumsulfit oder anderen schwefligsauren Salzen der Alkalien
eine nahezu farblose Flüssigkeit bildet, die sich viele Wochen
lang in verschlossenen Gefässen, ohne eine Zersetzung zu er-
leiden, hält.

1) Die chemische Formel des Kresol ist: C'&Hi pH ’ das Amido-
( OH
Kresol hat die Formel: C3H3 ’ CIL, und ist naho verwandt mit dem
I NH.,
Amidophenol: C6Hi y-jj ■ Das Monomethylpara-amido-meta-kresol
i OH
hat die Formel: C6H3 < CH3 und das „Metol“ der chemischen
I nh.ch3
Fabrik von J. Hauff in Feuerbach ist das schwefelsaure Salz (eventuell
das ganz ähnlich wirkende salzsaure oder oxalsaure Salz) dieser Ver-
bindung. E.