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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Ives, Frederic Eugene: Das Heliochromoskop
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0310

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298

Das Heliochromoskop.

Das Heliochromoskop.
Von F. E. Ives in Philadelphia.
Im Jahre 1888 habe ich zum ersten Male im Franklin-
Institut eine Methode zur Herstellung der natürlichen Farben
auf photographischem Wege beschrieben und vorgeführt, welche
sich in gewissen wesentlichen Einzelheiten von einigermassen
ähnlichen Verfahren unterschied, welche bereits von'Cros und
du Hauron in Paris, Albert in München, Bierstadt in
New-York u. A. eingeschlagen waren. Es gelang mir, die
natürliche Farbe von Landschaften und anderen Gegenständen
in einem solchen Grade von Genauigkeit wiederzugeben, dass
ich guten Grund habe anzunehmen, dass dies in gleichem
Masse vorher durch keine andere Methode ohne den Pinsel
des Künstlers erreicht worden sein dürfte. Das Verfahren war
jedoch zu verwickelt und schwierig, als dass es mit einträg-
lichem Nutzen commerciell ‘verwendbar gewesen wäre, und so
blieb die Anzahl der mittels desselben hergestellten Proben
eine verhältnissmässig geringe.
Im Folgenden lasse ich nun jedoch eine Reihe von Hin-
weisen folgen, welche die Vornahme des Verfahrens so ausser-
ordentlich vereinfachen, dass es möglich wird, es selbst in die
Hände der Sorte von Amateur-Photographen zu legen, die
weiter nichts verstehen als „auf den Knopf zu drücken“, mit
der Aussicht, dass selbst die von diesen zu erzielenden Re-
sultate in der Farbenwiedergabe keine grösseren Mängel auf-
weisen werden als die gewöhnliche Photographie in der Wieder-
gabe von einfarbigem Licht und Schatten.
Zunächst sei hervorgehoben, dass ein Cameraansatzstück
zur Verwendung zu bringen ist, mittels dessen die drei die
Lichtwirkung des Gegenstandes nach den drei Fundamental-
Farben-Empfindungen wiedergebenden Bilder in einer einzigen
Exposition auf einer einzigen lichtempfindlichen Platte und
von einem einzigen Gesichtspunkte aus erzeugt werden. Es
ist diese Vorrichtung, wie sie jetzt fertig vorliegt, überraschend
einfach, und zwar ist sie «in einem kleinen Kästchen enthalten,
welches sich an der Vorderseite jeder gewöhnlichen Camera
anbringen lässt. Die Theilung des Lichtstrahls wird wie bei
einigen meiner früheren Cameras durch transparente Spiegel
vollzogen, jedoch in einer solchen Weise, dass die Bilder
symmetrisch auf eine einzige Ebene fallen, ohne dass die Stellung
der Camera zum Gegenstände verändert zu werden braucht.
Der zweiten Vorrichtung, welche ich in Anwendung bringe,
habe ich den Namen Heliochromoskop beigelegt. Dieselbe
 
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