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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Steinheil: Die Schärfe bei Momentaufnahmen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0294

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282

Die Schärfe bei Momentaufnahmen.

Die Schärfe bei Momentaufnahmen.
Von Dr. Steinbeil in München.

Obwohl über die Schärfe bei Momentaufnahmen schon
häutig1) geschrieben wurde, scheint es doch nicht ganz unnütz,
sich nochmals über dieses Thema zu verbreiten, da man fort-
während unscharfen Momentaufnahmen begegnet, welche deut-
lich zeigen, dass der betreffende Photograph sich nicht klar
war über das, was er von seinem Verschluss verlangen konnte.
Sich darüber klar zu werden, ist aber keineswegs schwierig,
erfordert auch, wie ich später zeigen werde, absolut keine
besonderen mathematischen Kenntnisse.
Bewegt sich ein Punkt des Objectes im Moment der Auf-
nahme, so bewegt sich natürlich auch der diesem Objectpunkt


Fig. 77.

entsprechende Bildpunkt auf der Platte. Die Grösse dieser
letzteren Bewegung ist abhängig von der Grösse der Bewegung
des Objectivpunktes, der Entfernung desselben vom Objectiv,
von der Dauer der Belichtung und der Brennweite des Objec-
tives. Um die Art der Abhängigkeit abzuleiten, nehmen wir
an, der Objectivpunkt sei in einer geradlinigen gleichförmigen
Bewegung senkrecht zur optischen Achse begriffen. In unserer
Figur stelle A B = s den Weg dar, welchen der Objectivpunkt
in der Zeit t zurücklegt, AO = a sei die Entfernung des
Objectpunktes vom Objectiv 0, OC — p die Brennweite des
Objectives und CD — x der vom Bildpunkt in derselben Zeit t
zurückgelegte Weg. Aus den ähnlichen Dreiecken AOB und
COD können wir dann entnehmen
s x
a p
§
oder x = p\ —.I.

1 Vergl. z. B. Momentphotographie, Vortrag von Dr. J. M. Eder,
Wien 1884. pag. 14.

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