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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Himly, Eugen: Das Filtriren und Auswaschen schwerer Niederschläge
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104 Das Filtrircn und Auswaschen schwerer Niederschläge.

Das Filtriren und Auswaschen schwerer Niederschläge.
Von Eugen Himly, Hauptmann a. D. in Berlin.
Da die Eisensalze ete. in Zukunft wohl eine grössere Rolle
in der Photographie haben werden und bekanntlich die Nieder-
schläge derselben sehr schwer rein auszuwaschen sind, so be-
mühte ich mich vergebens in der photographischen und chemischen
auch pharmaceutischen Literatur Belehrungen über diesen Gegen-
stand zu finden. Vor Monaten trat an mich die Aufgabe heran,
z. B. grössere Mengen von Eisenoxydhydrat auszuwaschen und
versuchte ich alle bekannten Methoden vergebens, die Filter
verstopften sich sofort. Zunächst beschaffte ich zum Auswaschen
einen grossen Decantirtopf, welcher ca. 60 Liter fasste und vier
seitliche Abflusslöcher hat. Nach oft wiederholtem Ablassen
der klaren Flüssigkeit und Erneuern des Wassers, war die ab-
gezogene klare Flüssigkeit noch immer nicht rein ohne Salz-
gehalt (es war Eisenchlorid mit Ammoniak gefällt worden). Die
Firma March Söhne, Thonwaarenfabrik in Oharlottenburg,
fabricirt seit nicht langer Zeit Nutschenfilter, nachdem ich die
Skizzen derselben gesehen, glaubte ich sofort, dass dieselben
für meinen Zweck geeignet sein würden. Diese Nutschen sind
folgenderweise construirt. Ein grosser 1 m hoher Steintopf
hat innen in Hälfte der Höhe einen breiten Rand, auf welchem
eine mit vielen Löchern versehene 5 cm starke Siebplatte aus-
Steingut ruht. Diese Löcher sind durch 5 mm tiefe Rillen ver-
bunden. Unterhalb des Randes befindet sich eine Oeffnung
zum Einsetzen von einem Saugapparate (Wasserstrahlpumpe
oder Luftpumpe). Unten über dem Boden dieses Topfes be-
findet sich die Auslassöffnung, welche mit einem gut ein-
geschliffenen Hahne aus Steingut abgeschlossen wird.
Die Wasserstrahlpumpen sindfür gewöhnliche Laboratoriums-
zwecke von Glas und in kleinen Verhältnissen gebaut. Die Firma
Gebr. Körting in Hannover bringt Wasserstrahlpumpen aus
Metall in den Handel, welche man selbst mit Manometer versehen
erhalten kann. Diese Pumpe besteht aus einer'Röhre, weiche-
gerade nach unten gerichtet ist, in der Mitte ist dieselbe trichter-
förmig verengert und oberhalb wieder von demselben Durch-
messer. Seitwärts geht ein Rohr im rechten Winkel ab, auf
welches ein Manometer befestigt werden kann, das Ende kann
mit Gummischlauch oder fester Röhre versehen werden, welche
in dem oberen Mündungsloclie der Nutsche luftdicht zu befestigen
ist. Die obere und untere gerade nach unten gerichtete Röhre
wird mit Gummischläuchen versehen. Der untere Schlauch.
 
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