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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Jones, Chapman: Die concentrische Linse
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Schrank, Ludwig: Zur Ausstattung des photographischen Bildes
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0029

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Zur Ausstattung des photographischen Bildes.

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von Magnesiumdraht, der ein Liclit liefert, das an ultravioletten
Strahlen viel reicher ist als das Sonnenlicht. Auch hier er-
schienen die beiden Lichtflecken beim Entwickeln gleichzeitig,
und die Dichtigkeiten zeigten nach dem Fixiren keinen Unterschied.
Immerhin hat jedoch diese Vorrichtung Vorzüge an sich,
welche noch vor wenigen Jahren ganz unerreichbar schienen,
und es ist daher nicht weiter zu verwundern, dass wie schon
oft, auch von dieser Neuheit, welche wesentliche Verbesserungen
aufweist, die sie äusserst empfehlenswert machen, etwas zu
viel behauptet wird.
--
Zur Ausstattung des photographischen Bildes.
Von L. Schrank in Wien.
In der Sitzung der Photogr. Gesellschaft in Wien am
6. October 1891 wurde in geistvoller Weise von Herrn Inspector
Fritz der Einfluss erörtert, welchen die Adjustirung eines
Bildes oder seine Einrahmung auf das Aussehen desselben übt.
„Wir können uns den Farbencontrast — erklärte der-
selbe — also die auf subjectiven Empfindungen beruhende Art
des Sehens zu Nutzen machen, indem wir den Farbenton eines
bereits fertigen Bildes, also einer Photographie, durch Neben-
stellen einer passenden oder unpassenden Farbe im günstigen
oder ungünstigen Sinnne nuanciren. Dies kann geschehen
durch einen enganschliessenden Rahmen, durch ein farbiges
Passepartout oder durch einen farbigen Hintergrund.“
Wo immer in einem Bilde oder Gegenstände zwei von den
drei Grundfarben (rotli, blau, gelb) in Mischung dominiren, ver-
langt das Auge zu seiner Befriedigung, dass auch die fehlende
dritte Grundfarbe in Erscheinung trete. Wir sind entzückt von
der Rosenknospe, die uns aus mattem Grün entgegen leuchtet,
ohne des Gesetzes dieser Wirkung bewusst zu werden. Wir
nennen es eine prächtige Erscheinung, wenn am Abendhimmel
rosige Wolken einem seegrünen Firmament folgen, oder orange-
gelbe Streifen einem tiefazurblauen Grunde gegenüberstehen.
Selbstverständlich bestimmt diese unbewusste Sehnsucht nach
der Ergänzungsfarbe, welche in den angeführten Beispielen
gestillt ist, in erster Linie auch den gefälligen Charakter jeder
Einrahmung. Aber auch die Vermittlung zwischen Bild und
Wand, die passende Abgrenzung muss in Erwägung gezogen
werden, kurz, in vielen Fällen bedingt die Ausstattung den
grösseren oder geringeren Grad der Befriedigung und Bild-
 
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