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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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David, Ludwig: Die Moment-Camera von Anschütz
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Husnik, Jakob: J. Husnik's neues Autotypie-Papier zur Uebertragung von Bildern auf Stein und Metall
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0122

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J. Husnik’s neues Autotypie - Papier etc.

109

Uebrigens ist auch für die Anbringung einer Wechsel-
cassette Sorge getragen worden.
An der Camera eingelassene Schraubengewinde lassen die-
selbe auch auf einem, besonders construirten Stative mit Kugel-
gelenk für Quer- und Hoch-Aufnahmen verwendbar erscheinen.
In Erwägung der vielen Vortheile kann die Anschütz-Camera
zu den leistungsfähigsten Moment-Handapparaten der Gegen-
wart gezählt werden.
--—
J. Husnik’s neues Autotypie-Papier zur Uebertragung
von Bildern auf Stein und .Metall.
Von Prof. J. Husnik in Prag.
Seit dem Jahre 1871 befasse ich mich mit der Ueber-
tragung von Zeichnungen mit Hilfe von Chromatgelatine-
papieren auf Zink und Stein und habe so manche Eigenschaften
der Chromatgelatine und ihre richtige Behandlung kennen ge-
lernt, und doch blieb mir lange ein Umstand verborgen, der
in Anbetracht von Resultaten eine grosse Rolle spielt, und
auf welchen früher keine Rücksicht genommen wurde.
Dies ist die Reflexion von Lichtstrahlen vom Papier beim
Copiren unter einem Negativ.
Wie vielleicht meinen geneigten Lesern bekannt sein wird,
befasse ich mich seit 4 Jahren mit Herstellung von Gelatine-
reliefs auf Carton, welche zum Pressen von Wasserzeichen ins
Papier allgemeine Verwendung finden; es wird nämlich ein
mit etwa einer L/3 mm dicken Gelatineschicht versehenes Papier
mit Chromsalz empfindlich gemacht, unter einem Negativ
copirt und alle Gelatine mit einer coneentrirten Lösung von
doppelt chromsaurem Salz durch Reibung entfernt, so dass
nur die unlöslich gewordene Zeichnung als Relief zurückbleibt.
Hier eben fand ich den grossen Unterschied der Breite,
der Linien am Relief, wenn das Papier im schwachen oder
starken Chromsalzbade sensibilisirt worden ist. Ein Chrom-
salzbad von 1: 100 ergab von demselben Negativ bei gleicher
Copirzeit ein 4 mal so breites Relief von Linien (Liniaturen)
als ein Papier, welches in einem Bade von 1 : 15 sensibilisirt
worden ist.
Hier konnte also nicht der sehr feine Strich im Negativ
ein so breites Gelatinerelief durch directe Belichtung, sondern
nur durch Reflexion der Strahlen vom Papier selbst
erzeugt werden, weil die Gelatineschicht zu wenig gefärbt
 
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