Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Husnik, Jakob: J. Husnik's neues Autotypie-Papier zur Uebertragung von Bildern auf Stein und Metall
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0123

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
110

J. Husnik’s neues Autotypie - Papier etc.

war und eine Reflexion zuliess, wogegen bei stark ehromirtem
Papier clie Lichtstrahlen nicht allein von der intensiv gelben
Chromsalzfarbe verschluckt wurden, sondern auch noch von dem
braunen Ton, der erst beim Copiren sich bildet, und eine
Reflexion der Strahlen nicht zulässt.
Denken wir uns nun ein Negativ aus feinem Netz, wo
5 — 6 Linien auf einen Millimeter zu stehen kommen, also
ein Autotypienegativ, und copiren dieses auch auf zwei ver-
schieden lichtempfindlich gemachte Chromsalzpapiere. Wir
werden finden, dass ein schwach chromirtes Papier ganz
schwarze Schatten ohne Details gibt, weil sich hier die grosse
Lichtmenge durch Reflexion über die feinen Punkte vertheilt,
die noch weiss bleiben sollten; auch die schwarzen Punkte
in den Lichtern sind etwas dicker, obzwar hier der Unterschied
nicht so stark auffällt, indem das Licht des durchsichtigen
Punktes zu schwach ist, um durch Reflexion bedeutend zu
wirken. Dagegen gibt uns ein stark chromirtes Papier offene
Schattenpartien, und scharfe, feine Punkte in den Ausläufern.
Indessen lässt sich nicht die Concentration des Chrom-
salzes beliebig steigern, weil andere Nachtheile dabei vorkommen,
namentlich ein so zähes Anhaften von fetter Farbe auf der
entwickelten Copie, dass sie sich schlecht umdrucken lässt,
und immer ein Theil derselben zurückbleibt. Auch löst doppelt-
chromsaures Salz die Gelatine des Papiers schon bei gewöhn-
licher Temperatur auf, wenn es nur 1: 18 angesetzt ist, und
das mit Ammoniak neutralisirte Salz hat den Uebelstand, dass
die fette Farbe zu wenig auf der Copie festsitzt, und beim
Entwickeln auch von der Zeichnung weggerieben wird.
Will man daher nach Möglichkeit die Reflexion der Licht-
strahlen beim Copiren vermeiden, so muss man das Papier
ausserdem, dass es mit saurem Chromsalz Farbe bekommt,
noch färben, und dieses erzielte ich durch einen Zusatz zur
Gelatine, welcher erst beim Sensibilisiren einen rein gelben
'Ion erzeugt, der unlöslich ist, und die Gelatineschicht gänz-
lich durchdringt, so dass eine Reflexion .von actinischen
Strahlen gänzlich vermieden wird.
Mein neues Autotypiepapier ist so präparirt, dass sich
beim Sensibilisiren eine bleibende lichtgelbe Farbe in der
Gelatine erzeugt, welche eine Reflexion der Lichtstrahlen bei
einer Anwendung von sauren Chromsalzbädern von 1 : 22 voll-
kommen ausschliesst, und äusserst scharfe, detailreiche Resul-
tate gibt, so dass es sich auch speciell zur Uebertragung von
Autotypie-Aufnahmen eignet, daher der Name Autotypiepapier.
 
Annotationen