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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Hurter, Ferdinand; Driffield, Vero C.: Beziehungen zwischen photographischen Negativen und ihren Positiven
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1g Beziehungen zwischen phot. Negativen u. ihren Positiven.

Beziehungen zwischen photographischen Negativen
und ihren Positiven.1)
Von F. Hurter, Pli. D., und V. C. Drif-field.
Die photochemischen Untersuchungen, über welche wir
früher berichteten2), wurden von uns zu dem Zwecke unternommen,
die photographischen Verrichtungen sicherer und verlässlicher
zu gestalten, als sie es bisher waren; die vorliegende Mit-
theilung ist nun dazu bestimmt, die Aufmerksamkeit der Photo-
graphen auf die Vorzüge des wissenschaftlichen Verfahrens
gegenüber der Regel des blossen Gewohnheits-Verfahrens zu
lenken. Wir wollen zu diesem Zwecke im Copirrahmen von
einem transparenten Positive ein Negativ und von einem Negative
zwei Positive herstellen, und zwar alle drei auf drei ganz ver-
schiedenen Platten. Wir hoffen den Beweis führen zu können,
dass wir das bestmögliche Resultat auf diesen Platten mit
Sicherheit erreichen, ohne Berechnungen anstellen zu brauchen,
und dass, wenn auch eine gewisse Kenntniss der Logarithmen
zur Würdigung unserer Theorie unerlässlich ist, diese Kennt-
niss doch nicht nothwendig ist zu dem von uns darzulegenden
practischen Verfahren, das geradezu die Einfachheit selbst ist.
Wenn man bei photographischen Arbeiten Erfolge erzielen
will, so ist es unerlässlich, dass man genau über die Eigen-
schaften der zu verwendenden Platten Bescheid weiss; man
muss ihre Lichtempfindlichkeit, ihr Verhalten, bei der Ent-
wicklung, sowie gegen Negative, wenn es sich um die Her-
stellung von Transparentbildem und secundären Negativen
handelt, kennen.
Es mag hier kurz das Nöthigste aus unsern früheren Ver-
öffentlichungen wiederholt sein, um die Principien, auf welche
unser Verfahren sich gründet, gehörig verständlich zu machen.
Wir haben gezeigt, dass, wenn Licht auf lichtempfindliche
Schichten einwirkt, die Dichte des entstehenden Bildes (d. h. die
Menge des reducirten Silbers) zuerst proportional der Licht-
Intensität wächst, dass sie jedoch in Folge der Abnahme der
vorhandenen Menge unveränderten Silbersalzes bei wachsender
Expositionsdauer weniger stark zunimmt; es tritt dann eine
Periode ein, in der sie überhaupt nicht mehr zunimmt und
zuletzt nimmt sie, wenn die Exposition über Gebühr verlängert
wird, sogar wieder ab. Wir haben ferner nachgewiesen, dass

1) Nach dem Journal of tbe Society of Chemical Industry, Vol. X,
p. 1245 — 9.
2) S. Eder, Ausführl. Handbuch d. Phot. I. Bd., 1. Hälfte, S. 308.
 
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