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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Kayser, H.: Ergebnisse der Spectralphotographie
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Miethe, Adolf: Die telegraphische Uebermittelung photographischer Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0199

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] gg Die telegraphische Uehermittelung photographischer Bilder:

bei noch kleineren Wellenlängen zu suchen haben und wir
hoffen, dass die von Herrn V. Schumann neu erfundenen
Platten, auf welche diese Wellen wirken, sie auch zu finden
gestatten werden.
Die Bedeutung dieser Untersuchungen liegt in Folgendem;
Die Wellenlängen des Spectrums geben uns direct die Schwingungs-
zahlen der Atome des betreffenden Elementes. Diese hängen
aber ab von den Dimensionen, dem Gewicht, den Kräften der
Atome, kurz von dem Bau und der Beschaffenheit eines
Moleküls, die ja auch seine chemische Natur bedingen. Gerade
so, wie man aus den möglichen Tönen einer Saite Schlüsse
über ihre Dicke, Länge, Spannung ziehen kann, muss es
auch möglich sein, aus der Gleichung für die Serien Schlüsse
über den Molekularbau abzuleiten. So scheint die Spectral-
analyse berufen, ein mächtiges Hilfsmittel der theoretischen
Chemie zu werden, während sie bisher von den Chemikern
nur für practische Zwecke, und auch das nur recht wenig,
benutzt wmrde.
-(—-
Die telegraphische Uebennitteluiig photographischer
Bilder.
Von Dr. A. Miethe.
Die bis jetzt aufgetretenen Vorschläge, photographische
Bilder durch den Draht zu übermitteln, litten durchgehends
an grosser Schwierigkeit, ja Unmöglichkeit der Ausführung.^
Dem gegenüber zeichnet sich ein neues Verfahren von
N. S. Amstutz in Cleveland durch eine ausserordentliche
Einfachheit und verhältnissmässige Leichtausführbarkeit aus.
Wenn andererseits die Resultate des neuen Verfahrens bis jetzt
noch sehr dürftig erscheinen, so muss man diesen Umstand
gewiss weniger dem Verfahren selbst, als vielmehr den offen-
bar sehr geringen Kenntnissen des Erfinders auf photomecha-
nischem Gebiete zur Last legen.
Die Theorie des Verfahrens von Amstutz ist verblüffend
einfach. Auf der Empfangs - und Aufgabestation befinden sich
zwei Walzen, ähnlich der Walze des Phonographen. Beide
Walzen werden durch ein Uhrwerk synchron in schnelle Um-
drehung versetzt, während sie zugleich parallel ihrer Achse,
ganz wie beim Phonographen, verschoben werden.
Auf der Aufgabewalze schleift ein Stift, der mit einem
Widerstand derart in einen Stromkreis eingeschaltet ist, dass
 
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