Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

154 Die „Patent-Spiegel-Magazin-“ und die .,Kipp-Camera“.

besonders angenehm ist es für neu eintretende Gehilfen, welche
sich so viel leichter in den Gebrauch der vorhandenen Objective
einarbeiten.
Möge mein Vorschlag viele Nachahmer finden und denselben
Nutzen und Vergnügen schaffen.
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Die „Patent-Spiegel-Magazin-44 und die
„Kipp-Camera44.
Von Dr. Ad. Hesekiel, Berlin.
Bei der ausserordentlich grossen Zahl der existirenden
photographischen Handapparate ist die Erkenntniss naturgemäss,
dass heutzutage Neuconstructionen und neue Formen nur dann
ihre Berechtigung haben, sich auch nur dann mit dauerndem
Erfolge einen Platz auf dem photographischen Markte erringen
können, wenn sie Neuerungen zeigen, die wesentlich der
Praxis zu Gute kommen.
So viel Apparate es nun auch gibt und so oft ich auch
bereits das Vergnügen gehabt habe, Leute zu sehen und zu
sprechen, die so recht herzlich vergnügt waren über die mit
ihrer Handcamera erzielten Erinnerungsbilder — ich glaube
gerade 'aus der Praxis heraus zu wissen, dass bisher doch kein
einziger Apparat existirt, der die mit Recht an ihn gestellten
Ansprüeke wirklich ganz erfüllt.
Man wird es begreiflich finden, dass ich in dieser Er-
kenntniss seit langer Zeit eifrig bestrebt war, unter Vermeidung
alles dessen, was sich an den bereits existirenden Apparaten
als nicht ganz practisch erwies, etwas Neues zu schaffen, das
nach bestem Ermessen durch seine Eigenschaften die höheren
Ansprüche erfüllt.
Welches sind nun die Erfordernisse, die ein guter Hand-
apparat erfüllen muss? Ich denke, man wird mir zustimmen,
wenn ich kurz sage: er muss ein gutes, die Plattengrösse voll
auszeichnendes Objectiv besitzen, welches zwecks gelegentlicher
Erlangung von Schärfe in der Bildtiefe mit von aussen leicht
auswechselbaren Blenden versehen sein muss — er muss das
vom Objectiv gelieferte Bild in seiner Originellität im Momente
vor der Exposition deutlich einem, wenn auch nur flüchtigen
Blicke, zeigen und mit Leichtigkeit und Sicherheit scharf ein-
stellen lassen — er muss, ungeachtet dieses Erfordernisses,
welches den Gebrauch einer Mattscheibe bedingt, mit grösster