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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Vidal, Léon: Die Rolle des weissen Lichtes in der orthochromatischen Photographie unter dem Gesichtspunkte der Photographie in natürlichen Farben
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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0302

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Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.

keit der Wiedergabe störten, vermeiden. Eine rothe Blume
erscheint selbst im vollen Sonnenlichte nicht weiss, zwar sieht
die rothe Farbe weniger satt aus, sie erscheint heller, jedoch
niemals gebleicht. Um, was an uns liegt, zu thun, dass man
diese Wirkung möglichst vermeide, welche bei der einfarbigen
Photographie ja wenig stört, lenken wir die Aufmerksamkeit
der betheiligten Kreise auf eine Fehlerquelle, die sie zu ver- .
stopfen trachten müssen , wenn sie sich mit Arbeiten auf dem
Gebiete der Photopolychromie befassen.
In einem für die Polychromie gut eingerichteten Repro-
ductions -Atelier erscheint es uns als das Richtigste, bei Auf-
nahmen von Gegenständen nicht zu grossen Volumens oder
Umfanges bei Beleuchtung derselben mit projicirtem Lichte zu
arbeiten. Auf diese Weise werden die farbigen Schirme ent-
behrlich, da ja das Original nach Belieben mit blauem, gelbem,
oder rothem Lichte beleuchtet werden kann, und man sicher
sein darf, jede Einwirkung des weissen Lichtes fernzuhalten.
Mit Hilfe einer stark erleuchteten und mit einem guten
Reflector versehenen Projectionslaterne kann man leicht eine
stark leuchtende Scheibe erhalten, die man. nachdem sie das
farbige Medium, das je nach Wahl fest oder flüssig sein kann,
passirt hat, auf das zu reproducirende Original fallen lässt und
zwar unter einem Winkel, der das Aequivalent einer Beleuch-
tung unter einem Winkel von 45 Grad für Reliefobjecte liefert.
Handelt es sich um Oberflächen, die nur eine Ebene auf-
weisen. so kann man die Beleuchtung mittels zweier Laternen
reguliren, die rechts und links von der Dunkelkammer auf-
gestellt werden.
Die Dauer der Exposition muss selbstverständlich eine
längere sein, als wenn man mit Sonnenlicht operirt, es gibt jedoch
eine grosse Anzahl von Fällen, in denen diese Verlängerung
der Expositionsdauer keine erheblichen Schwierigkeiten bietet;
man hat übrigens ja auch die Sonne zur Verfügung, wenn es
sich darum handelt, das Lichtmaximum zur Verwendung zu
bringen.
-—HgH—
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher in Graz.
Van Heurck widmete in der im Vorjahre erschienenen
4. Auflage seines Werkes „Le Mikroscope“ der Mikrophoto-
graphie ein eigenes grösseres Capitel (S. 215 — 248), er führt
neben der Besprechung der bekannten Apparate der Firmen
 
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