Die Rolle des weissen Lichtes etc.
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matisehe Platte stets, mag ihre Zusammensetzung sonst auch
sein, welche sie wolle, empfindlicher gegen die weissen Strahlen
als gegen irgend welche andere Strahlen ist.
Nachdem im Vorstehenden so kurz wie möglich zusammen-
gefasst das Allgemeine über diese Frage angeführt ist, wenden
wir uns zu unserem besonderen Falle, nämlich zu der An-
wendung ähnlicher Massnahmen auf die vielfarbigen Druck-
methoden. Zur Erzeugung des Negativs, das zum Drucke des
gelben Monochroms dienen soll, werden wir eine sogenannte
Ördinary-Platte und einen violetten Schirm verwenden müssen.
Die Intensität der Färbung dieses Schirmes wird hinreichend
stark sein müssen, um das üebermass des von den am stärksten
beleuchteten Stellen des Originals reflectirten weissen Lichtes zu
sättigen. Einige Versuche, welche man leicht ausführen kann,
ermöglichen es, dass man ohne Schwierigkeiten hierin das
Richtige trifft. Das Cliche darf reines Weiss nur an den
Stellen darstellen, welche auch am Originale diese Farbe zeigen.
Weiter wird dann das zum Drucke des rothen Monochroms ge-
eignete Negativ auf einer orthochromatischen Platte herzustellen
sein, welche gegen gelbe und grüne Strahlen empfindlich ist,
wobei man die Einwirkung der blauen Strahlen mittels eines
gelben Schirmes abzuschwächen hat.
Wie im vorigen Falle hat man dieselben Vorsichtsmass-
regeln gegenüber dem weissen Lichte zu treffen. Der Schirm
muss also so gewählt werden, dass er nur grüne, gelbe und
Orange-Strahlen durchlässt,-dagegen die Strahlen des weissen
Lichtes ausschliesst; kurz gesagt, darf allein das Weiss auf dem
Negative durch den höchsten Werth der Dichtigkeit sich wieder-
gegeben finden.1) Das Negativ des blauen Monochroms muss
dann noch auf einer orthochromatischen Platte erzeugt werden, die
gegen Roth und Gelb empfindlich ist; dabei ist ein orangerother
Schirm zu benutzen, der die blauen Strahlen vollständig auslöscht.
Im Allgemeinen lässt dieser Schirm keine weissen Strahlen
durch, so dass man ziemlich sicher sein darf, dass im Negative
die dichtesten Partien nur solche sind, welche den weissen
Stellen des Originals entsprechen.
Wenn man auf diese Weise vorgeht, so wird man die Ent-
stehung der fälschlichen weissen Stellen, welche die Genauig-
1) Es könnte hier geboten erscheinen, noch den Fall ins Auge zu
fassen, wo gelbes Licht auf Ultramarinblau fallend, Weiss geben kann;
aber dieser besondere Fall kann die Regel nicht umstossen, und die
Correction würde leicht auszuführen sein, wenn wirklich diese Wirkung
so scharf ausgeprägt sein sollte, dass durch sie zu merklich dem allgemeinen
Aussehen der relativen Werthe Abbruch gethan würde.
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matisehe Platte stets, mag ihre Zusammensetzung sonst auch
sein, welche sie wolle, empfindlicher gegen die weissen Strahlen
als gegen irgend welche andere Strahlen ist.
Nachdem im Vorstehenden so kurz wie möglich zusammen-
gefasst das Allgemeine über diese Frage angeführt ist, wenden
wir uns zu unserem besonderen Falle, nämlich zu der An-
wendung ähnlicher Massnahmen auf die vielfarbigen Druck-
methoden. Zur Erzeugung des Negativs, das zum Drucke des
gelben Monochroms dienen soll, werden wir eine sogenannte
Ördinary-Platte und einen violetten Schirm verwenden müssen.
Die Intensität der Färbung dieses Schirmes wird hinreichend
stark sein müssen, um das üebermass des von den am stärksten
beleuchteten Stellen des Originals reflectirten weissen Lichtes zu
sättigen. Einige Versuche, welche man leicht ausführen kann,
ermöglichen es, dass man ohne Schwierigkeiten hierin das
Richtige trifft. Das Cliche darf reines Weiss nur an den
Stellen darstellen, welche auch am Originale diese Farbe zeigen.
Weiter wird dann das zum Drucke des rothen Monochroms ge-
eignete Negativ auf einer orthochromatischen Platte herzustellen
sein, welche gegen gelbe und grüne Strahlen empfindlich ist,
wobei man die Einwirkung der blauen Strahlen mittels eines
gelben Schirmes abzuschwächen hat.
Wie im vorigen Falle hat man dieselben Vorsichtsmass-
regeln gegenüber dem weissen Lichte zu treffen. Der Schirm
muss also so gewählt werden, dass er nur grüne, gelbe und
Orange-Strahlen durchlässt,-dagegen die Strahlen des weissen
Lichtes ausschliesst; kurz gesagt, darf allein das Weiss auf dem
Negative durch den höchsten Werth der Dichtigkeit sich wieder-
gegeben finden.1) Das Negativ des blauen Monochroms muss
dann noch auf einer orthochromatischen Platte erzeugt werden, die
gegen Roth und Gelb empfindlich ist; dabei ist ein orangerother
Schirm zu benutzen, der die blauen Strahlen vollständig auslöscht.
Im Allgemeinen lässt dieser Schirm keine weissen Strahlen
durch, so dass man ziemlich sicher sein darf, dass im Negative
die dichtesten Partien nur solche sind, welche den weissen
Stellen des Originals entsprechen.
Wenn man auf diese Weise vorgeht, so wird man die Ent-
stehung der fälschlichen weissen Stellen, welche die Genauig-
1) Es könnte hier geboten erscheinen, noch den Fall ins Auge zu
fassen, wo gelbes Licht auf Ultramarinblau fallend, Weiss geben kann;
aber dieser besondere Fall kann die Regel nicht umstossen, und die
Correction würde leicht auszuführen sein, wenn wirklich diese Wirkung
so scharf ausgeprägt sein sollte, dass durch sie zu merklich dem allgemeinen
Aussehen der relativen Werthe Abbruch gethan würde.
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