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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Albert, August: Das Lackiren und Glänzen der Lichtdrucke
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Dementjeff, P.: Photographie in Russland
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0091

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Photographie in Russland.

drucke durch den Lack zieht, so zwar, dass auch die Rückseite,
der Drucke vollständig und blasenfrei vom Lacke bedeckt ist.
Dieser Wasserlack ist entweder nach der Vorschrift des Herrn
Prof. Eder herzustellen1) oder käuflich in guter Qualität bei
J. Rottmanner in Römhild, Thüringen, erhältlich.
Diese lackirten Drucke eignen sich bei einiger Vorsicht
ganz gut zum Aufziehen auf Carton und ist das Durchziehen
durch den Lack für solche Arbeiten zu empfehlen, wo die
Bilder nicht aufgezogen werden und flach liegen sollen, z. B.
eine billigere Ausgabe von Leporello - Albums, es hat aber
der Buchdruck-Aufdruck vor dem Lackiren zu erfolgen.
Das Glänzen der Lichtdrucke geschieht entweder durch
Abreiben mit einer entsprechend weichen, feinen Bürste oder
mit einem feinen Tuche, Flanell oder auch einem Baumwoll-
bausch. Vorher müssen die Drucke mit etwas Federweiss
(Talcum) eingestaubt werden und je nach dem dann stärker
und länger, schwächer und weniger abgerieben oder gebürstet
wird, erhält man mehr oder weniger Glanz an den Drucken.
Bei manchen Papiergattungen ist weder durch Abreiben noch
durch den Wasserlack ein genügender Glanz zu erzielen, in
solchen Fällen leistet der Alcohollack vortreffliche Dienste.
Bei gebürsteten oder abgeriebenen Drucken kann ein
Buchdruck - Aufdruck auch nach dem Glänzen vorgenommen
werden; zum Aufziehen eignen sich dieselben infolge der wenig
geschützen Kreideschicht nicht.
-:
Photographie in Russland.
Von P. Dementjeff in St. Petersburg.
Denier’s Tod. Wie bereits im April-Hefte der Photo-
graphischen Correspondenz gemeldet wurde, ist am 5/17. März
1892 einer der russischen Meister der Photographie verschieden.
Nicht nur im Vaterlande, sondern auch im Auslande ist sein
Name bekannt, besonders durch den vom Verstorbenen ein-
geführten Handgriff beim Copiren, welcher als „Denier-Effect“
bezeichnet wird. Das Verfahren besteht nämlich in Anwendung
von zwei identischen Negativen zum Copiren, wodurch besondere
Weichheit bei Porträts erreicht wird. Als Künstler verstand es
Heinrich Denier zu seinen Mitarbeitern ebenfalls künstlerisch
begabte Naturen heranzuziehen. Zu seinen Retoucheuren zählten

1) Eder, Recepte und Tabellen für Pliotogr. 1892. 3. Auf!.. S. 45.
 
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