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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Schumann, Viktor: Das Absorptionsspectrum des Bromsilbers bei steigender Temperatur
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Hackh, Eugen: Wesen der Naturalphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0178

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Wesen der Naturalphotographie.

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Würde der Flussspath meinen Erwartungen nur annähernd
entsprechen, dann dürfte er unsere Kenntnisse vom Infrarotlr
in ähnlicher Weise erweitern helfen, wie er es beim Ultraviolett
bereits gethan hat.


Wesen der Naturalpliotographie.
Von Eugen Hackh, Stuttgart.

Schon der Name „Naturalphotographie“ zeigt ihre Thätig-
keit an, nämlich das vollkommen Erreichbarste in der Photo-
graphie: „Die naturalistisch täuschendste Wiedergabe einer
Physiognomie direct in Naturgrösse zu erreichen.“ — Wohl sind
wir ja in letzter Zeit weit gekommen in Augenblicksaufnahmen
ausserhalb des Ateliers, wodurch uns so manche Erkenntniss in
der Natur erschlossen wurde, jedoch diese Aufnahmen geschahen
meistens in sehr verkleinertem Massstabe, welche in ihrer Ver-
grösserung selbst nie befriedigen konnten. Innerhalb der vier
Wände jedoch, im Glashause, worin die meisten unserer Fach-
leute ihre Thätigkeit haben, war es uns nie vergönnt bei blossem
Tageslichte wirkliche Momentaufnahmen zu machen. Um einen
momentanen Gesichtsausdruck festzubannen, kann nur ein mög-
lichst kleiner Bruchtheil einer Secunde zur Exposition verwendet
werden, wozu das Tageslicht nicht mehr ausreicht und deshalb
das künstliche Licht mitwirken muss.
Beschreibung des patentirten Apparates für
„Naturalphotographie“.
Die Forderung, getreue Moment-Bilder in Lebensgrösse
zu erhalten, erfordert nicht nur die Beihilfe des Magnesium-
lichtes, sondern speciell eine Vorrichtung, letzteres möglichst
und stets sicher auszunützen. Wohl wurde das Magnesiumlicht
oft und viel verwendet mit und ohne Erfolg, das letztere häufiger
wie ja bei allem Neuen der Fall ist. Es ist schwierig,
trotz der grossen Nähe des Blitzlichtes eine gleichmässig ver-
theilte Wirkung zu erreichen. Es konnte durch die grössere
Entfernung des Lichtes eine reiche Strahlenwirkung wohl erzielt
werden, eine gleichmässig runde Vertheilung desselben jedoch
wurde dadurch um so schwieriger. Das nahe Licht gab immer
grelle harte Beleuchtungseffecte, weil sowohl in der Stellung
der Lichtquelle als auch in der richtigen Verwerthung des
Lichtes schwer gesündigt wurde. — Diesen Missständen ist im
Porträtfache nun abgeholfen durch: „die lenkbare Patrone und das
 
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