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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Neuhauss, Richard: Vergleich zwischen Petroleumlicht, Gaslicht und Auer'schem Glühlicht in Bezug auf ihre Brauchbarkeit für mikrophotographische Arbeiten
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0140

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Vergleich zwischen Petroleumlicht, Gaslicht etc.

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Vergleich zwischen Petroleumlielit, Gaslicht und
Auer’schem Gliihliclit in Bezug auf ihre Brauchbarkeit
für mikrophotographische Arbeiten.
Von Dr. R. Neuliauss in Berlin.
Seit einer Reihe von Jahren bedient sieh Verfasser für
mikrophotographische Arbeiten beinahe ausschliesslich des
Petroleumlichtes. Bei richtiger Anordnung der Beleuchtungs-
vorrichtungen schwankt die Expositionszeit zwischen einigen
Secunden und wenigen Minuten. Um zwei Beispiele heraus-
zugreifen, exponirt man bei normalen Präparaten mit H ar t n a ck ’ s
Projections - System 31 mm Brennweite und zwanzigfacher Ver-
grösserung 4 Secunden, mit der apochromatischen Oel-Immer-
sion 2 mm Brennweite und tausendfacher Vergrösserung
2 Minuten. Es liegt daher bei gewöhnlichen mikrophoto-
graphischen Arbeiten kaum das Bedürfniss vor, sich nach einer
intensiveren, dafür aber in der Regel viel theureren Lichtquelle
umzusehen.
Eigentliche Augenblicks aufnahmen lassen sich mitPetroleum-
licht nicht ausführen. Hier springt jedoch, in Ermangelung
von Sonnenlicht, das Magnesiumblitzlicht helfend ein.1) Nur
in denjenigen Fällen, wo durch gewisse einzuschaltende Medien,
wie z. B. ein Nicol’sches Prisma, viel Licht absorbirt wird,
könnte sich der Wunsch regen, eine intensivere Lichtquelle
als das Petroleumlicht, zur Verfügung zu haben, welche gleich-
zeitig nicht so umständlich zu handhaben ist, wie das
Magnesiumblitzlicht.
In erster Linie käme das jetzt so beliebte Zirkonlicht in
Betracht, dessen Anschaffungskosten aber recht bedeutende
sind: ein für den Sauerstoff bestimmter eiserner Cylinder mit
Reducirventil und Manometer 150 Mk., ein Linnemann’scher
Brenner 50 Mk., dazu der stets nothwendige Sauerstoff und
die Gasleitung.
Elektrisches Bogenlicht bleibt wegen seiner nur an wenigen
Orten möglichen Beschaffbarkeit weiteren Kreisen unzugänglich.
Es bliebe die Wahl zwischen dem durch Zusatz von Camphor
(25 g auf 1 Liter Petroleum) in seiner Helligkeit gesteigerten
Petroleumlichte, zwischen Gaslicht (Argand - Brenner) und dem
Auer’ sehen Gasglühlichte.
Um letztgenannte Lichtquellen zu prüfen, stellte Verfasser
vergleichende Versuchsreihen an.

1) Dr. R. Neuliauss. Lehrbuch der Mikrophotographie. Braun-
schweig 1890. S. 2G1.
 
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