Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

92

Latern - Bilder.

Lautern - Bilder.
Von Robert Talbot in Berlin.
Erfreulicherweise gewinnt die Projectionskunst immer
mehr Freunde auf dem Continente; vielleicht sind deshalb
einige Winke über die Herstellung von Lanternbildern manchem
Leser angenehm.
Wir rathen, sich streng an die einmal eingeführten Normal-
grössen zu halten. Dieselben sind 8’/2X8’/2 cirl oder 8llz cm
hoch und 10 cm lang, in beiden Fällen wird das Bild
8x/2X8l/2 cm gross; die bei SVaXlO cm überschiessenden
ll/a cm dienen zum Aufkleben des Etiquettes (Aufschrift).
Da die Bilder lang in den Bilderrahmen eingeschoben
werden, muss bei 81/2X10 das Bild so aussehen.

Himmel
5h
ä
42
Erde
£

Hauptsache bei einem guten Lanternbilde sind detailreiche
Schatten und glasklare Lichter. Je heller die Lichtquelle,
desto dunkler copire man. Im Allgemeinen aber rathen wir,
die Bilder ziemlich dünn zu halten.
Gewissenhafte eingehende Versuche haben uns gezeigt,
dass die besten Platten für Lanternbilder die Thomas’ und
Edward’s Diapositivplatten sind.
Besonders erstere sind empfehlenswerth, da sie eine sehr
feinkörnige Emulsion bei grosser Regelmässigkeit besitzen und
preiswerth sind.
Edward’s Platten geben kräftigere Bilder und eignen sich
besonders für Fenster-Diapositive grösseren Formats. Die Be-
handlung beider ist dieselbe.
Als vortrefflichen erprobten Entwickler empfehlen wir
folgenden:
Hydro chino n-Ent wickler.
I. 10 g Hydrochinon, II. 10 g Aetznatron,
60 ,, Natriumsulfit, 600 „ Wasser,
3 „ Oitronensäure,
2 „ Bromkalium, III. 60 „ Gr. Bromammonium,
600 ., Wasser. 600 „ Wasser.
IV. 60 g kohlensaur. Ammonium,
600 ,, Wasser.