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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Hurter, Ferdinand; Driffield, Vero C.: Beziehungen zwischen photographischen Negativen und ihren Positiven
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Schwarz, Rudolf: Ueber Aufnahmen lebensgrosser Porträts mit einfachen Mitteln bei Magnesiumlicht und bei Tageslicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0047

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Ueber Aufnahmen lebensgrosser Porträts etc.

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die durch die Faden erwachsende Schwierigkeit zu heben, be-
trachtet man die Schatten durch ein Stück grünes Glas. Auf
diese Weise ist das Licht hundertfach verstärkt und die Expo-
sition, welche nun anzuwenden ist, beträgt deshalb nur noch
12 Secunden.
lieber Aufnahmen lebensgrosser Porträts mit einfachen
Mitteln bei Magnesiumlicht und bei Tageslicht.
Von Ludolf Schwarz in Wien.
Warum werden lebensgrosse Porträts in der photographischen
Praxis meist auf einem Umwege mittels Vergrösserung und
Retouche hergestellt? Wohl hauptsächlich deshalb, weil Ver-
suche solche Aufnahmen herzustellen, bis vor Kurzem kein
nur einigermassen befriedigendes Resultat ergeben haben.
Directe lebensgrosse Aufnahmen konnten selbst mit den
besten und grössten Doppelobjectiven nicht gelingen, weil
letztere der nothwendigen Tiefe der Schärfe ermangelten und
ein Haches, verschwommenes Bild lieferten, welches einer
gründlichen Retouche, einer vollständigen Ueberarbeitung im
Negativ und Positiv unterzogen werden musste, sollte es noth-
dürftig brauchbar sein. Wenn aber sowohl bei Ausführung
einer Vergrösserung als einer solchen directen Aufnahme der
Tüchtigkeit eines Retoucheurs so zu sagen Alles überlassen
bleiben muss, so hat die Photographie das geringste Verdienst
an dem Endresultat. Tn beiden Fällen wird es von der Be-
fähigung des Künstlers abhängen, ob es gelingt die skizzen-
hafte Vorlage zu einem guten Porträt auszugestalten. Solche
Künstlerhände, welche dem mangelhaften photographischen
Verfahren auf die Beine helfen sollen, stehen jedoch selten zu
Gebote und sind kostspielig..
Es dürfte daher von allgemeinem Interesse sein, wenn
ich hier ein einfaches directes Aufnahmsverfahren für lebens-
grosse Bilder skizzire, welches festzustellen mir zu Anfang des
verflossenen Jahres durch eine Reihe von Versuchen gelungen
ist. Eine ausführliche Darstellung meiner Methode findet sich
in meinem der Wiener photographischen Gesellschaft im März
1892 gehaltenen Vortrage; derselbe ist in der Wiener photo-
graphischen Correspondenz (April- und Mai-Heft), sowie aus-
zugsweise in mehreren photographischen Fachblättern zum Ab-
druck gelangt. Nach meiner rein photographischen
Methode ist es jedem Photographen nach wenigen
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