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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0303

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Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.

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Nacliet, Reichert, Zeiss und Leitz zwei von ihm selbst
stets mit grossem Vortheile gebrauchte Apparate an, bei deren
Construction er von dem Gedanken geleitet wurde, es dem
Mikroskopiker möglich zu machen, das betreffende Präparat,
ohne weitere Veränderungen in der Stellung des Mikroskopes,
in der Beleuchtung etc. vornehmen zu müssen, direct am mikros-
kopischen Arbeitstische selbst photographiren zu können. Der
eine Apparat eignet sich nur zur Herstellung kleiner Bilder
(5l/ä X 4^2 cm); er bestellt aus einer kleinen, leicht gebauten
Camera, in der Form wohl ähnlich den nach dem Systeme
von Gerlach gebauten Cameras1), die an ihrem unteren Ende
eine Röhre von Kupfer trägt, welche eine achromatische Concav-
linse als Amplifier birgt. Die Röhre passt wie ein Ocular
in den Tubus des Mikroskops und die Amplifier - Linse ist in
einer solchen Distanz von der lichtempfindlichen Platte im
Tubus angeordnet, dass, wenn das Object mit dem Ocular 1
eingestellt wurde, es auch nach Entfernen des Oculars und
Aufsetzen der Camera auf der Platte scharf eingestellt ist.
V an Heurck erzielt auf diese Art mit der homogenen Immersion
1/12 von Zeiss eine 300 malige Vergrösserung. Wenn eine
stärkere Vergrösserung gewünscht wird, muss das Negativ nach-
träglich vergrössert werden. Der zweite Apparat Van Heurk’s
ist, wie dieser angibt, von vollkommener Stabilität, seine Kosten
sind nahezu gleich Null, auch ist er von ausserordentlicher
Einfachheit, sodass jeder intelligente Tischler ihn herstellen
kann. Ich lasse die Beschreibung dieses Apparates folgen:
„Unser Apparat (s. Figur 78) besteht aus einer rechteckigen
Kiste aus Holz, welche auf 4 Füssen ruht (3 Füsse haben sich
wegen der Beleuchtung und der Behinderung in der Bewegung
als unzweckmässig erwiessen), an der oberen Seite trägt sie die
C’assette resp. Einstelltafel etc. Das Ganze kann auf dem
Arbeitstische, wo sich das Mikroskop befindet, aufgestellt werden.
An der unteren Seite der Kiste ist eine Oeffnung angebracht,
welche nach Bedarf mittels einer kleinen, daran angebrachten
Röhre aus schwarzem Stoffe abgeschlossen werden kann. Die
Höhe der Füsse des Kistchens ist eine solche, dass das obere
Ende des Mikroskoptubus ca. 5 — 10 cm unter dem Boden der
Kiste zu stehen kommt. Die verticale Stellung des Apparates
ist von Bedeutung. Es ist die einzige, welche bequem zu
arbeiten erlaubte und überdiess die einzige, welche eine be-

1) S. und A. II. Möller, Zeitschr. fiir wiss. Mikr. und mikr. Technik.
Bd. V, S. 155 und N euli au s s, Lehrbuch der Mikrophotographie, S. 6 — 7,
sowie M ark t an n er-T ur n er e t s c h er, Die Mikrophotogr., S. 49 — 52.
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