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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Husnik, Jakob: J. Husnik's neues Autotypie-Papier zur Uebertragung von Bildern auf Stein und Metall
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0124

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J. Husnik’s neues Autotypie - Papier eto.

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Nicht allein die Vermeidung der Reflexion der Licht-
strahlen ist eine neue Verbesserung, sondern das neue Papier
hat von nun an auch eine gleiche Qualität.
Es war mir nämlich niemals möglich ein Papier von
gleicher Qualität zu liefern, weil erstens schon die bezogene
Gelatine nicht immer von derselben Güte gewesen ist, und
zweitens, weil eine Gelatinelösung, wenn sie, wie es der Fall war,
6 — 8 Stunden in Arbeit steht, sich verschlechtert, so dass die
ersten Papierbogen eine gute, harte Gelatine besitzen, die letzten
aber schon eine weiche, leicht aufreibbare Gelatineschicht haben.
Nun bestelle ich meine Gelatine nur im Grossen, und
verwende sie erst dann, wenn selbe nach den neuesten Fort-
schritten auf ihre Härte geprüft wurde, und verarbeite die
ganze angesetzte Gelatinelösung mit Hilfe einer grossen Ma-
schine in einer Stunde, wobei ein Rollenpapier durch die
Lösung läuft und eine reine, egale Schicht von ganz gleicher
Qualität zurücklässt.
Zur Sensibilisirung des neuen Papiers nehme man nur
das doppelt chromsaure Salz (Kali, Natron oder Ammoniak),
am besten das Natronsalz, weil es billiger ist und wegen seines
niedrigen Aequivalentes mehr ausgibt. Man hüte sich Aetz-
ammoniak zum Bade zu geben, da man die Copie nicht ent-
wickeln könnte, indem die Farbe nicht gut haften würde.
Man nehme im Winter ein Bad von 1:22, und im
heissesten Sommer oder in Tropenländern 1:24, weil das
Papier durch die Hitze zu schwer die Farbe auch in den
Lichtern beim Entwickeln abgeben möchte. Aber wenn man
für gehörigen Luftzug sorgt, und die auf Spiegelplatten ge-
spannten Papiere in kühlen Localen trocknet, so kann man
auch im heissen Sommer mit 1 : 22 gut arbeiten, denn je
schneller das Papier troknet ohne Wärme, desto besser arbeitet
es. Die weitere Behandlung des Papiers ist dieselbe, wie bei
den früheren Uebertragungspapieren, nur muss das Chromsalz-
bad immer in 14 Tagen neu angesetzt werden, wenn man es
während der Zeit nicht vermehren musste, da es anfängt
sich zu zersetzen, denn ein saures Chrombad ist nicht für
immer haltbar, arbeitet aber viel empfindlicher, bewirkt das
Anhaften der Farbe auf der Copie, lässt sich gut umdrucken
und gibt ein weniger tiefes Relief der Zeichnung auf der Copie.
Auch ist die Beurtheilung des Bildes auf der nassen
Copie des Autotypiepapiers viel leichter, da der Farbenpunkt
und Strich oben sitzt und der lichtgelbe Grund wie eine matte
Porzellanfläche absticht, und nicht durchsichtig ist, was
eben bei den gewöhnlichen Papieren die Beurtheilung der
 
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