Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

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Photographie in Kussland.

dünnem Strahle bei starkem Schütteln oder Umrühren zuerst
No. II, dann No. 111 und endlich No. IV hinzu. Nach dem Er-
kalten der Emulsion wird dieselbe zerkleinert und 1—2 Stunden
gewaschen, wobei man kaltes Wasser (von ca. 8 —10 Grad 0.)
benutzt. Gewaschene Emulsion wird bei ca. 40 — 45 Grad C.
geschmolzen, filtrirt und zum Giessen auf Glasplatten verwendet.
Zum Entwickeln benutzt man die für Chlorsilbergelatine
verwendb ar en Entwickler.
Vermeidung von Lichthöfen. Der Autor dieser Notizen
empfiehlt in seinem Jahrbuch für Photographie „Helios“ pro 1892
(Verlag von Th. Woessner, St. Petersburg) zur Vermeidung
von Lichthöfen die Benutzung der mit gefärbter klebriger Masse
bedeckten Gelatinefolien, welche bequem in optischen Contact
mit dem Glase gebracht werden können und das lästige Vor-
präpariren der Platten vor dem Exponiren und das Beseitigen
der auf den Platten haftenden Schicht vor dem Entwickeln er-
sparen. Die erwähnten Folien werden in entsprechender Anzahl
und Grösse angefertigt und zum Gebrauche aufbewahrt. Die
Präparation erfordert kein Dunkelzimmer und geschieht wie folgt:
Man nimmt eine möglichst ebene reine Glastafel gewünschter
Dimension, reibt dieselbe mit Talgpulver gut ein. Nachdem
man den Ueberschuss an Talg entfernt hat, wischt man mit
einem feuchten Lappen den Talg von den Rändern der Platte
auf einige Millimeter ab und übergiesst die Platte mit 2 Proc.
Collodium mit Zusatz einiger Tropfen Ricinusöl Nach dem
Trocknen der Collodiumschicht legt man die Platte auf eine
gut nivellirte horizontale Ebene und breitet auf der ersteren
lOprocentige, mit geringem Zusatze von Glycerin versehene
Gelatinelösung aus. Nach dem Trocknen wird die Platte nochmals
mit 2 proc. Collodium und endlich mit klebriger Gelatinelösung,
welche wie folgt bereitet wird, übergossen. Man lässt 12 g
Gelatine in 90 ccm Wasser aufquellen, schmilzt dann dieselbe
im Wasserbade und setzt 8 g Zucker in Pulver und 80 ccm
Glycerin hinzu. Die klebrige Lösung färbt man mit Aurin,
Chrysoidin, Methylviolett oder anderen zu diesem Zwecke
empfohlenen Farbstoffen. Für das Format von 13 X18 cm
wurden folgende Quantitäten genommen: Gelatinelösung 60 ccm.
gesättigte alcoholische Lösungen: von Chrysoidin 2 ccm, Aurin
2 ccm und Methylviolett 1/2 ccm. Die Lösung wird tüchtig
gerührt, warm filtrirt und rasch auf den mit Vorguss versehenen
Platten mit einem Glasstabe ausgebreitet. Nach dem Erstarren
der klebrigen Schicht nimmt man die Platten von der horizon-
talen Ebene weg und lässt dieselben 1 — 2 Tage frei trocknen.
Nach dem Trockenwerden der Platten schneidet man die Schicht