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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Cronenberg, Wilhelm: Copirmethoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0227

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214

Druckmetlioden.

gemeine zu nennen. Die Ursache ist darin zu suchen, dass
schlechtes Papier und mittelmässige Emulsion oft verwandt
wird. Die Bereitung der Emulsion bietet mancherlei Schwierig-
keit. Wasser soll die Emulsion nicht enthalten und doch sind
die zu verwendenden empfindlichen Salze hauptsächlich nur
wasserlöslich, bei Selbstbereitung der Emulsion ist darauf Ge-
wicht zu legen, dass die Salze mit nur so viel Wasser gelöst
werden, als eben zur Lösung nöthig ist, alsdann Zusatz reinen
Alcohols, sodann starke Erhitzung, damit das Wasser als
Dampf wieder entzogen wird; da aber immerhin die Selbst-
bereitung guter Uebung bedarf, so thut man vortheilhafter, die
fertige Emulsion, aber getrennt, aus anerkannter Quelle zu be-
ziehen. Nach langjährigen Erfahrungen kann ich Liesegang’s
Chlorsilbercollodion-Emulsion als brillant und von steter Gleich-
mässigkeit bezeichnen. Die Selbstbereitung kleiner Quantitäten
lohnt durchaus nicht. Es ist aber nicht allein eine gute
Emulsion nöthig, sondern sehr mit Bedacht ein gutes Kreide-
papier zu wählen; ich habe alle mögliche Papierproben ver-
sucht und gefunden, dass die Firma Weber in Offenbach ein
stets gutes Chromopapier liefert, ebenso die Firma Gebrüder
Benecke in Löbau ein ganz vorzügliches Fabrikat in Handel
brachten; namentlich in letzter Zeit ein neues Fabrikat, das
keinen Wunsch mehr übrig lässt.
Chlorsilbercollodionpapier eignet sich für Porträt und
Landschaft, der Glanz des Bildes ist weich, nicht so störend
als bei Gelatine, die Schatten tief, die Lichter blitzend, von
einem schönen Negative geht nicht ein Hauch verloren, es
kommt voll und ganz zur Geltung; selbst von flauen Negativen
ist immer noch eine bessere Copie zu erhalten, als mit anderen
Papieren.
Chlorsilbercollodion-Papier soll aber auch nur frisch ver-
arbeitet werden. Noch wäre zu bemerken, die Emulsion soll
nur in getrennten Lösungen bezogen oder eigens gefertigt
werden. Mein veröffentlichtes Recept zur Selbstbereitung ist
gut und arbeite ich heute nach vielen Jahren noch damit, nur
mit dem Unterschiede, dass ich Silber mit Collodion allein
ansetze, ebenso Citronensäure, Chlorlithium und Chlorstrontium
allein und x/2 Stunde vor Gebrauch erst zusammenmische, halb
zu halb.
Platinpapier. Pizzighelli’s Platinpapier, wenn frisch
bezogen und gleich verarbeitet, ist sehr gut, nur muss es ziem-
lich auscopirt werden, da es nur mit Dampf entwickelt wird.
Ich ziehe selbstbereitetes Platinpapier vor und zwar mit Oxalat-
entwicklung, copire nur bis die Halbtöne ganz schwach sicht-
 
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