Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

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Ueber den Astigmatismus photographischer Linsen.

Differenz von Crownglasexponent nm minus Flintglasexponent
nD2 ist: njDi — nj>2 = ea. 1,610 — 1,520 = +-0,090.
In ihrer relativen Lichtstärke verhalten sich diese Anastig-
mate wie 4:2:1. Wir sehen aus den Curven A in Figur 2,
dass die astigmatische Ourve des lichtstarkeren Systems steiler
ansteigt, als die des licht-
schwächeren. Anastigmat 1:9
hat für 35 Grad Hauptstrahl-
neigung den Astigmatismus
— 0,7, 1 : 6,3 bereits + 4,2
und Anastigmat 1 : 4,5 sogar
+9,4 astigmatische Differenz.
Anastigmat 1 : 18 und
1 : 12,5 sind nach dem 41in-
sigen Typus aus Gläsern
construirt, welche beziehent-
lich der Abstufung ihrer
Brechungsexponenten ein-
ander gleich sind. Alle Be-
dingungen für die Vergleichbarkeit des Astigmatismus dieser
beiden Systeme treffen zu. Wir finden den Astigmatismus beim
Anastigmat 1 : 18, also bei dem mit der kleineren nutzbaren Oeff-
nung, wesentlich kleiner als beim Anastigmat 1:12,5. Die astig-
matischen Differenzen betragen
bei 25 Grad + 0,1 resp. + 1,5
bei 35 Grad + 1,1 resp. + 3,0.
Diese Anastigmate sind
sämmtlich für ihr grösstes
Oeffnungsverhältniss sphärisch
in und äusser der Achse corri-
girt, sind orthoskopisch und
achromatisch, sie sind also in
der Art, wie geschehen, auf
Astigmatismus vergleichbar. Da-
her ist Satz 3 bestätigt: „Unter
sonst gleichartigem Corrections-
zustande von Objectiven eines Typus nimmt die astigmatische
Differenz mit der nutzbaren Oeffnung des Objectives ab.“
Anastigmat 1:7,2 ist ein ölinsiger Anastigmat, dessen
astigmatisches Correctionsglied aus dem anormalen Glaspaar:
L3 = Lrj: Crown m. hohem Brec-hungsexpon. np = 1,573
Li: Flint m. niedrig. „ np = 1,520
Crown — Flint = + 0,053
zusammengesetzt ist.