Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Maschek, Rudolf: Zusammenfügen von Kupferdruckplatten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0279

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zusammenfügen von Kupferdruckplatten.

267

das Zusammenfügen fand auf der Rückseite der Platte statt,
konnte also während der Arbeit nicht controlirt werden und
die heim Löthen nothwendige Hitze hatte oft Verzerrungen der
Platte zur Folge.
Bei der Neuherstellung der Specialkarte der Ostküste des
adriatischen Meeres wurde an Stelle dieser Methode ein neues
und wie die Erfolge lehrten, vollkommen zufriedenstellendes,
bedeutend exacteres Verfahren zur Anwendung gebracht. Die
einzelnen Theile der Platte, deren Zahl und Form beliebig sein
kann; werden mit der Laubsäge beschnitten und mit einer
breiten feinen Feile im Anstoss sorgfältig richtig gestellt.
Sodann werden diese Theile auf einer ebenen Hartgummiplatte,
welche als Träger dient, hart aneinander gelegt und die Richtig-
keit der Dimensionsverhältnisse im Groben geprüft. Entspricht
das Resultat, so wird der erste, der zu vereinigenden Theile
mit eigenen Kupferschrauben mit flachen, conischen Köpfen
und Mutter auf der Hartgummiplatte befestigt. Dies geschieht,
indem man den betreffenden Plattentheil vorerst auf die Gummi-
platte legt, untersucht, wo die Platte, welche nicht immer
ganz eben ist, aufliegt, sich die betreffenden Stellen bezeichnet
und die Platte an dieser Stelle durchbohrt.
Die Löcher werden sorgfältig ausgerieben, damit die obere
Fläche der Schraubenköpfe in die Plattenebene zu liegen kommt,
dann wird die Ebonitplatte mit den correspondirenden Durch-
lochungen versehen und der erste Plattentheil befestigt. Ist
dies geschehen, so geht man an die Befestigung des zweiten
Theiles, wobei unter fortwährendem Gebrauche des Massstabes
die Richtigkeit der einzuhaltenden Dimensionen stets im Auge
behalten wird. Sollten sich Differenzen ergeben, so genügen
meist einige leichte Feilstriche zur Behebung derselben.
Ebenso verfährt man mit den weiteren Plattentheilen.
Eventuelle Differenzen in der Dicke der Platten behebt man
durch Unterlagen von Bleifolien, wodurch gleichzeitig die für
den galvanoplastischen Process nöthige Metall-Verbindung der
einzelnen Theile gesichert wird.
Von dieser Tiefplatte wird dann eine galvanoplastische
Hochplatte erzeugt, von welcher nach Entfernung etwa vor-
handener Unebenheiten die Tiefdruckplatte abgeformt wird.
Auf diese Weise ist es gelungen, tadellose Platten der
oben erwähnten Seekarte herzustellen.
Obwohl der gestattete Fehler bei einer Plattenlänge von
1,04m nur 0,005cm betrug, wurde er doch auf keiner Platte
erreicht. Durch diesen Vorgang ist es auch möglich geworden.
 
Annotationen