Verseh, kleine Mittheilungen, die Drucktechniken betr. 535
„Similigravüre“1) gegeben hat, bereits auch patentiren
lassen.
Wie wir dem „Allg. Anz,“ f. Dr.“ 1892, No. 45, ent-
nehmen, besteht das Verfahren darin, dass man von dem
Notensystem (den Linien) einen blanco Abzug mit fetter Farbe
auf Umdruckpapier macht, und auf diesen alsdann die Noten
und Zeichen (welche aus eigens dafür tauglicher Composition
hergestellt sind) mit der Hand einsetzt, gerade so wie wenn
man sie mit der Hand schriebe.
Man überträgt sodann diesen Umdruck auf den lithogra-
phischen Stein, oder die Zinkplatte, um denselben hoch-
zuätzen etc.
Plattendruck.
(Papier-Zeitung No. 30, S. 859.)
Vor längerer Zeit ist die Frage aufgeworfen worden, wie
hoch man die Auflage von Stereotypplattendruck annehmen
dürfe. Die Antwort darauf gab der „Stereotypeur“ in
Nrn. 5 und 6 vom Jahre 1889 dahin, dass Richter’s Druckerei
in Rudolstadt 500000 accidenzartige Drucke von Stereotyp-
platten verlange und noch weitere 500000 für möglich halte.
Obgleich diese Angabe sofort berichtigt wurde, und jedem
Fachkenner die Unmöglichkeit einer so hohen Widerstands-
fähigkeit der Druckplatten bekannt ist, so lag doch immerhin
die Thatsache vor, dass von günstigen Platten bis gegen
150000 Abzüge in genannter Offiein geliefert wurden.
Aber selbst eine Uebertreibung kann zu etwas nützen
und hat H. Vogt zu Beobachtungen Veranlassung gegeben, ob es
nicht möglich wäre, dies immerhin zufriedenstellende Ergebniss
noch günstiger zu gestalten. Eine unscheinbare Beobachtung
brachte einen kaum erwarteten Erfolg.
Die Stereotypplatten wurden in gewöhnlicher Weise mittels
Facetten auf Schuhen befestigt, geschlossen, und nachdem der
Druck-Cylinder um 4 Bogen tiefer gestellt war, so weit von
unten zugerichtet, bis völlige Gleichmässigkeit im Aussatz
erzielt war. Hiernach war nur noch ein Nachhelfen auf dem
Oylinder nöthig, auf welchem die Zurichtung möglichst kurz
und fest gehalten werden muss.
Ist die Arbeit soweit fertiggestellt, dass man damit
zufrieden ist, so wird über die Cylinder-Zurichtung ein nasser,
fester Bogen, ein sogenannter „Straffer“, gezogen und, nach-
1) Den Namen „Similigravüre“ benutzte schon C. Petit in
Paris viel früher für sein Verfahren zur Herstellung von Halbton-
bildern für den Hochdruck. Näheres siehe Photogr. Corresp. 1882,
S. ü38.
„Similigravüre“1) gegeben hat, bereits auch patentiren
lassen.
Wie wir dem „Allg. Anz,“ f. Dr.“ 1892, No. 45, ent-
nehmen, besteht das Verfahren darin, dass man von dem
Notensystem (den Linien) einen blanco Abzug mit fetter Farbe
auf Umdruckpapier macht, und auf diesen alsdann die Noten
und Zeichen (welche aus eigens dafür tauglicher Composition
hergestellt sind) mit der Hand einsetzt, gerade so wie wenn
man sie mit der Hand schriebe.
Man überträgt sodann diesen Umdruck auf den lithogra-
phischen Stein, oder die Zinkplatte, um denselben hoch-
zuätzen etc.
Plattendruck.
(Papier-Zeitung No. 30, S. 859.)
Vor längerer Zeit ist die Frage aufgeworfen worden, wie
hoch man die Auflage von Stereotypplattendruck annehmen
dürfe. Die Antwort darauf gab der „Stereotypeur“ in
Nrn. 5 und 6 vom Jahre 1889 dahin, dass Richter’s Druckerei
in Rudolstadt 500000 accidenzartige Drucke von Stereotyp-
platten verlange und noch weitere 500000 für möglich halte.
Obgleich diese Angabe sofort berichtigt wurde, und jedem
Fachkenner die Unmöglichkeit einer so hohen Widerstands-
fähigkeit der Druckplatten bekannt ist, so lag doch immerhin
die Thatsache vor, dass von günstigen Platten bis gegen
150000 Abzüge in genannter Offiein geliefert wurden.
Aber selbst eine Uebertreibung kann zu etwas nützen
und hat H. Vogt zu Beobachtungen Veranlassung gegeben, ob es
nicht möglich wäre, dies immerhin zufriedenstellende Ergebniss
noch günstiger zu gestalten. Eine unscheinbare Beobachtung
brachte einen kaum erwarteten Erfolg.
Die Stereotypplatten wurden in gewöhnlicher Weise mittels
Facetten auf Schuhen befestigt, geschlossen, und nachdem der
Druck-Cylinder um 4 Bogen tiefer gestellt war, so weit von
unten zugerichtet, bis völlige Gleichmässigkeit im Aussatz
erzielt war. Hiernach war nur noch ein Nachhelfen auf dem
Oylinder nöthig, auf welchem die Zurichtung möglichst kurz
und fest gehalten werden muss.
Ist die Arbeit soweit fertiggestellt, dass man damit
zufrieden ist, so wird über die Cylinder-Zurichtung ein nasser,
fester Bogen, ein sogenannter „Straffer“, gezogen und, nach-
1) Den Namen „Similigravüre“ benutzte schon C. Petit in
Paris viel früher für sein Verfahren zur Herstellung von Halbton-
bildern für den Hochdruck. Näheres siehe Photogr. Corresp. 1882,
S. ü38.