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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Bothamley, C.H.: Die Subsalze des Silbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0554

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542

Die Subsalzc des Silbers.

in Gegenwart von Chlorwasserstoffsäure Silberchlorid und
metallisches Silber liefert (1. c. CXLII, 105). v. Bibra wieder-
holte Woelil er’s Versuche (BerichteX, 741) und erhielt durch
Einwirkung von Chlorwasserstoffsäure auf citronensaures Silber
eine Substanz, welche die Zusammensetzung Ag± Cl3 aufwies
und ein Gemisch, nicht aber eine bestimmte Verbindung zu
sein schien. Er beschrieb sie als ein schwarzes Pulver, das
sich zum grössten Theil in Ammoniak löse, während der Rest
in Salpetersäure löslich sei. Mehrere Jahre später nahm
0. v. Pfordt en Woehl er’s Versuche nochmals auf (Berichte
XVIII, 1407) und kam zu dem Schluss, dass die erhaltenen
Stoffe Silbersubsalze seien. Weiter gab derselbe Gelehrte an,
dass durch Einwirkung von phosphorischer Säure auf eine
Lösung von salpetersaurem Silber eine rothe Lösung eines
Silbersubsalzes gebildet werde. Andererseits wiederholte auch
Newbury die Versuche Woehler’s und diejenigen, welche
von Bibra angestellt hatte (Amer. Chem. J. VI, 407 u. VIII,
196); ihm gelang es nicht, irgend einen Nachweis für die
Existenz von Silbersubsalzen zu führen. Er vertrat daher die
Ansicht, dass die Substanzen, welche die oben genannten
Forscher gefunden, Gemische von gewöhnlichen Silbersalzen
mit metallischem Silber gewesen seien. Barley und Fowler
führten nochmals sehr sorgfältig Woehler’s Versuche aus
(Chem. Sog. Trans. 1887, 416) und kamen ebenso wie New-
bury zu dem Schluss, dass kein Beweisgrund für die Existenz
von Silbersubcitrat oder Silberoxydul vorliege. W. Muthmann
erhielt bei einer ähnlichen Untersuchung gleichfalls negative
Resultate (Berichte XX, 983). Die Veröffentlichung dieser
Arbeiten rief eine lebhafte Erörterung dieser Frage hervor,
v. Pfordten hielt seine Ansicht aufrecht, dass die Producte
der theilweisen Reduction wirkliche Silbersubsalze seien und
beschrieb Silberoxydul AgiO und Silbersulfit AgtS als schwarze
amorphe Verbindungen (Berichte XX, 1458 und 3375 sowie
XXI, 2288). C. Friedheim dagegen suchte den Beweis zu
erbringen, dass die von v. Pfordten dargestellten Stoffe nur
aus metallischem Silber, gemischt mit Verunreinigungen, be-
standen hätten (Berichte XX, 2554 und XXI, 307).
Die Hypothese der Existenz von Silbersubsalzen erhielt
eine wesentliche Stütze durch die Untersuchungen, welche
Carey Lea über die Photo-Salze des Silbers anstellte (Amer.
J. Sei. XXXIII, 349, 480, 489 und XXXIV, 33 ff). Diese
Verbindungen werden durch theilweise Reduction der gewöhn-
lichen Silbersalze erhalten und sind in ihren allgemeinen Eigen-
schaften mit den Substanzen idendisch, welche durch die Ein-
 
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