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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 12.1932

DOI Heft:
Heft 1 (Januar 1932)
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Zum Jahrgang 1932!
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https://doi.org/10.11588/diglit.28170#0002

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Deutsche Blätter für Zeichen- Kunst» und V^erkunferrich!
Zeitschrift des Reichsverbandes akademisch gebildeter Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen


Verantwortlich für die Schriftleitung: Prof. Gusfav Kolb, Stuttgart, Ameisenbergstr. 65
Druck, Expedition und Verlag; Eugen Hardt G. in. b. H. Stuttgart, Langeslrafje 18
Für Besproclumgsexeinplare, Niederschriften oder andere Einsendungen irgendwelcher Art wird eine Verantwortlichkeit nur
dann übernommen, wenn sie erbeien worden sind * Schreibt sachlich klar und einfach I Meidet alle entbehrlichen Fromdwörlor

12. Jahrgang Januar 1932

ZUM JAHRGANG 1932!


Heft 1

, J$mißiTdi£v
(Csfnnfeb'tbliotlieh
'^erütu.

KUNST UND JUGEND Irilt nochmals mit dem Gesicht, das wir ihr voriges Jahr auf Grund der Breslauer
Beschlüsse gaben, vor unsere Leser, obwohl namentlich gegen Ende des vergangenen Jahres verschiedene,
bestimmt gefalle Wünsche nach Änderung der Schrill an die Leitung des Reichsverbandes kamen. Als
man aber der meist wellanschaulich begründeten Forderung, wieder zur Fraktur zurückzukehren, Folge
geben wollte, stellten sich unvorhergesehene technische Hindernisse ein. Es erwies sich, daß eine solche
Änderung längerer Vorbereitung bedarf.
Nun wird nach Abschluß des I .Vierteljahres des laufenden Jahrganges unseren Mitgliedern Gelegenheit
zur Abstimmung gegeben werden. Die Entscheidung soll dadurch vorbereitet werden, daß wir Proben
von Maschinen-Druckschriften — nur um solche kann es sich handeln — in Kunst und Jugend bringen.
So wird es unseren Milgliedern möglich sein, sich auf Grund eigener vergleichender Anschauung ein
sachliches Werturteil in der Schriftfrage zu gewinnen und sich darnach zu entscheiden. Auf diese Weise
hollen wir, allen berechtigten Wünschen gerecht werden zu können.
Ubiigens wurden auch viele Stimmen der Befriedigung lauf über das bessere saß- und drucktechnische
Bild, das unsere Zeitschrift im Jahr 1931 gegenüber den vorangegangenen Jahren bol, Jedenfalls hat
unser Verlag Eugen Hardt in Stuttgart alles getan, um Kunst und Jugend in der Ausstallung auf die Höhe
zu bringen, die eine Zeitschrift für Kunsterziehung haben sollte. Es ist mir ein Bedürfnis, das hier mit Dank
anzuerkennen.
Warmer Dank gebührt aber auch unseren Mitarbeitern, die sich troß geringer Entlohnung in den Dienst
unserer Sache stellten und es ermöglichten, daß sich unsere Zeitschrift in dieser schlimmen Notzeit auch
inhaltlich in Wort und Bild auf der Höhe halten konnte. Da solcher Opferwille in unserem Stande vorhan-
den ist, —• möchte er doch alle Amtsgenossen in gleichem Maße beseelenI — hotten wir, Kunst und Jugend
auch über die immer härter eingreifende Notzeit hintiberretfen zu können, obwohl uns weitere Einschrän-
kungen nicht erspart bleiben werden.

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Wir haben uns im vergangenen Jahr besonders ernsthaft um die Erkenntnisgrundlagen unseres Arbeits-
gebietes bemüht und namentlich die Kernfrage: Gestalten •• Darstellen I eindringlich von verschiedenen
Seilen beleuchtet.
I10I5 mannigfacher Gegensätze im Einzelnen, die sich meist auf methodische Unterschiede bezogen,
l.onnlo es schließlich gelingen, eine Einheitsfront zu gewinnen. Wir konnten feslslellen, da(3 die über-
ieyende Mehrheit der deutschen Zeichenlehrerschatt sich darin einig weit}, daß der Zeichen- und Kunsl-
unlcrrichl zwei gleichwichtige und -notwendige Aufgaben zu lösen hat. Einmal, dem jungen Menschen
Gelegenheit und Mittel zu geben zur Formung der Bilder seiner inneren Schau, zum andern, ihn zum
bewußten Beobachten der Außenwelt und zum sachlichen Zeichnen des Gesehenen anzuleiien, Und die
Mehiheil von uns erkennt, daß es unendlich wichtiger ist, dafür zu sorgen, daß Beides im rechten Geist,
ui der redilen Art und zur rechten Zeit im Zusammenhang mit dem seelisch-geistigen Wachslum des jun-
 
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