Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 12.1932)

Sexta. Gymnasium Greifswald


Quinta. Gymnasium Gioilswakl

ADOLF KREUTZFELD-GREIFSWALD: GESTALTENDE ARBEIT IM UNTERRICHT

In zwangloser Folge veranstalte ich Ausstellungen
von Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht und
stelle diese unter ein bestimmtes Thema, um der El-
ternschaft einen tieferen Einblick in das Fach zu er-
möglichen. Bei der letzten Ausstellung galt es: „Ge-
staltende Arbeit im Kunstunterricht" zu zeigen. Gerade
dieses Thema scheint mir besonders wichtig, in den
Vordergrund gerückt zu werden.
Diese gestaltende Arbeit nimmt bereits einen Fiaupt-
platz im heutigen Kunstunterricht ein. Zwei Abbildun-
gen geben ein paar Proben aus der oben erwähnten
Ausstellung des Gymnasiums in Greifswald.
Für die Sexta war die Aufgabe, aus selbslgesam-
meltem Material wie Holzstäbe, Rollen, Kork und an-
deren Abfällen Tiere zu gestalten. Die aus dem Ma-
terial gefundene Form hat mit der Naturform nichts
mehr zu tun. Unter den 40—50 Tieren, die im Laufe
von 2—3 Wochen in einer Klasse entstanden, sind
nicht zwei, die einander gleich waren.
Abbildung 2 zeigt die Arbeit eines Quintaners. Das
Material wurde von mir bestimmt, nämlich Streichholz-
schachteln oder Holzklötze, die von einer Leiste ab-
gcsägt wurden.
Als Gemeinschaftsarbeit einer Gruppe Quartaner
entstand eine Stadt aus Streichholz- und Zigaretten-

schachteln. (Abbbildung 3.) Nicht auf das Nachbilden
aller oder moderner Bauformen kam es dabei an,
vielmehr sollte auch hier die Form aus dem Material
gefunden werden.
Die Arbeiten sind nicht als besondere Leistungen
anzusehen; es sind ein paar Proben aus der Fülle dei
Arbeiten herausgegriffen, die täglich in unsern höhe'
ren Schulen entstehen. Von „naturalistischem Drill der
üblichen Schulmeisterei", wie Herr Ehmcke sagt, kann
wohl weder bei diesen Arbeiten, noch bei den vielen
andern Abbildungen in Kunst und Jugend die Rede sein.


Quarta. Gymnasium Greifswald


Hodihüuser.

Werkarbeif des Gymnasiums Reutlingen

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