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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 12.1932

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Heft 4 (April 1932)
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Zum Nachdenken / Umschau / Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.28170#0082

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aevitittsirsr’jza

Uei Zeichenunterricht ülleidinys heil nicht die Aul-
yübe „Formeln" zu lehren, sondern sie wieder auf-
zulösen in Weiterbildungen, wo sie von jenen beson-
deren Zwecken her beibehalten werden sollten, Wie
steht es um den Religions-Unterricht? Der Verfasser
will die biblischen Geschichten durch „Signaturen"
(so kann mans nur nennen) darstellen und darstellen
lassen. Er singt dazu ein „Loblied des Strichmanns''.
Er gibt ihm „Charakterköpfe", desgl. Hände, Füße, Be-
kleidungen, Bewegungen. Er entwickelt auch dazu
passende Charakterlandschaften, Formen für Bäume,
liere, Wasser, Sonne, Regen, Licht und Dunkelheit,
die dazu dienen, das ganze Inventar von der Schöp-
fung. bis zu den Plagen Ägyptens auf ein laufendes
Band zu bringen. Wieviel Zeichenstunden wären nötig,
um diese Mechanisierung und Verbildung wieder auf-
zulösen und zurückzuverwandeln in echte Bildgefüge?
Das bleibt ein unverträgliches Nebeneinander und ein
Konflikt in der Schulstube, der zum Widerspruch nötigt.
Das Schlimme ist dabei, daß der Verfasser sich als
Zeichenlehrer fühlt, also das „Erarbeiten" solcher
Schriftzeichen als Bild-bildung versteht. — Es hätte
zwei saubere Möglichkeiten gegeben. Entweder zu
zeigen, wie Kinder selber sich die Geschichten bild-
lich klar gemacht haben (und damit den wahren Er-
lobnisausdruck zu bringen). Oder zu zeigen, welche
hochwertigen Bildbeispiele dem Religionslehrer zur
Verfügung stehen aus der Kunst der christlichen Jahr-
hunderte, Beispiele von quellenmäßigem Wert auch
tür das religiöse Empfindenl Allerdings müßte man in
diesem Fall auf manche Veranschaulichung verzich-
ten, die keine bildmäßige Prägung gefunden hat. Was
schadete das aber? Ist nicht die „Vollständigkeit",
die dem Verfasser dieser zurechtgemachten Lehrbilder
vorschwebt, die auf eine komplette Filmreportage
oller häuslichen Umstände bei den Stammvätern aus-
geht, ein Anzeichen, daß er auf religiöse Bildung
überhaupt verzichtet? Was diese Vorlagensammlung
biingt (gleich, ob sie „nur" den Lehrer anregen soll
oder — wie der Verfasser meint — auch — im Schau-
kasten hängend — die Schüler), ist Ersatz in vielfacher
Hinsicht. „Signaturen" mögen bleiben, wo sie hinge-
hören, wo gemessen, gerechnet wirdl Bildformeln wie
diese verderben das Auge und das Verhältnis zur
gewachsenen Form im tiefsten Sinn ihrer Lebensbezie-
hung. Möchte der Verfasser einmal unvoreingenom-
men erleben, was kindertümlich-bildhaftes Gestalter.
■;oi! Er ist noch auf dem gestrigen Wege, das Leben
nicht nur zu „stilisieren", sondern auch zu „organisie-
ic?n" unter Mißachtung der lebendigen Organe.
Schade um den großen Aufwand. — E. P.

Uotr.: Fortsetzung des Goetheartikels.
Mein zweiter, im 3. Heft angekündigter Aufsatj: Was bedeutet uns
Kunsterziehern Goethe! konnte im 4. Heft keine Aufnahme linden. Er
usdieinl mit Abbildungen von Zeidinungen Goethes im 5. Heft.
G. Kolb
/u, Frage der Wahl einer anderen Sdiriftlype für den Text von
.i.unst und Jugend” beabsidrligle die Sdiriflleifung in vorliegender
i.ummor eine Anzahl von Sdirillbeispielen passender Fraklurlypen mit
uliiulerndem Text zum Abdruck zu bringen. Leider sind die Süljo der
. Jiiillbeispiele nicht rechtzeitig genug in der Druckerei eingetroffen,
. du!) der Artikel ersl im Maihelt veröffentlicht werden kann. P. Gunkel

Anschriften der Mitarbeiter dieses Heftes:
Studientai P. K. Sommer, Breslau, Tiergartenstraße 19:
.Kunst und Alltag".
Ilisubeth Kellermann, Itzehoe i. Holst., Breitenburger-
stiaße 38: „Qualitätsgefühl",
i rotessor Erich Parnitzke, Kiel, Holtenauerstraße 138:
foitnen von „Wasser".
Hudienassessor W. Zacharias, München, Schloß Nym-
phenbuig (Kapellenbau): „Schriftunterricht".


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