Die künstlerische Verherrlichung des Meisters nach seinem Tode
131.) Hier soll er sich so viel Raum von den Padri und Operaj
ausgebeten haben, um eine Kapelle und ein Grabmal für sich zu
machen, die er mit Gemälden und Skulpturen hätte ausschmücken
wollen. Die Padri wären einverstanden gewesen, die Operaj aber
hätten es verweigert. (Manni: Annot. S. 6$ in Goris Condiviaus-
gabe, nach Ben. Varchi.) Über das fälschlich für ein Grabmal des
Meisters in S. Apostoli zu Rom gehaltene Denkmal siehe die An-
nalen im I. Band meines Werkes S. 481.
Als die Leiche nach Florenz überführt wurde, machen Lionardo
und Daniele da Volterra von Rom aus den Vorschlag eines in
S. Croce zu errichtenden Denkmales, für welches die „Viktoria"
und die im Atelier der Via Mozza befindlichen Blöcke benutzt
werden sollten. Daniele hat sich angeboten, die Zeichnung anzu-
fertigen. Vasari erwiderte darauf am 10. März, er habe diese Vor-
schläge an den Herzog geschrieben und bittet Daniele, zwei Ent-
würfe, einen mit der Figur und einen ohne dieselbe, zu machen.
(Vasari VIII, 376.) Im Stillen aber scheint er andere Gedanken zu
hegen, denn am 18. März schreibt er zwar, der Herzog sei ein-
verstanden und Lionardo möge seinen Plan fassen und ihn Daniele
zur Ausführung übertragen, wünscht aber, dass auch einige Floren-
tiner Künstler beschäftigt würden und schlägt vor, die Pietä von
Pier Antonio Bandini sich zu verschaffen und die Viktoria, die ja nicht
für das Denkmal passe, und die anderen Blöcke Cosimo zu über-
lassen. (Daelli Nr. 32, 33. Vasari VIII, 377.) Um sich dem Herzog
gefällig zu erweisen, giebt Lionardo die Absicht, die Viktoria und die
Blöcke am Grabmal zu verwerthen, welchen Gedanken Daniele, nicht
er, gehabt, auf und schenkt sie Cosimo. (22. Mai. Gaye III, 136.
Vasari VIII, 380.) Zugleich schreibt er an Daniele, er wolle die
Sache nicht beeilen, was Dieser gutheisst. (11. Juni.) Nun schiebt
Vasari im Stillen Daniele, der sich Jacopo del Duca zum Mit-
arbeiter erkoren, bei Seite und bietet an, selbst den Entwurf zu
machen, den er im Oktober Cosimo vorlegt. Lionardo berichtet
darauf von der Wendung der Dinge nach Rom, lässt es aber noch
unbestimmt, wie er entscheiden werde. Daniele und Jacopo halten
ihr Versprechen aufrecht, zweifeln aber nicht daran, dass es in
Florenz Künstler gebe, welche den Auftrag ehrenvoll ausführen
würden. Nun wird die Arbeit in Florenz wirklich in Angriff ge-
nommen. Vielleicht noch Ende 1564 theilt Lionardo Jenen diese
Thatsache und den von ihm gefassten Entschluss mit und erklärt
denselben damit, dass er es den florentiner Künstlern, welche sich in
so begeisterter Weise an der Feier der Exequien betheiligt hätten,
nicht versagen könne, das Grabmal auszuführen. Daniele und Jacopo
finden sich (9. Februar und 15. März) in sehr vornehmer Weise in
diese Sachlage. (Vgl. Annalen im I. Bande meines Werkes S. 482 h)
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131.) Hier soll er sich so viel Raum von den Padri und Operaj
ausgebeten haben, um eine Kapelle und ein Grabmal für sich zu
machen, die er mit Gemälden und Skulpturen hätte ausschmücken
wollen. Die Padri wären einverstanden gewesen, die Operaj aber
hätten es verweigert. (Manni: Annot. S. 6$ in Goris Condiviaus-
gabe, nach Ben. Varchi.) Über das fälschlich für ein Grabmal des
Meisters in S. Apostoli zu Rom gehaltene Denkmal siehe die An-
nalen im I. Band meines Werkes S. 481.
Als die Leiche nach Florenz überführt wurde, machen Lionardo
und Daniele da Volterra von Rom aus den Vorschlag eines in
S. Croce zu errichtenden Denkmales, für welches die „Viktoria"
und die im Atelier der Via Mozza befindlichen Blöcke benutzt
werden sollten. Daniele hat sich angeboten, die Zeichnung anzu-
fertigen. Vasari erwiderte darauf am 10. März, er habe diese Vor-
schläge an den Herzog geschrieben und bittet Daniele, zwei Ent-
würfe, einen mit der Figur und einen ohne dieselbe, zu machen.
(Vasari VIII, 376.) Im Stillen aber scheint er andere Gedanken zu
hegen, denn am 18. März schreibt er zwar, der Herzog sei ein-
verstanden und Lionardo möge seinen Plan fassen und ihn Daniele
zur Ausführung übertragen, wünscht aber, dass auch einige Floren-
tiner Künstler beschäftigt würden und schlägt vor, die Pietä von
Pier Antonio Bandini sich zu verschaffen und die Viktoria, die ja nicht
für das Denkmal passe, und die anderen Blöcke Cosimo zu über-
lassen. (Daelli Nr. 32, 33. Vasari VIII, 377.) Um sich dem Herzog
gefällig zu erweisen, giebt Lionardo die Absicht, die Viktoria und die
Blöcke am Grabmal zu verwerthen, welchen Gedanken Daniele, nicht
er, gehabt, auf und schenkt sie Cosimo. (22. Mai. Gaye III, 136.
Vasari VIII, 380.) Zugleich schreibt er an Daniele, er wolle die
Sache nicht beeilen, was Dieser gutheisst. (11. Juni.) Nun schiebt
Vasari im Stillen Daniele, der sich Jacopo del Duca zum Mit-
arbeiter erkoren, bei Seite und bietet an, selbst den Entwurf zu
machen, den er im Oktober Cosimo vorlegt. Lionardo berichtet
darauf von der Wendung der Dinge nach Rom, lässt es aber noch
unbestimmt, wie er entscheiden werde. Daniele und Jacopo halten
ihr Versprechen aufrecht, zweifeln aber nicht daran, dass es in
Florenz Künstler gebe, welche den Auftrag ehrenvoll ausführen
würden. Nun wird die Arbeit in Florenz wirklich in Angriff ge-
nommen. Vielleicht noch Ende 1564 theilt Lionardo Jenen diese
Thatsache und den von ihm gefassten Entschluss mit und erklärt
denselben damit, dass er es den florentiner Künstlern, welche sich in
so begeisterter Weise an der Feier der Exequien betheiligt hätten,
nicht versagen könne, das Grabmal auszuführen. Daniele und Jacopo
finden sich (9. Februar und 15. März) in sehr vornehmer Weise in
diese Sachlage. (Vgl. Annalen im I. Bande meines Werkes S. 482 h)
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