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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 1 - Nr. 10 (3. Januar - 13. Januar)
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tzde-w auch
en Ko-n-
üd«st Her

Das georgische Volk, das um den Preis schwerster Prüfungen
Freiheit errang, wird jeglichem Versuch, seine Hoheits -
Wen. Wen« Geor-
MtgeMhl begegkr»

KL^M

HsihMsrg, Mittwoch, S. Jaguar 4S2-L
M. 3*3. ZaHZMW

-
MezugspiÄs: Monatlich einschl. Lrägsrlohn S.— Mk. Anzeigenpreise:
Air einspaltige Petitzeile (ZS mm breit) 80 Kfg., Reklame-Anzeigen
(Z9 mm breit) 2.20 Mk, Lei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
Gshetmmittel-Klnzsigen werden nicht ausgenommen.
Oekhästsstundsy: S-'/sSstyr, Sprechstunden der Redaktion: 11-12ilhr.
Hpßscheckkonis Karlsruhe Nr. 2ZS77, Tst.-Adr.: Aslsszsitung H- üdelSLrs.


S.-7 Mk. Anzeigenpreise:

Politische Ueberstcht.
Baldige Einberufung des Auswärsigm Ausschusses.
B erlin, 5. San. Der AeKOemat Les RelchMtzs tzcck die»
von der Unabhäingigen SM-aldMivkratie -«MKedracht-en An-tvag -mq
svsorī Embrrufun-g des R-eichstaW adg-rkchnL Mch dagsam M
-mSAchfi HMtge Gnbemßmg Ides MWschuß-es M -MMwÄShe Äw>
geZügerchesten -hchllrwoMt.
Der Verfasser der „Svhenzvllern-Lchendr" Mr ei» swckes KaissrkUM.
Berti», 4. Ian. Sdr «mem Nmwrm ArMdÄ Lor „Deut*
sch«» Zsi-tnnS" teAt der fMeve kM» Dr. Maß
Maur enörecher »M,daß er mt . T<»die LMs«
tder „Deutsichen Fettung'" SboMBMinen habe. Er srtzk sich kr Lsiftch
ArtiM für «M Parkes, aus eiyermn Reckt Vedondes Katsert««
ein ustd er-Wrtz daß die „Deutsche Zestwngt" kein ausgesprochen
deuffchnMonales PartsMaA sein wolle, rv«M auch die Bezsthu-nger»
zu di-Her Partei „denkbar stark" ausführbar sestn.

Verantwort!.: Mr inneren. SußereKssttik, Ksstsrystischask und FeullitsV
Dr. Kraus- für Kommunalri und soziale Rundschau -I. Kahm sük
Lok.-O.Ssibel! färbst Anzrigsni G.Aofmann. Wmtl.in HeideiserL
Dwckunb Verlag der tlnierbablschsn Ayriagsanstalt T. m. b.H„ HeibslbeiH
GeschLstssteSs r GchrSberffraße Zs.
Fernsprschsrr Anze!M-Annahme2SrI,Rsdaktion 2S43.
!SWW»»MW«WWiWLW»WLWMDK^W8sW^MMM«Mi«SM^Wi8^w«W««ML

soM noch am Schicksal Deutschlands mitwirkstn-, Amen in «em Taumel
bis an den Abgrmck, nick als fl» dicht davor -standen «nd ihn sahen, haM
Herr Von Beth'mcmn Richt die di-ptoma tische Geschicklich«
f e i t B ü l o w s, der auch so weit gekommen war, aber im letzten Augen«
Nick den -rett-estden Leakerkn-iff sand. Immerhin hatte Herr v. Bethe
mann, als er au sw achte, wi-cher em« klareren Mick als M
Militärs, die Marmegrößen and alle jene Leute, Ae den Äst vorteich aste»
Wauden predigten, daß jöder Hohe Aniformträger sm unÄbettresstichLt
Mensch, ein unfehlbares Wesen sei. Aber WieWch unt-erwarf er sich.
Wenn man ihn in seinem 'Arbeitszimmer fragte: Warum tum Sie Last
alles ober warum lassen Sie es -geschehen?— antwortete ev, ohne aber
a-üs eine dostim-mte- Person anizuspie-lsn, mit -einem resignierten Lächelmr
Was wollen Sie — der mkles .g-lorivs-us! —, wöb-ei er müde die schweren
r-Edm Schultern bewegte ober die Arme hob."
Georg Bernhardt sagt in der „Bosnischem Zeitung'st
„Bechmann-Holktveg hat bis Mn letzten A-WS-nMck sich niemals „schud-
Big" gchühlt. Seine Schriften erweck« genau den gleichen Einbruch den
die hagere Gestalt Les ehemaligen -Kanzlers ach der Miwisterempore de»
Reichstags «der im persönlichen Gespräch in seinem Arbeitszimmer her«,
Norries: wie ein großes hilfloses Kind blickt er mA erstaunte«
Augen in der Welt umher und versucht W ergründen, weshalb Leim all«
Leute ach ihn schelten, obwohl er doch eigentlich nur t-u-tz was ihm am
natürlichsten von der Welt erscheint. Er hatte keine Vorstellung davon,
baß man die Dinge auch meistern, daß man fremde Gewalt breche«,
fremde Einflüsse abbiegen kann. Der -philosophisch -und historisch Gebildes
Hatte gegewWer den Zeitereignissen, an denen -er selbst mitwirkte, weder
einen Philosophischen noch historischen Anteil, es sei denn eher, daß Le«
Mensch -unlösbar an sein Schicksal geschmiedet -ist und daß Sträuben krö-
nen Zweck habe. Er hat sicher auch Ne EnHch-eidu-ng des Todes ohntz
A-eberrasch-u-ng Ed als 'Erfüllung seiner Led-ensM-lvstphi-e mHgesaßt.
Mr „Frankfurter Zeitung" schreibt: „Tw Leben voll «n>»
-Msgchetzter Arbeit hatte er hinter sich; ckber wenn diesem Leben -nur M
einem Teil E-rfo-kg b-eschi-e-de-n, in seinem Hauv'tteil aber der v-ech-änastis»
vollste -Mße-fol-g, der Zusammenbruch De-utschla-nds zur Last -zu stgen
war, so kann man nach allem, was seit der Beendigung des WeWkvieges
bekannt geworden ist, nicht mehr sagen, daß -er und mit ihm Deu-ts-ch-l-aick
-ein Opfer der A-MU-nst der B-echalt-Msse -geworben sei, sondern man mutz
ihm ein hohes May von Verantwortung und Schuld an dieser Katastrophe
zuschreibsn. Nicht als Äb «s -ihm an ehrlichem, gutem Willen gqchU
hätte. Deutschland Ed der Welt -den Frieden W echa-lte-n -und -nach
Kriegsausbruch möglichst bald wieder WM Frieden Zu -gelangen. W«e
Ae E-nischtuHkrckft ging -ihm ab, diesen Willen zur -i-echtsn Zeit «ab mit
Len rechten Mittel« in die Dai umzufetzen, -mrd sv -kam es zu dem tragi-
schen Schicksal, daß ein Mann, für den dn Grunde seines Wollens die
Erhaltung des Weltfriedens ein Lebensprogramm gewesen war, in der
verhängnisvollen Stunden die Politik eingeletteit hat, dfo Deutschland
schließlich zum Zusammenbruch führte."
Die „-G e r -m a -n i a" hält die Stunde noch nicht für gekommen, M
Bdd-eukung Bechmmms richtig sinz-üschätzen, b-e'tont aber, sie habe nicht-
geWnd-sn, 'daß feine Art -g r-u-nbfä ch lick falsch gewesen set.
Re-ichstagsadg-eor-dneter Ripp-l-e-r (Deutsche VvWp-art«) schreibt
in der von ihm geleiteten „Täglichen Rundschau": „Sein Nam*
»st mit dem dEk-elste-n Kapitel deutscher Geschichte, dem Zusammenbruch
des Reiches und der Demolierung Preußens unlösbar v-erbmid-en unN
auch an seinem offenen Grabe darf die Pietät vor dem Tode nicht di«
Wahrheit verdrängen, denn wie die Erkenntnis der Schuld, so ist auch
d« E r k en ntnis b er Schuldig e n eine Woran üsshun-g der Beste»
rung und Wiederaüfrichtung."
Bon den Blättern der Rechten bemüht sich allein di« .,'K -r «uz -
zeit» ng" um ein gerechtes ArteS. Sir sagt: „Daß er das Best« sitne-
Vaterlandes gewollt hat, wird nstmastd deMeifeln. Aber es tvar
die Tragik seines Schicksals, daß er an -ein«: Platz gestellt wurde, W
besten große Anforderungen feine Fähigkeiten nicht aus reich«
t e n. Die hohe Intelligem, über die er veWgte, konnte feinen Mang -r t
a« politischem Instinkt -und an durchgreifender EnMiußkraU
-nicht ersetzen.
Mit äußerster Schärfe spricht sich schsieMch die deu-ffchmatio«
V-ale „Deutsche Zeitung" aus, die Btth-mann-Hollweg von jeher
dis müss Blut bekämpft hat. Sie schreibt: „MU tMtcher -Sicherheit tat
'n jedem Falle der ». Ka-nz'ler das Gegenteil von dem, was dem
Baterlande gefrommt hätte Ed der deuchche Kaiser, der König von- Preu-
ßen, ließ ihn gowähr-en. Alle Versuche, dem Herrscher -über die Verderb«
-s-ichk-eit dieses ersten Beraters auszuM-ren, waren vergeblich, eine furcht-
bare Lage Wr die BaterlarrdsfreWnde, die kaffer- mck r-eichÄreu- -Ware«
bis auf die Knochen. Daß er persönlich ein Ehrenmann war, daß er,
„wie er es verstand", das Bost« wollte, HM auch an seiner Bahr«
nicht über di-He vernichtende FeUtellu-ng himveg."
Die „Neue Z -llrichee Z «itu n g" schreibt: „Belhmamr-HoMveg
gehört zu den Männern, die ihre A-obe ' veren innereK
KSmvf-en W rvaardeln vermögen Ed, wem die Forderunv
gen der Zeit zu eigen machen können. Dr dem e-s wÄ»
rend des Weltkrieges gelungen ffh die i d-emokraM-s zu tZMer Ma-
achsit herairz-uzi-chen, der feine ganz? i Gr d« F«-Hr Wahkr-echf
in Preußen cichetzte, hat sich im Jahns , als er MM Zeit partsk»
politisch käÄK war, Mr die Beldchaltuns des SGWlOengchetzes eingesW
Ach viel sväter noch das DreMastenwaMystem in Preußen nckt ideelle«
Ed WooifchßN GrÄnden vert-eilbickt. Es war das Berhängnrs Deutsch-
lack>s, daß in den Nähren vor rmv während des Weltkrieges an leitend««
Stellen an und für sich fähige Männer standen, die aber doch der GrSW
ihrer Aufgabe nicht gewachsen waren. Much Bechmann-Ho llrveg -wolM
durchdrungen von den Ideen -Kants, ah-er auch in der Ge-haWke.jM«g
Schopenhauers wurzelnd, idas Best« für fM BaierlEd; doch bi« wirk-
liche Kraft des Vollbringens hat ihm gefehlt."

RepuNLLanischs LigO»
Wie dis „FraBff. Zig." erfährt, sott am 18. Januar in BsÄin
eine remMkaWsche AW gMDet werden, d'r akr ParMsn und Ov-
ganifationen zufamMenfaht, die währsitd dsr BbNchr Les Kapp-
Pulsches gegen -ke nronarMEchLK AmMrzler MsaMMenstande«.
DK ersten Ausgaben dieser Organisation Md: Gntveten Mr As
Sicherheit der republikanischen Staatssorm, die
zu erhalten nationale NolWendigksit ist, Unterstützung aller Bestre-
bungen, die den Ausbau der RspuLU zum Ziele haben, Werbearbeit
Mr -en republikanischen -Gedanken, MM-eBng der Ll-ekeMU-Mng der
Republikaner. Die repubKanWe Liga wird semer Mr die not-
wMdMn innerpolitischen Ausbaumatznahmen wir-
ke». Ais dringendste Ausgaben werden angesehen: die Demokrati-
sierung des Heeres, Re ErnsueM-ng der 8uMz Md dis «WWenere
Durchsetzung der -GeMmLVerwMtMZ mit iüchtiM« rep-rMkamischen
B.-: amten. Emen wesentlichen Dell der Tätigtest der Liga wird auch
die Erneuerungsarbelt aus dem Gebiete der E r zi -e hung im Sinne
der Republik, der Volks- und Vöiksrverföhnung dar-
stellen.
Schsivsmamr gegen die ungarischen
Blutnrisils.
Berlin, 4. Ian. (Priv.-Tel.) Wie der „Vorwärts" aus
Kssfel erfährt, hat Schsidemann an den ungaris ch e n A i -
nisterpräsident-en ein TÄegrMtM des Inhalts gesandt, daß
die Tedesurteile gstzen frühere VsKskoMmissars Entsetzen erregten
mch Empörung bei der alle Grwaiitaten Mchnenden sozialdems-
Ka-Lischen Mb-eiterschaft erweMe-n. Politische Einsicht und bis Ge-
fühls der MenWichM sprächen gegen dis Vollstreckung
der Urteile.
Berkin, 4. Ian. Wie verschied« WWer -wGen wsile-n,
v-erl-au-trt -aus d-er -nächsten UmMdu-M des ungarWon MstrHrr-
-präsideMn, daß die llrteÄe gegen Ne MW-leder der öostchMv'istHchen
R-e-Mru-ng- Ungarns n-icht vo!fst-rsck-t LMrde-n.
Bndap-est, 4. Jan. AniAestMs ruFff-cher DroHnng-c-n -bei
der MMt-Mmg der BoNskmmDar« die nnWrischen Messgess»-
-ge-iwn ähnlich zu hchandÄn, vrWrSe MnfftevpMchenk T e l -c k i,
daß M Mtga-r-ff-che RegieW-ng -im -Interesse der R-Ml-ng dieser Per-
sonen -der So-wfetreg-ieMng BvchmMmsM a-NH«boßsn hade. Dieser
EnSM-uß wu-rlde Rsher schsim -gcha-lt-en, um me NochGrechtMig des
Gerichtes «Pcht M vsemWen. Dis SLwftl-rsUie-rnnig ebWr-te fick
zu Ver h v -n- d -I -u- n g -e n devM.
Georgien bedroht?
Batum soll zur Räterepublik »Märt worden sein.
Eins georgische Note an Tschitschenn führt ans:
Dis Stadt und der Bezirk Batum sind ein natürlicher und
untrennbarer Bestandteil der georgischen Republik. Des-
halb dürfen Kundgebungen Mr die Unverletzlichkeit von Bakum,
wen» diesem eine Gefahr drohen sollte, von keinem anderen her-
rühren, als von der ÄegieruW Georgiens.
Das georgische Volk, das um öelr Preis schwerster Prüfungen
sein Freiheit errang, wird jeglichem Versuch, feine Hoheits-
rechte anzutasteu, entschiedensten Widerstand lsWn. Wenn Geor-
gien in dieser Frage von irgendwelcher Seite Mitgefühl begegnen
wird, wird es dieses als Ausdruck freundschaftlicher Beziehungen
znm georgisch« Volke dankbar entgegmnehmew
Jeglicher Versuch Mr Verletzung der Hoheitsrrchte Geor-
giens mutz als ein Ausfluß imperla! istischer Be st r.r d un -
gsn erachtet werden, ebenso arrch Ku-Mgebimg-en zum Schuhs von
Batum, bis ohne Wisse» und Ennrilltgung der georgischen Regie-
rung verursacht werden.
lastet wa-r. Bechm-ann arbeitet« WnäcW an>einer Verbeffe>ru«g
der Bezie-hunge-n hu England, was -ihn bekan-Mch -in -einen
scharfen 'KonfW mit dem Führer der preuHGchen Reaktion, Herrn v.
'Heydsbra-Nd, -und dessen jugend-llchen Dr-abantcn-, dem damM-gm Kwn>
prinzen, brachte. Aber auch eure Verbesserung des Verhältnisses za
Frankreich lag -in BeHman-ns weiteren Abfichle-n>. Das -zeigte nicht
nur fein Verhalten in de-r -reichslaMsch-en Verf-assungckfrage. fön'
der Äm-sta-nb, daß er die Berner p a r lam e n -tarr s ch e
fe r en zen, a-üf denen 'sich beülfch-e -und franzPfch-e Aögevr .
verschiedenen Parteien vere-imgtv«, -i-m Men begünstigte. Erst während
des Krieges wM-d-e bekannt, daß j-me bürgerftchm Neichsicigsabigesrdire-
-ten, die nach Bern .zu-r -V-erstäMgMrgÄko--Her«H gegangen waren-, damit
den Rat MchmanwHo-llwegs befolgt H-Äten.
iSo darf man -glauben, daß -im kMschen Nul-i 1914 kein S-taatsmans
Leu Weltkrieg weniger gewollt Hal als Bethmmm-HMveg. Aber vMt
Verhängnis wurde chm jetzt seine mangelnde Schulung auf dem Gebiet
der auswärtigen Politik und sein 'Versagen gegenüber verftEdesfchwächy-
ven 'Energien. B-echmann s-ah die Achange des Weltkriegs -aus rÄn
-Äh-ffchm Ech'chtspEkt-en, er war über den Fürstonmord von Sarajewo
ehrlich entrüstet, Ed er war -Wl-eich naiv genug, zu meinen-, daß dich«
CntvWung überall geteilt werden -und den entscheidenden Faktor b«t der
Lösung der Weltkrise abgeben müsse. Ganz besonders UM ihm -ewig
MMe,Händlich, daß -es der Zar „mit Wrstenmördern" HM. Der Kanz-
ler des Deutschen Reiches ging -aHv -in den -Krieg oder richtiger, er st v l -
p eile in ihn hinein i-n dein Z-usta-ck« aufrichtiger nwr-Mcher GekräiM-
h-e-tt Ed in der Ueb-erzeuMng, daß DeuHchla-nd dis Mich bessere Sach«
vertrat, 'wobei ihm freilich -die B e r l -e tzung der b «lgrfch e n N e n --
i r arität schwer aufs Herz Gel.
Es war bas Unglück des armen LH-eo-HM v. BeWmanw-HollweA
daiß er sich Gedanken macht«. Das trug ihm den Haß der Kapp, Lu-
he n d o r sf, Tirpitz ein, bv-rcm m-rtztr er <Ss Kanzler sterben, klick
das Tragische >dabei N, h-atz ?»ine Gedawk«^ dis chm fv fchr schabet«^
hem deuffchsn Volke gar nichts gehvffen haben, denn sie wurden menrad
Wr snffchl-ofsenen, Bb-rerckm Tat. Ällerdimgs kann man daran Mvelfckr,
ob Sbech-cmPt irgendein Man« imstande gewesen wäre, bk« iSWnge»
der 'douffchen Schickfaistraaödir durch ebne «rotz« Tat zu zerreißen.
DeutWmld retten, das hätte Lamals Wilhelms Kai.s-erreich
-retten scheißen -- und dieses war wicht W rrtten, fMt nicht von einem
Gott!
- Än „Berliner Tageblatt" schreibt Theodor Wolfs:
„Der Kaffer, der R-eichskMer Es dir qwei oder drei Personen, die

Tageszeitung für die Werktätige Bevölkerung der ÄmtsSZzitte Heidelberg, Wiesloch, Ginshsim, Cppingerr, SSsrSach, MssSach, Buchen, Adelsheim, BsMrg
TauSsröischofshsim Md Wertheim.

Beethmann-Hollweg.
Kr. H e -i h s l- ch -s r g, 5. -Januar.
Auch fern gchchichNchss CharaÄs« Mw-a-M, w-ie Vas jtö«
^PslMevs an vera-iÄlrvorHicher Stelle, vevwfrrS von Gunst «ch HcH
tz-er Parteien-; Ns nachtzl-gend« Pre-sMmEN L-eKeuaen chas, Grs
Wn-e werden auch dle GvmchGne Wiener E-chchichichch-reWuny s-em-.
In em-e-M P-uM aber find- sich alle MMer- von d-er „Kr-e^Hesu-n-g"
Ms WM „Vorwärts" ustd der „FreiheA" Än-ig: BechimM-n^Holkveg
M-ag ein- ch-Ächer Ccha-rMer, «Ar anftä-Mger Mensch, -eist kr-e«r
Beamter gew-chen sein, e-in politischer FÄH r-er war er
i -n -r ch t. WM hat er fich seldst -immer wich-er H-a-rasts henifsni, ldiatz
i Oer 'Karren 'unserer AtchenpolM f-chon unH-ellvoll v-e-äsahreO war,
' als er 1609 NachWger- BMows w'u-rde'; «b-er er hat -Hm «och m-sh-r
' Verfahren, anstatt zu re-tt-en, was w-ch zu -reWe-n w-ar; Mstv«n Auges
'-ist er ins Vevd-eähen g-er-a-mtt. MM>en Auges? Seine „B-e--
' brach t u n-ge-n zum W-ettk r-ivg" zsi-sen, öch er manchmal
- den Abgrund M'chen hat, vor dem -er staub, daß -er i-WMiv Mvr,
wie der oder jener Sch-M DeuHchl-astd-s uns hie Ädvigen G rsH-mäch-to
-entfremden- und ver-fe-md-en mußte — aber chm Ae Errorgre,
Has g-rvß-e poNffche Wollen, das U-ar -Evkannle -auch- M tun,, die All-
HsuHchen und S-chwerittdustriellen-, Re GerrerWe und AdmirGe waren
,Mächtiger als -er. Sv war es vor bün Kriege, so war es dei Kriegs-
ausbruch, so Wcch es bis zum Rücktritt von seinem Amt. Nur we-
-nige Beispiele mögen das illuistrier-en. Nn seinem Buche despr-icht
BsHmann- d-ie -detzksche Kri-egseMäru-ng an R-uWand -Äs Anckvvrt
-auf die vuMche Gen-eralMvMma-chuUg. Der dam-astge- MegspA-
mffter Fakre-nhayn habe W^e K-r-i-egserWruN-g -Mr einen Mve-
. ren polWchen Fehler -gchMsn. Dag-Mn halbe Ge-n-era-lstahschsf v.
Mvktte sich Mr die KriegveMä-r-UAg ausgchpwchM, weil unser
für d«l Zwoisrvntenkrieg berechneter MMiMach-ungsplam die- svfvr-
-ti-ge Vornahme kviegeris-cher HaM'un-gen vors-ah -u-nd w-eA unsier-e
Chancen in dem Ringen gegen eine -gew-M-ge g-ahknintäMe -lleh-er-
macht all-M von ästßerffter Schn-eMMt uns-erss Handelns aWngen.
— Nebenhki bemerkt hat bersMe MoWe in -einer DeMchM an
Mchedn ll. das Au-ssi-ch-ksrÄche eines ssfortigen- Krieges mit Frank»
r-s«ch damit hegrstMst, daß Fm-BrM- mWä-risH noch mchü geMstet
Sei -und daß in In-di-sn sine R-evVluKon gegen die -snKlsche WM-
Herrschaft hevorstche —. Und nun- fährt Bechmann ft-vk:
„Seiner Ansicht habe ich -mch angeschlvffen. Die danach auch
tatsächlich etngetre-tene Rückwirkung unserer KriegseMärung auf das
Urteil über die Schuld am Kriege mußte ich freilich vorausseheu. Un-
möglich aber war es, den vollkommen plausiblen «nilHärischsn Gründe«
desjenigen Generals, der für die Miitärischpn SperatiouW vemniwort-
lich war, in einem Augenblick zu rvidersprechM, wo die Existenz des
Landes ausschließlich von den militärischen Handlungen abhmg."
So sehr Ho HMe.ber oberste vem-nlwor-ikch-e L-eite-r des d-eut-
s-chen Resches -die p-oWischen AstgÄ aus der Hand -getan oder be-ss-er
Mast m-e m der Hastd -g-eh-M, daß ucher-e Exist-mz -nur noch von
Hem natürlich äußerst defchräMen und cinfe-i-ti-gen Ur-teA des Gem-
.r-Ästabschckf-s -adhiug. Wscho Ang es bei der V-erletzung de r
-belgisch«n Neu.tralität. 'Bechmann wußte, daß sie sine
Ber-l-ehung tzes BöNerrechds und- damit -SMen fchw-ersn pMÄsHe-n
Achter bedeutete; er willig-te trotzdem ein, ja -wchffevWe sie uach-
-ir-SBch vo, dem- Re-ichsta-g, weil sie !vo-n dm -Militärs -als „sinate-
gffche, erKärt war. Wieder dasWb-e war beim
un ei n-g es-chr-ä nkt en- ll-Bvvtkr-ieg der Fall. Die M-M-
Äirs verlangten Gn, weil sie mA Grom Latein am Ende war-sn,
Bechmaim fügte sich ustd- s ch v> i -e g. Denn, um GoÄcs WM« f-ein
Kampf und, keine Aufregung de-r öfterM-iche-n- Meinung, das HL«
den Burgfrieden und Hst Sstge-sstimm-ung Hchähüden ion-nm. Treft
fstzh -charatterPerte Berstharb Gu t-tm an-ndiese Seite Be-lhm-awns
M einer B-Hprechung von dessen üben zilstrst-m Buch: „Der Autor
und sein Buch -enthüllen sich g-uf scher HM. Vie P-oli-teia des
Herrn v. Be-ch-m-anwHoltweg ist das ReAmen-t ein-er g-MK-eten,
. -Mständig-en, korrekten Bur-e-aukvatst, bst den- Lärm und St-auö der
Straße, Hst Pa-rtskm„ustd- vor -allen Dingen -dis Aufregung- verad-
sch-eut. Nur keine Kämpfe, das ist Has SckMstmW Man möchst
lecken ustd v-erwaNen wie -in der fMher-sn guten Aei-t, wo das Re-
-gieren- in- dem v-ornchmidiensÄl'chen Meinungsaustausch zwischen ver-
ßchied-enen ^R-efs-orts destand, MV es keine Dem-agogie und keine
Massenpr-eß-e gah. jf-nbeq-Mtzne Dinge, aber wer sie nicht versteht,
wer dieses s-aWe demvZr-aWche Wesen mit seiner Hochspannung und
VeKenM-asilichkeit kW Mchn-t, der versteht dm modernen Staat
Mr sticht Mv Eaugk n-ichk zu seinem Führer."
Ave-r Das ist ;g d-st Tragik im CchiFsa-l Bsth-ma-nns-, das d-äs
SchiHa-k dos deutschen- Vo-Ues gewogen ist. Er, h-ervorgegaiWen
aus der -Laufbahn des prsuMchen Verw-Mungsdoamstn, -war -auch
Äs Kanzler der treue Diener seines unfWgsn Herrn und- damit -eine
-Puppe jener Mque-n, dst stweiks am Hose Einfluß hatten. Bst
Monarchie mit chrem emfluMostn Reichstag und ihrer» Mangel an
Politiken Mihrerpersonftchstttsn ist, Hst ;» der Politik Bethmanns
zum Krieg und Untergang getriebs» hat. -Wohl h«e ein anderer
KanAer mit größerem We-i-Mck und !krMgerem Wollen -manche
Dummheiten -nicht gomacht, mancher HoUtrSmung sich »cht gchüg-t
den Kampf Zwischen Mo-narcyst und D-SMokraÄ-e W« auch -er
stW auH-Men können. 8« der MÄerlage der deulsckmi DeM-vkra-
^ahre 1848 liegt eins der üessten Ursachen un-seres heutigen
KK'cksals. Dieien-.g-sn, dw unter BiMnarcks Mut- und EHmposiM
sich Ms Neue in den S-attÄ Wwa-iM», stgten den Grund «um
HeiM'g-en U-nkevgaug DeuWka-nds durch ihre reMionLpe Innsw- mck
iAußmpoMk. Bochm-a-nns AiWes -und NM-er-gang G mi-r ihr
-tvSAtsches Symdok- '. - «
Bechmann-Hollweg im Mell der Presst
Der „V o r M art s" schrE
Vor wenigen Tagen, ging «st ZobMötzer von «nS — Karl
Leg- en. AK M fft «n MM» her schon -lange totwar —
iDhevöakd v. Bethmann-Hollw«-».
Bedhmaim-iHolllwegs auswärtig« Pol-iti-k war frieb-li-ebend.
-Der Nachfolger, Bülows hatte eine schwere LchischM -übe-rnomMir die
Mt Marokkokriss und Flvttenwettr-iisWN in vechEgnst>Mer Me-ist be-
 
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