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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 17. Februar)
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HsiKsOerg, Mittwoch, S. FeZriLsr ÄS2^
M. 33 * 3. Lahrggng

rasrsZettu«g M die werMttge BevZttemrrg der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Giashenrr, EpKirrserr, Sberbach, Mosbach, Buche», AdslsHsim, B-rber-
TüRberbischofshsiM und Wertheim.

PrzuHspreis: Monaffich einsihl. Trägerlohn S.— Mk. AnzeigLNvrsi'ft:
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Verantwort!.: Für inneren. Zugers Politik, Volk-Wirtschaft und FeuMon -
Dr. Kraus; für Kommunales und soziale Rundschau: Z. Kahm für
Lokales und bis A"'°asn: O. Geisel, sämliche in HeidrlLrrg,
Druckund Aerla der llnter^ ^ü'chen Verlagsanstalk G.m. d.H.,Hsidelbek-
Geschästsste le: Schröderstraßs 39.
Fernsprecher: ^,i§^sn-Ännahmsrül3,Mdaklion 2643.

BelgrErr Vsrzichtet auf dss dsntschs Privai-
ergenLum.
Berlin, 8. Febr. Der Wsige Hel gisch« G esandte
Hüt Heim Reichsmimster des A«cher«n am 5. Februar 'folgende NE
Übergeben: Die «beWche 'Regierung beäWchftgt nicht, «von dem
Pr nach «d-em 8 18, Anlage 2 und Teil 8 'des Fviedensvertrag-s von
HechMss zusi-chenden Rechte, das Eigentum -deutscher
Staatsangehöriger zu beschlv-gnahmen-, Gebrauch zu
«machen für dm Fall. Laß DeuMmib gegen seine Verpflichtungen
«ichL MichWch veOohen- würde. Dieser 'Verzicht bezieht sich auf
deußches Eigentum in 'Belgien oder seinen Kolonien, ober in dem
Yon ihm Verwalteten Gebiet, einschließlich und- inÄbchonidere der
B«tkAuHabm. Dies M chensv von Waren, an Bord belgischer
Schiffe over Fahrzeuge, über von nach 'Bessren MM Verkauf ge-
HoNöten Warm.
Von znstäMger Seite wirb darauf Hi-Wkwichen-, Haß der von
BeWm ausgeshrochene Verzicht in verschiedener Hinsicht wet-
kergehend ist, als der von 'der HMschen Regierung bereits
«stüher ausgesprochene Verzicht, und es wäre zu Wünschen, daß der
velWche Schritt dazu beitragen würde, 'den vor dem Kriege s.Mst-
vevständsichen Gr-uMatz der llnverletziichk«eft Les privaten Eigen-
tMW wieder Aur Geltung zu vechelsen.
Deutschlands GrundbediNgung.
Berlin, 8. Fehr. Das Auswärtige Amt hat dem
hiesigen französischen Botschafter mi-tgeteN, Laß die deutsche Regie-
MM Hie Einladung Dr die L o n'd o ner K o n f erenz unter der
ausdrücklichen Vorauchetzung an-NM-mt, Laß auch die/deutsch en
Ge-genvsrschiäge aus Her Konferenz Zur Beratung gestellt
werden.
Berlin, 8. Febr. (Priv.-Dei.) Die Vorarbeiten für Hie in
London dovzulegenHen beu-Hchen Gesenvorsichläge sind soweit g-e-
Psdert, Laß jetzt in Berlin die gruiMegenöen Beratungen- der
Sachverständigen zur Hefinftioen Form-Merung der Gegen-
vovschläge beginnen, Es werden an ihnen -WL«n>- Fachleute teil-
nehmen, Ke auch 'bei Len Besprechungen, in Spa und Brüssel
-zugegen waren: Warburg, von Strauß, Pros. Bonn M.
Ms fränkische Sozialdemokratis gegTN V. Kahrs
Sonderpolitik.
Nürnberg, 8. Febr. Me sozraDewokrsüsche Partei Fran-
kens Veröffentlicht einen Aufruf an die nordbaysEche Bevölkerung,
in der es u. a. heißt: Das Interesfe Nordbayerns liegt
nicht bei den Separatisten, sondern in der Einheit Hes Deut-
schen Reiches. Die werktätige Bevölkerung Rordbäysrüs HM
As ZerfpMenmgspolitik für ver,ängnisvsll und kata-
strophal. Kommt die Regierung in München nickt in letzter
Stunde zur Besinnung, läßt sie es auf einen Bruch mit dem Reiche
ankommen, dann wird die arbeitende Bevölkerung Nord-bayerns
ebenso wie die Bevölftrmig Württembergs und Badens das Tisch-
tuch mit München zerschneiden und sich auf die Seite des
Reiches Men.

Politische Ueberficht.
Rachenau und DerNburg über die Pariser Beschlüsse.
Berlin. Der PrLW-ent der AEG. Dr. Walter Ra-
t Henau, gewährte einem Vertreter von Europapvsß eine Unter-
veÄuiW, in der er sich -Liber die Mökmg der nsuestsi, Ent-entebchchMffe
auf Has deußsche WirHchckstslchen folgendermaßen avchpvach:
„DeuHchFanH beschäftigt insgesamt in LandwirHchaH mb In-
dufftrie ungefähr 15 Millionen Arbeiter. Die Arheitszeft beträgt
8 Stunden. Bei einem Arbeitsjahr Von 300 Tagen bedeutet Lies
-eine G e «s am 1 l e i stu n g s f ähi g leit von 38 MWarLer» Ar-
Leitsfföunden. Berechnet man Hie gegenwärtige wertsch-Hsende Kraft
einer Arbeitsstunde mit einer hasb e n «G v 1b m a r k, ßo ergibt sich
-sine jährliche G-üterp roduktion 'von «maximal 18 «Mil-
L-iaröen 'GoldmaA. Hiervon ist zu bezahlen die Einfuhr Mm-lbchr-
kicher Nahrung-smi-Wl, Düngastdfse «d «R-vhprodufte im. Betrage von
minbOens 6 Milliarden Mark. Es Reihen fomit Dr Len Ver-
brauch der Bsv-Wemng am 'Gütern und Werten 12 Milliarden.
'Das ist ungefähr die Hälfte dchen, was Deut-Mand- vor dem Kriege
verbrauchte. Es hat sich formt jeder Deutsche auf einen Verbrauch
-sinzchchräniken, der die Hälfte seines F r iebe nsv e r -
hrauches ausmacht. Soll nach Her Forderung dre lEntente Wer-
«dies noch eine «Ichresabga-be geleisiet werden, die in letzter Linie nur
in Gütern bezahlt werden kann und Hie einschNMch der ILproztg.
AuÄMrabgabe und der BesatzungMsten aus HurchßchmMch minde-
stens 6 Milliarden Mark sich belaufen soll, so würden Dr. den Ee°
ßamtverbrauH der Bevölkerung nur noch 6 MWiarbm «Goldma-rk
veMeihen, Dies bedeutet eine Einschränkung auf Len vierten Teil
ihrer Frisdensbedürfnisse. Daß eine solche «Einschränkung bei mehr
als 99 Prozent der BevMernng ein Ding der Unmöglichkeit ist,
bedarf 'keiner Erörterung. Der Verbrauch 'des deutschen Arbeiters,
her den Aberwieyendm Teil der BorMer-ung ausimachh war schon
vor dem Kriege mehr als bescheiden und verträgt eine BeschrLMmg
Wechau-pt nicht. ,
Es -genügt, diese Zählen zu betrachten, um Re 'ündurch-
sÄhrbarikeit Her Ententechrdemngen ins 'Licht zu sehen. Es
trift noch eine Erwägung, 'die für diejenigen Nichten,tentüschen «Saale«
von Bedeutung ist, Re ein Interesse an der «dsuHchenEiNschr haben.
Der gechmte deuffche Export soll Mgunsten der Entente Mit 12 Pro»,
belastet werden. Von einer normalen Entwicklung der Pro-
Lüftivn hätten diejenigen neutralen 'Länder den großen Vorteil der
billigem deutschen Preise gehabt, Re mit HLe ihrer guten Va-
suta in der Lage sind, das deutsche Produkt wchff-eik «Wkauchm
Gerade solche Länder, wie etwa die Ddamevikanisä-ei. Staaten, die
nicht gezwungen sind, eine beideut-ende Schutzso-ll!po«iiti-k zu «betrsiben.


Ein RededseL
Paris, 8. Febr. (WM.) In der heutigen KammerWumg
wurde die Debatte über die auswärtige Po-Wk der Regierung u-W
Wer das Pariser Abkommen fortgchetzt. An erster Stelle
ergriff AL^. He 'Mage -llon das 'Wort. Nach seiner «Ansicht könne
man sich keine M-usivnen «machen Wer das, was -man «von dem be-
siegten Feinde erwarten könne, außer dem, was man Wort erhalte.
England sei so Tug gewesen, Wort die deutsche «Flotte zu verlangen.
Er zweifle, bah Deutschland bezahlen wolle. Man müsse das
Ruhr gebiet besetzen und das Rheinland der preußischen
Beherrschung entreißen. Es sei eine Fr-iedenspMik, Re darin be-
stehe, Deuffchländ zu entpreußen.
Es enHpinnt sich nunmchr Mischen dem Abg. Klotz und dem
Ministerpräsidenten BrLand ein Zwiegespräch:
Klotz: Ich Hoffe, daß unsere Regierung auch Miseren Ver-
bündeten gegenüber von der Mobilisierung unserer Schulden gespro-
chen hat.
Briand: Wenn ich daran nicht gedacht hätte, wäre ich nicht
würdig, an dieser Stelle zu stehen.
K lotz: Ich bezweifle nicht, daß Sie das getan haben. Aber
Sie haben gesagt, daß das Instrument Frankreichs, d. h. der Frie-
densvertrag, Ächt lebensfähig sei. Haken Sie jetzt etwas Lebendi-
geres vorzuzeigen?
Bria nh: Nein, Herr Klotz. Auch in 14 Tagen werde ich
Ihnen nicht die Lösung des Problems bringen können, das Sie Wer
ein Jahr Vergebers zu lösen versucht haben. Ich hübe mich zu einer
öffentlichen Diskussion vor der Kammer entschlossen, um ihr zu ge-
statten, diese Verantwortlichkeit zu kennen. Das ist ein Vorteil, den
wir nicht immer gekannt haben. (Heiterkeit und Beifall.) Ich Habs
gesagt, was noch zu erledigen bleibt und ich Wiederhole mit Nach-
druck, daß ich das Berkans« der Kamm« Eg habe, sm tzch Bes-
haMung fortzufchen. M-eisäll.)
Klotz: Sie haben also die Verankvortlkchkest her Kamme! an
die Stelle der eigenen Verantwortlichkeit gesetzt. Sie hätten nur
Autorität nölig gehabt, die Ihnen die Kammer eimmstig gewähren

Hätten aus Reser Lage eiMM erheblichen Vorteil gezogen.
Dieser Vorteil verringert sich um diejenigen 12 Prozent aus Len
Gesamtbetrag Her deutschen EinMhr, den die Entente erhobt. Mit
diesem Betrag wüir-den somit Re -ge-n-annt-m Skaten «der Entente
tributpflichtig gemacht, ohne ein Aequivalsnt «von ihr zu er-
haften."
Berlin, 7. Febr. (Priv.-Tel) Der frühere Rei-chsminDer
Bernhard Dernb-urg veröffentlicht im B. T. sine eingehende
BetrachtuW Wer Re Losung des wirffchaWche« Problems der
Londoner Konferenz. Er geht davon aus,, daß Frankreich wegen fei-
ner finanzielle Lage Re amerikanischen Ford erung-en
an Frankreich durch eine Forderung an Deutschland er-
setzen will. Hierzu m'iWen durch die Abänderung des Versail-
ler Vertrages die börsenmäßigm Unterlagen D«r eine Repara-
tiv » samlei h e gefunden werden. Hierzu gehört Re MHetzumg
bestimmter Iahreszahlungen, die «Schaffung eines biesonderen Psan-
bas in der Errichtung eines Z o l Iregimes für Re 'besetzten Ge-
biete. Für alles dies biete der Vertrag keine Handhabe. Die
rechtlichen Grundlagen wären nur durch die deutsche Unter-
schrift zu erlangen. Das gleiche gelte Dr -das «Verbot an
Deutschland, ohne Genehmigung Anleihen auszunehmen. Deutsch-
land ichne aber die Unterschrift ab, Ha die, Forderungen den «deutschen
Handel erdrosseln 'würden. Da ein Ausfuhrüberschuß nicht
besteht, sei eine solche Maßnahme töricht und Zwecklos. Das ganze
Projekt sei unausführbar. Damit werde die Welt n> i ch t s er-
reichen und Re Fortdauer «des Wibeifrie'digenden Zustandes könnte
fi«r Frankreich geradezu eine Katastrophe werden. Man müsse
eine andere Lösung finden. Deutschland werde Gegenvor-
schläge machen. Hierbei müsse es sich aber von der Erkenntnis
«der Bedürfnisse seiner Gegner leiten lassen. Etwas
Vernünftiges komme nur heraus, wenn man das Verhältnis
Deutschlands W seinen Besiegern in die gchamte WeftwirHchäft ein-
ordne. Im WeWörper lege der UnteÄonsum der einen Re Produk-
tion «der andern lähm. Mr Deutschland handle es sich n i ch t n u r
Um die Wichecherstellung von geDnderer ZähluMsbeRngung.
Deutschland habe in Brüssel keine Bedingungen gestellt, sondern
Voraussetzungen äbsvTut sachlicher Art Mr Re beuHche Pro-
HMion ausgesprochen. Deutschland biete eine Reparatisn enHpre-
chend seiner Mgenwärtigen Mittel an. Re es ermögliche, daß Frank-
reich einen T e i l feiner Forderungen bald fundieren «kann. Dafür
bleibt Deutschland «für eine Reihe von Jahren von ollen weiteren
Leistungen befreit, damit es seine inneren, nammflich seine finan-
ziellen Vechä'ftnisse ordnen kann.
'Gegenüber Briand betont Dernbmg, die gegenwärtige,Si-
tuation sei l v s b a r. 'Eine solche Lösung habe einen höheren Wert,
als eine B ajo ne tt anleih e oder ein Vertragsbruch,

Badische Politik.
Zur Schuldebatte im badischen Landtag.
Ws ein erfreuliches Zeichen kicher Erkenntnis muß es betrach-
tet werden, daß in der vorwöchigsw Landtagsdebatte allMmein d«ie
Achchauüng vertreten wurde, daß in der geistigen Erfassung unseres
Volkes einer «der Hcmptangelpunkte des Wiederaufbaues liegt. Denn
so sbhr auch Re materielle Bedü rfmsbchriedigung Voraussetzung
jeglichen organischen Lebens fft, fv ist d Rahmen Res r ^e-'e-
benen Borauchetzung richtunAsftimn'.end der «G e ist, in «dem ßch Vie

> über Lis Mobilisierung
Vsrrinbaruingen, Wer die

.erkannt. Lr habe zugestanden, daß die deu
mindesten ebensoviel zahlen sollten, als die
Mit den 14 Punkten Wilsons hätten die Deutschen
gungspflicht angenommen. Sonst wäre der Waffe;
abgeschlossen worden. Ls sei nicht möglich, daß ! . .
Kämmer Re neuen Steuervvrschläge prüfe, bevor nicht das deutsch«
Budget nmgesialtet würbe. Die deutschen Steuerzahler zahlten nur
15 Prozent, die französischen Wer 30 Prozent. Die Kammer könnte
nicht abstimmen, bevor sisAusklärung habe über dis Mobilisierung
der französischen Forderungen, über die VerrinbaruNMn, Wer die
Flüssigmachung der französischen Forderungen und besonders Wer
die BerechmMg der äußeren Schuld, Wer die Aufrechterhaltung der
terÄLvrialen Sicherheiten und Wer die Finanzpolitik. Man wolle
versichert sein, daß die französischen Steuerzahler nicht die Spesen
zahlen müssen für die Summe, die Frankreich vom Besiegten zu
erwarten habe. (Forifitzung siche „Letzte Telegramme".)

Klotz—Briand.
wird, aber nur unter der Bedingung, daß Sie unsere eigene Ver-
antwortlichkeit nicht engagieren.
Briand: Ich habe der Kammer Aufklärungen über Las erste
Abkommen der Alliierten gegeben. Das «war meine Pflicht. Nun
ist man mit InterpMationrn gekommen und hat von mir Aufklärun-
gen verlangt. Man wollte, daß ich schon im Voraus über alle Ver-
handlungen berichten sollte. Ich Habs Ihnen kein Protokoll zur
Überschrift vorgeleat. Ich Habs Ihnen nur eine allge-
meine Orientierung gegeben. Das ist viel größere
Klarheit als damals, als man von uns verlangte, den Frisdensver-
trag anzunehmen oder abzulshnen. Jetzt handelt es sich darum, ob
die Kammer Vertrauen in die Regierung ha. oder nicht.
Klotz: Es handelt sich hier um die Lage eines Volkes,
also nicht um eins einfache Vertrauensfrage für die Regierung. Frank-
reich -nutz den .ZnrseMenst der Anleihen zu seinen Lasten nehmen,
mn die Reparationen zu bezahlen, die Deutschland schuldet. Das
sei mcht nur gegen de» Wssisnstillstandsvertrag, sondern entsprech«
auch nicht dem Frieden. Selbst Graf von Brockdorff-Rantzau hab«
kn seinen Gegenvorschlägen die Reparattonspflicht Deutschlands an-
.erkamtt. Er habe zugestanden, daß die deutschen Steuerzahler zum
mindesten ebensoviel zahlen sollten, als die alliierten Steuerzahler,
i die EmschäR-
ierrstillstaW nicht
die französisch«
cht bas deusich«

menschliche GeselHchaft fvrlhcwcgt. Diese Tatsache wurde denn auch
in der Äntcrrichtsdehatte von den Sprechern, der WiälHemvkraHchen
Fraktion, den E-envssen «Strobel, Stockinger, Weiß-
mann, Dr. Kraus und Frau Fischer enGprechenH betont, in-
dem sie auf 'dem gesamten GeReir der VoMserizichung R««ÄO«L-
lung in der Richtung einer pEM und 'Mal Mrckgeschrittenen Denk-
art verlangten.
Mit Recht «üelften sie sich hierbei schützend vor Re mannigfach be-
drohten Kunfthetriehe, denen Re Gurgel tzuzudrchen -aus verMeden-
fachen «Gründen sehr große Telle des Zentrums und «der Deutsch-
naÄvnälsn sich nicht scheuen Erden. Gewiß, wir leben in -einer
s-chr verarmten Zeit. Mer dies Laris «kein Grund sein, wie GenoMn
Fischer Zutreffend erW-rte, Knnstinstitutionen wie dm» Karls-
ruhe r L a n- H e s t h -e -a t e r und ähnlichen Einrichtungen Re Fort-
-existenz unmöglich W machen, sondern 'der Staat'hat, nach G enossen
Strobels berschKgter Forderung, die Pflicht, wenn auch in 'be-
scheidenem Maße, den Wnstleris-chen- und wertvollen Erizichnngsinsii-
tuten des Landes Wer «die schwere Zeit hinweg zuheiife O. Führen
muß uns «hierbei der Gedanke, «daß die GftrMeft der gri-schischen
Kunst z-ufa-mmeNM mit der BWezeit -der RepubM Athen — ein
Zie-l, das uns locken- in Kühen Tagen vors-chwehen muß.
Wenn der Unterricht, wie Un-terriHtsminister Hummel nicht
unzutreffend meinte, auch weniger «durch Re Schu-Wcher als durch
den «Geist der Lehrerschaft, Wer deren Ausbildung Gen. Kraus
«Mr «seine Person einen neuen Weg zu zeigen sich bemühte, bestimmt
wird, -so spricht doch die Ausammensetzung des Lernmaterials
eine sehr -große Rolle. Mit vollem Recht verlangten deshalb die
Redner unserer Fraktion, Laß Re neuen Schulbücher «voll und
ganz der heutigen Zeit entsprechen müssen, nachd-em giftige Profes-
soren -in- verbissener Ord-enstrauer Wahrheit zur Lüge und Lüge M
Wahrheit stempeln «möchten, daß das G-enM unserer Kinder durch
ihren Verhältnissen an-gepaßte Gedichte wie von Lersch -un!d
Bröger bekM «werden möge, daß vor allem «Re Geschichte nicht i«m
Sinne edier Erziehung zur Müssenahschlachtuns, «sondern als K -u l-
turges «ch i. te getrieben «werden muß. Im Zusammenhang mit
dem Ziel einer Auftvärtsentwicklun-g des Volkes sicht das Verlangen
nach Her EchaMng. von Möglichkeiten- Mr unvermögende begabte
«Kinder zum «Besuch «höherer Schulen und Hochschulen, deren Inter-
esse von der Sozialdemokratie in jeder Hinsicht wchrgenvmmen
wurde,' so wenig- Dank sie auch von- den Mißle-iteten heutigen Be-
suchern dieser Anstalten hierfür erntet.
Neben den positiven- Schul- und ErzichungHordexunseir sowie
Vertretung -er Lehrer-Wünsche hafte .unsere Fr-Mion- bei der llnter-
richksd-ebatte — sie wurde durch eine völlig mißglückte Kent-rums-
-attacke gegen den Ministerialrat Rödel nicht -gerade gehoben —
vor allem Re Aufgabe, Verwahrung einzul-egen gegen jene -Umtriebe
Pflicht «und Gew-ffs-en verletzender Lehrer und Professoren, Re glau-
ben^ Kinder und «Schube -als P r iv a t e i g e n tu m «benutzen- W Vn-
n-en, nm hier nn-g-eisKrt uäd- ohne Widerfpruch höchst persön-kiche
deu-ffchnaLion-ale Propaganda treiben z-u kon-n-eir. Es ist zu« erwarten,
baß die Regierung den vorgetragenen- Fällen von- Sabotage der
Republik nachgeht u-nd WtreffeNden- Falles in aller Schärfe Re not-
wendigen Maßnahmen kW.
Wie sehr es notw-eWig ist, in sch-ulpvWschen Fragen nach- Der
Richtung hin auf der Hut zu sein, beweisen Mei an Re Ausschüsse
venviese-ne'Anträge des Zentrums, «wonach erstens, wenn
' r ' L-*rrr die -E-Kell»" -. Kc-s Re-k-Monsunterrichts«
erschwert w»-.-, vtr «b-et reffende.Lehr er zu vepketzen U>
 
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