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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 1 - Nr. 10 (3. Januar - 13. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44129#0029
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6 für die WLrttäiigs BevsiArrrttg ösr AmtÄßeMe HeLdelSekg, Wiesloch, Sinsheim, Eppmgen, MsBsch, Mssßsch, Buchen, Adelsheim, BoxSerg
TsNSerSischofshsim mrS WsriheiA.

Lczuasvreis: Msiw.ilich sinsch!. Trägerlohn 5.— Mk. Anzelgenpreiss:
Di- einspaltise Petitzeile (Zs mm breit) 80 pfg., Reklame-Anzeig-n
tZ9 MM breü) r.20 Mk. Del Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
Gehsimmittel-Anzeigen werden nicht ausgenommen.
Gesthärtsstundsn: s-'/stz Mr. SprechstundenderNsdaktion: -12Mr.
HsstDeckkonio Karlsruhe Nr. 22S1I. Tel.-Adr.: VoWzeiilMg SekSsHsrZ.

HeWMsrg, Ssmsisg, A. Ianuar MZ-L
Nr. 6 » Z. ZaHrssng

VeremtWsrtt.: Für Inneren. Süßere Polktlk, Volkswirtschaft und FeuMon l
Or. Kraus, für Kommunales und soziale Rundschau: ,Z. Kahn: für
Lokales und die Anzeigen: O. Geibsl, sämtliche in Hsidelderg,
Druck und Verlag der Ünterbadischsn Verlagsanstalt G. m.b.H./Heidelder-
Geschäftsstelle: Gchröderstraße ZS.
Fernsprecher: Änzeigen-Annahms24lZ,Redaktlsn2^S48.

Gegen die Arbeitslosigkeit.
Wir hüben Ne Rsd-M-ion der „We'ste-uropäi-
s ch e n S o,z i a l - O -eko n o -m -i s ch e n K o r r -e s p -o .-n-
d-enz" (H-e-i-de'l-berg, -Schröd-erstr. 39„ Herausgeber Dr.
Haiaist und L. Led-erer-Seidl-er) g-sbeten, "uns für Hie
nach-foigmtde für die GowerGchchtsprHe bestimmte Ar-
tikelserie für H'ie „BoK-yMmg" zur >BeWgung -M stel-
len. Bei b-rr Beid-Mun-g, welche hie Frage her A-rb-sits-
Wjfteit z. Zt. Hat. ocrdten-e-n. bisse mit gründlichster
.. SaHke'nntnls geschriebenen Artikel hie gröhte Aufmerk-
samkeit ucherer Leser. Die Redaktion „B."
Die iArib-citsl-L-sig'ke-it nimmt in -d-en we'fteu-ro-päi'schen IMfftrie-
Nnidevn mrschMve Dime-njivnen -an. Rar siniög TaHache-n: Ende
R-o-v-smder -waren 'm 'England «ch- Angabe -der „Times" vom
7. Dsz-e-mber 471675 Arbeitsl-osie. ,'Die'Tex-MAuWe wie
Hi-r „Neu-e Freie Presse bem-erU, seit !d-em aMerHarHchen Bürgerkrieg
sn der schwersten Krise.. Die Erzeugung w-Md-e -um 7-0 Pr-vz. ver-
m-iüdert. In MMnchaM sinid 40 060 ArLc-ite-r rMWsimgsffos
und ähnlich in Manchester und- a-mderen Gw-Wädkn. In -Lsnbv-n
Mew 100 000 Arbeiter, Die BM-eidungs-, H-u-iN-a-ch-er-,, LäS'er-
ws-ren-z ÄvwnqMi- «mH MSbOnsüstrie sind Vv-ü b-M'sM-en Schick-
sal bekwfsen-. Tn 'Franffretth sinh h'i-e Vech-LMisse noch u-nKnstig-er.
Der Gew-erks-cha-stÄs-efer-etär in der BeMBMiMÄKustrie setzt-die Z-a'hl
h-er Arb-ests-lvsen in seiner "Branche M 80- P-rog. an. (Popu-la-ir-e
Dez. 6.) Die Lyoner Scibewinbustric., die Da-ndfaKrA von St.
E-tienn-e, die H-an-d'schuh'ir'd-ustvie v-on TrenMe sind durch die Ar»
'd-ei-tslosigke'i-t in eine fürchterliche N-sSsge MalM. Die A-rb-etts-
WsiFeit in -der SpiitzeMdÄstüe bsträgt '60—70 Pr-oz. (PopuliMre
L. Dez. 3). il-nh ähnlich in den Sbkigen SndWr-KWnderu. Bon
der ganzen Breite -und Ausdehnung -der AckestÄ-oMest können wir
hier M-n G-esamM'd- -geben. Die !Folg-en- fink, ÄerM Rotz
Elend. in jlnMck MKrtzke Fa-niisien, hun-gernde 'Frauen und Kinder.
Die Ursache-» her ArbeMofiKke-it.
Diese AlK-ei-tÄoWe-it hat ma-n-n-i-gsMiAe Arsa-chen, Ne Es -als
iKoiegÄw-ir-ku-n-z-c-n, teils als Folgen des tap'it-a-'.'isti'schen WirW-asts-
Mtems M- hsgrsffsu siM-, Diese 'wollen wirr kurz 'ins- Auge -f-a-ss-en.
1. Es w-e-rden HM« weniger 'Güter erz-su-gt, -als Kem Bedarf
Her Dosier -enffpre-chen mürbe. Die wähwnb des Köie'ges h-er-lünter-
gak-vM'M-en-en BMer- hrmgem -nach 'Waren, -es k-a-n-n -aber w-ezen ver-
schiedener H-smmmgen des w-irsich-äfiNHs-n Appmatvs -g-sge-iW-ärk-g
nicht genug ertzeu-A werden -um- Hirse Ansprüche W- idHrisdiigen. Wso
eine Lln-terproduktisn. Und selbfi -diese m Angenü-Mchen Mengen
hsrgestelUen Waren können -nicht abgchetzt w-erid-en, sondern bleiben
Wim Beöiaufer «ch ruiM H-eshcA di-He-L-e WiMmy hovvv» wie Al
Ker Vorkri-egszeit die aus U e -o-e r p r o d u -k k i-s n em-sta-nbm-en Kri-
sen, <Ho w-Ätere.Beschränkung' her Pr-MMio-n imb, hoher A r -
h-ei'tslosii'gEe'ik. Die Produsie her euMchm T-erisi'chh-üstri-e
Wch-e-r» keine Ävnchmer,.MoW die -enBffch-e BsvW-ewng wie d'i-e
.Miheren Ewtst-e- und -die mMrasin BKIker her BeGMamAa-rNel
Mngenb 'be-diir-st-en, Von her Lm-rch Hk M-vckabe he-r-unt-er'g-e-kV-mim-en-en
Mtekeuvopächchm BovMenmg ganz M schweigen. Es fehlt ihnen
an Ker notwen-r-M-en Ka-u-f'k r a ft. 'Auch in den- Lankern mit
8>ut-er Vail'M> -Md 'die. Preise i-nsoltze her GeMrifiatt-m und ande-
rer Gründe -en-orm gOkgm und die ArheAsliöhne 'und fixen G-e-
HMer vermochten 'damit «ur s-Men SchM M ha>Ken. In den ein»
fMM-n Maaten- sMt wurde zwar hu-rch hohe Gewinne in her Lastd-
iw-irffchafch der Industrie und ßm> H-arLrl die 'GesaimSmenM der Wch«
v-orha-nv-snen K-aufkrast gestetgech, ircheffen geht deren BerteiDung der-
art vor sich, -daß Hk dreiien Masten vsn deren 'Ssgmungen ausge-
schlossen ble-ilden. So sind auch in den- EntenteläMrn unid hei -den
Neutralen nur die Reichen in der Lage W lachen; -und wenn
Wir seihen, 'daß, Me in Franlkr-eich, auch die Luxusindustrie unter
Uvdei'tslvsig'kM Mde<t, so M Ms aus die astgemeine Uns-l-ch-er-
heit des Marktes zuriickzuiKGren, wchche die Ärste her Ähri-gen
Wirt s ch aftszw -e 's- g -e 'hervor-gerchen hak und die großen Preis-
schwanik-uNgon verursachte.
Die Bowoihner -der höste-gten Länder Gnnen noch weniger di«
im 'Auslände -erzeugten Waren- Machen. Bei -ihnen herrscht das-
Me Mib'verh Sltn-is in der Verteilung der 'KauskvWe, da-
»reden g-Oakkm «her -die schlechten Valutav-echäKniste die Einfuhr
schwierig ober MMkMch. jM. Kvar aus Mancherlei Ursachen: sie
können kein« FertiWroduWe Sache«, weil sie über die -auM-M'fche
-Valuta nicht veri-uge-n; sie können aib-er -auch- Rohmaleri-as Md- KM«
nur in schr dchchrdMer Menge arßchchftn, wenn sie keinen Krebst
HÄoMme-n- (und wie HMmst, -w-M-en hiÄher solche Kredite nur- spä-r-
-l'ich hüwMgt;; wegen Mangel an Rvihstossen können d-iche Länder
.nicht genug prodchleren, es f-HU ihurn also -an TachchmikM (im
- internast-onalen Bevkchr -m-üsten nämlich Waren WieMch immer mst
- anderen Waren bezuW werd-en!) s-omst können sie Wieder keine Fer-
sigproLMe fachen. Di-e -enK-erAge Politik der M-eger, die -nicht -em-
s-chen wollen, daß die wirstchaW-che Wk-derhevstellung der hefiegtsn
Länder in ihrem- -eigenen Intereste liegt, hat sich an ihnen felder ge-
rächt; die WivHchastskvße ist -m-eistent-eÄs dieser Engherzigkeit zu-u-
schr-Äden.
Die aMer-en Gründe her ArbeikslosiKk-est können «Hr hier nur
ancheuten. n. a. i'n der A r b eitsiosi g'keit
iseldfi, da die hchchäskigun'g-s- -und .ÄnkvMn»Mslo!sen Ardester aus
d ein Markte Nicht 'kaufen Wunen; sie Hegen ferner in den Schwierig-
keiten der U m st e l lung der Pro d -ufti o n vom- Kriegsbedarf
-zur Herstellung von FriedenLiw-aren; in den durch die Krste -enMa-n-
denen P oers chw a n--k u n-gen, weil-che eine wüstere EmschrSn-
Ärng der ProdMti-on nach sich ziehen, sodann 'in dem G «ldma n-
g.e'l, te-Awekk, als her imp-ersalsstis-che-n! Kolo»
n i a'k'p olitis. Dl« Äap'staWstsn in den WesWnidern legen ihre
Kapitalien in MkrenA-erendon Kolonialunternehm-unigen an, wo si«
-an? 'den aWszwungeM und der dilttgsn Gi'ngebore-
ircnailbeit mühelos große GewM-ne erMen unid das K-apistal dem in»
ländischen Markt -entzichsn. Rordfra-wkreich -ist z B. im Kriege ver-
wüstet nvordsn, ern-e rissige Aridost ist zu verrichten: trotzdem leisen
wir in der frachUWon Presse, daß diese 'Ardeiten nicht >in Angriff

Der Fi«mrzMi«ifteV MV Dr-ZrrngsfrKgL.
Berlin, 7. Ian. (W.B.) In der hLutigen SitzMrg des
sinauzpvütischen Ausschusses des Reichswtrtschastsrsts legte Reichs-
s!W-a«zm»stist-Kr Wirth die MnanZlag« und die DeMmgsabfich-ten
dies FtzraiyministeMms Mr das dor'h-andme Defizit dar. Der Etat
wird neuerdings wieder dadurch enw sehr erhebliche BslaMng er-
fahren, daß das Kabinett -in Abwesenheit des Knauzmin.sters be-
schlossen hat, den Fvrd-erNMn -er Eisenb-ah-Wr «WeMMckomme«.
Falls diefe Forderungen bewilligt werden sollten, würde sich eine
Mehrbelastung von etwa. 6 Milliarden Mark -ergaben. Dazu
kämen aber eventuell noch Ersatzansprüche, die die G'sm'ei «den
undLänderaus den automatisch sich ergebenden ZAsatzsorderun-
gsn ihrer Beamten erheben würden. Der FinanzMinWer erklärte,
daß er seine Stellung davon abhänKg Machen werde, daß für die
evrntl. Bewilligungen auch gleich Deck««--en sichergeGeKL -wür-
den. Der Münster faßte im wesentlichen die Tarif'Srhöhun-
q c n der Eisenbahn und die E: höhunger. dsr Hs st g e-
dühren neben den verschiedenen Stener»? -als Drk-
lunqsMöglichkrsten ins Auge. Das Budget des Jahres 1921 wird
»ach Ser Auffassung des FmanzmiMters in dem vrbeM-chsn Etat
-e-i«n Mehrbedarf von mindestens 7 Milliarden
Mark ergeben. Ein weiterer Ausbau der -kette« Steuern sei «n-
möglich. Nach der bisherigen StEnnet-ode- können die srÄMlti-
ger, Bedürfnisse dos Reiches, namentlich noch Fests-etzMg der EtuL-
fchäöigung an. die Feinde nicht gedeckt worden. SnsbeMMr« wird
sich zeigen, daß jede Finanzpolitik letzten Endes Wirt-
schaftspolitik ist. Dann wich die große St« u d e des
RsichswirtschasLsratsg-e kommen sein. An die Aus-
führn«gen -schloß sich Are lebhafte Debatte. Bon besonderer Bsdeu-
tMg waren Pie BariegMMN von Max Coh-en Ger die Wieder-
hKke-itstell»«-Kg' wesentlicher Mengen der aus dem Export Mvomrenem
Devisen.
Die BeshKnÄluNgLN mit L-sn, Beamten.
B e r l -i n-, 7. Fan. (WM.) Die V«rh a n-E»l w n g e n- m i t
den Beamten weichen, wie 'die BW-Kr melden, s-or>Sgs'stHrt. Im
R-L-rchisftnan'§miW-er-iUim LeMM'Hst BchMchuNg Mchs«wL«chchoir
Bkarckeubunh 'und fein-en stnierorganSat-io-nen. Der Beiami-enbund
Acht 'Der die Zugeständnisse an die Eisenbahner hi-n-an-s. Er sträuLi
sich -ageKn/'d'Lß die Erhöhung nach O.rt-ski-ass en abge-
stulst weöd-e E finb«t M p«o>zeniuaie Erhöhung tz-kches MWages,
wie sie im Rkichsvevkchrs-mmistei'iuM mit den Eisenbahnern v-er-chn-
-b-art wurde, zu- niödri-g. AH-overWr Wt b«-s R«i<yssim»iHmini-
sterium an her SSaGestlng 'der Ortskassm fest, um 'U-Wsrech-ÄFesten
zu v-ermechen. Auch will es -Ker vir -mit den EHenhahnevn -vere-m-
bart-e-N Sätze Nicht hinausgehen. Im R-eichsVerk-chrZministevium
wurden Ne B-es'-p r-echu-n g-e n mich d-en Eiisenb-ah-ner n
we-i-tergef>LH-rt.

Dis Verständigung über die Erhöhung der
TeuerungZzuschlägs.
B -e r k i n, 7. Jan. Im Lache des. Frsstags haben im Reichs-
fiEDnWfkrim» Besprechungen Ker 'die Echöhuing der Teuerungs-
zuschläge mit b-M BertrewM des Deutschen Bsamteubunde-s und
den EHon'b-ahn-er-QrganGatLo-NLN- sta-t>tgchuK-sn, -an denen- außer dem
'Roichsfin'LiHmst.Gerium auch das Rei-chsv-eÄ-chrsmsiststevstM -uK
das Rokchsp-rstmmistebi-um deteMgt waren. Diese Bsispvechu'ngen
führten «ach Nngevon Berhandkungen zu -öinsr. Bevständi-Mng ach
der 'GruMage der vom R-ei chsv-eÄshrsmimstevium mst den E-ffen-
bahnevorga-nff-ationen gostchfenen Berewharungon M auf einen
Pucht, m welchem der deußsche Wsamtonbunld- fÄne Bedenken nicht
zurückstellen zu Wn-n-sn glaubt. Eg stnlb sv nunmehr die Grundlagen
gchchchsen- Mobben für die Entschließungen -es ReichsfinMMini-
steniums uni- des Raichskabmestes, nachlbem zuD-or VerhaMu-ngm
mit d-on Rcgicrun-zen der Länder sta-tkgefunibM haben wÄben.
Gröner für die EinigrmgsVorfchlKge.
Nachbom -am 'MiÄwochckend Mißchen Bertr-etem> des R -e i- -ch s-
«v e rk o h -r sm <i -n- r st -e r i -u -m -s und dem Sechz -ehner a u- s»
sch-uh unter dem Vo-ösitz -es StaatsPkr-etär Gti-el-er -eine Eini-
gung zustande- gÄv-mm-en fft-, -erVSrte 'sich -am Donnerstag der
'Reichsverik-chr-sminister G r ö n-e r bereit, den Einiigungsv-ors-chsag im
R-e i-ch s k-a b in-ett zu vertreten. Die «nd-MÄge 'Berständigu^^
hängt nun ab 'von dem Verhaktem der R ei -chs reg i -e r -u n g b ezw.
des Reichsta-ges aus der einen -un!b der Eifenbahnverbände ach der
anderen 'Seite. Soweit Wir unterrichtet sind, hat der Vorstand des
Deutschen- Cff-enbalhneWevbaribss zum Sonntag, den 9. Januar, den
-erweiterte« Vorstand zu -einer K o «ff-e ren- z -öickerchen, -die W dem
Ergebnis der 'VevhaMungm Stellung nehmen soll. Auch die -übri-
gen 'CsienbahnerorMmfasion-en bürsten in ähnsicher Weise Vorgehen.


-genommen- werden Wmnen „wegen M-angÄs an -Kapital". Di-e
Gummihkantagen werfen alleöbmgs «mehr Profit ab, der französische
BauarbMer hat aber k-Me Aübeit!
Wir möchten zuletzt ach bi-e 'S abv't a-ge d-er Ant-er neh-
m -e r hinw-eisoni, als ach einen wichtigen GruK für die Arbe-itÄbsig-
k-eit. Au der Sabotage der Landwirte, der „grünen IMruaÄonale"
gesellt sich die Sabotage festens der Unternehmer. Sobald die Prbise
fiMen -erfolgt die Einschränkung der Produlkticm auch -in solchen FÄ-
l-en, wo es vol'ksw'irksch af-tlich gar nicht -nv-tw-endig
wäre. Unitern-chmer, die lebenswichtige P-rddukte Herstellen, chch Ue
aus den- früher echtesten Gewinnen über ungch-eure Reserven ver-
fügen, uiüd zwar in Wirifchäftszweigen, wo die gögenwärsige Krff-e
nur vorübergehend fein kann, ßchkießen die -BotÄebe oder schränken
M Produktion ein. M-es -tum sie vi-elf-a-ch, um die entlassensn Ar-
beiter später -mit -g e ri n -ge r e n Lö h n-en in -die Arbeit öintzchtS--
l-en. UM das können sie ungehindert tun . . . .das kapita'Msche
Wirtschaftssystem -legt ihnen kein Hindernis i .. Weg. Sie m-a-
chm «s s-ogar unvechM. T-agtäMch -erscheinen BchchKifs-e von Un-

tenrchmerDtrbänb-sn, durch- welche di-e MWi-eder zu einer GichchrÄn-
.Lung der EcheuMng. aufgchoödert werden.
Demnächst haben wir vo-n den Methoden zu -berichten, die das
'kapst-aWGchs Wiriffchastssh'stem ausbiet-et, -um die durch die Arbeits-
losigkeit enDa-nd-enen Schäden zu. Kichern und- Ker die -Ar-k, -wie sich
die Arbeiterschaft der wqSichen' IftSchtMoSKer hie BcheMgu-ng- der
Arbe-LÄvsigWi Vorstellt.
iWe-tere Ariilel folgen.)

Chile» sozialistischer PrSstdent.
Der „Dresdener B olkszr z." -ging von
einem kürzlich aus Chile zu-rückgokehrten Genoffe»
die nachsoigestde Be-tracht-ung -zu. Da -man sonst Ker
WämmVmHche Berhästnisfe nur aus Entent-eq-u-ellen
-erfährt, hat der ArtK-e! Äs Bericht eines La-ndeslün-
Ligen beso-nidere Bedeutung.
-Am 25. D-ezenL-er hat -in der füdam-erÄamis-chen R-ep-M-ik Lhik
Genosse Artu ro -A-le!s!sa-n!d r i Ue f-ü-nf-sähr'ig-e Pr-äsi-
id-en-ts ch a ft angetvel-en, als --'.-ter Sv Kia list in EM -auf
-issen Posten berufen. Die - . s-Mst hatte schon am 26. -Juwi
stattge-su-nd-e-n, und- -zwar eine -st- .- W-aihl durch 354 WahimZ-nn-er,
vom BM -in- geheimer MstM--..«g HM-ähl-t, von d'e-n-en 178 für
Messand-r-i (b. h. Nie U'Bssib-er'-Ä-demoiraÄsche A-lliaW) -und 176 für
den -Gegenkandidate-n 'Lu-i-s Barros Borgownv (b. h. die- i'oHrrvati'v-
r-echrsliberaie Koasikisn) stimmten-.
Arl'ur-o Al-es'f a-n d r i, von Beruf R-echlsanwalt, ist eins
der -maL-'I-an-teste-n pvWsche-n PelDMchkette« sei-n-es- Landes-. Do-n
-einer i t ä-l i-e n-i!s ch-e n Ein'w-auder-erfa-mAie -Mtammend, wurde er
in einer Klosters-chu-I-e erzogen-, pra-ktiMerte dann als Re-Dsa-nwM
und gehörte, eii-u 'Produkt seiner Erzi-Hung, d-er konserb-asiven- Partes
a-n, der er. über als reifer M-aun -('jetzt -ist -er W Fähre alt) dm Rucken
kchrte, w-oraüf er sich den Radikalen .z-uw-Ele, die ihn, den Migen
Kopf- und gl'SWsnden BvKsrrdn-er, -m-it Wswe» Armen- empfingen.
Die Nordp-Wvin-z Ta-r-ap-a-ca (die -Arbeiter- in- den- SaloÄ-erseL-ern)
sandten ihn -als -ihren Mgeo-ödn-sie-n- in-d-e-w Sonach, umb im Laufe
..U!ver..LItigkM als Volksvertreter gewann er die -innerste Leder-
zeug uns von de-r N-otwe-ndigkesi s v -z 'i -a l! st i ff ch e r Rchorme-n, -sollte
-and-ers nicht das Land de-r Revoilution- -in di-e Arme Ke-trieben wer-
den. Seine KaMbaLur zur P r Sstid-e n-ts chaft und sti-n b-e'i
bichm Anlaß Serös'f-enM-cht-es forDchrMiches Re-aierunssprogra-mm
wurde -von dm -im-ken Parle-ion- mit unbchchreM-chsm Iudrk unö -er
selbst während der WdWropasmchmesffm 'dmchs -glanze Land von
der sröe-iken-M BevöAerung als der Rester aus- Höchster Not be-
-grlW, w-ährenh -er von den- Gsgsnywrtechm als der „WoHchÄv-ist"
verschrien wurde. Di-cfe -nannten ihn eine -Gefahr für bas Land,
woraus , er schlagfertig und mv-eMLimt d-ie GegmerMvuM v-er-
bffenKcht-e: „Ich brn Mcht eine Gefahr für das Land, sondern mr
ein« Gefahr für die Reichen im Lande."
Eine Woche Vor der Wahl wurden von- eiwsm PoKzeibeamt-s-n
in Aiv-il mehrere R-evo-lv ers chüff-e vor seinem Haust aus ihn
abg-c-geben, und -von biestm -Tage an 'stand eine tau-st-rLWsisige frei-
w-iNge Arbeiterw-chr Tag uwd Nacht W a-ch-e vor sei-Mr Wohnung,
-um dm „KaMdaten --des Dv-Kes" zu schützen. Dar- WchWag sc-W
brachte -d-am, trotzdem 'von R-ogiem-ngsst-ite bas MüKchste zu gun>-
st-ön b-es GegsMstMaten -getan -wubde, s' -e inen 'S i -e -g m i t z w -e i
S1 i m m enM -ehrheit. Doch hat bie spätere SkaGK .e-rgchrn,
baß Al-essa-Ari in«hr affs 6V Prozent'ö-er aögeg-eb-e n-eri
Stümm-en echastem hatte, Vie ihm «aber zum Te-il- durch bas ver-
altete Wahlsystem vevlo-ven-g-sg-a-ngen waren. Die gcheim-e 'Ski-mm-
aibgabe würbe stilwbise, bösonbevs in- 'den größ-eren -SMst-n-, 'dadurch
oereit-M, baß s-eber Wess-a-nbri-W-Wor beflon BW- am Hust t-ru-g
u-üd Mc-n rlm'st-chc-nhe-n seinen Wähizestel gechie, bevor er ihn in das
Kuvert u-nb in Ne Arne legte. Auch 'der sonst s-o beliebst Sttmmen»
kauf seitens 'der konstrvlastven. Pa-rstien versagst in diesem W-ahl-
-ga-nge angesichts der ung-chm-ren Begeist-eru-n-g u-n-d Errc-gung her
'Mk-e-n WWe-vma-sien.
Messan-dris 'N-e gi e r u-ngsp r o-g ra mm sicht u. a. vor:
Wahlrefor-m; Trennung von- Kirche un d Staat;
Aw-a-ng attf dst G-eWichkc!i.t, -vor kirchlicher T-ra-MMg- b-en Aiv-Wrau-
schsM zu fordern; b ürg -erlich e 'G l e i ch st -e il -u n-g b e r F r a u;
Ei-üMru-ng der Ehefchei-du-ng; 'Achesiersch-utzg-esetze in- 'weitestem
Sinne; direffte St-eu-ern (ma-n kennt in Chile bis heute noch
keine E-iükomm-enst-eu-er) uff.
Des -neuen Präsidenten D-eutfchfreun-bkichke'it -ist seil
Jahren bekannt: so zWst er zu Begin-n des Krieges zu der kleinen
Grm-p-pe k-ühn-er Schriftsteller, die -Mo in den T-a-gesseitun-gen- gegen
die ailii-er-ten V-wl-eumbu-n-gsn u-nd für bie deutsche Sache inanche
Lanze brachen. Des-Ha-L -mmmt -es auch nicht wunder, batz -er -in
sein neues Ministerium a-uch einen 'A-Wmmsin-g vo-n- 'Deuts-chen, Dr.
Daniel Mariner, berief, der bis 1916 in DeuGchl'and Mitte
-und hier NMvna'lv'kvn-smi-e ftu'dierie. Ihm ist jetzt bi-e Mnanzve-r-
Wallung des Landes anvcriraut.
Hos.fent-l'i-ch kan-n diche eöste sozialistische R-e-giierung Ch'ile-s die
vom VoWe in sie gesetzten Erw-artu-u-g-m -erfüllen und -die Republik,
eines der wenigen aufrichtig neutralen und Hoch -deuHchir-ouniWche-n
Länder, ja geradeW 'das „Par-ädies für die DeuHHen" wahrend -des
Krieges, zu w eit-er-em -G-ebeih en -eniP-orfüh-ren-. A, M.

Politische Ueberstcht.
Wichtige FiMnzverhanAunKen mit Begigie-n.
B -e -r l i n, 8. Jan. Wie bi-e D.Ä.Z. mitt-M, b-egcht sich der
Wa-a-tÄsekretär im R-eichslfi-nansmWter'AM Schröb-er anfang
nächster Woche -nach Brüssel -m Begl-r-itMg von M-ei Sack-verstänb-si
gon, -um, wenn- möglich, -noch vor dem auf 'den 15. Hs, f-Ggrs-etzst!»
'Wie-deMisa-mmen-triU 'der BrWel'er Kon'feveW S P e g -i a l v -er -
-h a n dl u nge n m 1 -t 'd -e m b -e -l -g -i 's ch -e n M i n r 'st -e r 'i u m über
bi-e Ein-I-ösi--..g b-cr in Belgien, a-ngchamme-l-t-M -etwa- 6 'M -i l l i a r b -e»
h -e u t j ch e n P -a p i e r -g -e l b -e s wi-eber -aufz-u-nchmen.
 
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