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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 21 - Nr. 30 (26. Januar - 5. Februar)
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Tageszeitung für die: u LLige Bevöitermrg der Slmtsbrzirks Heidelberg, Dieswch, Sinsheim, Äppingen, Sver-ach, MssbaG Buchen, Adelsheim, Bsx-er-
Tauberbischofsheim und Wertheim.




Bezugspreis: Monatlich einschl. Tkägerlohn Z.— Ml. Anzeigenpresse:
Sie einspaltige Petitzeile (36 mrn breit) Sg pfg., Reklame-Anzeigen
(59 mn- breit) 2.20 Mk. Sei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
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EesMfisstunden: 8-s/,.6Uhr. SprechstundenderRedaktion.- li-rZAyr.
Ksstscheütonio Karlsruhe Nr. 22Z77. Tel.-Adr. :VoWzeiilMgAei'delSrrg^

Heiöelösrg, Samstag, 2S. Januar
Nr. 24 O S. Jahrgang

Derantwortl.: Für innere u. äußere Politik, Volkswirtschaft und Feuffitou:
Nr. Kraus; für Kommunales und soziale Rundschau: I. Kahn; für
Lokales und die Anzeigen: O. Äeibel, sämtliche in Heidelberg.
Druck Md Verlag der Änterbadischsn Verlazsanstalt G.m.b.H.,Heidelberg
Geschäftsstelle: Schröderstraßs 39.
Fernsprecher: Anzeigsn-Annahms 2673,Redaktion 2648.

RÄäbliä.
Kr. H e i >d -e l b e r T, 2d. Ian.
I. Aeutzere PolM.
D«n Au'sta-kl her PolM der letzten 14 Tage Mdete hie R -eu -
Lik'dung -es frantzösi-sch en Kabinetts. Rachdom
Millerastd Poicars als Mi'nisterprPLeMn abgslchnt hatte, woil er,
Differenzen mit -en BockünLe-t-en, fpsz'iM mit Estg-alstd Wrch-tet-e,
-mucke Bria«- MinP-erpväfiLent Md Minister -es Asußeren.
Im großen Ganzen mich Brianb enOp-r-echonid -er Ausammons-etzung
der fta-nMsischm Kammer -en Spuren Ley'gues-Millerastd foltzein,
doch gU er als -er .Mvvn-tere Diplomat, b-öm vor allem Ne Aus-
gabe obliegt, Las stete G-nder nehmen mA EnWastd zu wahren. Am
Donnerstag, -sn 20. Januar verAs B-riM- sein Programm in -er
Kammer. Er zeichnete -m „Frieden der Hertzl'i-chVe-it ustd -er Mo-
ral" als Ws Ziel, das es zu v-orwi'Mchen gAt. Die erste Voraus-
setzung ist ihln -ie Entwckffnung DeuHchlanbs, Li-e zweite, Ne Lei-
tung der WiÄerKMdachstngsveiWWuWM Mens Deutschlands.
Tanz einseitig waren -io Bilb-er, -io er hier zeichnete: ein wi'r'ffchaft-
tich ungchchwächtes, neuer Ausdchnung esttgogengch-estdes Dmis-ch-
lastd mÄ ein zerstörtes Frankreich.
„FrruSrÄch verlangt alles, was ihm Gustcht. Es ist -vevMnftig,
es v-svla-ngt sticht«, was unmötzsich ist, aber was jetzt geschehen mH.-
ist, -atz alle Möglichkeiten der BeKcht'Mg seitens des SchuGnertz
in GM, in natura unb in BeteÄHgustMn aller Art zum Vorteile
des Gläubigers -urchgeM-t wecke-n."
Immer wick-er Mrd 'daher betont, -aß Frastkveich letzten Estdes
von seiner Macht Ust- Gewalt Gebrauch maHein wir-, wenn Dsutsch-
lastd feinen Verpflichtustgen sticht nachkommt. Der -Me EckpseNer
im Prograrmngsb-äst-e Bsta-nds ist -ie -Fre-ust-schaft «M. -GnKastd;
„Has enge Bündnis mit EstKand ist -ie GruMage iuns-er-e-r auswär-
tigen PoWk." B-odeuGam U -ah -as neue Kabinett j-cke Int-erven-
tianspoiM in Svwjetvu'UaNd aufg-egeben hat. Briastd wir- zwar
die Sowjetregierung nicht anerkennen, aber er erkennt Frankreich
euch nicht -as Recht zu, W imtervsstieren.
Die eOe große Beil-astungsprvbe hak Bn-astd jetzt auf dec
«Merken MMisterpräsidenLestkosNeronz M Paris .MszuhaK«. Diese
Konferenz ist -ie Zehnte seit -em IstkrstftretM -es Frie-onsver-
t-rages und aste haben ifie sich Mit -er DmchWinm-g wichtiger Be-
sstmWungen -es Versailler Vertrages befatzt. Auch das Programm
-icher Ko-stfereng ist Wicker sehr rei-chh-aki'g: die - entsteh en Fr«,
g e n (Entwaffnung ustd Wie-ergu-tMachuNsg.), dis Sanierung Oestsr-
reich-, -re Ostsragen, das Projekt des intemaKoMen Kredstsyste'ns
u-vi Wer. auch NM etwas in Ndsen Distg-en Be-sche-ib weiß, -er
mußte bezweifelst, -aß 'diese fustLam-en'talen SHichaksfragen Europas
.in wenigen Togen vor» -en alliierten -Staatsoberhäuptern in Paris
tzc-W werden könnten. Der N-cherige Gang -er Verha-Mungen- hat
den- Zweifel bestätigt. Die g r i« ch is ch -e ustd tü rk is ch -e Frage
!ist bis zu einer n.emn'Kostserentz i-m Fckr-ua »iin Lvstdon vertagt wor-
-en, O est e r r e i ch verweist man auf -ie Hiffe -er Staaten -ie aus
seiner Austeilung Nutzen gezogen Hatzen Md man stellt für den
Fckruvr eine mittckeuckp-Kfche WirffchastÄ-nstrenZ m Aussicht. Be-
z's-Och der Ostsragest wurden -ie RaMtaatm gegen -ie ursprüng-
liche Wsichr Frankreichs anerkannt MWand, L-Mastd ustd Geor-
g!.erü); es ist Aar, -atz hier die,-onMche PokiM einen «Sieg davon-
getragen Kat. Die Schjwi-e-rig'keilen- un- Gsgensätze L-sr Konferenz
kamen bei den -eustchenstFraMN »ollestds zum Vorschein. Hoch hat
seinen Bericht erstattet; als er -ar»n anWKch'estd woitgeh-estd-e pvsi-
tische KonsequWKen Mg, erregte es -as Mißtrauen Llv-yL Georges.
Bchüglich der Wicke-rguimachungstfrage war Ns DorML-rsta-g Mestd
keMcklei UebereirWmmiung zu erzielen.^) Der sranMffche Finans-
mistist-er Doumer verlangte eine EstMädiMNgchumme von 200
MM'ia-cken, zahlbar in 30 Jahren. 'Frankreich brauche 5-4 Milli-ackon
kür Pensionen ustd 48 Milliacken für -en Wickevaufbou, ohne diese
Summe müsse Frankreich tzME-erost machen. Auf Aie Krage LlvyL
Georges, wie -enn DeuGchkastb Nese gewaltige Summe zahlen soll
er'Wvte Doumer, DeuHchlastd habe vor 'dem Krieg für 10 Milliarden
GMmavk exportiert, DöuHchlastd Wnne aGo -ie'se Summe bezahlen
uM es bleibe ihm -noch eist -Nest 'für feine B-ckürfnGe. Ganz abge-
sehen von- -er Tatsache, -aß die vvWswirSscha'fMchen GruMagen der
Vorkriegszeit in DsutWastd heute nicht m-chr vochastden stutz, wies
Llvytz George -arau'f hin, -aß ja- Deußchkastd k-Äne Mistel mehr zur
BÄcha-ffung von RvWtoffen untz LedensmMl habe/ wenn man ihm
feinen Expost-er-trag esttziche. In E'Wlastd -Smmevk eben i-mmer
m-chv angüsichts seiner furchtbaren imbustn-ellen Krise -ie Erk-enntms
dos gogense-irigsn A'ufeinantzer-Angöwi-ese-stseists -sr europäisch SN
VoOkswi risch atze n. — Allem Anschein -nach wick man -ie Wieder-
gutma-ch'u-ngssrage wi'cker an -ie BrWe-l-er Sachverstä'Mgenküstserenz
KuriüÄroetzen -ustd erst nach 'deren EnKcheitz'Mg sich kn eistor neuen
K-Her-enz Metzer aussprechen.
In nuferem letzten Rückblick hasten .wir -ie SpaUnng -sr. fran-
z-Ssffch'cn Ss.Zi-aGc-mvir-atie zu HMagön, hente halben wir W Spal-
tung der italienische« Partei zu Verzeichnen. Wenn es noch eines
Beweises bc-urft HZtte, wie wahstwiM untz ZieKos man von Mos-
kau aus tzi-e Spaltung >um -er SpMustg willen betr-sM, so hat ihn
dieser Parteitag po-n Livorno g-elief-ert. Die „rSine-n" Kommunisten
unter 'Bvmtzacci echtesten 5-8 000 Stimmen, tzte Einheits-Kmnmu-
Bsten unter Serr-akis Führung 9-828 ustd -er rechte Mgef unter
Duva-t'i 14 695. ScrvaÄ vevkA aber Nicht etwa -ein gemWigteres
rkder gar- d-smelratischer'es. Wogramm wie 'BsMbäcoi, sv.Mern beide
stchen sie auf-em Botzen tzer,3, tzoWeWisUchs-n I-nternastonale mit
Anerkennung. Ider RStEtatur, nur will Svrrati -sine gswisse SM-
stäntzigkei!- und Bsw-cgWgÄfreiheU.'der ikaKeyWen.Partei wahren.
Mit Recht 'schreibt -er itaienffche Berchit-srstätzsr -es „Vorwärts"
aus Rom:
„Die Scheitznng 'ist soMi>t .Mücken zwei 'Gruppen erssvW,
-ie prinzipiell ustd programmatisch ganz auf -em /Mchen Gtand-
ounkr stehen otzer 'doch W stch-en Wautzen, -ie im-AstgeM'ick der
P Nach den ncüe-sten M-e-llbungM scheint eine AnnÄherung auf der
Grundlage der Befchmsse von B v u l o g n e «Mich.

106 -150 Milliarden in jährlichen
MatenzahlnRgen.
P a r i s, 28. Ian. Der -iplomat-We Mitack-etzer -er Ag-enee
H-qvas berichtet über -ie heutige VormiKagKsitzuW -es eistg-efetztm
Ausschusses, dem -ie Ausgabe AHM, einen R-esvM'ioinsenöwur!f -über
-as R-epamtionsprM-em auszumbeitön. Di-e um 11 Wr begon-
MM Sitzung bauerte 244 Mu-nb-en'. 'Von -en sranMffchen und
belgischen Delegierten -wurbim v-erMe-ene BorsWä'ge uwerlbretzet.
Nach längerer Diiskifsion scheint Man «Mch- als VerhaMungs-
basSs folg-e-n-es AaPunigsHstM vvrgeMWen zu hab«: Deutsch-
land soll 42 IahreszahluWM leisten, die in den ersten ftinf Jahren
je drei Milliarden Gvldmark betragen sollen. In den darauffolgen-
den fünf Jahren je 6 Milliarden Gstdmark und in den folgenden
32 Jahren je 7 Milliarde« Gvldmarl. Gas stnb -ie GwnibMe
des Abkommens von Boulog-ne. Außerdem soll von DeuHchlaub
M Aahl'uwg von AwnuSäten V-eMnUt w^erd-en, -ie sich nach feinsr
wirffchaMchm LM-ungssähWeit richten Wen, istdem -eine Wswr
asts -die Ausfuhr DeutWastbs von 10 bis 15 Prozent gelegt wird.
Diese Steuer soll von -er Nepara-ÄvKÄoimimUwn erhoben -w'er-sn.
Dichsr VvrWag Acht von -em btzgischen DÄMerten bei -er R-ß-
pa«aKo-ns?cM»stffWN D -etza e r o i x aus. Am DeuHchl'aiO zu einer
rascheren Regelung feiner SchM M ve-raMflsn, Men ihm bei
VoüauszaWuistgen bis zu 8 Prozent Diskont geiw-cchrt wer-en. Der
Ausschuß hat bsrechnek, -aß durch das atzfgeistMe Shstem 100 bis
150 MWarben GoLmakik bezahlt Mk-sn, an -Stelle von 65 Mist
Kacken, Ne -as Abkommen von BouloHne «rgejschen habe. Die
enMchen DÄMertm Men evWrt haben, -atz bioesr Plan einen
e r 'N st i i ch -en Fvr«is ch r S t -avstMe. Sie haben sich ihre Ent-
schlietzustg- voch-ehalt-M, bis sie Lloyd George Bericht erstattet haben.
Der Ausschuß- hat sich -arastf bis 3^ Mr nachm-Nags vertagt.
Nachmittags ist -ie Sitzustg nicht stüstWch -erWnet wocken. Mi-
nWörprästd-estt Brianck hatte vocher '-noch sine Unterre-ung mit
Lloyb George ustd Lock Eurzon. 'CG SuM nach 4 Mr ist Brian-
am Quai d'Orsay 'aWÄovMM u. mA ihm Ne snMchen DdleWerten.
Die Sitzung hat als-astn bejgostnsn.
Wie vo'n astder-er Seite mitgÄeB wiü-, glaubt man nicht, -aß
Ne 'Koniferenz heu-t'e noch eine PfenaGtzuNg MMest Wick.
Erhöhung der Kohlertprsife?
B e r lin, 29. IM. Der RÄchskMemveckan- hat gestern ge°
MMchäim mit dem großen Ausschluß -es RsichsiWlestrats gegen den
Willen der ReichsrsgiLMNg neue Preisochvihungsn öchchlosssn, ustd
Mar Wr -as cheMtzchM'eisGäWche K-oihilestshMkat 25 Mk. pro.
Tostne, Dr das mcherisächsffche 18,40 Mk. und Dr -as mMel-euffchs
BmunWIeMstdUat 3.70 Mk. (RchMle) bzw. 12.70 Mk. M
Büi'ketts,

Tre-MUNg Wie Meichheit 'in schärMr Weße MM Ausdruck ge-
bracht haben, ustd unter denen -in großer Teil von hüben Md
-rübm -m ernsten Willen hatte. Ne Scheidung M vermeiden.
Sie ist Wsiastde WÄo-mmM, sticht von Mwen heraus, sostdern durch
«inen Druck Vv-n außen; sticht als logischer Ausdruck einer Situa-
tion, sststdern als Folge ausW-ärtk-ger M-achta nw en-
dun <g."
In -iesöm Fall hastdetzen die MoEauer gegen ihr eigenes In-
teresse: hätten sie Ne Spatzung sticht nK GewM -etricken, so hätten
sie Ai« goeistWe itaAenffche Partei! Kr sich gch,M. 'Sv absr h-aben.
sie ÄMostistem ustd MnzenÄistM -KHÄMMHstgM'eben und unge-wM
einer antiboffcheWffkffchen PMM -en Wog vorgezeichnst.
!!. ReichspML '
Dis große Iufiizdebatte im Reichstag hat chicker e-imal mit
aller -DeuNichketz tzargetan, E -NÄwestNg Än« Rchovm nnferes
ReWswtzsen-s, -er GerichiisiverfasKing, -sr GÄasprozchocknung u.
a. m, ist. Das RschtsibÄw'uWe'i'n -es Volkes M tief «rfWttevt.
Gswiß ist -as gu -Änem 'großen Telit -eine Folge -es WMrieges,
aber nicht zuletzt schstld daran sind eine ganze Reche MM«, Ne
gerade seit der Revolution MM iwocksn Md ustd Ne von der
Masse des BoNes nicht astd-ers alb „-uWevecht", Äs „Wasssnurteile"
smpKn-m wecken Müssen. Hier muß «Mes anders aoecken, wenn
-as Volk wieder an Recht ustd GerechWeit Oaubon soll, ustd Recht-
slprechnng ohne BeMausn -fft «in U-M-ng. Ws Gen. Pros. Ma-»
H r u- ch bei der Debatte »m RsichSkag Ne Rechte fragte, ob -es ihnen
semest Ei-stdruck mach-e, wenn er -ihnen all tzle ungchHnten Mock-
taten an Liebknecht, Rosa 'LuxsML'urg, MMch-es, Smbcme^ Pansche
uff. aufzähl-e, 'bekam >er Mr Astiwm-t: „Was «geht u n s -as an!"
Dieser Ausruf ist so recht-Michnestd Wr das ganze Llniv-ertzSstdnis,
Mit tz-eM die isvg. „EiMe" usts'eres VoÄss heute -sm WiaL'en Rechts-
smip'ßn'den -er -ackeittstd'en Massen gegeMberGcht!. Wie- Häng-estd
hat man «s verstüstden, -Ne Ll-che-er ustd -FGrer -as Kapp-Ver-
brechens aus -freien Fuß zu setzen, Äe L-eStsw-iBockeck, Ltstdsmann
u-std Levetzriw .zu amnastiaren. währestd taWKi-ch Soz'ialisten ustd
Kommnnfften -wögen AstfrsiWN'g, zum .Klaffenhatz hinter Schloß ustd
Ri-sgÄ gesetzt wecken. Hier Muß .Mündlich Wastd-el gchchaffön iwer--
-en, je eher,, desto bösser. Aber M-ch astf astder-en Gebieten bleibt
noch uaoMKH- .viel zu tun. Bei -er Beratung -es MWtävetiats
Wies unser G-en. Schöpft in -arastf hin, -atz stnsere Reichswehr
in ihrer heuKgen VerifaMng sticht stls Iststrstmsnt -er Re-pü-U,
fostd-ern stur gog,en sie beBrachM weckest könne. Es wick ja in -er
stächst-en Feit astlätzkich -er Beratustg-en- -«s neue Wchrgesetzes noch
viel Wev Nche Dinge zu rüden seist. Wsthrstd Ne Offiziere — deren
es immer noch viel Zu viel ist nstfersm 100000 Mann-Heer -gibt —
als -euEchn'aÄostal-e AKtatoren im Vastd he-Luimlzi-chen ustd Lr-gcken-
HÄstelegramme an chen EBaffer sestden^ Ml-M. Man'stschastcst. nicht
stur -as Wahlrecht, sostderst scke Teilnahme an pMtffchen
Vereinen entzogen w-eri-en -ustd auch Ne Teilnahme an w'irffchLft-
Kchen B-rstfsv-eckästden fft von -er E - neh-rstiguin:- -er Borgesetzten
abhästgi'g. Es fft für uns HE schon- 'Aar, 'daß wir SoAiÄdemo-

kraten -einem solchen Gesetzen-iW«) stnter keinen rpmiftästden z-uhrm-
d-e'n können, -damit wär« -sm a'ltest Militarismus wieder Tür und
Tor gevMst.
Der 18. Januar war -er SMHrige 'GsdönKag -er Schaffung
-er 'deutschen Re'ichs-e'mhM. NatüM'ch hat man!da stn- Nr't ver-
sucht, -ichen Tag zu naMwaWAchM KustAgöbungen ustd- Demon-
strationen W mMrauchen ustd fast stirgen-s schlten -io alkdeutschM
Professorestre-en- ustd Ne berüchWen ihoihestMernschen GLchichts-
legsstdon. Mast hat «s -er soziÄdemvkraHfchM Press« verübelt,
Latz sie sticht in -en -allgsineinest Jubel MkteinWmMt ust- hat damit
einen neuen Bewei sbaDr zu haben geglwubt, bah -er SoziMsmo-
!m-tie ,H-er Isttematio-naKÄmus alles, -as VateMstd nicht viel be-
deutet" (s. „P fälzer Bote" Nr. 32 »oM Freitag, Lest 28. Jan
1931). Nstst, wir. wollest mit Len Wvgsr-lichen Parteien sticht -ar-
übor streitest, wv di« größte Baterl'astAslicke zu Hause ist, sondern
«M>, betonen, Latz wir öden nicht in -as bürgerliche Hurrageschrei
des 18 .Januar miteiststimme-n 'könnest, so hoch wir auch Ne Reichs-
eisthe-it schätzen, weil sie zMaLstsge'kommest ist Mg-cn Demokratie
ustd FreihÄt, im Kampfe gegen Ne 'Ideen v-n 1848 ustd 1849 und
weil wir wffs-en hwie -ie Hsthenzollemköstige, deren Vsckisstste man
am 18. Januar -gemeistWch so kaut preist, bis Zuletzt idiese Reichs-
eich-eit faboti-ert haben. Wir wücksn es viel Nüber scheu, wenn
mast dM T -a -g L -e r Demokrat i -e, eiiwa -en 11. A u g u st —
IstkraiProt'en -er Weimairer Reichs»erfaffstng —.als Nat tonal-
f -ei b r t a g -egchen -wücke, als SyMbl -er neuen Feit ustd der
Astkunst. —
Aur reiststen KakststckphöN'pMtR droht allmählich Ne Preis-
politik -es R-eichs-ernäh'r'U'N'gsM'inistöri-ums zu
weckest. Wir haben gestern aus zuve-MWger Quelle gemeldet, Latz
Ne Preise -er 'BroHrucht Um etwa 50 Protz, verteuert Wecken sollest
Buch -iche-n neuen Preisanr-etz Kau-t man Ne ErzeuW'ng ustd Ab-
Kefevung hcke-n zu können. Weit gefehlt! Man verteuert dadurch
nur wieder Ne -allgemeiste Lebench-aNung, gew«Mge Lohn- ustd G-e--
haUskäMpfe wecken eistsetzen, unser GM wick durch die erföcker-
l'iche Reuausgabe von Püpiergelb auifs neue «Mwertet ustd -der alte
KreSsvach dGsnM «Hs Neue, llstd- Las Zu 'einer Zeit, wo -ie Welt-
marikipreffe sistkest un- Aussicht aus Lm Bezug MiZerer Lebens-
mittel vochastden ist. Was wir brauchen, ist Hebung ustd Veröilki-
Mstz L-er lan-wirtfchasKHen Pro-uWi-n durch VeckillMstg -er
Düstgemittel'; -as kann -aber nur Lurch S-MWermg -er Dünge-
ml'Ä'el-i'rlduWie, -in erster 'Linie -es KaHystdÄats, erreicht wer-
den. Wir Höffen, Laß Presse ustd OüffenÄichßeit noch vschtzefH-
Lest Plan tze sfamofe-n Herrn Hermes scheitern laffen -wecken.
I». Badische Politik.
Am Mi'Aw-och, -en 19. Januar, hat mstser Gsnosfe Rückert fei-
nen Posten -als AckeUsminGer medergÄegt. Wir haben j-a LereitZ
mchrmvls M -er Ursache seines RücktMs StMung genommen ustd
bstont, weikch starlew Anteil Ne Agi'ka'tiM 'der Rechten ustd hie Sa-
botage kapi-öMWchcr Kreise an -sm ,)Fi-asko" Rückerts haben. Ms
BerHaMu-ngen des LaM-a-gs über Ne Ha-genßchi-ehaistgel-egenheii
wecken darüber noch näheres Material a-n Ne O-chfeMWeU brin-
gen. Je mehr wir uns 'M dem Fall Rückert beschäPigen, u-mso
m-chr, wird uns auch klar, -ah RWck-ert auch im AckeAAMnisteckuiN
s'Mst n-ich Me restlose ll'n-'terstützu'ng ustd Förderung -gchabt hat, -io
für sein schweres AMt -nNw-eniNg gswes-en wäre. Es Wick sine Aüf-
gvba des neuen Arbe'itsminfft'ers sein, hier Remckur .zu schaffest.
Bereits LÄm Rücktritt Rückerts haben wir bstout, -atz Ne Sozial-
.Lem-M-aÄ'e -iessn Platz so rasch wie mögWH wicher besetzen wird,
weil' -er von größter Bcheuiung Ur Ne Arbsktsrfch-aft ist. Diesem
ll-rtsil bat stch-bas Vorort -k a r t -e -l <l Ka -rl s -r « h e in -einer Vor-
stststdsfitzung angeschloss'Sn ustd Ne Tatsache, -atz ustse-re Lastdtstgs-
. friaktlon keinen geringeren .als Len Gen. Engle-r-iFr-eibmig ais
Kastdidchen präfentisÄ, -Mstdet Ne Bcksutung, Ne wir dem Av-
beHsyMPerimn beimeWN. Es steht zu.erwarten, -atz -ie Minister-
krise in -en -ersten Tagen -e>r nächsten Woche ihr Estde ifm-en wick.
Sloch immer steht Lör 'LMdtag 'in -en Beratungen -es 2. Rach-
trags -Mn Voranschlag 1920/21. Die vorige Woche wucke das
Juisttzminfft-eri-UM erlkbigt. Diese Woche war -sm Minffterium -es
Innern gewidmöt. Au printzipiellersn Auseistastd-ersetzMgsn Dhr-e
dabei Las Verbot -des FacksHuges -er KaMmcher Stu-entcstsichaft
un- -d'.L verMsdenen AM-ätze zur Aufhebung -er Zwangswirtsichast.
Die letz en Frage gab -er iSozi'a-l-emokratie GöleigÄn!heit, aufs -neue
'ihre Stellung zu Len l«chwirffchaWchon. Fck-gea- su p'räz'ffiercn.
Von Deuffchnakivstal'sn ustd ZMtvums-Agr-ar-i-erw lagen ver-
kchik-one Astträge vor,, -ie alle Larastf hinaustkefen, -en Bauern
von allem. lPigen- Zwang ustd Mer Kontrolle -er Zw-angswirt-
fchaft zu befrsien ustd Ne- Preise Mer Pro-Me immer mehr dem
WeKma-rK anzstglsichen. Die SsziaG-smoikr-atie waniNe sich aufs
schäHste Hegen -eine Le-rarst-ge -Ba La-nque-PoNK, sie wucke ldabe-k
in a-nerkestnL'nswertW Weiss v-on -Len Dem-kvaie-n-, ustterst-Atzt, der
grWe TLi'l -es Zentrums -a-g-LMn- sÄmmte mtz den DmHchstativ-
nal'M B-au-ernfänWrn. Hier wick.so recht.Rar, was wir zu erwar-
ten haben, we'M etwa im nächsten Lastdtag eine Zentrumsmehrheit
mit einer ftaüken Hsichch««chM^M..F«Mo« N-e PMU bestimmt,
.Seil.zwei Wochen hat in Bohm «Here AgAatiost für Partei
und Presse, Lor sogen. „Role Monat", -eingesetzt. Samstag für
.Samstag ziehen unsere La-std- ustd RelchNagsabgey'rHnetein.-hinaus,
stm- in Si'M /und Land -as B-M M-c-r unsere pMGHo ustd w'ßrt-
. WrMhe. MmÄM..a«WWM/ Im allige-meinen isistd -ie VerfaMn-
'lustgcn recht gut, einzelne sogar schr ftatk ib-Huicht ustd was säst Lurch-
weg fsstzuistellen. ist: >u n s e -r -e S a -ch -e .m a r f ch i -e -r -t! llncbhän--
. WM DiÄuKonsrebner treten kaunr mehr -auif ustd Ne koMMunistischen
. Hetzapostek in Wald'chut, Lörrach, u, -a. haben ihre. Z-ugkraft vor-
i-ore-n. EiiWWM -stÄlm '«nfere Refsrenten fest: Durch Ne Ar-
boi'tövfchaft geht ein FM -er Evstüchtevu-ng; sie gewinnt wie-der
Bevtra-uen zur PoliM unserer Partei. Aufklärung und Schulung!
setzt leist'-- <'NM nm braucht Uns vor -er
'nächsten LanLiv'gsw'ahl Mchl bange zu ssist.
 
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