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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 41 - Nr. 50 (18. Februar - 1. März)
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SS

Drzugsperle'-. MonMch eknschl. TrLgerlvhn S.— ML Anzeigeuvrelf«'
Die sinspsllige Neiitzeile (Ztz mm breit) 88 Vfg., Reklams-Anzeiaen
-;y mm breit) 2.20 Mk. Sei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
Gehrimmittel-Anzeigsn werden nicht ausgenommen.
SrsLäftsstunden: 8 - '/»6 Uhfi Gprechstundendrr Redaktion: 11 -IZii-r.
Psflschkcktsnto Karleruhe Nr. 22522. Tel.-Adr. -VolkszeitunsOeldrlÄWK.

Lss<s-Liiu«g fkr die W«r?tStige Bevölterunz der SrnisbsMs Heidelberg, Wiesloch, Gind-eim, Sppksgen, Sberbach, Mosbach, Buchen, AdelS-eirn, BsOer-
TaMerSLfchofsheiM UNS Wertheim.

HsiKslKstH- DismLag, -Z. Marz ^S2iL
M. 59 * A. Iahegang

Verantwort!..- Für innere u. äußere Politik, Misswirtschaft und Feultiton:
Dr. Kraus; für Kommunales, soziale Rundschau und Lokales:
O. Geibel; für die Anzeigen: H. Horchler, sämkl. in Heidelberg.
Druck und Vertag der ilntsrbadi scheu ÄerlagSan statt iS. m. b. H-, Heidelberg
GeschLktsstelle: Schröderstraße ZS.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahme267Z,Redakti»n 2S4S.

Der Krach in der V.K.P D.
! Im Lager Her deußchen 'Kommu-nUen «kracht «s. .Schon -er
Brief, den Paul Levi vor einiger Zeit im Reichstag so auffällig
verlor, daß er von Unabhängigen MM-m Werden mußte, deutete
«uf die tiefen Differenzen hin, Hie innechM ..der, üben erst ge-grün-
-eten „Vereinigten -KomiNuniMchen Partei Deutschlands" bestehen.
Man entsinnt sich Her do» wich wehmiiKge» ErVSwngen, die Levi
in Hem Briefe an einen un gena nnten Vertreter des Exekutiv-
komitees bcr konmnMWchen Internst-ional-e abgab. Man erinnert
sich auch -der bescheidenen AUfrage, -ob ihm von Moskau gestattet
" würde, Kn-ger an Her Spitze der Vereinigten ^Kom'MuniWchen Har-
te'. Deuffchla-n-s Ml bieiben. Alle -EntÄstuwg, die -die komm-unWche
Presse über die VeröFerttlichun-g des LcWi-Brisfes an den Tag letzte,
Knute die Tatsache nicht verschleiern, baß sich die V.-K.P.D. in einer
schr ernsthaften inneren Krise besiud-et.
Nunmehr «vir- pWHKch der Schleier geWftet und oller Welt
sichtbar gemacht, Wie «elf diese Differenzen bereits einserifsew sind.
Die „Rote Fahne", Has Berliner Zenträl-organ der Moskauer,, ver-
HfeMi-cht, an ganz versteckter Stelle zwar, aber doch nicht unauMnd-
Zar, einen Bericht über die Sitzung 'des Aeutraläuchchusies der Par-
tei. Darin Wird ganz beiläufig Mitgeteil-k:
„Die Entscheidung des ZeMalauSfchussis in der Frage der
i t a -l i enis ck -e n Pa r te ispa ltun -g glaubten Mf MnMeder Her
Zentrale wegen der von ihnen angenrMnwnen Rückwirkung aus
die zukünftige Eatwi cklang der 'deutsche n Partei -mit einem
weiteren Verbleiben in der Leitung der Partei nicht vereinbaren zu
können. -Es sind mit dieser Begründung aus der bisherigen
Zentrale 'der VK.P-D. folgende -Genossen <i u-sg-esch ieL en: Die
beiden BorMende-ir D2umi-g und Levi, die Sekretäre Zetkin
und Braß, der Beisitzer Adolf Ho ff ma-nn."
Der Bericht ist absichtlich d u- n- -k -r t gehakten, so bah nur
jemaM feine 'Bedeutung erkennen kann. Her die Vorgänge im kviw-
-Munistischen Lager dauernd v-erfvigt. Schon -re Bemerkung, daß
bie Ausscheidung aus der „bisherigen Ae-n-ttaTe" erfolgte, läßt
-darauf schlichen-, daß eine Weitere Zentrale mö-Kcherw-effe in der
Bildung ibegrdM- -fei. Lud es K MMechm «m-germatzen auffLUg,
daß unm-itteckar hinter -diesem ckurzenBeri-cht die MktteNmg «Wgt,
daß die Zentrale -der. V.K.P.D. -ihre Wureauad resse verändert
'habe ...
MeichMtig aber, o- -er Br u ch bei -en Kommunisten s o -
fort -zu einer offenen Spaltung führe, oder ob man -versucht,
d-ie wideüstt-ckettden 'Kräfte vorläufig beieinander zu behalten, so ist
doch sicher, daß -ie Vereinigte K.P.D. nichts Weniger ist als
eine einige Partei. Tatsächlich ist Levi- Zur Strecke gebracht nicht
durch den Bchchkutz des deutschen Zentra-lausschuss-es der Ko-mmu-
-chsten, sondern durch jenen gch-emnir-vollen Moskauer Vertreter,
an den sein Verlorener Brief gerichtet War, und dessen bloße Er-
wähnung schon die „Rote Fahne" als eine Denunziation bezeich-
nete. Dieses „Auge vo n M -o s k a u", das -wachsam alle Dinge
der deutschen Kv-mmunffts» iWerschach, blickt zeittoMg 'frouM-ich
auf -die Untergebenen herab, um zu anderen Zeiten -desto zornige'
zu Wetterleuchten.
Es ist ein Geheimnis eigener Art, das die aneikamr-te-n Führer
der bisherigen Kommunistischen Partei Levi und AeKn ausgerechnet
stolpern -müssen über die Spaltung der itaRenffchen Partei und -über
die möchicherweHe «ntteten-cn Riückwirkuugen dicher Spaltung aus
die deutschen Kommu-Wen. Das Gsn-e ist nur verständlich Wenn
«man Weiß, daß Paul Levi -sich den Zorn jenes „Auges von Moskau"
-zugezogen hatte, als er dcmwls . als Vkrtreier -er -M-vskauer Exe-
kutive am ftak-enffchen Spaltu-ngspartei-tag teilnahm. Den ihm ge-
worbenen Moskauer Iftstruktion-en fol-gmd,. hatte er auf dem Partei-
tag in Livorno zwischen den- LinkskomMUnDen- um Bombacci und
den sogenannten Zentristen um 'Serrati zu vermitteln und -eine Spak-
Lung dieser Gruppen untereinander zu verhindern gesucht.
Unmittelbar nach i h -m aber Hatte der Bulgare K adat s ch ess
Ms -Grund neuer MvÄauer Anweisungen erWrt, daß der Mos-
kauer H-eiGge Stuhl die Spaltung auf seiden GM vevlan-ge. In der
naiven'Annahme, jene 21 Moskauer Pun-Ke, die Ar Spaltung der
deutschen Unabhängigen 'Sozialdemokratie verursacht- hatten. Würden
hm noch ein gewisses Maß von Bewegungsfreiheit -gewähren, Hatto
Paul Levi, nach Deutschland zurückgekchrt, die VermesseNhei-t, in -den
Moten Fahne" die Moskauer letzte Spal-tungsparvie sanft zu ta-
bl-n. Daraufhin traf ihn der Baunstrahl- des -gcheiWnisvollen
„-Auges von Moskau", der Levis dekcmuten Brief' avskSste.
Aus dem moskowitißchrn 'Kaudevroeffch der „Rvte-n Fahne" in
ft-ares, un-mißVerstäMiches Deutsch übersetzt, sagt nur der Bericht
des kommunistischen Aeatraio-rgans folgendes: Der Zentralausschuß
der V.K.P.D. -hat semon bisherigen Borffitzenden Lev i i-mStich
gelassen und sich des Moskauer Diktat auch in diesem
Punkte unterw-vr'fen. Die von Levi getadelte, von 'Moskau ange -
ordnete Spaltung zwischen den italienischen- Links- und
R-echtskommuni-sten wird «von der Mehcheft der deu-ffchen komma-
«ist-chen Zentrale g-cbMgr. Nun scheiden -Levi, Zetkin, Däum-ig
aus der Zentrale aus und sogar Adolf Hoffmann folgt ihnen, -weil
sie annehmen, daß der italienische Spa-I-tu-ngsbe-schluß Rückwirkung
ast' Deutschland habe. d. h. weil 'sie vermuten, daß Moskau auch
innerhalb der Vereinigten Kommunistischen Partei Deu-ff-chlanids
eine neueSpa! tung fordern will. Wahrscheinlich HM -man
in Moskau schon, -ie Gruppe Zetkm-LevbHoffmann Mr „refor-
mistisch", so daß 'sie aus dem Schoß der Heiligen Moskauer Kirche
entfernt werden -muß. Es ist zweifellos ein bemerkenswertes Fak-
tum, daß an dsmfeßskn Tage, an dem der Zentral«usschuß zusain-
mentrat, die „Rote -Fuhne" ein Manifest Smowftws an die ita-
lienischen Linkskommunistc-n veröffenÄiHen konnte, in dem der'Gruppe
Serrati schärfster Kampf anges-agl wird. Da Levi sich für Serratl
erklärt hat, so gilt der Fchdch-andschuh auch ihm.
Die preußischen Wähler,-die soeben -noch im -Gauben an die
Wuubcr-kra-st der VÄ.P.D. Vertrauen bewiesen -haben, wecken
überrascht rej'Uhren,-aß die angeblich „Bereinigte K.P.D. ta-Mchlich
M Heck theoretischer «ikd praktischer Zerrüttung '

i

fft. Nicht die Interessen der deußschen AckerteEaffe, nicht die Inter-
Gen der preußischen Wähler bestimmen die Haltung der Kominu-
ufften, sondern lckiAich das freundlich lächelnde. ober zornig
blickende „Auge von Moskau", der Wtzchm-te des ExtzkntWomi-
teer der kommunDischeu Internationale.

vertrage widersprechendsn OMnisationen zug-chen. Am i
l:. " s ." " .' .. .
DavlsMn-g vermeiden, sie erachtet es aber Mr ihre drin-geULste Pflicht,
die -Einheit des Volkes gegenüber ihm drehenden Gefahren aufrecht
zu echM-vn.

Politische Ue-srficht.
Grsenbahnfragsn im Harrptausschuß.
Bert t n, 26. Febr. Der Reichsni-mDcr -G r ö n- e r lagt« bei
der Beratung -es Hauch-altes für -bas BerkchrslninGerium im
Hauptausschuß des Reichstags die Verhältnisse unseres -Eisenbahn-
wesens und die Grundsätze fü-r die Tätigkeit der -Eis-enbÄhnD-euvab
iun-g dar. Der. Betrieb -müsse in jeder Weise -verbessert und ver-
billigt wecken. Trotzdem sei es notwendig, die T-is-enlbahntanf-e zu
«Höhen,'M» die Detriebsunkosten zu decken. In dieser Beziehung
wüste die EiseUbahnverwa-kw-ng mehr Bswegungsfrecheit als bisher
haben. Das Personal müsse Ver-m-indert wecken-, aber immer mit
Rücksicht auf die Verhältnisse aus ld-sm AckeitsmaM. Schwere
Schädigungen halben die plötzliche und schematische Durchführung
des Achtstundentags gebracht, M-äßgsberch müße hier sein die -Ein-
schätzung der Ackeitskraf-t. Wer schwer ackertet, hat Ausbruch auf
kürzere Arbeitszeit al-s die anderen. Ms. Ackeitstb-EtsitzaH darf

Keiire Koalition mit der Volkspartei.
Leber die HÄtung der -Sozialdeur Partei in 'der Frage der
Regierungsbildung schreibt -die Sozial. Korrespondenz, daß der ein-
«Ktige Entschluß der Partei dahi-ngchs, jcke 'Veckind-uu-g mit der
D,V.P. abzulchmn- uUd die alte KvaKtion aufrecht zu evhcklten. An-
dernfalls müßte man den -M-rgeMchm Parteien die Bildung der
Regierung überlassen. Es sei gewiß, daß.auch die sozi-aKsm. Land»
tagsfrckktion so euffcheiden wecke. (Diese -Haltung entspricht den
GckaUken, die wir am letzten -Samstag im „Rückblick" ausgesprochen
haben.
Süddeutsche Ministerkorrfererrz.
Stuttgart, 1. Mavz, -Gestern traten die Minister vom
Bayern, Württemberg, Baden und Hessen in Stuttgart zu-
sammen, um Der di« fchwcksDM-politischen Fragen zu beraten.
Eine Niederlage Georgiens.
Pari s, 28. Febr. Nach einer Meldung aus Konstantinopel
wird die Einnahme von Tiflis durch die Roten Truppe n
bestätigt. Die Regierung, die Verwaltungen und die fremden KoSv-
men 'haben sich nach BatumMut«is zurückgezogen. Die geor-
gischen Truppen haben Mischen -Goigri und SuGum eine N-isberlage
-erlitten. Die Stabt Poti ist bobroht. -
Paris, 28. Febr. Nach einer Meldung Teheran erließ
der neue MinDerprWdeni sine Proklamation, in -er das Regie-
rui'.gsprogramm enthalten P. Die Negierung veMGchtet sich da-
nach di« NesrganHation des Heeres -und -er Finanzen, bie Vertei-
lung der DommiUMter -und eine IuWzrdfovm durchzuführen. End-
lich erklärt die Proklamation des Mi-m-sterpväsibe-nten: das englisch»
persische Abkommen von ISIS wecke nicht aufrechtechalLm, das
ruWsch-psrsische Abkomme« dagegen »nterzeiL.^t und die Kapitula-
tionen äbgrschafst werden.

Griechenland hält am Vertrage von Sevres
fest.
Pari s, 28. Febr. Rach einer. Meldung -or -Havas->AgEue.
aus London, fanden im Piräus, in 'Athen uD in - Smpnm gvlche
Mmbgebungen statt. Wie verlautet, hätten die Teilnehmer die Ver-
pflichtnmk L-emommen, mit ihrem Mute alle Rechte zu verteidigen,
-ie -er FriodtnwtrKag von iSevres 'Griechenland Fugeßprvchen habe.
Paris. 28. Fbbr. Wie 'der SonLerbenchterlskatter der A.H.
-in Lo-rckon berichtet, kündigt man in vf-fiziellsn Kreisen der KoNf-ere-W
an, bis griechische Del-egation -habe aus Athen eine Antwort betr.
die Entsendung einer llnMvchungMmmWm nach Smyrna und
Thrchien sckäi'ken. Diese Antwort b-edMte eine Ablchnung.
8SWHWWWWW»M«WW»»I»S>N,«WMWWWM»»MW«^^^
Deutscher Reichstag.
Das Entwaffnungsgejetz.
Berli n, 28. Febr. Der Reichstag -behandelte den -Gesetzent-
wurf betr. -die Verlängerung des Gesches über die Entwaffnung der
Bevölkerung. Hierbei erklärte 'Reichsminister Kv-ch namens -er
Regierung: Die -R-eichsreHierurrg hat die für ein avaUeiOÄzes Volk
so schwer erträgliche Aufga-be der EnLvaNn-LNg -entsprechend den Be-
dingungen des Friedensvertrages in die Hand gerMmmen und in
einem Umzüge -und nrst einer Schn-Mgkeit -gefördert, dir bei dem
Erlaß des Tnllwa-ffmmssgefttzes niemand für möglich gehalten hätte.
Sie wick auch die Meumge Durchführung des Gesetzes innerhalb der
gesteckten Fristen bewerkstelligen; dies gilt auch für Bayern. Dem
Reichstag wird bis zum IS. März ein Gesetz über -die demFmedeus-
vertrage widersprechenden Organisationen zug-chen. Am Vorabend
der Konferenz von Loudon will die Reichsregierung eine einscheud«

nehmen soll. Diese Vorarbeit wird vnausfkWch bi» Freitag beeK-
bet sein. Die Konser-onA wird alsdann in V vß-l f i tzu -n-g e n bie Er.-«
gebnisse durchberaten, Au denen die deutschen und -Mierten -Sachver-
ständ-igen -gelangt sind. -Au id-iesem Zeitpunkt, so sagt der Havas-
Bertreter Weiter, -werden die SchwierWei-ten von -deutscher Seite
beginnen. Lloyd George und Briand Haden bereits
Aw a n gsm aß-nah men geprüft, die im Falle -er
des Deutschen Reiches -in Kraft -treten wecken.
Havas -glaubt auch M wissen, daß die beiden Mi-nifterprÄsidsn»
-te-n im Laüfe ihrer Untechaüung sich fol-geNde juristische Vorfrage
gestellt had-'n: Müssen die Alliierten bis zum 1. Mai 1921 warten,
-mn den Deutschen ihre Rechnung -für Repamtlon-sKvecke vorzul-ege-n
und um die Annahme ihrer BedingunMU zu verlangen? Sie wecken
ebenso die Rolle prüfen müssen, -welche je nachdem die -m-MLrischeu
oder WirtschafOichen Zwa ngsmaßnahnren spielen wecken. Di-s
a u g « nblicklich e Auffasiung neigt enffchieden zu w >i rtf ch -afti-
bi ch en Zwang-snraßMhmen. Zuständige juristische und wirk-
schaf-tl-iche Sachverständige der Äll-iierten wecken jetzt diese beiden
-Fragen -prüfen und deren enbgiMge Lösung vockeresten.
Ankunft der deutschen Delegation.
London, 1. März. Die deutsche Delegation ist gestern nach-
mittag hier emgrtroffem Sie roar um 3 Uhr in Dover a«Mko«NMch
wo sich rin Vertreter der englischen Regierung zu ihrer Begrüßung
KÜMsunden hatte, und setzte alsbald ehre Fahri im Mrplannr-WgcÄ
Zuge, in welchem 2 Wagen für sie rcherviert waren, fort. PüMlich
Uhr lief der Zug in London auf -er BMvriastation eim Zum
Empfange waren auf dem Bährchof der dsuh'che Botschafter
Sthamer mit Mitgliedern der deutschen Botschaft üud ein Ver-
treter Lock Cmzvns snwkjend. Bor dSm Bahnhofs hatten sich Neu-
gierige in großer Zahl eingefunden. Dis Delegation begab sich in
berritsestellten S^raftwagen zum Savoy Hokes. Dir Abfahrt verlief
ruhig und ohne Zwischenfall.
Die erste Sitzung heute /z12 Uhr.
London, I. März. Die erste Vollsitzung der Konferenz in
der die Reparattonofrage bchandelt wird, findet am Dimskag 11.30
Uhr im Lancaster House statt. Reichsmmister Dr. Simons wick
in dieser Sitzung seins Erklärung abgrbsn. Ms Alliierte»
werden am Nachmittage darüber dsraLen. Lloyd GrvM Wick dann
sm Mittwoch in Anwesenheit von Lock Curzon und Chamberlain
emr Erklärung dmiber abgeben,

Die Konferenz in London.
Das Ergebnis non ThsquerS»
L v n bo n, 28. -Febr. Das WochcnerLe -hat eine V o r k o n ->
.Irrens Wer die Frage der Rep..ar,äüsne-u und San-lrio-
nen gcbrach-1'. Das Er-göbn-is der Beratungen wick zutage treten,
wenn die ÄMertett -M den deußchM DeWeNe» zusammMtr-et-em
Es wurde ein Ausschuß ernannt, der die Frage etwaiger Wirt-
schaftlicher SankLio.n-e-n. M prüfen -'hat, die zur Anwen¬
dung -gebracht wecken, we-nn Ar D e -u t sch e n die ReW-rationÄsor-
derunWN der Alliierten nicht annchmra. Die Reparatton-sfra-ge soll
AU-erst zur Verhandlung kommen. -Auf Lloyd Georges An-
- reMn-g hin soll, dä-nn Ne -L-n-lweHsnuuMrage. diMÄ-ert werden. Im
Ber-laüft des gestrigen Tages würde der fra-nzvsifche Boi-'
schäft er -in Bersin nach Cheguers -gerüfsn, augechchemlich im
-ZusammeichMg mit der 'Repara-ftonchrage. Bevor Hie röste Dckatte
mit den- Deutschen -stattsin-et, wird wahrf-ch-emlich in der Daw-mng-
-Street ein« Beratung der Alliierten Aber die R-rp-aration-sfrage stalt-
f-Md-e-n. Nach , der in WnbrtmD der SMün-KyshM-e zu Begiun der
Konferenz gezeigten versöhnkich-en Haltung, die Lloyd George
bei den VerhaMurrgs« über 'den Vertra-g von Sevres an den Tag
legte -und für die ihm Ne Franzosen -und Italiener dankbar sind, wird
erwartet, daß dies auch gegenüber den Reparationen und Sanktionen
der Gall sein- wird. Er Habe zu verstchen gVgckei^, -büß, wenn
Zwangsmaßnahmen notwendig wecken soM-n, eine w-icksame britische
tin-teOützung und Bstekl-i-gung -nicht au-M-ei-en- -chücke. Der diplo¬
matische Mitarbeiter des „Temps" sagt: Die Frage sei in Chequers
-eingche-nd besprochen- wordey
Vor nürtschaMchen Z'Vmrgsmaßuahmrrr?
Paris, 28. Febr. Wie Pertin-ax -im „Echo de Paris"
aus London berichtet, soll in de-n schien TAgen eine Um-grstal-
t u ng d e s Abkom m e ns von Pa r- i s -vo-rMschlaMN worden
sein. Man will die 42 Ishr-rMPüNgsk «r -30 Ichr-Wr-aten -umwan --
dein, ohne allerdings die Gsstrmchu-mme «LzuSy-em. Daburch würde
eine Erhöhung des Iahresb-eiSrags um 1300 Mill, einireten.
L o n-do n, 28. Febr. Der Sondeckerichterstatker der Agentur
Havas -meldet: Die deutsche Del-e-gatisn wick am Diens¬
tag (?) Aden- hier ein-rr-sffen.. Eine erste Staffel von Sekretären ist
bereits g-H'em angekomms-n. Für Dienstag rechnet «na» mit keiner
Sitzung der KonfersrH, da -er GuckinHam Palast vvrWMW.WM«
der Feier-li-chkeit -er „Löv-er" des -Königs nicht zur VerMWng steht,
jedoch- WWe die erste WW»g«chme Mit den DMscheU aW Kiensisg'
abend erfolgen. Nach einigen EinileilungMoorten wick der Vor¬
sitzende der Konferenz, Ll o y - G -e or -g e, Dr. Simon- s das Wort
erteilen, -amit dieser seine Bemerkungen zu -sm Pariser 'Abkommen
DockriNW. Darauf darf, so fach der HaBasvertreter 'weiter, der
dsutfche-ÄvßtMfinfftsr nur GnklärwHe-n a-Aüben L-er.-ie- MSchich-
keitm Deutschlands, sich ferner'VevMchAmgm -u Lloyd
George wird darauf 'm Namen -er Mierten an-Sworten und dabei
ganz besonders aus -d-ie RvttveMgkeil -inweHen, daß -ie Miierten
den Wiederaufbau der zerstörten 'Gebiete erzielen
muffen, ohne daß allerdings die IFrage der Kriegsvera-niwsrkichk-est
zur Sprache gebracht wird. 'Hierauf -wick Wood George die Bi-dMg
des Ausschusses vorMagm, der aus alliierten und -euffibe«
'Sachverständigen beftcht und «nverMMH eine ins -elidelue scheude
D u r chfüh-ru-n g d e r deu-ts che-n-G egen Vorschlag e auf-
 
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