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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 71 - Nr. 80 (26. März - 7. April)
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laZM des links-

Ä-n-em Taumel-der -Enegung
Hier ist 'der wunde
nismus. Hier muß
bM muffen dk Gswe . . „ , , ,
Men und die Nebel verschwinden. Bielleicht werden die Lch-ren


solche Bova-Luge Mussen auch Ne A-rveMri-cyafl wrry-chaMch -uuge-
heuer schädigen. Während die Gewerkschaften- sich abzumühen Haden,
diese inneren Widerstände in ihren eigenen Reihen zu überwinden,
organisieren Nörchen die Anteruehmer ungehemmt ruck Ungestört die
Wirtschaft. Wir Haden kürzlich an dl-chor 'Stelle von der „verti-
kalen Gliederung" der Wirtschaft berichtet, wie man in L-ut-ern-ehmer-
kreHen dazu übergeht, vom Ürprodukt bis MM Fertt-z-fabriEat fämd-
liche bet-eil-igten U-nternehm-uNgen unter eine einheitliche Leitung zu
bringen und unter die Herrschaft einer einKgen 'Ana-NW-ruppe zu
stellen. Während in den Gewetsschaftsversammlungen radikale
Wirrköpfe über SoziaWeruMgsfragen losschwatz-m, wird Ne Sozia»
iffierung von den llnternchmern durchg-eführl, d. h., was die Unter-
achmer darunter verstehen.
Und nicht nur veMÄ, sondern auch horizontal wenden
die Unternehmungen zusamm-enFsfaßt, d. h. Best-Kbe der gleichen
Branche und des gleichen PvodiMonszw-Mes werden PKw-llck ge--

HsWsWßrg, MiiwsG S. AM ÄSZ-1
M. 79 » A. SZArgaKg

De«va-prtlS: MonaM» rlnschl. TrSgsrlohn S.— M. AnzskgmsrstfL:
Die einstaMse petttzeile PS mm breit) so pfg., RsKams-AnZekgM
-39 mm ' breit) 2.20 Dtt- Bei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
Geheimmitiel-Ameigen werden nicht ausgenommen.
GeschäftSstunden:8->/-6Uhr. GprechstundenderRedchtion.- tt
Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 22M. Tel.-Mr. lÄolkszeiiung HriSKlS^A

Siegt die Vernunft?
Gedanken zur gewerkschaftlich«« AuMMNgsarbeit.
Der Aufruhl liegt hinter uns. Tr P »berschchlWM. Wieder
W BürgeM'Ut gestossen. Ackeikr -F>« chr Lchm taffen muffen,
sicher oft unschuidM, verhetzte. UEwKiche Mmschm währens Ne
Führer und Hetzer, die den Brand a-ngeMÄÄ HAen, -sich re-chtzeMg
m Sicherheit brachten. DK SchM aber bkibt ihnen. PlanmaDg
haben die KomNunistm K-ssm -Putsch vorbereitet und bann den
Vechrrchem und dem ärgsten Gvfm-del das Fckd überlcheu. D e» n
das war keine Revolution. Mit erfreulicher- Deutttchreet
haben im Mchcheftssozia-Wm gsmeiusam MÄ den Unabhängigen
und den Gewerkschaften zum Ausdruck gebracht, daß sie Mt diesem
Trrchen nichts zu tun haben. Die Ernüchterung wirb folgen; immer
mchr und stärker, bis «Mch linksrad-ikak Ack-estechchßchkn sinschen
werden, wohin em solcher Wshirsmn fihr-en mutz.
Aber 'damit ist -es Ächt get«. Dw Ar'ss-.trrsckmft W.sich für
die Zukunft dagegen zu schützen. Wohl hat sich gezeigt, bch solche
Bewegungen immer geringer in ihren Auswtlkungen wenden, sie
brechen immer schneller in sich zusammen, weil die fachlichen Vor-
aussetzungen nicht vorhanden sind, und dich« -durch den ausgeprägt
vorhandenen verbrecherischen Willen nicht ersetzt werNn können.
Ls gelingt nicht mchr, sMt wenn von Moskau das Diktat folgt, -di«
deutsche Wirtschaft uNd bi« beu-siche Republik «MrzuMWen.
Aber bk Lektion war für die deutsche ArheVerKssie Hoch schmerz-
haft genug, um -darüber nachzudenken, wie Sergi-eichen Dinge für dir
Zukunft verhindert werben können. Nur durch intens -i v e Auf -
kiäruna ist -es mö-Kch, -die Arbeiterschaft in ihrer G-cha-mcheft vor
weiteren Erlebnissen Mer Art zu «bewahren. D -ie Äspfe -müs -
len in Wahrheit revv lutivniert werden. Richt die
Revolution durch Zerstörung mit Dynamit bringt uns vorwärts,
sonbsrn die geistige Revolution, bss Erik-MMN ber mm« TaGch-en,
wie sie geworden sind.
Diese Aufgabe im Denken -wird vor allen DnMN sme w'.rß-
jchaftÄche LWehungsaufgabe seftr. Die Gewerffchasten werdsy alle
Kräfte zu regen haben. Es wird darauf a-Nkommen, Katz -wirr «Ave
wirtschaftliche U-mwäiMng so verstehen, wie sie geworben -fft, nicht
wie sie -die Fanatiker aus Moskau sich wünschen.
Haben die Gew-erGchaften hier alles Wtan, was M-tweMg
«ar? Es ftt brirMA an der Zeit,-das M-GWrU«. M-e Gswerk-
schäften müssenvirl mehrau s ih rer B rrte i b i g- u -n -g s-
steliun-g heraus und müssen zum Ansriss 'über-
^^Mn gewisse-- RuhsbeMWs, em gewisser Ll-eb-rdrutz und -EA
ist vochanlden, sich in jeder Versammlung mÄ den komM--rrsi'ff-a)en
Schreiern und Phrasendreschern aus-cinan-derzus-etzen. Dieses -Ge-
fühl D siche- verstSMich und erklärlich. -DelM auf dk Dauer
verliert der ruhigst« Mensch bi« Geduld, immer Witz- mun-er wieder
auf denselben lln-ftnn antworten zu mZIssm Md sich den gemeinsten
vePMchkn Beschimpfungen auszuschsn. Mer bas HW rsichts!
Wir müssen über 'di-chsn Zustand hinweg. Das sind bi« fetzten
Perioden einer WberkranGeit, und die Arbeiterschaft kann AM bann
innerlich gesunden, -wemr -wir 'die Ausdauer nicht veMven. Die
Zeit arbeitet für «ns, und unsnnKiich sind die hark« wirHrhaMchm
Tatsachen in die Köpfe W hämmern. Es -ist «nabe Ktzt. Aster
wendig, baß imrechaA der Arbesierfchaft und der Gewerkschaften
planmäßig tzoe wirtschaMche AufKäru-ngs-arbM bu-rchsefluHrt «mb.
So sicher wie manche andere wirtschaftliche Arbeit dadurch leiden
mvtz: wenn wir di« i-rmeve Umstellung des Menschen Ächt vorneh-
men, kommen wir nicht vorwärts!
In jedem Gewerffichaftskartell mlb in ü'-edev -Ortsv-eüwaL'ung hat
man sich die -Frage vorzukg-en, -wie man mit den vorhandenen re-d-
n-erffchen Kräften -durch bk Veranstaltungen der R-ef-er-enkenabe-nde,
durch, BWungskurse -bis zum letzten -unserer Gewevksch-aftsmi-Wsder
mit 'der Erken-ntnis sich durchsetzt, haß die po-MDche R«vMM»n sich
unterscheidet von der wirtschaftlichen Revolution. Po-Msch ist -es
möglich -di« asten Mach-ßverhÄ-tmsse in -viel kürzerer Zeit umA-uän-
derb wie in -der Wirtschaft. Die Wirtschaft hat ihre eigenen Gesche,
Md bis in die l-chten Poren der Wirtschaft haben wir «nKüd-rinMN,
um hier die Dinge meistem zu können. Immer noch ist in breiten
Kreisen der Arbeiterschaft viel zu wenig begriffen worden, -daß -wir
hier vollständig umkrn-en müssen, baß wir hier mA all- unser-en
Kenntnissen der Vorkriegszeit nicht mchr auskormnen. Der Welt-
krieg, jenes gewaltige Mementarereig-Nk, von keinem Menscheng-eW
bisher volkstünldig -erfaßt, hat die alte Wirtschaft 'der BochriegsMt
total -verändert. Neue Zusammenhänge haben sich gebildet, und
ehe -die Arbeiter diese EU auftauchenden Fragen -Acht selbst be-
griffen haben, werben- sie -niemals ihre eigene Zukunft .gestatten
können.
Das ist -das Furchtbarste m der jetzigen SituM'on, daß wir 'in
der Arbeiterbewegung unser« besten Kräfte aufMbvauchen haben für
hissen inneren SMstveH-ändig-ungsprogeß. Der letzte -Aufruhr ist
Nicht nur politisch der Reaktion sehr gelegen gekommen, sondern
solche Vong-Luge müssen auch 'dk AchsiterfchWE *wftOhaMch_WDo-
heuer schädigen. Währen

TsßesZeiiunK für Kie wsEtigs BevölksruttZ Ser AmisSeZLrks Käiöelöerg, Wiesksch, Sittsheim, EpMgStk, ErrSsch, Mssösch, Buchssi- Aderstzeim, ÄsOZr-
TKuSerbischofsheim und WsrcheiA. _
DrraniMsri?.- Wr lnnrreu. ZußerepolM, SalkSoltt H-I und Fsülfstsch
Dr. Kraus, für KsmmunsksL, sszials RMdschau und Lsks-esk '
O. Geibeir für Ne Anzejzsn: H.Aorchler, sSM. in Hridridrrz,
OmSmck Ä«kas der iiniervadischM AerkagSsnstM G. m. d.H./Aeldeidrez
ÄrchZstsstelle: Sckröderchaße ZS.
Fernsprecher: An;elzen«Annanme r8IZ,Rsdattftn 2»4S^_

tchalt-et, durch gemeinsamen Bezug -der Rohmaterialien, durch gs-
meiüsame 'Pr»svereinbarumgen wirb draußen der Markt monopol-
arki-g zu beherrschen versucht.
Was -wessen die Arbeiter -von all diesen Dingen? Wie nob
wendig ist es und bleibt es für b'ie Gewerff-chaftsmitgsteber, gerade
in der jetzigen Zeit die notwendige TuMvunlgsavbeit zu leisten.
FreiKch, die Kemnmmfften wissen yang genau, baß mit wachsen-
der Erkenntnis und wirtschaftlicher Einsicht ihre H-ervschaft irniMer
mehr zu Ende geht. Eine solche 'Auftlärung wirH zu v-echindern
gesucht. Durch ««KMche EchtaKvvrte soll der Arbeiter immer in
n werben.
in b«n Ksmipf gegen^ -den Kommu-
esetzt weitden, -und mit unvermitzberter Ge-
chWen ^es Mage«, -daß die Schleier
der. letzten Vorgänge dazu beitragen,, baß durch eine solche Auf-
Aärungsarbest gerade die jetzt noch politisch vsrwirrßen Kopfe wieder
zur Bermmjt gebracht werben.


Politische Ueberficht
Zur RegierMgsbi^uug m Preuße».
B errin, 5. Aprii Dm Blastem zufolge trist «rsraen vor-
mittag der intern e A u tz § chußbes R -e l ch stags zusammM,
um -mit der Regierung Mer die Frage de: K ahkKettsbi l'd-u n-
ßm Reiche und in Preußen M oerhandeln.
Nach der ,,-BMßchen Zeitung" kam man nach dem Verlaus
her gestrigen Vorbesprechungen zu ber Auffassung, -daß die sozial -
demokratische Fraktion trotz starker BSbenken einem Mn»
-LM in bi« sogenannt« „große Koalition", Ke auch die
Drusch« Volks part«i umfaßt, zu stimm en werbe. Mn
solcher Beschluß für di« preußische Regierung würbe automatisch
E«f bi« Koalition in-nerhM des Reiches zuvückwirken.
B«rli«, S. AprL In ber Sitzung der SoziaGemokraiisch-en
Landtagsfrokbion, die sich gestern mit der preußischen Regicru-ngs-
Wdungsfrage beschMgte, wubde l-ou-t „Vorwärts" -MmMg
WM Ausdruck gebracht, daß die -bisher geMrie» «ievfra-kkionellen
Besprechungen keine neuen Tatsachen ergeben hätten, die Anlaß
dazu geben könnten, von dem früher gefaßten Beschluß, -nicht mit
der DBP. in die Regierung zu gehen, abzuweichen. Da Kent-rum
und Demokraten- weiter an dem SkaMpuM feschatt-en, baß für btt
alt-e Koalition in Preußen keine ausreichende Mehrheit mehr 'vor-
handen sei und da weiter die Demokraten den Vorschlag der DBP.,
bi« Gruppierung ber Reichsregierung auch in Preußen zu versuchen,
entschieden abl-ehnen, so könne «s, wie bas Blast betont, keinem
Zweifel unterliegen, bch Äße BechaMmge« ft» «ft» Lcherst kritisches
Stadium getreten seien.
Die Ausstsndsd«wMMg ttn rheimsch-weWUchm Industriegebiet
beendet.
Essen, 3. April. -Auf sämtAchen Schachtanlagsir des links-
rhem-ifchm GeLi-etcs und der Zeche WMälen -in Ahlen sind bi«
BelMchaft-en zur -FviUHicht v v l l z ä hl -ig abgefahren. Die -Aus-
skMÄkwMW im chMffch-iMsftMschen InbuMe-gM«k kann da-
mit als boenldet angssehr-a werben. Di« Scha-chtM-azm des links»
rheinischen Gebietes sinh v»» dm hcbKchen Be-satzun-ssbehörden
besetzt.
Zum Fall „Sylt".
Berlin, 3. AprU. Im Berliner Rathaus sand heute «ns
Besprechung zwischen bem Msgfftnrt -und den Bekri-edMtern ber
ftäbtffchen Werke statt, die M dem Eraebnis führte, -daß -die ftäbti-
tchsn Mb-eit«r morgen von dem aus Anlaß- ber B-eHetzung Sylts
geplanten Streik Abstand nehmen utzö baß ber MaMrat
gestattet, baß die stäbchchen Werke zu der Beerdltzuug soviel Ar-
beiter beurlauben, bah M Betriebs iu vollem ftmfauge aufrecht-
schäften werden köMM.
Die Aufgaben der Sondergerichie.
Im „NeichsaiHeiger" wird die Beiordnung des Reichspräsi-
denten über die Bildung a riß «r o r be n t! ich e r G e ri cht e zur
Wiederherstellung der »ffeutlichen Gichechsit und Ordnung (auf
Gmnb des Artikels 48 ber Äeichsverfassung) veröffen-Lcht. Die
Verordnung umfaßt 22 Paragraphen, ist -vom R-eichspräfibentett
Lbert mrter-eichttet unb vom R-eichs-fina-WmiuNer Dr. Heinz«
gegmg-ezeichnet.
DK außerordentlichen Gemchir tr-eten in Bezirken zusammen,
in denen di« WiedecherstMung -der Ordnung ein-sm Regie-
rungskommissar oder einem Mi-litarbrfehlshaber
übertragen ist, ferner in Gegenden, in denen ber Ausnahmezustand
nicht verhängt ist, in -denen se-doch bestimmt« strafbar« Hand-
lungen (siehe unten) verübt worden sind. Das außerordentliche
Gericht besteht aus einem -Vorsitzenden -und zwei Beisitzern; die Ver-
treter der Anklag-chch-örd« wrrben und durch den Präsidenten des
Landgerichts, in dessen Bezirk das Gericht seinen Sitz hat, aus zum
Richtevamk befähigten Personen berufen. Ü-NAenügenb enffchulbsOes
Fernbleiben wir- mit einer Ordnungsstrafe belegt. DK -Kosten ber
außerordentlichen Gerichte trägt das Reich.
Die außerordentlichen Gerichte sind zuständig:
1. Für Verbrechen des Hoch- und Landesverrats, Widerstand
gegen die Staatsgewalt, Verbrechen und Vergehen gegen- die s-sf-sut-
iiche Ordnung, Raub und Erpressung, sowie gemeingefährliche Ver-
brechen und Vergehen (Brandstiftung, Zerstörung von Eff-enbcchn-
cml-a-gen, -Gefährdung von -Tole-gra-pheneinrrchtu-ngen uf-w.)
2. Für d-k Verbrechen und Vergehen der 88 211-213 des
StGB. (Mord Totschlag usw.). . ,
3. Für die Verbrechen und Vergehen gegen das Gesetz gegen
den .Verbrechkrischen und -g-eW-emgefähr-Lchen Gebrauch -von
S -p r eng st offen vom 9. Juni 1884-
-4. Für die Verbrechen und Beuchen gegen das. Gesetz über bk
Entwaffnung der Bevölkerung vom 7. August 1960, soweit bk Tat
nach dem 10.. März begangen oder fortgesetzt worden ist.
Fälle, deren schleunige Erledigung keine Bedeutung hat oder
undurchführbar ist, sind :-m ordentlicy e n Verfahren zu -erledigen.
Die Vernehmung eines Festgen-om-mmsu durch -den Vorsitzenden
ö-es -außerordentlichen Gerichts hat spätestens am Tage nach seiner
Vorführung zu -erfolgen. Wird bk Föstmchme für nicht gerochtfer-
tigr gehalten,-fo ist Freilassung anzuordnen; anderenfalls er-
geht ein Haftbefehl. Gegen den vom Amtsrichter erlassenen
HaftbefM.findet eine Beschwerde nicht -statt. Gegen die -Entschei-
dung des Vorsitz e u d « n des außervvdenüichen Gerichts über den
Erlaß eines Haftbefehls und bk For-O-auer der Haft ist die. Be-
schwerde zulässig-, hierä«r entscheidet das außer-vrdsnKHe Ge-
richt MdAültig-
Eine genchtlich« Voruntersuchung findet nicht staft.
Der Dor-sitzende des außerordentlichen Gerichts ordnet, wenn er keine
Bedenken hat, auf Antrag der 'Anklagehshörde -dk HariptverhsUd«-
lu-n-g an. Andernfalls bedarf es eines Gerichtsbeschlusses. Bon
einer schriftlichen Anklage kann abgesehen werben. In bkftm -Fall«
hat der Vertreter -der Anklage in der Hauptverha-M-uW in An-


Bsysr« will Mein verhandeln.
'M ünchen, 3. April. Amtlich. Der Ministecrat beschäftigte
sich in seiner gestrigen Sitzung mit der vom Reichsminsst-er Dr.
Hei-nzr im Auftrag der ReichsreMrung Meödrachtrn Note vom
23 Marz. In -der von dem MMKr-rat hchHivssen-en Antwort ar,
hi« Reichsr-egkrung schlä-g-t bas day-erßchr Stao-tsmiwisterwW mst
eingchmder Begrünung -vor, bei gegebenem Anlaß mit der EnteM
erneut in Dechandlu'iWen wegen der -Lnwa-ffiMngsftag-e zu treten.
Der unschuldige Prinz Friedrich Leopold.
Berlin, 5. April. In dem von dem -p-reußffchen Finanz-
miMteüum -gegen den Prinzen Friedrich Leopold Vater angestren-g-
ken EntmündiMngsverfa'yron wegen G-Kstesschwäche rief ber Finanz-
mi-nSster, nachdem sein Antrag auf Enttnündiguug 'm den -ersten
beiden Instanzen MÄckgewies-en worden war, mmmehr b-k letzt«
Iüsta-nz an. Er Artz durch den Oberft-aa-tsamvaft in Po!sda-,'.r gegen
bk -Entscheidung des Landgerichtes weitere Dchchjwerör beim Kam-
mergericht einl-eMK. Inzwischen wu-ch-e auch das vom Kir.anz--
mSmsterimn gegen -den Prinzen anhängig
beeBet. Im TiM-er-wehm-en mit dem -
gelangte ber Obevstaatsanwalt in „ ...
weder ein Verstoß gegen das 'Kapitalftuchtgösetz, noch ein sonstiges
Vergehen ersichtlich sei. Demgemäß wurde- durch dk Berfügmtg
vom 26. März das Verfahren eingestellt, DK BeMagn-ahm-e von
zwei -Kisten GchrauchsMer wurde aufgehoben,
Aburtsiluug des KommNNißTU.
Berlin, 3. April. Vor dem Magdeburger SchwmtzrrW
fanden heute bk BechanLAuge-n -geMn bi« RvmmrnDei» Bat-er
und 25 -Genossen statt, die an-g-eklaW sind, zur gemeinsa-inen Durch-
führung KFsra-dika-ler Bestrebungen dk Aufstellung, -einer roden
Armee betrieben zu -Haden. Für -Ke Vechkmvftmven -sind 5 Tage
s-n -Aussicht Mn-oMnen.
Aus bsu VW -der Bresiau-sr PoKM hchht»Kichmt«K Ddk»
menten ber -K-om-mun-Wschen Partei geht hervor,-ein.« Ärmmr-
nchriche ^ampforganilation- mit tei-lweife bewaffnekeit Stoß-
trupps und Aachr ich Le n a L1 eilung -besteht. Anter den
Dokumenten hefind-et sich «in großer OWSnisLÄpissplan, der -das
Eisenbahn- und Verpftegungswssen sowie bk Ekmichftmg einer
Staft-tt-enlWk durch ganz DeuHchlland Vorsicht. Durch dk Doku-
mente ko-Mt-en dk Namen der schl-Mchen Führer n.ttd VertraES-
leute 'der Kommu-nistischen Pa-M -ermiÜ-M werden, von denen bereits
56 verhaftet worden sind. Man -nftmnt an, 'daß -auch Hftfte? Aes-er
Organisation H -Z l z steht.
Wk die AbeMWfter meldm, jM nwrgen in Berlin das
außererbeMche Gericht zusammen, das aus Anlaß her konMU-M--
stischen Unruhen für den Bezirk Bersin -eingerichtet ist. Es werden
sich vor ihm insgesamt etwa 5 0 0 Angeklagte zu verantworken
haben. Der Prozeß wird daher mehrere Wochen dauern.
Hamburg, 6. April. Wk Nr Matter melden, bega-na
gestern in Hamburg bi« erst« -Bechsudlung vor hem außewr-deNt-
ffchen Gericht gegen dße an dm Lurchen in Hamburg betsR-Oen
-Personen. Ein 20 Jahr« Mer Maschwercka-uer, der aus -dem Dache
des DirMiows-gehäubes der Werft von Blohm u. Voß bk rok
Fchm gehißt hatk, winde zu 16 Mona-ten Gefän-Ms -derurteitt.
Eine Frau erhielt drei Jahr« drei Monate Zuchthaus, weil sie emen
ckedeWsschosftn-en Polizisten durch FaufHlWg« und FWM-s ft»
Gesicht, schwer mMandeft hafte,
DiZ MLiorr irr MitLeldSAtschlKRÄ.
Berlin, 5. April. Bei der Aktion -m Mitt e s d e u tsH -
ka 'Nb wu-rdsn nach dm blcheri-gen FsWellungm 3642 P -erss -
neu f«st-geM-m-men. Der Hauptkik her Vechaftek-n b-Ondet sich
m Leuna.
B -e r l > n . 5. April. Zu dm heute in der Presst aufgeßauchM
M-Ädungen, in Schraplau seien -AufftäMsHe fftmdreHMch erschossM
worden, wird bemerkt, haß Nirgends Standgerichte -i-ngchcht worden
sind. Bei den Kämpfen mit der Schutzpolizei m -Schraplau am
zweiten Ostertag skkn sAnf AuM-ndifche währech den -Kampf-
hanöftmgen. Tim stand-nchMche ErWeßlMg von Veukn fanid
weder Per noch in den Leunawerk-en statt, wk Mkrn -die „Rote
Fahm" fä-Wl-ich behauptete.
Karl ist abgereist.
B u dap est, 8. April. Bei der EröMungHtzu-ng der R-a-
Kouasv-ersammttiug Kiste der Mm-Pripräschent Graf T -elecki M,
daß der Exkaiser vormittags 10.35 aus Skinamanger ahreiste.

lSkrafv-erfahxen
Iustiznsinsitermm
zu der FefOelkiM, daß

ki. Demgemäß wurde durch dk Berfügmtg
-Verfahren! ein-gesteKt, DK BeMagnahme von
chssW-er wurde aufgehoben.
 
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