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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 1 - Nr. 10 (3. Januar - 13. Januar)
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UM

HeDMerg, Msniag, Zanrzar ÄS21
Nr- 2*3. ZsHrgang

TsgLSKEiiung für die weMMM BesMe-NNg ösr Amtsvezirke HsihLNst'g, Wiesloch, Sirrshsim, Sppirrgm, Merßach, MssSach, Buchm, Adelsheim- SoOsrg
TsrrSerbifchofshsiM AKö Wsttheim. _

-
Mrantwsrtt.: Für innere u. äußere Politik, Volksivirtschafk und IsuMsn:
Dr. Kraus-- ffu Kommunales und soziale Rundschau: I. Kahn; für
Lokales und die Anzeigen: O. Geldes, sämtliche in Heidelberg.
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Der europäische Brandstifter.
Wlhelkn H. als Kriegstreiber.
Immer mehr Kcht-et sich Las DmM, in Las die Bvvgchhichte
Nes WeMieges gehüllt war, Ämwr dsrMchsr -KM M>ge, Laß die
«mperiaWffHen AeMsien -W tztterMÄonaftm Di-p-lio-m-ati-e 'untr-enn-
«az mit der Katastrophe vom August 1914 verknüpft sind. 8ns-
d^vMere -w'irh die Roste Ler von 'Wilh elm ll. MMnaMerft«
deutschen Diplo-matiie, die in Len Jahrzehnten Vor hem We-lt-
''vwge -überall die Nolte Les BranWWrs spielte, immer deutlicher
E-nstbar.
Ans» interessanten Beitrag zuN-chom Kapite-I! Ue-fevn idft gsgew-
twarstg in her „VoMchm -Zeitung" «um Abdruck gelangenden Me-
vir en des Grafen Witte, der hekann-üi-ch lange Zeit
artender 'Minister Nikolaus ll. mar. Witte heviichtet Wer den Be-
stich WAHetMs I!. Ende Null 1897 in Petersburg, -gibt 'E'inz-eH-eiten
Mner Unter-vKlMgon mit dem deutschen Kaffer wickd-e-r-, der Rußland
für die Aufr-ichtun-g einer Zollmauer gegsn Amerika gewinn-e-n wollte,
U'iÄ 'fährt. dann fort:
„WIHrestd bichss Aufenchaltes Los deutschen Ka-ffers iw P-e-ters-
bof sand ein 'Ereignis statt, das die Weittragendsten Folgen für öle
Nische Geschichte hatte. Das wurde mir Ham späte-r- vom Groß-
sstrsten Alexe's Alexa-«rhro'w it!f-ch c-Hähft. Ws beide Kaffer
Erch aufs La-std 'fuhren, iso eriz-Wte usts-er Kaffer s-p-äi-er idem Gwtz-
'iursteu, fragte der deutsche Kaffer, ob Rußland vorn chinesische'«
-Aase« Kiaräschvv irgercheine« Gebrauch mache« ksWS. Er mochte
nämlich di^ Hafen gern Hetzen mH ihn als eine Basis Mr die
deutsche Schiffahrt benützen, Mochte aber diesen Schritt nicht ohne
PW (Nikolaus) EmverstäAdMS u-ntEchmen. Kecher RA-M-us sagte
-'v-s-m ErpWvfton nicht, ob er sein EdwmWMii- «E Hache, er»
Mlylte ihm Mr, daß sein MO ihn 'in eine sehr n-n a ng en-e h-ms
E>t«ll»«g brachte, nstd Äah A-e Mye Geschichte 'ihm auszersr-
'sentVch unnngenchm War. Ich W-eisie «W.-Havaw,. Laß' Kaiser
RÄslatts, der üußerortLenchich '«ochsvltzDT-m war, es un-nögsich- fand,
dar; Ersuche« seines Gastes AM ckbtzuÄhnen, uA Last letzterer keine
paikmg als eine indivekte BsstAigUwg- und Zusage Vr-we-te. Bald
nachher sichrer, deutsche Krr-egsschssfe tu dem Hasen ssn. KlaNtschon.
Ach dsm-erkte nicht ohne Beriw-ustd-evung, daß die Nachricht von Ves-
ser Besitznahme unserem d-a-maSg-en Minffter des Aoußeren Grafen
Murawjew nicht als eine voM-o-mimne llcher-raschung vvr-ka-m.
Dis Besitznahme von Kiausschou war em Signal Mr mOre- Pesitz-
«ahme von Port Arthur und Da-LyM-Vans. Es war das erste
Glich der Kette, die Mm verhängnisvollen Sapmrsiche» 'Kriegs sikhrte.
'Als ich -e-iffuhr, Laß trotz Meines -verKveife-ltsn Widerstastd-es
wir hchchlv-sson- haben, Liefe öÄde-n -chineWHe-n Hafen zu bchehm, was
eine flagrante Verletzung sowohl unserer BersprschAWen an China
'.Es uns-erer lrMtiv-n-elle-n PosiÄk im fernen Dstsn war, ging ich
LirÄt zum ch«u1s ch-en Ges a nhLe« Tsch i rschßy Mr Lat
Hin, seinem Kaffer -zu tekgvaphrevs». Laß ich im Interesse MwM.
'von Rußland als von Dslchchbmb ernstlich VeWworft, Laß die
Deuffchen KSauchchvu vSmnsn Men, wenn die -SchuD-ige-n bestraft
'w-vstd-sn sind und China -eine EnchchWigung gezahlt Haban wird.
Sonst Müde dieser 'SchM ganz fstr-ch-t erliche Folgen haben
wnnen. Nach einigen Tagen brachte mir TMrMy folgendes Te-
des Kaisers:
. . »Sagen Sie Wstch, Laß, wie aus feinem Te.leig.raMm herivorg-cht,
innige sehr wchenKche -EinWÜH-ei-ten der franglichen 'Angelsgeicheit
chm mchÄamrt IM». Sch kann- daher seinem Rat -nicht 'fotgen."
Em'ige AM spater gab Graf Murawjow mir zu, daß wir ,,-un-
- ÄdetleU unsere Z-ustimmu-ng Zum SchM ge-ge-hsn haben, den Deuchch-
Mnb Uitternommen hat".
Der Laiuf der spateren Ereignisse Äbsrtzeugte mich, daß es der
Wunsch der deutschen Mplomaßie und des beußcheK Kaisers seW
^«r, uns, koste es, was es -wolle, in Abenteuer nn fernen Osten zu
stürze», so daß sie freie Hand in Europa bekomMsn. 'Es soll dabei
erwähnt webö-on, daß Kaiser Wilhelm auch Mr den Bursnkrirg
-Skweise verantwortlich ist. Er erm-ustg-ts den 'Präftdient-Ln- Krü-
Z s r, indem er ihm -ein auß-erockönÄich bommOvaMvos und p-rov-o-
Mrenbes T-eiegvamm schickte. Ms der Krieg nun -aRsgebrsche-n
An, zog er sich' diskret in den HistterWA-M Auf Ache- Wc-ffe wmbe
Transvaal-R-epMÄ Zerstört Md EchKcmd eine ZM'ang be-
Deutenb geschwächt. Mr di-eftni-gen, die den extremen Na-
v 'N alis m -w s anbeten, ist Kaffer Wilhelm ein MusterDsal eines
MMorra-genden Herrschers- Er schreckt vor -nichts gmW, w-enn es
,lch um das Wohl Los BoK-es und 'd-es Landes, das er beherrscht,
lÄqE- (?!) Am 'Schffu-sz der ManKver bei Reval-, '4m Sommer.
bÄ denen beide Kaiser Ev-es-Md 'w-arsn-, n-a'h-M Kaiser Wfl-
-yeMr 'M MH ,M solseÄlie-n Worten: „Mr Admiral des Ma«»
«scyen Ozeans -sendet seine E-rüße dem Mmiral 'dc.chSWsK Ozeans,"
was -i-n k,ar-er -Sprache ungefähr das heißen- soll: „Ich Versuche, die
«»-ÜNM zu beherrschen; was Dich ««beckrW, so rate -ich Dir, M ver-
ck.MN, der Herr des Pazifik M werden-, urch ich M bereit. Dich in
oEsem Unternehmen zu unterstützen." In Lsn- DeychhrG- die Kaffer
uu-k-oi-auZ M he» -StatthaMer des 'fer-n-en -Ostens 1908 u-nd im s-olg-en--
^Ee, 'kommt -wir-W-ch offen der Wunsch Mm Ausdruck,
k,^« -Stell'unig im Patzifik zu erla-n-ze-r. Ich zweif?» nicht
Lsese unselig« Gedankenrichttmg MlNsisN hem Einfluß
a«f unsere» Kaiser zuzujchreLe« ist."
^^ergegckbewe«. 'Ei-WelheiÄn> Äbev die fln-techand-
"E dem Za-ren -ergan-M- in sehr W-stkMDSvoll-sr
Weise das Ti.d, das die auf E-nffesselun-g lkrisgerffcher Ko-nfMe
gev:-ytote Tatt-K-rt des „Admirals des AMmHchm, Ozeans" bietet.
NMomN«« -und „Patrwteu" aller SchatKer-ulnigm noch
y.u.e -über -die „EMkrcffM-g Deuff-chla-nds durch die Entente se-tern,
» «ter^chla-gen sie d'i-e Taffcvche, baß Wilhelm ». durch seine großen-
^ l''in!ge lmperialistlsche Politfl die Isolierung Deutschlands und
WqchL L»I-»>--.>b->-I> iE

Dis BerLsUNKg des Äerrifcherr Rheinschiffe.
Paris, 8. Ian. Mr ^Associated Prch" -wibb gsm-Äbet, daß
der gs-mM dem Fri-eben-svertra-g vo-n Be-HM-es Wr Verteffmiig -der
Bm-n-enschUe in den verschiebens« intePMÄamckeni G-eiw-Ässer-n be-
trau-te Schiedsrichter Walder -D. Ryn-es ßein-m erst« -Spruch
göMt hat, durch den estv-a 253 660 Tonnen Schiffsraum in Kähne«
und ferner Schleppschiffe mit einer Leistungsfähigkeit von insgesamt
24 060 Pferbekräften Frankreich zugewiesen werden, was ungefähr
13 Prozent der gesamten Tonnage der deutschen Rhrmflotte be-
deutet.
C.G.T. gegsn MssZau.
Paris, 8. Ia-n. Die C.G.T. (Allgemeiner ArbÄew-er'b-cmb)
richtet an die fra-nzöfffchen Arbeiter eine KuMgebu-ng, in der es
heißt: Die K o m m n n i st e n haben a -l 1 z -u- gefügig die Mos -
ta u er Bedingungen angenommen Mb gezeigt, baß sie bi«
Absicht haben, bas Z erstS run gs -w erk auf b-ie Göw-erffchaisten
au-szudchn-en, bi-e 47 Millionen 'Arbeiter umfassen. Der Aufruf
fordert die Arbeiterklasse auf, die von der C.G.T. eingsschlagene
Richtung weiter zu verfolgen.

Politische UeLersicht.
Freigsös deutschen MSentMMS KAch iu JisNen.
R o m , 8. Jan. Wie die Agencia -Stefam -mffteiltz wurde -ein
DÄrck v-erv-ffeMicht, dem-zcho-l-ge -die R-e-gieriMg.die von Verb Lut-
schen Regierung -mit Bezug auf Has Miemsche Eigentum
ergriffene» Maßnahmen be-g-Mßt und auf bas Itat-im na-ch dem
Ve-rtrage von Bechailks -uftcherche Recht der Beschl<Mahms d«tt-
fchen Ggsnwms verzichtet, soweit bchm -nach, der gcheqwSrGe«
MaMage zu messender Wert 'die '-Su-mm-e v-s-n SO 000 Live nicht
WMeigt. Die Bewertung -u-mfaßt le-diB'ch b« 'Eigentrüm,-deut-
s-cher- -Sta-atsang-chörMr in Aa-li-en und den Kbl-on-i-M. 'Falls stbo-H
die berlsschen Etaatsa-n-gch-SrigM- 'über -ein nicht 'mbMWksthrs'
'Eigenku-m im Aus la nde verHge«, so soll .ihr in Idatte» besinn-
licher Meinb'ch'tz nicht'frekMgcben'wer<den. Die Bewertung -geschieht
a-u-vschließlich. h'urch den iiulisnffchen Sta-ait, ohne bah ein Rechts-
mittel zn-käffig ist. 'Bei -der 'Freigabe sollen di-e R e -ch t e D r 'i tt e r
geschützt werben. Die Fr-e-i-gabe kann <m 'BeLMgiu-ng-en .goknlüpst
s-sin, 'wobei besonder'S, unter BeMÄstchtigu-ng der goge^wärti-gon
WshlMN-gsnot, « die im Eigen-kM Deu-Hcher 'stch-enben Hä'cher und
berg-lei-ch-en geda-cht wich.
Deutsches Eiaenlum in Eualand.
Borki n, 7. Jan. (Wv-U.) Wie bereits durch die Presse auf
'Gru-nb Londoner MM-ungen bskannt gew-o-ch« ist, ist a-m 31. Dez.
1920 «'London ein Ab-kommen zur Rsgck-u-n-g -der Fragen^, die
sich aus 'den Bostimmun-ge-n- des FriedsnsV-ertrage-s über die L i q -u i-
bation B-o n Pr-i-v-ateige-nt-um -ergebM!, -unterzsichnei wer-
ben.
Der erste Artikel des Abkommens bchanId-M die M-ckzabe brr
in DeuHchla-kd durch au-ßerscherÄ-iche Kr-iegsm-aßnahme-n brtto'fo-
-n-en- en-gl'ische-n Brrmög«» und vsgÄ «her die tochnffche
Durchführu-n-g des Verfahrens. Für di-e d-Mf-He 'OeGönKichckeit sind
«vor all-nn di-e w-eider« Bestimmu-nig« -von Interesse, b-i-e sich mit 'der
'Freigabe des d-eutsch-en Eigentums -in Englanldi befassen.
Da-nach weck-en auf Antrag ldes für die Regslimg -der priv-a-tsn Gü-
ter, Rechte u-nb Interessen in Lo-n'd-on einzurichtenb-M!de-uHchsn Bu-
reaus von der britischen Regierung Hausrat, -persönliche Gebrau-chs-
geigenista-std-e, Famm-enatzde-nlk« u. Handw-erkszeW deuHcher Sta-ats-
ang-Höriger mit Aus-nchm-e vv-n G-egenistäin!dsn v-vn- bchsckder-sm
Werte bis zum 'Betrage Won 500 Pfmch (izryüglich des Betva-ges der
Lasten Dr Erhaltung utzd Beirsichevu-ng seit dem 4. Auglust 1914 bis
zum Tage der Freigabe) freigeg-eboni, sofern b-ie zustä-ndig-en deuHchen
Behörden bchche«i-g-en, daß das EWömmm des Antragstellers ho»
Betrag -von 400 Pfu-nb Sterling nach benr jeweiligen W»chseVurs
nicht übersteigt. Der Wert des Eigentums soll, sofern Nichts anderes
-vereinbart wirb, von ckin-em amVchon Sch-Ltzer se-stg-Kellt werden.
Freig-abeanträ-ge -können Ämech-ailb von sechs .Monatsn na-ch- der
R-atist-kation des AMo-m-mens geftM w-echen.
Eine w-e-iter-e Beflim-mung bchaM, daß deuGche Stacstsa-nge-
hörig-e g-runMMch «f .Antrag AM M itb 'i -e t e « h -e -i d e r V -e r-
st,eiger-ung ihres Eig-entu-ms Mg-elass-en- w-erdsn-.
Das freig-elassen-e Eige-nkum wird de-m -Eigen-tüm-er older dc-m
Deutschen Burea-u zur Verfügung gestellt, svb'alld alle vv-n den- bri-
tischen Behörden ve-rausgabten- Kosten u-nb sonstigen Lasten,
d-ie a-u's dem E-i-gen-tum ruhet», bezahlt sind, auch wenn biche
Schulden- an sich in das Au-s-g-Nchs-verf-ahre-n- g-ühö-r-te-n.
Das brWch-e Auisgleichs-a-mt hat d-om> beuchchen Bu-r-ca-u in Lo-n--
bsn- ferner Uebersichten Wer die Ergebnisse der Liqu-ilbatiLon de-u-Dchsr
E-ü-ter, Rechte u-hd Interessen -in- dem Bereinigten .Königreich zu
liefern. „ „ ,
Die vorhandenen -Geschäftsbücher werden, .soweit sie
-nicht auf Len- Erwerber 'des liquidierten- -Geschäftes übergega-ngen
sind, a-ufb-ölvahrt ustd später -dem deutschen' Behörden übergeben. In
der Z-wffchenWlt ka-n-n sie der stüh-ere Eig-en-tM« eichehen. Auch
w'iüd von -der briMch-ein Regi-evuing -darauf -h-ingew'-iröt weildsn, daß
die Einsicht bei -de-m -e-tw-mg-en Erwerber der Bücher -erm-öKcht wirb.
Das britische Äusgl-e-ichsamt wird, soweit <s -da-W in der -Lage
ist/auf Antrag des beuchchen Bureaus in Ein-zel-Ml-en sum-m-ar-ff-che
Ausstell'ungen über -die Ergebnisse von B-e rst eiger-u-n-
-g e n u-nb über bas beim britffche-n KnDdie-n registrierte b-euchche
Eigentum lie-sern.
Das' Abkomme», bas mit feiner R-atisikat-ion i-n Kraft tritt,
wirb, -wie wir hören, den gesetzgebendem K-ör-pe-vschaf-
L e n zur Gen-ehmi-gM-g vvrg-el-egt werben.
Die internationale Liga für Völkerbund.
Werl-i«, 8. . In R ''' - h b.-ff . e ffe die 'd-.--.t--h-e
Liga für -den BoKerbunid miAM, am 12. Januar ein-e 'von b-er beut- '

schm Liga -für- dm Bv-Uerbumb -verwn-l-aßte Konferenz, auf b-sv
De-uts-ch-lanb, -Oesterreich, Ungarn, BuLga-vieni, Frain-kreich und
England vertraten sind. Ws -V-ertvet-er b-er -de-uffchsn Liga Dr -den
V-ö-Werb-uinb gehen R-eichsminist-er a. D. Dermburg, Professor
Dr. Ia-eck-l uNd Ioh-amn-e-s Ti-eb-je nach Masia-nid.

Dieselmotor — Friedenswerkzeug.
Dje beußchr Regierung hat die DiWmotvr-Nste der Entente
vom 20. Nov. IWO beankvvrtöt. In der Antwort heißt es u. a-:
„Die bieuHche Regierung ist bereit, die GodbsMNNen der Bot-
schafterkonfer-eM zu -e r fiü l'l e-n-, -nicht -weil' sie -eine V-evpKchtung
dazu anerten-nen -könnte, sondern weit sie keinen Grund hat, -die Art
der Verwendung dieser Maschinen -g-ch-eim-zuihastsn, und west sie den
alliierten Mächten beweisen will, daß der deutsche Dieselmotor i«
der Tat ein Friedenswerkzeug -ist. Sie -w-iüdi dem-ge-maH zum 31. März
1921 der Kv-ntrostk-ontm-iUmn -ein Bertz-eichnis !ber schns-ll-aufen-d-en
DichÄm-otore WsrinstSel-n, die aus dem Abbruch iv-vn IlmteHeebooten
herrühren oder zu: Aei-t -des Waffenstillstandes von der -deutschen
Regierung für Knkers-eeboo-te bestellt waren, -auch wenn sie -erst nach
diesem 8-e-itp-un-kte fertig-gestellt wv-rden sind, -u-üd wird später der
Kontro-Mo-m-m-Mo-n j-e-de -Möglichkeit bieten, die Änterbri-ngüng -der
Maschinen zu Eo-ntwlli-eren; sie setzt dabei -als s-elbstv-erstä-nidsich vor-
aus, daß die Kontrolle 'M -einer 'Weise -g-chanLhabt wichs dir den
Absatz b-er Maschinen nicht verzögert öder bchindert.
Die deutsche R-eMrung- bem-eM aber schon setzt. Laß sie durch
die Zusage, am 31. März 1921 Li-e Liste vvrsnleg-e-n, -nicht etwa die
-e-Gwähr dafür -übe-rn-ehmen will, baß -die -m- der Liste zu vers-e-ich-n-en--
den 'Mvt-v-re-n bis dahin sämtlich in- den 'Di-e-nst Idos Wi'r-ßchafts'-I-Lbc-ns
-g-estM sein werden. VoraussichÄch wird hierfür sm erheblich l-än-
-gerer Z-eitraum -erforderiNch- sein-."

Die Bamberger' NnanzmircksterMonserenz.
Berlin, 8. Jan. Die Bamberger GinanMinisterkonsercnz
befaßte sich außer -mit der Frage -b-er R -e i ch s-ü be r 'w -eisung -en
an den M-eueranteil-en cm- die M^r.hMp-HächKch mit de-s nie-ü-m
Beamterfforderun-gcn u-rb der durch die Deckung euSst-an-den-eu 'Aus-
gaben, ferner -mit dem neuen M ieksstr -u -e r g e ft tz. EE-Ksis»
BoMüsse wurden noch nicht gefaßt, da einzetue Rrtzieru-n-g-e-n- sich
ihre En-ffcheidungen n-o-ch vockchalten. Die VechaMunZen sollen
am Mittwoch nächster Woche in Berlin beendet werden-

Gegen -wilde Stresthrtzs.
Essen, 9. Ian. Die Arbeiter der Thyffsnh-Ütte M Ham-
born sind g-ege-n den Wül-en der -maß gebenden 'G-ciwerffchüiftsn' von
unvevan-SwoMi-che-n Psrso-n-e-n in den Streik gchetzt w-o-rden. Jetzt
suchen- -g-sw-isseMoft El-e-m-Mt-e, -d-ie 'B-er-garheiter in- eßn-en^S-ym-p-achi-e--
streük zu hetzest. Sn -eimim Aufruf 'w-eO-eu -sich Lire '-vier- -Bs-rgaAsitev-
verbä'nde gegen Hftft.wMe Stretkhetze, in- dem es u. a. h-eiß-t:
„Me unglaublichsten Gerüchts werden von jener Selle
verbreitet, um mit aller Gewalt die Bergarbeiter in den Ausstaub zu
treiben. Bald sollen -die gesamten Eisenbahnen still liegen,
bald soll die Einführung der verlängerten Schichtzeit beab-
sichtigt sein. 8a, es wird sogar behauptet, baß die Bergar-LMerSe-rbände
einer Berlangerun -g ber Schichtzeit zugestimmi hätten. Das
ist nicht wahr, Kameraden! Laßt Euch nicht täuschen. Me Absichten
jener dunklen Ehrenurämrer sind zu durchsichtige. Nicht aus Wirtschaft-
liche Besserstellung der Bergarbeiter kommt es jenen an, jede praktische
Arbeit überläßt man gern anderen. Kameraden! hort aus Eure ge-
werkschaftlichen Organisationen. Lehnt grundsätzlich ab, in einen Streik
einzutreten, der nicht von den gewerkschaftlichen Verbänden voran,
laßt ist."

Kommunistische FcmsMmpfe.
B-er-li-n-, H. Ian. 'Im LuWartm 'fanden heute .v-ormsita-g
Zwei Bevfamm'l-MWN statt. Äm 10 Ähr v-o-r-mistaHS stMen- sich vv-n
den organisierte« 60 000 Ejsevbahmm etwa 3000 ein-. Eist l-o'm-
-m-mllstffcher Rckd-n-er forb-eM sie Mer BchUmpftMg -der RegierMg
-aus, sofort in- den Slre-U -emMreten. Die Rede wurde fast o h -n e
-Beifall astsgeM-m-m-m. -Eiste Stunde später r'ückte-n 'in fünf Zü-
gen -etwa IS 000 Anhän-g-er der b-eiden ko-MMUnistHchsn- Pavle«« an,
um gegen- 'die Fleushurger 'BorgLwge zu- 'd-e-mo-nstrievon. Ä. A. -sprach
A -dols Hof -s m a n n. Heftiger Regen v-e-ra-nl-aMe zahl'vei,che De-
-monstr-aMen, sich Ml-e-uni-g'st 'dav-onAUM-achen. Auf h-e-r 'Gm-Mtschal-e
vor dem -M-uftum kam es darm- zu einem Fa-uMmpf zwsscheri einem
Redner der kovnnvniskHHe« Arbeiterpartei und einem Redner der
komMMistischW Partei, -der mit dem Siege des -ersteren -end-cte.
Ader es war e'-ist Pyrrhussieg, hr-nn als -er sPr-echen wollte,
stimmten die Kommunisten -die In-ter-na-kiouale a-n, worauf sich dir
Bersammluin-g- a-u'Döste.
Des FlSnZbueger Fall.
L-Ber -BeÄne-r St.^Mitar-beÄ-er -schpeibl uns:
Seit zwei Ichre-n ist der Ia-nu-ar -d-er bluÄge Mo-n-a-t Deuff-H-
lastds gM-vÄ-e-n. Am 2. Januar 1919 hr-a-ng eine S-ch-ar dem-o-n-
stri-erendor Komm-unisten -in Bsr-Un -in d-as VopW-Lrts-iGck-üstd-e ein-,
.und — weil -Schießen 'den- Truppen vevdoten- war — die Besetzung
fticht gelang, bekam -man lAppeüt heim Essen, -erohor-te in einem
Zstge das gastze Berliner Ac-itMgsviertsl -und pr-ovv-z-ier-te d-ad-urch die
bl-utigen Opfer L-er hedüchtigte-n Spartaikus-Woche. Am 13. Ja-
nuar 1920 VerawsrMote-n die Kom-munGe-n -gemeinft-m mit den Un-
n-öhängi-gen-, die sich damals noch -in ihrem Gchl-sppta-u befanden-,
vor dem Re-ichsta-g-sge-däu-de eine Demonstration gegen- das Be-
trieb-sr>ä-tegchetz. Man ließ- die Massen in bodenksftm Lei-chUistn oder
in v-cAb-recherffch-er Absicht ohne alle -Ordner, s-or-gte auch nicht für
g!ordneten Abmarsck) «std dswi-r-kte da-d-ur-ch, daß sich dunkle Ele-
-m-enre der -Sache b-em-ächKgten, die -das Reichsta-gsg-e-bä-ude beschossen,
emgttdringen drdhten, un-d die Si-cherheit-spv-Üitziisten entwaffneten
und miszh-andcltem-. Schil-ieWH -mußte -ei-n -M-chchjine-naewehr in
T ' . . ' ' st--u-che D"i- dü-eb-l . "Ratze. Diesen
Vorgängen f-oi-gte -nun am 4. Iammr 1921 der- WenMuger Fall.
 
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