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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 71 - Nr. 80 (26. März - 7. April)
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V 0 l
- ge--'
ken wird Ser-all

HsiHEerg, OonKsmiag/ T. April 'ISLI
Nr. ss * s. IahrgÄKg

aus der 'Verlegenheit -in der Bil-
N...., ..N fl.k.rgan-gskab'i-n-stt
K-abimetts, !das sich Ms aus
enAwmmmen A-achminiftern-

PO'litrsche UebeNstcht
Mn preuMsches GeschäftrmLrrifterLum? '
Berlin, 7. April. 'Ne gestrige» Fra-ktionshchpre-ch^u-ngen
Wer Ne RegieMngsbiDun-g in Pveuße» Hal z -u kei n « m Trg -eb -
n i s geführt. Die Fraktion der D.B.P. lehnte die von de» Sozial-
demokraten geforderte» Garantien für sine Zusammenarbeit mit ihr
ab. In- der Sitzung der S.P.D. wurde se-stgestellt, daß eine Ber-
Lndsrung «der Situation bisher «cht eingetr«to» ist, weshalb sich die
Fassung von Beschlüssen eüübr-ige.
Sowohl die „D.'A.Z." wie hi« ,M.Z." halten es für wahr-
scheinlich, daß man einen " -77 l 7
düng eines G es ch« fts min rst-er ium s als Ueber-
suchen wich. Der PrW-b-M d
PMKern, teils aus der Beamte
Mamm-enschen soll, WM aus den Reche» hes -Aemträms kntmm-
M» werden. Nach der „V.Z," wich das Ke-nstr-m den M i n i st e r

DeraniworA.k Mr inneren.SuZere-ollt!?, Aslkswirt-Hrfiund Kuistrksift
De. Kraus, für Kommunale-, soziale Rundschau und Lokales!
O. Geibel; für di« Anzeigen: H.Horchler, slimil. kn Hfldrldirg.
Dnickund Äerlag der stnteroadi'i'chen Äecksgsauskalt Ä. m. d.A.,Hs!dsidstz
GeschLst-stelle: SchrSderstraße ZS.
Fernsprecher: Bnzeig«n-AnnahmsLSrz,Redattion 284»,

Stege rw-a-ld als Mimst-erp-rWhenten pMewtstren, dem es dann
überlassen Neiden oMde, Ne einzelnen Mimisterposst-n- zu bchchen.
SänMche Parteien, ausg«noM»-m Ne D.N.V.P. und dst Lin-ks-
radikalen, Men sich beveiterklärt haben, dem- Dom Zentrum nomi-
m-ertsn Kandidaten für das MinlsterpräsiNum- ihre Stimme zu
gehen.
(Wir haste» es Wv MstveOästWch, daß unsere Partei sich
auch an einem Beschastsministen-mn gemeinsam mit dm DoÄZpar-
tk^ilern nicht beteiligen wird. Der Kamps, der in Preuße-n nach der
.Landtagswahl begonnen hat, muß ausgetragen werden. Wenn ge-
wisse Teste des Zentrums die alte Koa-Mon ohne Ne Liberalen nicht
wünßche-n, gut, dann mögen sie einen bürgerlichen Mock gegen die
-SoziaDemvkraten bi-Sden rund zu-schen, wie West sie damit kommen.
Die Red. der „Volkszeitung".)
RegLerrmgsbrldrmg in Mecklenburg.
Die Forderungen der Sozialdemokratie.
ö chw« rin, 6. April. (Eig. DrahLbericht des „Borwärts".)
Eine Landeskonferenz der SoziMemvkratischen Partei beMoß nach
k-ebha-fter Debatte, Ne Fraktion zu bMustragen, sich an der Regie-
r-ungbildung zu bete-ikig-en unter folgenden Bedingungen
1. Sicherung der Verfassung des mecklendurMchen
Freistaates und der deutschen Republik.
2. Demokratisierung d e r Verwaltung.
-3. Ausbau der Selbstverwaltung der Neuster unter
Deschvärckrmg der Bsfu-gni-sse des Drosten auf das im staatlichen
Interesse notwendige Mindestmaß.
4. Sicherung u-Nd Ausbau der bestehenden Rocht« der A r-
b ei ter, Angestellten und Beamten.
5. Sicherung und Ausbau sozialpoWscher Maßnahmen auch
auf dem Gebiet der Rechtspflege.
6. -Matzncchmen zur Bekämpfung der Wohnungs-
n 0 r sowie der ErwerbslvstKeit durch Schaffung von Arbeit.
7. Förderung des Siedlungswesens.
8. DurchMvuny der Tr-enn-ung von Kirche und
Staa t.
9. Durchführung der -Einher tsß chule.
Der Antrag der von den Rostocker Genossen geführten Oppo-
sition, ein ZÄfavrmengehe» mit der Deutschen Bokkspa-r-tei grund-
sätzlich abzulchn-en, wunde mit 164 -gegen 25 Stimme» abgMhnt.

Schaft stch auf polAffchsm GMst Mpmt,
Arbeiter,MWen zum Avtz« T^dmch
.... dies-Äben durch die
In einem- «SMDsta-a-t D Pol-M -und
N Staate vochande».
Mögen Ne Organisationen der Arbester Wstvt dder mit -einer poli-
tischen Partei verbunden Vorgehen, — ihre Bestrebungen sowohl
bezüglich der Umformung der Wirffchast-sochnung wie der Gestal-
tung -der gegenwärtigen VerhMn-U« mWm durch den- Staat ver-
wirklicht werden. Sozialpolitische Maßn-ahmen, Fragen der Ar-
beitszeit und des Arbeitsvech-Wnisieg, SoziaWevung, Arbeiterkon-
trolle, Maßnahme» -gegen Ne ArbeitsldsWeit, —,-mWm auf der
politischen- Arena ausgcfocht« weriden.
Wir Nüfjrn die Tatsache Miellen, daß die Wirtfchafiskrift Ne
Lage der Arbeitsrfchast in den Irchustrstländern nicht nur auf wirt-
l hastlrchem, sondern auch am politischem Eevstt sehr ungünstig be-
einflußt hat. Di« Politik ist MafleifftrSmungen unterworfen -und
auf den erst-e-n Blick GnBe man rne-inm, daß Ns Krise -mkd Ne
dadurch -entstandene Arbei-tslWgkei-t die pvWßche» Kräfte,der Ar-
beiterschaft steigert. Die -im w l r t s ch -a f t l i ch e n Kampfe unter-
lesenen Arbeiter sollten doch ihre 'Berkffte WMWch der L-cbenshast
t>mg ustv. auf politisch-em Gsbstt-e -M-sZugl-ei-chM 'Versuchs».
Ferner ist di« ArbeitÄostMit Md das dadurch «nssta-nd-e-n« 'Elend
ein M-schü-Mches Beispiel M 'Ne -Berkchrthsit der ge-MRvä-rti-gen
Wirtschaftsordnung. Das während des Krieges erwachte sozial«
Bewußtsein breiter Masten, del -denen das Schlagwort — nie tver-
de» wir mehr zu den Vovkrstgszuständen MÄKchrm! — sich «in»
gewurzelt Hat, wird sich, so könnt« man Ewen, jetzt auswirken und
in der Notlage der Bevölkerung zu -um so 'kräftigeren- MsHn-ahme-n
-im Inst resse der Arbeitenden führen.
Wenn 'wir -aber Ne po-Wschs Lags in den «inzÄm» Jnd-ustrie-
läudem -ms Auge fastm, so A-etet sich uns bas «rtzegengesetzst Bild
dar. I« Italien strebt -z. B. die BmrgwPe n-achflNu-flssL-r-g
des Parlaments, um neue Wahl-mr zu «rKvingW, und dst s-szialUsck «
Parsti seht alles daran, um dies zu v-erhiNdern, in der Befürchtung,
last sie bei -den nächsten Wahlon -M-chl-agLn rvstche. Erfahrens
Führer der ftNstnischen AA«istrs«chast bch-aup-t-en-, daß di« -Ack-ests-
ldsiMt, «w-Äche noch im vorigen Herbst -ein 'Pr-opaWNdamittel für
die Partei war, sich Heute gegen Nchelbe «senden würde. Die -pv-°
lsti'sche Lag« der e nglisch e» A-rb-eiterp a r-k-ek fft, -obwohl
diese in den letzte» Wochen einige Udemende Wchffi-cge erfochten
hat, nicht weniger ungünstig. Wenn uns vielleicht übertrstben er-
scheint, was einzelne -heorMche -Mhrer der -sn-glstcheni Arbeiter-
bewegung -in ihren OrganiMo-nen mit gw-ßer Anfrichtigkei-t aus-
fprechen, daß die englische Ackesterpartei- die Nni-t-i-ätive und die Mög-
lichkeit -einer bedeutenden Beeinflussung des Wstßchafisi-ebens auf
pN'iHch-e-m «Weg« Mr die nächste» zehn -Jahre verloren -hat, so steckt
doch -viel Wahres in Ncher Dchauptu-ng. -- Die Be-r-fNgu-ng des
f ra nzö s i f ch e n G ew s rEs ch af tsb u nd -e s -durch -die Staats-
gewalt, die ungimsti-ge politische Vage der Arbeiterschaft in Spa -
n l -e n, besonders aber in den- Vereinigten Staaten, ergän-
M «das düster« Bild. In letzterem Land« werden in- -den -emgelne»
Staaten- Anti-Streikgesetz« E-g-eführt, ustd die -gegen di«
Gewerkschaft gerichtete ,,O p ensh 0 p" - Bewegung wirb sich wahr-
scheinlich auch auf pMtffchom Wog« -auswirk-en. In der Amts-
antrittsrede des PrWbmten Ha-Mng war kein Wort von den- alten
Wünsche» und B-Ored-u-n-gen der Arbesterschast, -ein bezeichn-eitdes
Symptom in einem Lande, wo die öGsMich« -M-Nnung eine große
Rolle spstlt. Die ArbnterorHa-n-isatione-n «Offen ihre beft-en Kräfte
für die Erzwingung von den freien Urbei'tsveökchr bchiitdernden
Maßnechme»' (Einschränkung der Einwanderung) verwenden.
Was sind die Gründe dieser pM-tischen ReaW-on und warum
wurde ste durch die Wir'ksch-asts-krffe bestärkt? Die Notwendigkeiten
des Krieges habe» m den Industri-sländern, wo die Kriegführung
auf der Leistung der Indu-siMsächester 'beruhte, die 'AngriWust der
Bomgeoisie geschwächt. -SO »ach b-M Va-sfe-nstW-and, und -auch
dann nicht- bald, hat ste ihren Mut w-ie-derges-Mden und nicht MN
mindesten infolge der groben Fehler der Arbeiterschaft. Diese hat
nämlich cbeNsswenig in 'Deu-iWaNd wie in den -übrigen wO-europ-äi-
schon Lä-üdern di« günstige St-tuNisn Mr VerwirUichu-ng einschnei-
dender Maßnahmen, zur ÄmgestMuag der WirHcha-stsordnung aus-
genützt. Nicht nur aus -fehlender -Emsi-cht beKgA-ch der politischen
Lage, M-d-ern auch aus Mangel an Sa-MsM-tMe» und -an einem
konstrüktiven, aufba-u-enden Progra-m-m. D-i-s Wirtschafts-
kris -e hat die Angriffsfroitt dar Bour-geoGe sch-r gestärkt; es h-a-!'.-°
delt sich doch um -di-e Rettung 'der Profite, sowohl dos
Prinzips wie Her ta-Wchlichm Gewinne. In diesem Lager ist die
Einheitsfront vorhanden, -und mit Hilfs ihrer Preste und übrigen
MachtmsttÄ tsim-te Ne Bou-rgeoisi« ihre politische PoWon günstig
gestalten. Di« Zersplitterung der 'Arbeiterschaft l» der-
schiede»« Lager, -die Bruderkämpft der Arbeiierp-a-rtestn -und -orga--
mfatio-nen erleichtert««- in großem Maste die Erstarrung der Bour-
geoisie.
Nicht weniger büdeuffam ist die -Ab-t-ehr der Klsi-n-
b ü rg e r von der Arbeiterschaft, -welche dmch die Wirff-chaftskrise
Ebenfalls bcspnbers geförd-er-t wurde. Was wir oben über Ne poli-
tffche Lage in En-gl-astd uA Italien auss-ührten, bezicht sich vorwie-
gend auf dies« Klassen. De-r stmschiwung der Gesinn-MMn -Lieser
sm wenigsten einst-cht-sVollen- Masse sind immer von der au-genMck--
iich.u- -Situation bestimmt. Da ihre Sage in einem Z-sstpunkt, wo
c - Arbesterparte-ien v-erhäktmsmSPg mächtig waren-, sich verschlim-
mc-rt -hatte, schieben ste die SchM daran-Ver Arbei-tsrsHa-st in Ne
Schrche. Man fragt nicht, warum die AtbestMstMk -oManb, >nan
fl rche ni-cht -vom Krieg, vom faule» Fricdensv-Lrtrag und vom
u -er -apiial-stWen Produktion, - man sagt nur, Haß dir--

Ksst-e» Nr ArbeitslosWeit von Der «ganze» 'BevSAerung getrag-m
werden müssen. Keine Teilnahme -für di-e auf Ne Straße geschtm
Arbeiter, welche unläWst -noch als „Helden" gestiert wurden. Eine
autzerorHenMche, man kann wohl sagen, krankhafte Angst >
d«-r Besteuere«- 'hat Werall m Ne-s-m Kreisen -um sich
griffen. Die Wahlparole bei d-m kom-WndM "" "
das „S par en" und Ne H e r a bs etzun g der Sie u«r n sem.
Hierfür sicht man aber als den -einzigen Weg Ne Herabsetzung der
Löhne der Arbeiter, da in der kapktaLWschen WirHchastsordnung
diese Maßnahme sich am leichtesten chöweMslligen läßt. 'Alls an-
deren -Kostenei-emente des Produktionsprsz-e-sses sind schwerer herab-
M-rWen ober -mnzugeMten, Di« HerMetz-ung der PrdduAiv-ns-
koste» im klMSuM» Si-M-e -soll <ch> -auf Kosten der Arbeiter
geichchen.
Wir Möchten- noch auf 'N« AAchr -der 8'ntellektuell-en von der
Arbesterbc-weg-ung -hiüdeuten, ohne auf derm Gründe näher ein-
zugchen.
Die Massen 'der Arbeiter -w-oll-eu N-chen- gegen sie gerichteten .
Kräften -keinen energischen Widerstand leisten. Cs ist eine in der
heutigen Wirlschaststrffe leider a-uch festMstsllend-e Erfahru-n-g, daß
di-e Kampflust der Arbeitennassen -mit steigender Konjunktur WKW,
m-it stn-kenb-er j-edvch abKaut. So schön wir Nest in allen Inbüstrie-
tävlb-em in Ne Defensive treten. Die bereits -erwähnte Tatsache der
Aersplitt-emng der Arbeit-cchcha-ft bswirk-t das Wrige.
Es wäre nicht verMiWg, Nche 'Tatzachen zu- v-ers-chlei-ern. denn
man soll sich -über die jsweil-ige Lage Kla-rhest verschaffen. Es -er-
gchen sich ja aus dieser Lage Folgerungen, bst zu ziehen find, wenn
Ne Ardefterbewsgu-n-g -nicht unt-ergchen soll. Sammlung der Kräfte,
Einsicht in die v-erpaßten Gel-eg-enheiten, damit sie bei ihrer Wi-eder-
kchr -ergriffen werden Men, Ausarbeitung und Vertiefung ei-rss
ksuftcr.sflven Programms auf Gmnd »ingchenber Kenrrtnrsis Mr
Hst Zukunft. (N.)



Mrre wichtige Konferenz im Leuna-Werk.
Berlin, 7. April. (Priy.-T-el.) M-e BWter m-s>K-en -aus
Hall« a. 'S.: In einer Konferenz im DirettonsgÄbäude der Leuna-
Werke/ an der Oberprasibent Hörsing, der R-eiK-ernngspräMent
von Merseburg, der «Führer der PNizeitruppM, bst Direktoren des
Leu-nawerkes, R«ichst-agsabg«0 rdnet« -und G-ewerk-
schaftsf ü-h r e r teilnalMen, erWrst der Direktor der -Leuna-
Werke Dr. O st -e r, daß der Betrieb Anfang nächster 'Woche Widder
ausgenommen werden könne. Dst 'Werke -inBßstn aber vorher von
Leuten gesäubert werben, dst nicht h-mÄWchvrstn-. Die Direktion
Müsie darauf dring-en, daß bst Arbeiter ihre .gere-chie Fochenmg an-
erkennten. Der mchchestsstKMHche Rei-chstaig-sabig>eord!nest K r ü-
g -e r wa-Me sich geg-en Ne nach der Einnahme der Lewnawerk« -a-üfl
getauchten- -Gerüchte, daß i-m Werke GreusNa-den verübt worden fest».
Ermittelungen an Ort und Stell« hätten Ne Unwahrheit dieser Ge-
rüchte ergeben. Er habe dst im Kampfs Gefallenen g-eschen und
hübe in keinem Falle 'Verstülmn-Ärmgen wahrnehmen fön-nen. Dst-sen
AuHöhru-ng-en schloß sich 'der Arzt der L«unawerke an.
Dis CKtsmLe gsgerr dis derrtsche PMZsL.
Berlin, 6. April. Aus der MeNd-a-usgabe der DeuEch«»
Allgemeinen Zeitung -entn-chm-en wir folgendes: Dst interall'i- .
iert-e M-ilit-ärtvntrollksmmission -ha-k den: Ausrvä«r-
tigen Amt eine neue Note über dst deutsche Polizei zu-
gehen lasten. Sst behauptet 'darin, dst Polizei trage unzul-Wher-
weise noch -immer den Charakter einer beweglichen militä-
rische» Streit -kr a f -t. Sie stellt sich ferner auf den Stand-
punkt, daß «dst Demschlarßd in der Rost von Bvulv-gne zuge-
stmchem» 180060 Mann nicht nur dst -uniformierst fogmarmk»
Ord-Mr-n-gspolizei, sondern auch Ne in Zivil («Kn-minal- und V-er-
wa-ltun-gspolizei) -u-mfaflen miüsse. Das-
Auswärtige Amt
hat in seiner Antwortnote barg-e-legt, daß bi« jstzige deuGche Polizei
den in der Note von BoulvM-e gestellten Ford-erung-en durchaus
entspricht und nicht als militärische Organisation« betrachtet
werben kann. Ihr Charakter -als lokal« "Polizei werde nicht ba-
b-u-rch beeinträchtigt, daß im Notfall Pol-iz-ei'kräfte vor über-
geh-end außerhalb ihres Bezirks «verwendet werden-. Dst
Notwendigkeit einer solchen Verwendung habet» die Ereig-
msie der letzten Zeit Wagend gezeigt.
- I» der deutschen Note wirb ferner n-achgewstsen, daß dst Rote
von -Boulogne von vornherein von beiden Sei-stn dahin -ver-
standen worden ist, daß die -in ihr zugsstandenen 1-50 000 Mann
-nur die uniformierte Polizei umfassen. Mr M-e A-uf-
fassun-g liegen nicht nm mündliche, soiidern auch -eine Reihe schrift-
licher Aeuß-eru-ngen der Kontrollkommiffion vor.
Die deutsche Rote schließt' folgendermaßen:
„Es kann bei dieser Gelegenheit nicht -unerwähnt bleiben, daß
Ne Entscheidung der Kontrolk-kommiUion -über die Bewaffnung der
Polizei mit den Erklärungen der Note von Boulogne u n v er-ein-
b a r sind. Dort haben -die Alliierten au-sbrüM-ch die RokveMMt
anerkannt, der deutschen Regierung zur Aufr echter Hal-
tu«göer Ruhe imIn»-er» ausreichende 'Kvästs zu b-elas«
s -e n. Die Ereignisse in Mittel d e -u t § ch l -a- n d haben von neuem
gezeigt, daß die Polizei mit der Wgrlaffrij-e» BswaffMW den- Auf-
gaben- nicht gewachsen ist, die an sie hsra-n-ic-tisn- 'können-. Sie hat
es immer wieder mit zahlenmäßig U'-erstge-den und -wc-it stärker -be-
wasfnestn GLWer» W tun.

7
TsL-tN'rür rrß für -t« ««rMtig»BevöSKmag der Amtsbezirke Hetdewerg, Msswch, Gmshsim, ÄppinZstr, SderdaH, Mos-ach, Buche», Adsrsheim, -ZsOsrg
LauSerhischofsheLm und Wsrchsim.

WEM

Großer LüMfchsr Sieg in KlsiNaften.
Ksnstan 1 -in 0 p «s, 6. April- (DrahlmMuM.) Das Ringen
um Eski -Schehk-r dauert an. Dst gr-i«chilch«n Truppen find
in die Defensive gt -und habe» -an BlH-m verloren. Nach
dem -griechischen solle« die griechischen SolNtten sehr er¬
müdet und ch« -t «eMütstrt s-sM. Zahlreiche Ausvekßer und
Verwundest -strömen »ach Dr-ufsa, wo Verstärkungen erwartet wer-
den. Nach den letzten Nachrichten ist die Nordgru-ppe der grischi-
schen Avm«e in vollster Auflösung.
Paris, 6. April. (Priv.-Tel.) KonstanÄopestv T-Äegramme
destätigsn den «überstürzten Rückzug der griechl-
s'k«n Nor-darm « e. Der türkische Gesandte m Paris bMich!-
nete einem Bertrestr 'des „Petit Parffien" den türkischen Sieg als
vollständig. Die Verluste der Griechen seien sehr groß. Der Rück-
zug vollz'iehe sich in Anordnung. Der GchaMe betonte, daß Ne
T-ürk-ei dem von «den Alliierten vorgeWagenen Awst
schuh zu-gesiimmt -hä-kst. Ne Griechen «jckoch hätten -eins
Der „Matin" verzeWnet das Gerücht, daß Ne -gri-schffche Re-
gierung sich mit dem Gedanken trägt, Hst Vermittlung der
Mächte anzu rufen. Es fei aber -zu be-slürchten, daß dies«
diplomatische Methode ihr nicht mehr Erfolg «bringen weride, -als
dst von Gunaris empfohlene -militärische. Die Mächte hätten in
London -alles a-ufgdboten, -um den grstchisch-tüvkffchen Konflikt frstN
kich zu lösen und mit Ralschl-Lgen zm M-äWung a-n Gri-schenliand
nicht gesp-Mk. Die Alliierten würden weder das Recht, noch die
Macht haben, 'Ne Wrk-en daran zu hindern, in 'Anatolien Tatsachen
zu- schaffen, die den Vertrag von 'Sevres «bändern- Kn-mn.
Die grischifche Niederlage.
London, 7. April. R-suter meldet aus Smyrna, daß der
dort au-sK-sebE griechische Heeresbericht den Rückzug der -grstchst
scheu Armee in MchkUM auf die ursprünglichen Stellungen bestätige.
— Einer anderen ReutermeldiMg -zufolge sind in- amlkchm Kreisen
Lo-nds-ns DÄ-egram-m-L nach denen die Griechen mehrere
iauser-d Mann verlöre» haben und sich 78 Ns 80 Meilen Mück-
zvgsn.
Tschechische Krmdgeburrgeu gegLA die
HabLbrrrger.
Prag, 6. April. Heute fanden -in 'Prag und Piksen Massen-
Tv-udg-AuNgm der sozial>d-emokraHch«.n G-swerGHafst» u-Nd -der Na»
tio-nsWen gegen Ne Rückkehr der Habsburger statt. -In den Bs-v-
sammlungM wurde die Notwendigkeit des Wammmychens der
beiden «Parteien betont. Auch in M-Ährssch-Ostrau« fand -eine äußerst
zahlreich besuchte BersamM-ung statt. Ne sich ebenfalls gegen Ne
Rückkehr 'der Habsburger -ausfprach.

—-
Lkrusspreis: Monaklich elnschl. TrSgertvhn Z.- M. Anzekgrnvrslst:
D-i k-nstsliige Neiitzeile sss mm breit) Sv pfg., Neklame-Anzekgsn
-Sv mm breit) r.20 Mk. Bei Wiederholungen RachlaK nach Tarif
Csthelmmlistl-Anzelgen werden nicht ausgenommen.
S stchsttsstunben: 8 - V-S Uhr- SvrechstundenderRedaktion.' 11 -12 4st.
HsWtK»vstK«Achew.2E.^
Wirtschaftskrise und Politik.
Ts vestcht kein Zweifol, daß ein großer T<« des wiMast-
liche» K-aml-pf-es ih-er Arbeistchchast 'sich arff «päl'rbis-chsm GÄM -abspielt,
d. b. die Forderu-ng-en Nr Arbester -mW-en zum grotzw T-ett durch
Ne Staatsmacht, auf gchetzgebrr-ffchem ckber Mder-M M'M-chenr
Wege verwirklicht werbe«, ober aber werden dies-Äbsn durch Ne
Staatsmacht unter-Nückt. In -em-em- SowKekstaak, ist Post« -und
Wirtschaft unz-ertr-en-MH -miteinander verknüpft, nicht wsnigsr aber
ist 'diese Verknüpfung -iw pcstlam-entarischsn
Mögen die Organisation» der Arbefter «oKv
tischen Partei verbunden Vorgehen, — -ihre Bestrebungen sow-ohL'
beB.a-ki-ch der Umformung der Wirffchastsochuung «wie der Ge-stal-
 
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