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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 17. Februar)
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er-

Hummel
'; schle-n
gebend 'M
u

Kageszettung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppinger?, E-srbach, Mosbach, Buche», Adersheim, BoxSerg
TüuSerbischofsheiM und Werchsim.

Vexuasprels: Monatlich elnschl. TrSgerwhn 3.— Mk. Anzeigensrelss.-
Die 'einspaltige Petitzeile (36 mm brsi'O SO Dfg., Rsffame-Anzekgsn
(SV mm breit) 2.20 Mk. Sri Wiederholungen Nachlaß nach Tarif
G-heimmittebAnzei'grn werben nicht ausgenommen.
SeschäfMunben: 8 - '/,6 Ühr. EprechsiundenderRedaktion.-11-22 itst.
pofisch«ck-on c,c ^K-uheNr.22Zrr. Tel.-Mr. :V»lk,,eitungÄeiKrlhMZ.

Kohleuübsrsiutz im SaKrftaat.
E a ar-brücke n, 12. Fehr. (W.B.) Der kachMche Vo-Rs-
verM -und N-e christlichen G-ewerlfchafte« heute
im S-aargebiet »Me Versamml-ungen ab, -di« von Tousmchen Von
Bsrgarbeitem besucht waren. Etwa 40 weitere VerkamNÄung wer-
den morgen folgen. 8n 'den De wurde «ne EnU"
hung angenommM, in Her unter -di« zahl'vsichM Fr
schichten im SsarberK-au die Ve Ke 'fraitzPsche B
roerMroksion ersuchen, -sich dafür -e-inzusetzen, daß in Frankreich
die Kchl-M der s "71" ' ---
MÄd. Die SaarberMrl..
i-ünid mvMsiich -über 2M 000 ... ... .
VöUswirffchcfft Mr benötigt, an Ne Gntente <Mche>r« -soll, während
au? den Halden der Saargmben Mn Platz rnchr fft Zum Austchütte«
neuer Kohlen. Di« Versammelten ersuchen -ihre BvMÄeitu-n-g, un-
verKglich -ufa-mme-n mit dom Deutschen Bergardeitervackunb an >has
Bureau des intern-ationälen Bergabbeiterb-rl-ttdes in Wnsterdam mit
'dem Ersuchen zu wenden, durch gemeichames Boozchsn -dm Berg-
arbeiter der angeschlostcmsn Länder zu erreichen, hast -ein Test der
zu lie-fer-ndsn Rührkch'k-n in De-u-ffchkmd verNeM. Sodann fachem
die BergloM Ne Frekycche der KMenwirtschast im SaargMst mch
die Bezahlung der -Feievschichieu, zugleich unter mSKchftsr Ein-
schvä-iÄun-g. — Auch der d e-utsche Berga rbeite rverband
hatte heute seine MWied-er aus dsm -gan-zm SaarWbirt zu grvst-en
Vers'amMlun-g-en zusam-men'be'rusen, -um -Stellung zu nckhmsn zu dm
brennenden Fragen 'des EaarlaEbergbaM». In vier Be^amM-
l-lMM, '««Km von «§wa 8—10 600 Tei'lnchnr-srn- eine Gn-ffchli-chM'g
dr-s gleichen Inhaltes angenommen.
E.G.T. fÄN deutsche Arbeit.
Pari s, 12. Febr. (W.B.) 8« äm, KundMbm,g des A l k-
ge meinen Gewerk fchaftsdunder. an die vrgMiflerte
Arbeiterschaft, in hem der Entwurf eines MMdeftprsgMmms sufM-
stellt wird, heißt es an öiner Stelle: D«; Pre-zra-»«! des Wied«rQus°
darres der vc-rwustetm Gebiete bcherrfche k^e gchrzr w-ikfichMiche
Tätigkeit der sranzösksch-en Nation und müsse mit anbrreu MethsSen
Äs den UshMgsn söMSsetzk wMW. Es Hi vävMerstch, Nch N?
französisch« Regierung hem ArwMeLen ameiÄmchchrr MitarLM u«A
dem durch die syndalkstifchr Organisation ekfolKkA AngÄst der Be-
teiligung brutsch er Arbiter nicht Folg« Kgeben hadr. Diese
Angebote, hie mcht hinfällig geworden frirn, sollten endlich in
Erwägu Lg gezogen werden und zum Wohle der I«kk«fft» der
Geschädigten und des LarKrs benutzt weMn.

enrrMchen Worten Hat her deutsche- -MstemninGer Dr. Simens dsn
-StaP-punkt der 'deutschen Regierung gegenüber den Pari-
ser Forderungen vor Hem Reichstag bargelegt. Er wies
hin aüf dis Mders-p-ruche Ncher neuen 'FvüderuiMn -mit
hem Fri-edensvertrag vor allem '-daraus, daß bisher noch
keine Rebe war von einer Feffffetzu-ng Her Schäden! Gr die DeuKch-
!c»nd veranliwvrtllch fft, noch vo-n einer -gerechten und M-Mwrn Prü-
fung der deuHch-en Leistun-gssähigHtt. Die ILAigr Aussichrabgabe
nannte-er „u-nsi-n n ig st a rr-und nach in-nen und -au-tzen
schäblich." Di« Entente möge in Hrem -eigenen Interest« heben-
den, „wenn Her Douffche Großes -leisten M, -dann -muh appelliert
werden an de-u Heien deuffchen- Willen. Gezwungen, als Sklave, ar-
beitet der Deutsche mcht so, wie er es als freier Manu tut." Wer
DeukWanb wich -nach 'Loridvn -gehen -um gu zeigen, datz es nach wie
vor gewillt ist, derechügte-n Wieder-MtmachMrgsanjspvücken - in öSouo-
«Hch verMWgen Grenzen «achtzükomme». DouHHla-nb wich- Kare
un-d deuTiche Gegsnlvorfchläge ausarbesten und 'hvfft, baß darüber
vecha-n'delt wird.
Einmütig haben- alle Parteien 'des ReichstciM die GoK-orunge«
von "Paris abgelchnt Und doch -gchchch Kes unter -den verschichvrMn
Politischen Einstellungen, bie nicht Äbersehen werbe« düwft-L Die
Rechtsparteien- 'lchn-en «Wrsich diese !Forde»ung-en ab, well sie gegen
die nationale Ehre und Würde Deuffchl-ands find unk» weil diese
Parteien Äbecha-upt -keim 'WiKerguMachungMerpKchbunigm -an-er-
tenn-en. Nun, -der Prolfft 'dieser reaM-onären Gruppen wich im
Au-Äand -uuge'hörk vechMs». Denn di-eße Parteien MA es ja ge-
wesen, die zum Kriege gehetzt haben, die 'KriegspoMk -bis -um Wech-
bkuten getrieben haben und die alles llwrechk mit „ffkraleMchen Rot-
weMMten" en-ffchuGigt habe!!. Die DMchnaffsmsie» '-»rA Sie
schlWeriAustriellen VoKspart»ller, die heute WM kcmteisten in!EA>
lastung « Protesten machen, Häll-M allen Asckch zu ,schweigen, denn
si-ehabr-n'dkM beuOhenBoÄ Has Eel-e-M eingebwckt, in -dem es sich
Heute WH-mA wiiidet. — GHUvfsen haben auch bie Wrgert. ReKe-
rungs-part-eien Has Pariser DikSu-m Agekchnt., Man- hat -da m-id dort
gefragt, warrM -die Sozi-aKemotkra-i«, die -doch auch voll «A -ganz
die HaAvn-g 'der Regieru-n-g unt-eOützt, sich -nicht der EMlvung 'der
Regierun-gspackeien an-'geschW-en hat, ssudern sich vechMchM
s'üWe, eine -nsem EMirMg -aLgeben- -zu nMen. Nun,, -ei-mnal -he-
k-änchft hie ScAafdeMdkrcttie -die -aK-ast-e uA ausvxichenbe Politik,
we-lch« -die dde-ichsre-giLm-ng in 'der E-n-Lvaffnungsifrage, MsbeMbers
-b-e-Züglich Bayerns, s-eiöher -getrisden hat. 'Davon wich weiter -unt-sn
-noch -zu sprechen sein. Vor allem aber 'daiif -die SWa-lldsmokrake str
ihre SKm-me ein gau-z anbeves Gewicht bearffp-mchm in der Welt
draußen als Hie bürgerlichen Parteien. Denn ihr fchlt jede Mori--
sche Belastung Mit Chauvinismus, Nationalismus -un-d GewaUpMU,
von -der 'keine bürgerliche Partei sreizufprechen ist. Die 'S-ozia-fde-mo-
tralle ha-ff eit ihrer Existenz jeden -machtpoMschen Nationäli-smus
und Impera-lismu« bÄSmpst, stets ist sie .für BöKervechöhnung u-A
Verständigung ei-ngetr-rten, -während des ga-nM, Krieges hat sie -aus
einen Frioden 'der Veristänbigun-g hmgeardeidet — s. Scheidema-MS
Frieden-s-progra-mM von Stockhohlm — -und Ne politischen Llehergriffe
des MrllSa-rismus aus Has Schäriste beikSmpst. Wenn sie -nun heut«
ihre Stimme -gegen die Wiehevgukmachun-gsforbemngsn von Pari-s
erhebt, so tut sie es im Hnteresfe des Rechts her Vernunft, her Ar-
beiterschaft und des europäischen Wieberaüfda-us. 'Das hat Henn
auch 'der Sprecher unserer Fraktion im Reichstag i-n aller Deutlichkeit

Verantwort!.: Mr innere u. äußere Politik, AslkSrvlrtfchLft und Kulliton:
Dr. Krau«, skir Kommunale» und soziale Rundschau: I. Kahm für
Lokales und dir Anzeigen: O. Geisel, sämtliche in Heidel berg.
Druck und Mrlag der Unterbadifchm Berlagsanstalt <S.m.d. H., He!dr!dskg
Geschäsisstelle: Schröderstraße ZS.

Rückblick.
Kr. H-ei'd-eih-s r-g, -den 14. Fe-dr.
k.AutzenpolM,
Ms wir Mseve« lchte« RMblrck -AWoffm, hadra wir es
«icht für möglich gchal-tm, bch Ne ailiierte MiMMpräfiderrter;-
Konfererrz in Paris W einer Eickguirg in -der WiÄeENschMgs-
frage komm-en-würde. Wir hatten gute 'Gründe zu 'dieser ''Lml-cch-me,
mnsomehr als noch am Donnerstag und FrÄtag die -größten M-ei-
nu-ngsgegensätze von Frankreich mid Englanh au'Änanrerpictzl-en
-uA -die ganze 'Konserontz sich -vorüSder-gelMid auMGm drohte. Soll
das alles nur Theater, Bluff gewefen sein? Sn den spät-en Aberid-
stu-nden des Samstags, den 29. Januar hat man sich doch noch ge-
einigt, kurz vor dem MWebsehmsn, mit Her Ähr m Her H-a-nh,
zMrrA -die LÄkvmstioen, her gm 'Mfahrt her-riten ASgq schon
'dampften. ISA hie BeschMr sinh auch -darnach Eigchrllen, unzu°
saMmeichäNgen-d, rmser-tig, wenig dm-rchdacht, dUtGetzt mit Wider-
sprüchen -uA ökomsmschm UMrrmMtm. 226 Milliarden Gold-
jnar? soll Deutschland in 42 Icchresr-a-tW von- 2—6 Milliariden zah-
len. 'dazu «ine jährlich« Abgabe von 12X 'der d-eu-ffchm -Ausfuhr; ,M
hi^e-m Aroeckr behält sich -die «TnßerÄe die ObeMontrolle Der hie -ge-
samte deuffche Wirffcha-st, Wer alle lstaa-Kchm msd'kommuNÄM: Brrd-
Mts. vor. Mo m «me 4'3jähri!ge wiriffchas'Nche Gkka-v-erei will Man
DsuHchlanh. schicken. Wenn wir -oiiren G-ZAiger -finden, der rms
Pir SchuH im voraus hegl-eichsn HW, sollen Mir Rabatt dskommm,
Wer alle Mere stsatkichtn und towm-u-nal-m KrsWaErioMn fo-llsn
hinfort -unter der Kontrolle der WstH-erMMrachungskvmmWon lfte-
hev, d. H. wir -dürfen mms «r «in«n WäMgeir uch -eine Anleihe-
moMche avWen nach dem Gchchmaä H« KMyöWch-mMchM
-MiaiH.
Man frägt Ich: Me fft -es -möglich, -daß Ue MitEn M solchen
„PropoWvnen" «gBanmren Wd, inshchon-devr. 'Laß ei» Lloyd
Georg« solche llMnriigkeiton -WSHeHen konnte? Darüber ist in der -
Presse der '-gesamten Wüt Ä-n grchrs RMlrate» emstanden -Md
die Berhcmdfungen m der sranMHchM Kammer WOen. wschk aulf
Manche? eickges Licht gLvvrfen Haden. Nn FrmÄreich ist man -völ-
lig davon adgÄommen, Demschlsnh etwa twr für die wiMch rrsehzr-
adrssenss KriegsschäidM ver-aMvaMch zu ma-chM, diche sind ja -noch
gar nicht einmal sästgsstM. Rem, DeuHchkrA M sir-r das -Achamtr
Dsftzit des 'fvanzöstjchen -StaatchauchM-es haMar -gemacht werhen,
auf KSst-on Deütfchlan'ds will -Frankreich sich -u einer wirychafKchsn
Macht -ödsten Ranges enkvickM. Davu-m lchni -man Dru-ffchlarldL
M-itardest am MebnachVau, SaWefenMMi ü-A Stellmr-g von 'Ar-
HettsADen ab, man will lMAkich 'Gold -aus Her HvuHchen Wivt-
schsst Hera-Wpresfen, qm, damit Machen M -können.was man will. Da-
bei 'bedenkt -man aber nicht, 'daß man die Kuh, die -man -melken -Ml,
nicht gleichzeitig schlachten Hach. Mari Wrchte-t Deu-iWanids «EB-
fchaiftlichen WwderachsKeg, ZuMich -aber will -man Mchiche Ert-ä-ge,
die -Mr eine geku-Ae höchst proHMve BoUM-irSschast leisten -ka-M.
Urkd dazu hat Lloyd Georg« seine Auiftam-mun-g gegeben, ein
Mann von dem gewisse Kreise 4a DeMchl-anid- immer wieder Hiffe
««varlet Haden! Lloyd George mü-U-e -tem gerieb-en-er En-gläWer
sein. Er wich 'überall da rcktrnachsq, wo es die deuHche WeltmaM-
ioÄur-renz niederzühalt-eqi! gkl-t — darum hat -e.r -auch eine so große
-Fre-üde am ILTi-gen Ausfuhrzoll! — UW «mtzrröem liegen ihm die
irischen, iMschen -und ssnsti-gen Fragen des englischen Weltreiches
-mehr am Herzen als die deutsche WiederguMachuM. Warum soll
, man Frankreich nicht immer wieder an Deutschland sich festfchMn
lasten, wenn man es damit wich-er «im zMang von de» großen
Orientfragen Meisten kann?
„Llo yH -G eo-rge hat -irr MrminMm-Wer Wese Pacher 'B-e-
schitrst-e Hefpvochen, und seine Reds G so -abgef-aßt, Hatz sie jedem
etwas bringt. Warum « -öige-Mch in Paris so plötzlich nachgkW--
ben und «nmr» völlig smnlosen, -ummmbmbaren usid »mmsMahar-en
Plane -zu gestiAiM hat, 'steht «Mrsich sticht Hast». BH-stde-rs in
eimgen -neutralen H-MipPLbton meint mam er habe unter dem Ein-
druck der Konkurrenz gestanden, die Englstnd auf den Erbieten des
Handels und der Flotte von Amerika droht. In -dicher -Stim-
rmi-n-g habe -er, als -Br'ian'd 'den UrcheiMnre» fpMe, einen Krach
-in her En'te-nte -vermeiden wollen." So fchri-ch DheoLor Wollf i-m
"B. T." und er bürste damit jedenfalls eine Seite -der Sache -tM-sstd
gÄKM-nchmt habe-n. Es schadet nichts, WMN «sie -uns gerade in
' Hichen Tagen immer wieder die ga-rtze FurchLaAei-t und Iäm-mc-rSi-ch-
k-eit rmjerer anßsn-p-olitffchen Situation kla-rmachen. Wir -sind AU-m
Spiei-ball -der Inter-esien der Ents-rr-t-emächte geworden, aus -uHore
Küste-n -und a-üf unserem 'Mck-an wsrbc-n immer -wiäder von Konferenz
zu Kostfe-rsnz hi« -Kompromisse Äbgsschl-sffsn. Lnld wavum? Well
-das alle System dies-sn Krieg lmchsiiMig -mitheraüsbchchwor-sn hat,
weil man astf -unseren Ruf mach 'Beüstästdig-ung, we-M auch um'ter
schweren Oxlf-ern, «richt -gchött hat, weil man «'m» tr-iu>mphier«'N-'den
- Si-eGriöde-n a la Lwd-eikd-oAf und- T'irp'itz wollte, wo man -n-ur -ein
hchchsidr-n-ts 'Kom-promitz Haden tonnte!
Unsere einzige Hoffnung Lkiben di« elemeMren GKMdgesetzs
der Weltwirtschaft. Sie kommen zum 'Ausdruck in den Skimm-M,
-nüt dmen -die Schtv-e'i'z, Holland, N-vMegsn u. Schw-Sden- die 12?«ige
A-wsfuhrabgabe de'kümpfe-n, weil sie nur ihre Wivsicha-ftskri-fe v-ergrö-
Hern wü-Ge, sie siegen 'den a-m-eri-ksüi'jchc-n -SKnM-sn, den Voten der
K-eyn«s und Bar«ch zugrunde, wenn sie die Paris-er Forderu-n-
, gen -Äs -ök-onomi'sche Berdückk-h-eitsn a-ble'hn-en. Bon dem Durchbruch
Her ökonomischen Dernun-st wind die F-ükunsi Europas abhä'n-gen! Ob
MSN in London d-si Pariser Befchlü-fss desavouieren wird?
ll. Reichspvlitik.
„Wir können auf Grundlage des Arrangements, das uns die
Alliierten jetzt übergeben haben, als auf die Basis weitere« Verhand-
lungen nicht treten. Wir werden jetzt versuchen, rmw Vorschläge
- auszuarbeiten und werden die Ladung der alliierten Regierungen
. adwarten." 'In diesen Wichten, lci-dechchaftsiosen aber ernsten -und
*) 'S. „Bolksz-eitunA" -vom Ssm-Äa-g, den M. Sanuar.

zum Ausdruck gchrscht. M-t Ms Haben die 'U-nwdhänsigen, dis
Pa-ckser BkfWiffe -als Wn«nßche AmnMchLeiren adgel-chnt. DaA
auch die Kommunisten gegen die 'Verf-klsvunAsaBskchten des Enterst«»
La-p-sials Frorst machten, fft nicht -mchr wi-e 'fc-W'v-evstMMch, nur ,zei-
gen Men die Work „SoMj-rtruß-l-and" u-n-d „WÄtrevol-usion" keinen
g-anKar-sn Ausweg aus dem gegenwärtigen Dilemma. Und gar für
jene NationcO'Ko'mmnnfften, die sich -mit dsuffchnat-ionalen Offi-
zi-er-en dchüfs eines RachÄrieges gegen Fr-a-nikreich aM-edern, kann
man nur -ein mitleidiges Lächeln haben.
Unsere In-nsnpMU Hatte 'm den -letzten Tagen ein« u-ngemein
schwere B-elüstungspr-dbe zu ertragen und noch ist die Gefahr des
Auseina-nbersallens v-eMi-ödener Reichs-teile nicht beseitigt. Wir
nrein-en!d-a-s„Problem Bayern". -Ain 3. Felwnar fand eme vertvM-
liche Mlnfft-evpräsidentestko'nifereng aller d-duffchen Lä-ndsv in Berkin
sta-K, bei -welcher der Reichsminffter des Aeuhern Dr.
-Simons feine Stellung zu 'den BeWM-m .von Paris har-lsM. Hin-
sichtlich der EMvaFnunMrase -sevtrat er den- 'Stasthpunift, daß
man — abgesehen von dir völligen WehrlosmaHung der Offföftun--
aen — versuchen müsse, die EnÄvtHnmrg durchzuMr-sn!, schon «m
Bewegungsfreiheit in der WicherMtmachuNgsfraHe zu -beünmnen.
Alle Minffterpräsidrnten 'teilten dichen -StanidpunFt — nur Bayern
-nicht. Herr v. Kähr, der sich tags zuvor vom ha-yrHchen Kabinett
und Landtag ein -gckbustdoms Mandat -hatte geb«» lasten, -beton,HM
für Bayern die EMwaffnnngsftsge ustd dir W-irödrisuSinachungs-
-frage eine Einheit seien -Md HM es dir E Hrßo-nders feiner
Orgüfch -u-rch Eiwwvhnew-chren «dMifo energifch «Me wie
'.Hie WSMMarbwradgabe. Go-
wohl der ReichsKU'tzenminrster äls auch die Ädrigen MiNisterpräisi-
dent-en, in-slbchondere von Baden -und Hessen versuchten aüf
K-chr eirMrckdrn, ihm Ne innen- -und -außenpoMschsn 'Folgen der
hacrffchen Sostderpölisik 'klar zu machen. 'Vergebens, Herr v. Kahr
bedeutete, er Hab« von den verantworMchen IiPaiHen diesen Auf-
trag be'koarmem uck> 'können nur im Benehmen mit diefsn «me A-en-
derung «intr^s» lasten. Herr v. Kahr reiste «wch München -uMk,
wi« man hörte, soll das Reich ein MtüMges Msima-tum geistM
Haben. In Münck>«n ustd in der der Regierung nähs sichenden
Prost,e trat ikemr Ä-chberitng Än; nach wie vor HM man -an den
SrNstschwtzorganisaZoncN fest und degr-ündet sie mit der
Wchen und der^ ffchecho-Mwakffchen Gchochr. Wdhl versichert man
immer wieder, -wie reichstreu man ist und -dM 'das vaterländische
Int-eveste über allem stehe, aber in WiMchkeit tut man das gerade
GeeMteii. Lediglich di« SoziattztWskroÄe macht diese hochverräteri-
sche Politik her Kahr-Rrgirrung nicht mit. Die Arbeiterschaft Rord-
srarüens hat -mit der 'Loslösung von München -gchrdht -und Ne §o-
zialdemÄra-tische 'Fraktion -des 'bayrischen Äa-Mags 'hat Herr v. Kahr
den schärfsten Kampf «g^agt. Wir 'feig aber in 'WiEichksil Hiess
'bayrischen OMwngsHettschstste» HO, das zeigt -am -besten «die Note,
die man jetzt nach «Mosen BechsMungen ustd 'BHprechungen. Wch
Berlin hat -Aschen lassen. Man Hält nach -wir vv-r a-m StastdprMÄ
des 5. Februar hariknÄrg W, vemekst die GnswaGnuitg und deja'ht
die NvLvenNg'keit der Orgesch — aber man drückt sich -vor der Ver-
antwortung, die man der Reichsregi-rvung zuMedt. Das 'fft das
brD-eri!los Gemeine an der Zweideutigkeit und Heuchelei Nöfer Poli-
tik «der bürgerlichen Orduungsregierung in München: -man weist, 'hast
-es in -dieser furchcharen mistenpolirischM Situasion E-vine stichhailMn
Grunde für das Festhalten an der Orgefch gibt, man weist auch,
welche GMHr diese bayrische PosiK Gr die Reichsei-Nheit -bedeut-et-
un'd daß man nicht den Mut hat, die Verantwortung 'für die evmS.
schliin-men F-vi-geu zu tragen, man gibt -nach unter dein Druck der Ar-
beiterschaft — aber man hat nicht 'den Mut, -das dem Völle zu Ggen-,
denn das würde das FiaÄo dieser Regierung dch-rutvn. Wir wollen
bei 'dieser Ges-egenhÄt nicht -versäumen. Zu bemerken, hast diese Vor-
gänge den Bankerott der PdlM der R-Ä-chsregleruny gegeMder
Bayern bedeuten. Hüte man anstatt di-e bayrische SonderplSr« M
häffcheln und -zu -tätscheln schon.früher -ein energisches Wort -nach
München gesprochen, so wäre man nie -in Nche fatal« Ver-l-egAcheit
gvkv'Mnen.
NI. Badische Politik.
Der Badische Landtag setzte die Beratung des 2. Nachtrags WM
Staatsbudget Gr das Jahr 1920 fort, und zwar wurden das Uitter-
richtsbudg-et und das Financhudget i-n «je -einer Woche erlMgt. Beide-
mal ergriff die S-ozia-lbe-mökrasir di« Gelegenheit um zu -den bron*
»enden 'Lult-urpolisischen und sinaWp-olitffchen Drgesfragen Stellung
zu nahmen. Wöhrerid Zentrum und Demokratie mit b-em Unl-er-
-richtsminffter restlos Kustiede-n waren. Hatte -die Soz-ml'demdkratis
manches 'krisifche Wort zu sagen. Bor -allem Herrscht in der Schule
noch viel zu viel ObrigE-eitöstaat und BureaNkra-Sismus und viel W
wenög SckDverwäKin-g -und KöllegiasiM. Hier ist trotz der Er-
Wrun-gen des Ministers noch viel zu tun. Wenn Herr H
glaubte, betonen zu müst-e-n, hast er es an Initiative nicht 'Habe
lassen und daß Baden dft bahnbrechend öder doch aifftostgebk
Reich vor v-orgegangm sei, so möchten -wir 'doch unserer gegonteÄge:
Aus'astung Aufdruck geben.' Der sÄziaLe-mdkraHche llnterrichts.
Minister H ä-n- i'f ch i-n Prou-ßen Hat -aus schulpdllitischöm Gebiet ganz
andere Tatkraft und Amtiakive entfaltet und scheint -überhaupt semm
kusiurpolikifchen- Aufgaben sich mit ganz -anderer Hingebung und
Energie zu widmen wie ucher badischer Mberrichtsminffter, der —
kaum zum Nutzen der SchUl!oeüwaltu»g — rwch auf -allen möglichen
Gebieten seine schriftstellerische.und redn-erffche TMgkeit entfaltet.
Wieder mußten wir in der SchuLebatte darüber Ragen, HM
Lehrern, die von ihrem verfassungsmäßigem Recht, -den Religions-
unterricht niedevzul-egen, Gebrauch machen, -alle möglichen -Schwierig-
keiten bereitet werden, daß sie ivsbSf-vNdere -von den Geistlichen «Äs
Schritt und 'Tritt ve-chol-gt werden. Das Zentrum Hat sich furchtbar
darüber aufgeregt, -daß unser FraWo-nsröd-Mr die Behauptung ge-
wagt hat, daß in diesen Dingen FaHo'lWe GeiWche eine wenig
ehrenwerte Rolle spielen". Wir halten -ich« Behauptung vollinhalt-
lich aufrecht, sie bestätigt sich täglich -aufs «euch Erst in diesen Tagen
-konnten wir Widder einwandfrei ssffftellsn, datz «in Hauptlehrer seit
1 Jahre von dsm Orksgefftsichen verfolgt wird, -wÄ — man höre
und staune —er «ine e-vangMche -Frau gchei-ratei hat! Wir k-äm-

HMMsrg, MsNiÄA -Z4. FsHmsr 4924
Nr. 3T * 3. ZM-gang

WUvÄchm,
'fraitzöffsiche
suchen, sich dafür -e-inzusetzen, daß in Fra-ükre'
fvaryMche« Eaargvube» geMenb 'AHa-tz ,
irbergarveiter Wmrten -es nicht verstehen, daß
Tonnen Ruhrtkohlen, bis -die
m Ne Gnten-te Mb "

stung angenommein, in der unter
schichten im Sa-arbergbau die Ve
 
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