Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

DOI Kapitel:
Nr. 71 - Nr. 80 (26. März - 7. April)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44129#0413
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

TsßeezMmg M die VsMWßs BsvWemng der AmtsSezittL Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Sp-ingsr» LSsrßach, Mosbach, Buche«, Adelsheim, Ä»B«k-
Tsuherbifchofsheim und Wertheim.

Bezugspreis: Monatlich elnschl. Träaerlohn 5.— Ml. Anzekgenprskse:
Die Linspaltiae PMzeile (36 mm breit) 80 pfg., Neklame-Anzeige«
,S9 inm bj-elh 2.20 Ml. Bei Wiederholungen Nachlaß nach Tsnf
Geheimmittel-Anzeigen werden nicht ausgenommen.
GLi'chä'fttstunden:8-'/,SUhr.GprechjlundenderNedaktion.' 11-12 il)r.
Noflscheckkonto Karlsruhe Nr. 22527. Tel.-Adr. .-NsikszeitungSetbeMeg.


HZiöelbsrg, GsMsiLg, 2. UM

Nr. T6 -» S. ZghWSKg

MSS»W»


Verantwort?,: Für innere».SußerspslM.AolkSwirtschafkund Feui lnon:
Nr. Kraus? für Kommunale«, soziale Rundschau und Lokales:
O. Gelder? für die Anzeigen: H. Horchten famtl. in HridelSerg.
Druck'-md Beklag der llnteröad!scheu Ärrkagsa-,statt G. m. b.H., Aridek-er-
ÄsschLftsstelle: Schröder,'kraße 39.
Fernsprecher: Änzelgen-AnnahmsrsrZ/Rsbaktiou 2S43.

Das Gebot der Stunde.
Kr. H e i d e >l b erg, den 2. April.
Wir SvWaMmokaten hckben, soweit wir in dsn GM her
malsrickkWhM GeWchtsaM^ . «ingÄmmgen ssnb,„Ne Michl,
alle ssschichMchm Erscheimmgen auf ihre jotziaW-konvnHche-n T-rieN
kräste, BMeglwgMchlchen -und llnteryrWbe MrÄckMMkM «M He
so weil wie möglich aus ihnen zu e-rklar-en. Vor <Mvm M Has für
so fmchamentÄe gesells-chastsges-chiHUche ErscheinunWN, wie -es
Maaten-- -und Psrteigesch'ichte find. Je rascher -uiÄ je -gMM'icher
wir zu ihren sozi-alen und wirtschaftlichen Wurze'kn Vordringen, umso
MMver wird Mer Urteil,. unch> mehr werden wir -vor Wesen
Linstc-llungen Mib UWerechten 'TinseiHgkcitsn bewÄh-rf. Auf hie ßo-
eben ihrem Ende zuneigende ko-mm-u-n-Msche Aufruhi-b-öwe-g-ung in
Mitteldeutschland angewandt heK Has: wir Hüpfen nicht an mehr
oder weniger zuMigen ObsrflacheinechcheinunWN haften Weihen,
ans nicht nur mit her Verurteilung -einer faHchtzer-ichtetsn PoLM,
eines verbrecherisch«. Banditentums iHv. beMÜgen, sondern wir
müssen etwa fragen: wie kommt es, Hatz hisse revolutionär-e Gewa'lt-
poi-istk immer wieher vechält-nismaßi-g große ArN-iter-schicht-en gerade
in den -Industrieze-ntrm zu- erfass« dwht, Hatz ein nicht unwesent-
licher Teil her Akbeiterischaft im Ädrigen Deutschland mit N-chsn TKH-
ständi-g-e-n fympachistert, auch wenn er aus vechchückdon-e-n GMndm
-nicht sölbst zur «AAinn -übergeht? Ist das alles durch irregeleiteten
Führerchrgeiz, osmagsgische Hetze und ruMches Geld MÄgMd
erklärt oder 'handelt.es sich ha «M tieserliegende soziale und wirt-
schaftliche Ursachen, durch deren Bes-e-iÜMng eine gr-oMMe und
-weitausschau-ende WirHchaftsppMk sich wchenill'iche BeMenste um
die Konsolidierung her deußchen Republik erwerben wörN?
Die düMÄiche-n Parteien hoben m ihrer sals-chM G-eschichts-
ldeolvBe für derartige Fragestelknngen kein Verständnis; sie 'scheu
den 'kommunistischen 'Aufrühr, ja hie gesamte r-e-vol-utw-näre -Gärung
-cr gegenwärtigen Situation «lediglich von- ihrem äiNse-itiMr Ma-sssn-
sta rckpuM -Ns Herrschaft- Mh MachPrM-em. Ihre -emMe GchiluH-
sol-gerung aus den düsteren Bvrgä-nge'w ber 'letzten 14 Tage ist der
verstärkte Ruf nach Kem bSrgeBKm Macht- «und OSnungsstsat.
So das Echo in Preußen, so auch die Rechtspresse Bnbe-ws. So
schreibt die „Süddeutsch« Zeitung -am Donnerstag, den
31. März:
„Die Regierung ist fetzt gewarnt; sie wich vielleicht j e tz t -Mich
eingchche« hohe«, von welcher Seite -die Gefahr des Umsturzes droht
und «darnach handeln. Daß die Kommunfften Ich in Zü-kunst r-chtg
Verhalten wecken, ist ausgeschlossen. Das Gift frißt weiter. Aus-
gemerzt kann es nur -durch rücksichtslose Anwendung der -Gesche
werden,"
Anb »die „Badische Post" schreist -am Die-nst-ag, 29. März:
„Alle diese Erscheinungen und ihre Folgen, die in ihrer ganzen
Tragweite noch unabsehbar sind, sind MriSckzufiihren auf den Geist,
in dem die preußische Staatsregieiung unter der -Führung -der Herren
Braun und «Severmg bisher ihres -Amtes -g-ervccktÄ hat. 'Ts ist die
höchste Zeitz d-atz dem ein Ende gemacht wird.
Di« Kchre, die wir daraus zu ziehen Haden, ist die, daß nur ein«
kräftig«, bi« E-chal-tung der -St-aatsautorütät als ob erst«
t'ichtschnur 'befolgende Regierung -imstande ist, Preußen
vor 'weiterem schweren Unheil zu bewahren."
'noch -schärfer WiÄwvch, den 36. März:
„Abgesehen 'hiervon hat sich Aer -auch -sonst die Sozialdemokratie
als völlig unfähig erwiesen, -dem dringendsten Notwendigkeiten,
auch des demskr-atis-chen Staates, gerecht zu 'werden.
„Eines ergSt sich nach all diche-n -Ere-iMissen allzu -klar: -Solan-Ze
die Herren 'Severing, Hvrfin-g -und -ihre 'Ge-simMngsg-mofsen die Hand
noch am Ruder hatten, sind Volk und -Staat in Preußen dem Ansturm
der lin'ksradikaken -Liemente gegenüber schütz- und -wehrlos. Leute mit
solcher Mentalität gehören nicht an die Spitze Ns Staates. Die Art,
wie diese Herren den Aufruhr zu -unterdrücken sich bemüh«, verrSt
krassesten Dilletantismus uick untergräbt auch noch den letzt«» — ach
so geringe« — Respekt vor der Staa-tsautorität. -Kann man es fetzt
noch den Bachern- verdenken, wenn 'sie sich nicht gänzlich wehrlos machen
wollen? Tränenden Auges 'beklagt Ach schon die „Fra-nHurter Zei-
-ung", daß die - Ereignisse den 'Bayern s-che-indar Recht -g-aden. Die
Vernunft -verl-angt, daß endlich mit der sozialistischen M-itz-
re-gier-ere-i in- Preußen aufgichort Wird."
Das Echo in- der demokratischen, -und 'Zemmmspvche P kaum
wesentlich -anders, wenigstens 'wird auch dort nicht der Versuch g-e°.
macht, bei Mer «Verurteilung der 'koMMUnistffchen Taktik die Lieferen
soziale« Zusammenhänge zu veOchen, Nnn was nützt MrWch-
alles Schone theoretische Bekenntnis zum sozialen Prinzip, di« Be-
h-a-u-pirmg svzia'len -Fühlens und Wollens, wenn man, fewst Verh-M-
ni-ss-e mit -a-ufrech4erhal-ren hilft, die letztöw Endes eine wirMch sozial-e
Politik -unmöglich machen?
Man weiß, daß Ne 'Kommunisten -NfvnNrs die Ard ei ts-
los en and R-o tst-a ndsa rd e iie r als Swßtmp-ps für ihre
tzlm'sturzbewegu-tzgen NwKtzen, «überall, wo 'sie -mit ihren Aktionen
begonnen habe«, Haden sie sich zuerst an diese Kategorien um Üw-
!-er.stützu-ng gewandt. Sod-a-n-n find die Herde dieser At'ionen fen-e
dichtbeoM-erten 'IndNstriezsntren, in welchen eine durch Not und
Entb-ehrung der Kri-egsj-ahr-e zermürbte 'Arbeiterschaft n-ur -all--
Dleicht allen -mKKch-en Erlösung verheißenden «Heiisbotschastm zu-
gänglich ist; dazu kommt uingcheur-e W o h n u n Ig s n-v t, kaum noch
-zu tragende T-eu-erung alles Ve-bens-no-twendigen -und wachsende
A u sb cutun-g durch das Kapital. Was Wunder, 'wenn diese
zermürbten -und von- nagender 'Sorge zerquäNen MsHchen der
^wahnsinnigsten Demagogie in Ne Arme -fallen, -in dem dumpfen
'Hoffen, ihre Ketten W verlieren und -eine Weit zu gewinnen? Denn
-trotz allem, was an -gemeinen Verbrechen, Ra-Nb, Plünderungen,
'Brandstiftungen -Hw. vorgekommen ist — 'wo gibt es eine große
«wMgeWWichr Bttve-gung, zumal nach einem solchen NmoraWe-
'kMdm Weltkrieg, die sich das- l-ichffcheu-e Gest-n-dek nicht M-nu-tz-e

m-a-ch-k — wir wissen, daß Tausende -dem kommim-Wchen Kam-pfrus
gefolgt , find aus reinster Begeistemn-g Wr Ne-Sachs des SMialis-
mus, an die auch sie glauben, gstr-Wben von MmMter 'sMalsr Rot.
Dringen wir doch Ns zum K-er-n der Dinge vor. Wohl hat die
überwiegende M-chchöit der »MuDeik« 'Ar-beiterschast die 'kommu-
nistische Parole -adgehchnt, dank ihrer KwerHchstMchen SchMny
und parte-ipokitff'chen Erzichu-ng. 'Ader auch sie lc'b-en in -schwerster
foziafer Rot, -auch sie f-chsn «in, daß so die Dinge Mst mehr w-eitsr-
geh-e-n können. Was sie von den- Efständ-ff-chen Elementen tren-nk,
ist il-edWch: sie wollen den SttiD des gegMvSrtiM Wirsschssts-
fyficms Richt durch aussichtslose und Wreife TMMiomn, durch
sinnlose Sabstags und Zerstörung erreichen, sondern durch den
organisierten Klassenkampf 'des gesamten Proletariats.
Unser« -wirtschaKichen und sotziÄen -Wechättmss« -sind '-Mchg-evade
mchMdar -g-ewsvdeni. Immer schamlsssr wird das arbeitende Volt
ber Diktatur des Großgrundbesitzes, der SchwermdustAe und der
Hochfinanz aWgelresert, immer frecher erhebt das A-irt-ern-chmertum
das -Haupt, 'um zum e-nGcheidenden- !SHl-age gegen die Ardssterschaft
auszuhol-en.
Wo bleibt die Kohlensozialisierung?
Alle Parteien Haden -nach' der -R-eivv-lution sich -für dis Sozia-
lisierung der dazu reifen -Groß- -und Mo-niopoldetriede -a'U-sgssprschen.
Selbst -die gegenwärtige dürgersiche R-eichsregierung hat bei -ihrem
AmtsantM durch den Mund ihres Reichska-nzi-ers ein Ko-tzl-ens-oKa--
lPerungs-gH'-etz atzSündigen- Passen! Was ist daraus gc-worden? Die
Reichsr-eg-ierung hat die Führung an düe Schwerindustrie adgeg-eden,,
die Vochchläge sind im Sachverstä-ndigenMisschuß -in Essen vegraden
wovden. -Und das, -trotzdem heute die -Kvhl-e uHe-r -e-iMges L-edens-
Mx'l-er ist. Wir wundern uns nicht, wenn wir in a'b-schdarer Z-eit
-sdens-v wi-e 'EnOa-nd vor einem Kohl-e«d-erg-a--rb eite r-st r-eik
stehen.
Wo bleiben die Steuern der Besitzenden?
Währe-üd feit Mitte vorigen 'Jahres den Lohn- und G-chal'ts-
emp-fängern prompt- ihre 10 ProM-L -adg-ez-ogen w-erden, sind Ne
meisten Besitzste-u-er-n noch in der Bera-MgUMg bchrrffe«. Bon den
1920 aus Be'siWeu-er-n -erwarteten 22 920 Millionen- sind nach sieden
Monaten -erst -5281 Millionen, Äst weniger -als ein Viertel «inge-
gang-en gsw-chsn. Dazu kommt, -daß ja das gesamte Ertragsstsuer-
system direkt oder indirekt vou den Besitzenden auf die Preise und
damit die Besitzlosen abgewälzt wird.
Während her Staat-immer ärmer und VerschMMr wird,
werden die privatkapsialistischen Trusts und Konzen:.:
immer reicher.
Mit üderzeugender Bewestkrast hak Goldsch-eid 'na-chW-
wi-esen, daß der innere Wert des Staates -bestimmt wirb v-o-n dem
Kredit, auf hem. er ruht. Nicht die Eiwk-ommen-svert-eAung schl-echk-
h-ln ist döstimM-end, sondern in- wessen H-Snden und in wieviel H-Lu-
dm- Ne Leitung der W-irtschaft iiegt, wem die -eigentliche Macht
L'b-er das n-sutral-s Kapital zu-kommt. Wir können heute sn-gesich-ts
der von Tag zu Tag zunehmenden prisatrapitaWstchu: Kvr-zern-
bildungen, anigesichts der künstlichen PreichochhaMn-g durch die
Kartelle und Syndikate und angesichts der Macht der Gwßdmrksn
behausen: Trotz der politischen Demokratie ist heute Ne priVatwirt-
fchaWche Oligarchie mächtiger denn je.
Um nur noch eines zu 'berühren: -ll-eberall herrscht eine göwal-
tige Wöhnun-gsnot, allen Emstchtigen ist Wngst War, daß mit
Zwangseinm-ietu-ng-en und Bau'k-ost-ensu!s-chUs-e>n das Ba-upr-M-em
nicht gelöst werden kann. Waru -m Lauk -man n -i ch 1? Ja,
pn-oaMpita'Wffches Bauen ist zu teuer -und -ein stziaWis-ches Bau-
programm — dagegen -strä'uden stch Ne Mucherstchm Äausts-Wndu-
strien mit Hänö-e-n und -Füßen.
Was folgt aus all dem? Daß, wenn wir nicht schlimmen Ka-
tastrophen entgegengehon wollen, endlich Schluß gemacht werden
muß mit der Privatkapitalistischen Ausbeutung, wemgstsns mit ihren
schlimmsten Auswüchse»! Der Staat darf nicht länger der ohn-
mÄcht-ige St-eu-srst-aat Neiden, abhängig von der Gnade 'des synG-.

Der englische Bergsrheiterftreik.
London, 1. 'April. <WM.) Die Bel gw-rrisb L s: tz el
seh en oin-M längeren 'Kampf voraus. Aus dem Bergwerk ststd d aher
die zum Ziehen der 'Kohlenwagen verwandten Pferde -zu- T-a-g-s be-
fördert worden.
Das g-est-ern in Sheffield -tagende Exekutivkomitee
des 'V-e rb-an-d-e s der Mechaniker, Ne die Maschine de-
N-en-en -und der Ardeit-er, die die Pumpen bediene-«, dchchstß -ein-
stimm-ig, daß alle. Ne -Sicherheit der Gruden 'betreffenden Arbeiten
ausg-eführt werden könnten. Die Ber-gwerksde!srtzer dstch-iofs-en ihrer-
seits, diesen Arbeitern das Gcha-l-t weiter zu- zahlen-
Der- Verband der s cho-tti f ch e nArd e i t e r, -sowie der Ar-
beiter in «Süd-Wakes in Rottingh-anm u-Nd DechWre Haden
die Sheffielder Entscheidung angenommen. Di« Meldung, daß sie
dem- Anordnungen Ns nati-onÄ-en Berdanides Nr Grudena-rdeit-er
nicht «Folge leisten wollen^ trifft dah-er mchk W-
London, 1. April. Die «Berg-ard-eiter haben -in allen Berg-
werken Ne Arbeit so gut wie ganz -eingestellt. In R-egierungskr-ER»
glaubt man, daß der Streik nicht von allzulanger Dauer stin «wird.
„Pall Mall and «Mode" -erfahren, daß die Regierung endgültig be-
schlossen habe, m den Streit zwischen -en Bergwerkssejitzern und
den Bergleuten nicht einzugreiM. Am KvWen zu star-en, werden
vom 6. April ad der Eist-Nbahrch-ienst um -etwa -ein «Viertel -einge-
schränkt. Das «Oberhaus, das Ns zum 12. April vertagt gswchen
war, ist -Hammen mit dem lln-t-erhaus zum 4. April einderu'stn wo-r-
H-en. Das Kabinett hielt heute eine zweistündige -Sitzung -ad. Es
verlautet, daß die Minister in London Neiden werden, um. so-, wenn
es -nötig «werden sollte, zu -jeder Zeit zHammeNberufen werde» W
können. Die Verhandlung zwischen den Memchmern und- den Ar-
beitern in der Schiffsba-uindustrie zur Festsetzung einer LohnKr-uNd-
i-a-g-e sind -endgültig -ges-cheitert.

-zierten GroWapitals, -sondern-er muß ein'kaPiikaKrÄftiger WirischsfiiÄ-
staat i-m 'besten Ginne des Wortes 'werden. AHsr-e Partei 'hat -als
KoaKion-spart-ei -manches prinzipielle Ziel h-M-t-e-v di« Erreichung
momentaner wichtiger Errungenschaften zur-WgOM. Nachdem
diese 'bürgerliche RÄchsre-Merung- dem Priva-tkapitaf von Tag zu
Tag -immer mehr Freiheiten z-ugestcht. nachdem Wbst Ne Situ-a-t-wn
in der 'Wiedergu-ftn-achungsfraW «vom Gr-oHkapi-tali zum enAcheideNdest
Stoß gegen Ne Export- -und Importkontrolle au-sge-
u-ützt wurde, muß unsere Partei wieder gruM-sg-e-nde Zie>l«forderun>>
gen in den Vordergrund «stellen. Sie kann das setzt umso mehr, -als
die letzten Tage Meigt haken, daß der größte Deik Nr 'ArNiter-
massen -auf Nm Boden gewerkschaftlicher Vernunft ist-eht. «Was uns
fetzt dringend not tut, ist -ein
wirtschaftspolitisches Aktionsprogramm,
hinter Nm Ne sozialdemokratische mO unaMirM« Arbeiterschaft
einschließlich Nr MwerWaftm steht. Die Sozialisierung der
S-chwerindustric, -ein svziaWisches Bauprog-ramm und s-oforkiW all-
gemeine Durchführung der produktiven «Er-werbsl-osenfürforge müssen
Nchei -an erster Stelle stehen. Kann sich die Regierung! nicht auf
diesen Boden stellen, so wird ihr von- der Ar-Niters-chast der stWrWe
Kampf erklärt, ein Kampf, der -an« aber auch mit allen Mitteln
von Nn beiden sozialdemokratischen Parteien im Bunds mit -en
frei«, Gewerkschaften -urchgeführt weichen muß. >
Wir stehe» in elfter Stunde, noch ist 'Zeit zur Rettung, wenn-
all«. Ne «s -a-ngcht, er-nWch «wollen! Die Emig-M der verminstigen
Arbeiterfchast muß auf dein Boden eine» durch Ne Verhältnisse ge-
forderten praktische;, MionsprvgraMMs möglich sein. Wch-e den
Führern-, die das Gebot -der Stunde nicht verstehe«, die -nicht -fühlen,
was -die kl-asfenNwuß-t-e Acheitechchast will. Das KaMM rüstet,
sehen wir zu, daß -uns seine Aktionen nicht unvorbereitet treffet,!

PMtische Ueberficht
FiMUMNi-sterksnsLrenz.
K K- r i s r u h e, 1. April. Wie der Badische Landesp-resfödieNst
von zuve-rl-Wger- Quelle erfährt «wird am nächsten Dienstag in Ber-
lin unter- dem Vorsitz des Reichsfinünzministers Dr. Wirch «ine
BHprech-Mg im R-eichsfinanzminOerium st-a-ttfindsn, -an -der Ne Fi-
na-nzminister aller deutschen Länder teiln-chm-en werden. Wie wir
hören Han-Nll -es sich dabei -um die durch Ne Novelle z-um EiBom-
menstru-erg-sfetz geschaffene finap-zpoli-LWe lSa-ge.
Die Sänke rrnNsakiwn in Mitteldeutschland.
'M -a g -d e b u r g, 1 .April. (Wolff.) 11 Ahr 'vormittags: Die
Meldestelle beim Qbsr-prDd-enten- MÄ'Nt: Die Lag« b-ess-ert
sich ganz wesentlich. Aus dem Reg-isr-u-ngLdezir? M -a gd e-
b -u r g liegen keine N-umuhigende Nachrichten vor. Aus -Nm R-e-
gi-erungsbez-iÄ Merseburg wird gemeldet, daß Ne Streifen, di«
um «Msl-cben und im Anst-ruU-al ausg-eführt wurden, ohne jeden, Ver-
lust für «die SchmtzpokrM -ungeMr 130 Gefangene, Kv-ei Maschi-nen-
ge-wchre und ungefähr 80 G-kw-chre ein-brachten. Die «Aktion gch-t
«weiter voran-. Die Bande, welche gestern in Naundorf, Loebej-uen,
Könnern, sowie im W-ettin auftrat, wu-rlde. von der Schutzpolizei
Halls -auf A-utcs verfol-g-t. Infolge der Absperrung der Ach-aRsch-
preußischen «Grenze konnte sie -nach Anhalt Nicht zuMMchsn -und
wird fetzt innech-alb- der Provinz 'Sachsen- weiter verfolgt. In San*
gecha-us-en, Wsl-eben, Man-sfeld, Hettstedt «und Bitterf-olö herrscht
Ruhe. «In den Kreis Li-öbenwerda rückte die Re'ichsw-chr «m und
die «Aktion gegen «die kommun-Wsch en Gemente ist «in -vollem Gange.
Wendrlin Thomas zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
München, 2. April. Das VoKsger-ichlt verurteilte den k-v>n-
m-unW'schen Reichstagsabg-eordneten W ende l i n T h o m -a s -zu
zwei «Iah-ve-n -T-ef-ängNis, zur gl'eiche'w Strafe den Vorsitzenden «der
k-ommumstischen Partei Dresses. Ein ^dritter AngM-agt-er der
Ober-reäls-chülsr Wagsver wurde zu einem Jahr Gefängnis unter
Auerk-enyu-ng mildernder A-mstünde ver-urtM.
MzM»K^WSV.
ZTr Prsieft OeftsPreichZ.
W-i--s n, 2. April. Der österreDWe Nationalrat faßte in sei--
ner gestrigen «Sitzung den -einstimmi'g-en Beschluß, daß alle Parteien
ui'.-echch-ütterl'lch zur AustechterhaVung -der Re-piMik entWoM« feien
In der -ungarische« Nativnalo-ers'MnM-ng 'wurde -ein Antm-g
einstimmig, angenommen, in Nm festgeste-llt -wird, daß die «AusN-ung
der königlichen «Gewalt seit dem 13- November 1918 ruhe und bis
zur -endgiWg-en Regelung die Würde -des StaatsoNrha-u-ptss dem
R-eichsverwcher Horthy übertragen sei. Es heißt dann weiter:
,Nachdem der «König Karl kV. unerwartet innerhalb Nr Gren-
zen -des Landes ««getroffen ist, «so bedeutet dies eine Gefährdung
der Nst-cheNNn Rechts-ordn-ung -unb infolged-ssson spricht Ne Na»
tionalversammlun-g o-u-s, daß sie 'an der im G-escha-rKel ssm Jahre
1920 festgesetzten Rechtsordnung ftsthäkt, den Umsturz N-e'ser Rechts-
ordnung NM. eine -jede darauf -gerichtete B-estrchung- auf das end
sthiedenste v-erurt-M und die Re-g-ierung anweist, eine lebe eicheiKge
Störung dieser Rechtsordnung -zu- v-exhindern."
Verschiebung «der Abreise.
W i e n, 1. April. In letzter 'Stunde ist die Abr-eise des Ex-
kaisers wieder verschoben «worden. 'Er habe der Entente den Wu'Hch
unterbreitet, sich -als Privatmann in A-ngarn niederWl'aUn. All«
'vorliegende« M-eldung-m -kaffen -aber -erke-nns», daß die -Entente auf
fchl-eunigste Abreise drängt- -Graf Sforza hat sich gestern im ita-
l'ienGchen Senat «mitt-äußerster Schärfe gegen'Karl ausgesprochen.
Exkaiser Karl geht — behält sich aber vor wirdcrzutsMnrsn.
B e r l i n, L. April. Wi-e die "Voss. Alg." «us «Duda-pöst meß-
h ei, hat nach N-achrichten aus Steinama'pger 'Exkönig ^K-arl -;n «MM
 
Annotationen