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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 17. Februar)
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Heiöslherg, Donnerstag, ^0. Kebmar 4921
Ar. S4 » 3. Jahrgang

Tageszeitung für dis MsrktSttge Bevölkerung der Amtsbezirke Heidewerg, Wiesloch, Ginsheim, Eppinger,, ESerSach, Mosbach, Bucher», Mersheim, Boxberg
TauSerAfchsfSheim und Wertheim.

Herr Seydoux Men genei-gt, dichem Gödanken nÄheM-tr-eten, wie
«us einer f-chr-fftlichen GsgenäUtz-erun-g ersichtlich. Aber durch die in
Paris zustande gÄv-min-ene phantastische Kv-Mbinati-on ist auch dieser
Plan wieder vers-chMet.
Es ist in dief-sm AugeMick von grotzer Bedeutung Mr unser
VoA und auch für die BsvöNerung der Entontel-änder W- wissen, datz
die deutschen Hand- und Kopfarbeiter des Baugewerbes aller Berufe
und aller Organisationen, sowohl der Baustoffe herstellende-n wie
Baustbffe Verarbeitenden Indulstrie-n, bereit und in der Lage sind,
große Teile der zerstörten Gebiete wieder auszubauen; Md d-atz diese
VvAÄreise wünschen, Hatz die -Verhandlungen -über die Beteili-
gung deutscher Bauarbeit wieder ausgenommen werden.
Es sÄ gssta-ttet, hier den Eingang der im September 1919 durch
die deutsche Regierung an die fra-n-Mffche Regierung überreichten
Note wiederzu-geben:
„Die in Versailles anwesenden Vertreter dsuffcher Arbei-t-
nehmeWVganßationen können versichern, daß ihre Mitglieder frei-
willig am Wiederaufbau Nvrdfrankreichs Mitwirken wollen und
diese Aufgabe als eine freigewahlte Ehrenpflicht gegenüber der
Bevölkerung der zerstörten Gebiete betrachten.
Ws VoraussetzuM der Erfüllung dieser Pflicht halten die
Organisation-Netter der deuff-chen Arbeiter -Mr -un-eMHlich: erstens,
Hatz die zuständigen französischen Arbeiterorganisationen Mgen
di« Teilnahme deutscher Arbeiter am Wiedeva-uchau -nichts einwen-
den; 'ferner, !datz bie ideellen, Malen und materiellen 'Bedingungen
der deutschen Arbeiter in keinem Falle geringer f-sin dürfen, als die
der gleichen Kategorien französischer Arbeiter."
Zwischen, des in Lraae kommenden BeMissraanffatioueu chü-ben

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Geschästsstelle: Gchröderstraße 3S.
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und drüben fft -sin volles Ein-vernehme-n erzielt und da-
mit sind die oben erwähnten rösten 'Vorau-chch-Mgen 'gegeben.
-ZwKchen idem Bsrstande des Allgemeinen Deütsche-n Gswrrk-
s-chasts-bMdes und Vertretern der französischen G-ewerffchastszentraA
fand hier m Berlin ein« Ausifpr-ache Äb-er die BeteNgung DeuHch-
l-ands am Wiederaufbau- statt, wobei Genosie Jo uh a u x-Paris
konstatieren komrie, daß zwischen beiden Landesorg-anifativn-en übel
diesen Gegenstand, d. h. über die Beteiligung deutscher Arbeiter
volles Einv ern emh-en bestehe.
Genbss-e IoUhaux fuhr fort:
„Die franzM-Hen Arbeiter feien überzeugt und Whl-e-n es als
unumfftötzKHe Wah-cheit, datz im Augenblick und auch iw Zu-kunft
keine europäische Politik möglich ist u-nh
«in ökonomisches Zusammenarbeiten <üGv und Frankreichs.
Das fei die Grundlage, datz übech -für die Zukunft
wiedemüfgsdaut werden könne Und -überha-uipt heftche-n könne.
Sowohl der materielle wie geistige Ruin, in dem Europa sich
angeMiMH dcfinide, könne nur durch das -Ans-a-MM-enar-beiite»
von Deutschland und Frankreich wieder- -gut -gemacht werden.
Wir sind bereit, alles zu tun, was wir in dieser Hinsicht Win-
nen. Wir wollen «ine kräftige Agitation Moen in u-n!s«r-e-m
Lande, nm dem s-ra-nzöstschen Arbeiter, deln Franzosen überhaupt,
deutlich M machen, datz, wenn die Deutschen, nach Frankreich -kom-
-m-en,'sie -n-i chtbe t r a ch t e t werden-m-üsien alsFei nde, son-
dern datz es Pflicht jedes französischen Arbeiters fff, in feiniem
-eigenen Interesse des Wiederaufbaues seines Landes, seine Hand
zu legen in die Hand des deutschen Kameraden, damit in Hem-ein-
fa-mer Arbeit beide Länder sich wieder erholen Wunen."
Aus diesen Darlegungen werden die Leser «Wen, Latz viele
Hindernisse bereits beseitigt sind und die noch -vocha-Aen-en Wider-
stände -k-apitaWWer und nationalistischer Tendenzen Wüückgcidrä-ngt
werden Wunen, wenn die E-Wchüg-e-n hübenMd bssostders drüben es
wollen.
Der unmittelbar aus gemeinsamer Aübeit Pichende 'Kufturs-egen
würde uns nicht nm Ne Mtrag-m-g eines großen Teils unserer V-er-
pMchtungen »r-mSgkche-a, sondern auch zeigen, datz Deutschs« n d
S -ut -en Wil -len -s ist, das mögliche zu tun. Andereff-eits würd«
di-c volföhnende Kraft der Arbeit die beiden KuÄvrvMer- Weimander
bringen, -und mit jeder ferti-g!gcstellten Wohnstätte wuddsn Hatz und
Bitterkeit schwinden.
Die Frage der Beteiligung Deutschlands am WiebvraußbE
Nordfrankreichs gewinnt daher an Bedeutung. Sie wirb zum Prüf-
stein -da-'-ür, ob die Mächtigen der Entente alle Kraft« ein-
schalten wollen, um den friedlichen Wiedera-ufbau Europas zu
ermöglichen, oder ob es versucht werden svll, mit -den Mitteln der
Gewalt aus Deutschland jene Leistungen hera-usKuhv-l-en, die in
Paris in Aussicht genommen stad.
In Lo-Ndon st-cht die Ententepol-M am Scheidewege.

Ausland.
Loucheurs Ansicht. '
Paris, 9. Febr. Loucheur führte am Schluffe feiner Er-
kliäMnHsn no chfolg-Ntde-Z aus, wobei er verschiedene Enthüllungen
über die Abmachungen- machte, die auf der Pariser Konferenz ge-
troffen worden sind. -Er sagte, die Handelsbilanz Deutschlands mutz
um etwa 9—10 Milliarden -Go-ldmart positiv fein, damit uns die
festsw Jahresraten, die in Paris bestimmt -wurden, gehalten werden
können. Außerdem mutz aber die deutsche Handelsbilanz im ganzen
«Uva 12 Milliarden ausmachen, -damit unsere EesamHHM bezahlt
wird. Die deutsche Ausfuhr mutz auf 20—26 M-Ma-ck'-e-n Mark
gebracht werden, damit diese ZHfer -erreicht wird. Mam 'braucht nur
auf die auMige-Nden Kurse der deutschen Ausfuhr vor dem Krieg
zu blicken, um zu erkennen, datz dies möglich ist. 6n allererster
Linie mutz man die Entwertung des Geldes berücksichtig« Die
Ausfuhr-Mer von 10 Milliarden von 1913 wird von Deutschland in
-diesem Jahre bereits erreicht werden. In dem Zeitraum von 20
Ichre-n vor dem Krieg hat sich die deutsche Einfuhr verdreifacht,
die französische aber -nur -verdoppelt. Deutschland -fft auch nicht des
Eisenerzes beraubt Sein Hüttenwerke sind im Betrieb, und zwar
mit amerikanischen oder schwedischen Erzen. Die deutsche Flotte fft
im Wiederaufbau begriffen. Kurz, DeutMa-nd wird die Ausfuhr-
Mer erreichen, die wir in Rechnung -gestellt Haden.
Es gibt aber -noch andere -Mittel, um uns LszM-t zu machen.
Wir 'Annen Deuffchland verpflichten-, Zahiungs-möglichE-eite-n neu- zu
ßcha-ffen. Wir Wn-nem- Deuffchla-nd Minzen, datz es gewisse Rohstoff«,
die es heute noch einMhrt selber hersiell-t, so g. B. Sa-l-pet-er. Wenn
wir aber -die Leuchche Ausfuhr steigern wollen, fs Haden wir Wert
darauf zu legen, daß sie nicht mit -einer Gebühr belastet wird, son-
dern mit variMm Annuitäten. Der Gegenwert dieser Annuitäten
wird in- den -ersten- beiden Jahren ungefähr 3 Milliarden Goldmark
betragen und in den nächsten drei Jahren 4 Milliarden. Vom
Jahre 1932 an Ammen wir so auf eine Ge-famtar-muität von 8 Mil-
liarden Goldmarik. In -^i-ff-on Ziffern fft die beligßche Priorität -ein-
begriffen, wahrend die Besatzu-ngs'kost-en 'dann nicht eingestellt sind.
Alle dies« Ziffern haben wir ausgestellt, indem wir -eine Devisenbaiff«
in- Rechnung -gestellt haben, die -ungefähr in 8 Jahren- z-Um Parikurs«
führen wird.
Was Frankreich an- Ausgaben zu leisten hat, fft fo-kgende-s: Für
di« Pensionen -e-im durchschnittliche Annuität vo-n- 2,9 Milliarden
und für die verwüsteten Göbiete 80 Milliarden!, welche auf 8 Jahr«
verteilt werden-, was also -eine weitere -durchschnittliche AmmiM von
10 M-illia-rdon- ausmacht. -Soll sich Frankreich dieses Geld verschaf-
fen, sollen wir diese Annuität WM machen? Die Pariser Kon-
feve-ng hat Scha-tzs-che-ine auf Inhaber vorgesehen, sobald der Ge-ld-
bsdavs wieder heruntergsgangsn fft. Werden wir diese Schatzscheine
den alliierten und -neutralen Staaten verkaufen Wmen? England
hat UMS versprochen, sein Guthaben nicht flüssig zu -mache», wenig-
stens vor Ablauf vow- 5 Jahren -nicht, und feinen Markt -offen zu
Halter L- ' r ab schließlich ebenfalls zu, datz die französische
Re-ai eru-na aUi der. Par Le r Konferenz habe Opfer, bringen »Men.

Ikk MSkllMM RülUMW.
Die EnLentspolM am Scheideweg.
Bon Hermann Silbe rschm-i-dt.
Di« neuesten Forderungen der Entente sind merM-ba-r, M-r-
stber dOcht -in uns-ersm Volke 'kein Zweifel. «er sbenfv enffM-cht
«s dem Wnchche unseres Volles, datz das Kabine« sich den Weg
AU weiteren Verhandlungen -nicht v-e-vschütten und sich
von unseren -deutschnalionalen -Katastro-hhenpolitikeru nicht ans ein«
Bahn drängen kaffen darf, auf der di« weiter« Berhandl-un-g ausge-
fchloffen wäre.
-Solche -Handlung wäre -unNug u-Nd den Absichten und Inter-
«si-en der grotzen Mehrheit des Volles zuwider.
Boi unserem VoK-e fft der gute Wille vocha-nden, bis -zum
AeUß-ersten die Pflichten zu -erfüllen, N-e aus dem FriedenZvectra-g
Metzen, das betuNd-et aufs neue der A p p -e l l a -n L -i e Arbeiter
der Welt, den die Gew-eMchastszentral-en in ernster Stunde
hinausf-andten und in dem es heitzt:
„Das deutsche Boll hat sich -bereit erklärt, im Rahmen der
MdKcklle.it den an-gerichteten Schaden Wieder gulMM-achen . .
In den Pariser fo-g-nan-nte-n V-orWläg-en verlangt die Entente zu
bestimmten Terminen f-e-st« Golddeträg-e -und daneben v-a-
ri-Me Betrags in Gestalt von 12 Proz. unserer -gchamt-en Ausfuhr.
Da-zu kommen noch SachAbferung-en a-n Waren, deren llmfan-g und
Gattungen sich heute nicht annähernd übersehen lassen.
Von- 'vielen Tachende-n deuks-cher Bürger wird zurzeit dis Frage
erwogen, warum wefft Gr-ankr-eich hartnäckig die besten Möglichkei--
ten der Wi-edergubmachun-g zurück, die Deutschl-arch im W i e d-er-
aufbau Nord f rankre i -ch s leffteir 'könn-t-e?
Die Frage ist -zur Stunde fchr emst und ver-dwnt einWh-ende
-und sachliche Prüfung. Sie dürfte geeignet f-e-in, auch in London zum
Gegenstand -der Verhandlung gemacht M werden.
Die -Wache, -datz Deußchla-nb zum Wieber-aufba-u «och nicht zuge-
läffen wurde, ist -nicht fein« Schuld, wenn auch in -einigen
deutschen Zeitungen- -der Versuch eines Nachweises -um-teM-o-m-men
wurde, idatz Deuffchkuck mit Angeboten uüb -Vors-HlägW in Ve-r>zug
Nebli-eben sei. Neuerdings sagt Baurak Be-rfftsr m Nr. 57 her
„Vosi. Zeitung":
„Nach ihm geworbenen Mitteilungen scheinen die -von der
beu-tschen Regierung bisher geinach-ten OrganffationÄvo-rschlätze M
wenig auf di« Mentalität u-nh Bedürfmff-e der franMffchnr Seite
' Rücksicht geuv-NliM-en zu haben."
Di« Einwäüde erster Kategorie find dadurch widerlegt, bah
Deutschland bisher drei Angebote -g-c-m-acht Hatz wovon bis
Kur Stunde bl-e f ran z ö -s i -s -ch. -e Regierung auf >k e i n -e s ei-n-
g«ga-ngen ist.
„Malin" und „Gcmlvis" berichten am 20. Januar, Latz n-eMch
M Paris der dritte -Kongretz des Baugewerbes rmb -der Sffsntliche-n
Arbeiten in den zerstörten GMitew stattfand. Es heißt dort u. a.:
„Da -es im Wiederaufbaugebiet an den -notwendigen
Baumaterialien, insbesondere an Hotz Mb Dachziegeln
fehlt, so nahm der Kongreß einstimmig eine Entschließung an,
-atz deutsche Wie'derguÄn-achu-ngsli-esirungen dicher Art ange-
nommen werben könnten. Ms man aber Mr Frage
einer Mitwirkung beuchcher Arbeitskräfte kam, erklärten einige
Mitglieder, die ihre Ruinen möglichst rasch wieher aufgevichtst
sehen wollen, datz die Zulassung beuff-chev Arbeiter in gewissem
llmfang und unter gewissen Garantie« -zuläM wäre. Andere
Mit-Keder wendeten sich mit Hcsti-Mt gegen Hiesen-Vo-Hchiag,
der s-chlieM-ch beinähe einsti-mmi-A -in folgender Resolution abge-
ldhnt wurde: die Geschädigten würde» es vorziehen, ohne Unter-
kunst zu bleiben, als ihre Ruinen von den Zerstörern wieder auf-
gebaut zu sehen."
Aus diesen unb Ähnlichen Pressiäußerungen ist erstchKich, -datz
M Mohn enden Gründe ganz an-derer Natur sind, als Baurat Beu-
ster anMN-e-hmen scheint.
Anders in Deutschland. Die d « utsche -n B auar-bei t-er
waren von vornherein bereit, in grotzom- Umfang a-n -dem Wiederauf-
bau teitzunchmen. Bereits im Dezember 1918 versuchten die Or°
ganisat-ionen mit den gleichen Orgamsa-tionen auf der anderen Seite
in Verbindung zu kommen, -nm -das -erforderliche -Einvernehmen
herbeizuDhren u-üd alle Bedingungen k-ameradlschaftlich zu Devein-
baren. Leider zunächst ohne Erfolg.
Zwischen -der de-rchchen Regstr-ung u-n'd 'den GsweÄschaften- kam
aber Der die ideellen, sozi-cffen uD mat-eriellen Beidingunge-n-, unter
Lenen die deutschen Arbeiter am Wi-ederau-sbau -teilwehmen isollten,
-eine volle -Einigung züst-ande. Diese -Bo-rschläge bildeten die Grund-
lage der Bechandl-ungen, die vonr August bis Anfang Oktober 1919
in Versailles siattfaNden und an -denen Beauftragte der deutschen Ge-
werkschaften teNnckhm-en.
Bis zum 2. Oktober war die Angelegenheit soweit -geklärt, datz
-euch auf fra-nlMffcher Seite dem Gedanken nicht -mehr widersprochen
wurde, daß einmal die Deutschen am Wieberau-fbau — zunächst an
Aufräumun-gsarbeiten — teiln-chmen sollten und zum anber-on- sie a-ls
völlig Gleichberechtigt« persönliche Freiheit und Sicherheit genießen,
idem deutschen sozialen Recht unteistchen, und ihre -Lebens-Haltung,
-sowie Lohn- u-n-d Arbeitsbedingungen sicherg-sstellt werden sollten. Die
Franzosen versprachen, bis ^.Oktober an- uns ein S ta t ut zu
Überreichen, in welchem die näheren BedinMngen sormuliiett fein
gellten.
.. .Dieses Statut ist ni e über r-eicht w o r d«ni Damit »ch
öle lsranzosffche R-sgieru-ng M Verzug. Ebenso unterkch sie jede Ge-
genautzcrung auf den so» der ideuffchm Regierung in Spa -unterbrei-
teten Vorschlag.
In allerneuckster Zeit — Ende 1920 — hat ein Delegierter der
deutschen Regrerung -den Delegieri-en- der franMSfchen Regierung
nahegürgt, datz Drutsch!« n-d seme Leistungen Wr Len Wie°
derausda-u -Frankreichs erheblich vermehren Knute wenn
es mit Arbritsl«istu n-g«n Len Wiedergujbau förder»'jvMtte-

Die deutsche Delegation für Loudo«.
Dr. Simons und Dr. Wirth «ist mnrm Stab von SachverstLDigen.
B«rl-i-u, 9. Fchr. Wie wir hören, wind sich bi« deutsche
Re-gieru-n-g auf der London«« -Konferenz durch -den- Reichsmi-nPer
des Ae-ußeren Dr. Simons und Len Roichsfina-nMninister Dr.
Wirth -vertreten Wen. Die Minister worden dv-n einem
Stab -politischer, hauptsächlich aber finanzieller und v-oKsw-ichchaft-
li-cher Sachverständiger be-Mtet werden. Die Sa-chs-eostäst-
digen sind -be-reits Mr Mitwirkung an der Ausavbeit der dmHchm
Gegenvorf-chNge her-MMzogen worden.
An der honte im -Auswärtigen Am-k stattfl^donden Sachvevstä-n-
digenkonfer-eiH zur Besprechung der deutschen GegWvorWaige -neh-
men auf -Ein-l-adung der Regierung die Herren teil, die sich auch schon
an den Vorach-eite-n für bi« Brüsseler Konferenz beteiligt
haben, darunter auch Vertreter -der Avbeitechchast, -im gangm etwa
40 Peson-en.
Die deutsche AutwoVt auf die Einladung.
B-evl r-n, 9. Febr. Die Pariser ^Abendblätter berichten, daß
die deutsche Regierung dem srauMMche-n Gchchäftsträ-gcr Laurent
in Bersin Dienstag vormittag bas -solg-en-de -Ar-de m-em-oire über-
reichen sich: Die -deutsche Regiemm-g nimmt unter Hi-nwois auf die
Unterhaltung, die zwischen Sr. ExzeöllW dem fr-aWösifchen Boff-chäf-
ter und dem Reichsministor des A-su-tzer-en stattgefundsn hat, -die.
Einladung, die Se. Exz. -mi-tbestäkigt hat-, a-n ustd wird am 1. März
-bsvollmä-chtig-te Berketer nach London schicken. Si e s -etzt dabei
voraus, datz- bei -dsn VechaiNdl-ungon auch d i -e V o rs ch -l ä g e
besprochen weödon, deren A-ntevbr-eitung auf der Konferenz Li«
deuLfch -e Regierung sich Vorbehalt. gez. Simons.
Die Kosten der Eniente-KomiMonen.
Berlin, 10. -Febr. (Priv.-Tel.) Das „B. T." gibt einen
Ueber-bR über die Höhe der Kosten, die Deuffchland aus der M-
terhasiungsMcht -er E-ntont-ÄominWonen erwachst. -Etwa 2500
Mitglrcher von EnteMekommWoneN wellen gegenwärffg in Deu
lach auf Reich-Softe«», LayW. all«W,,-W Br "
Beamte mrd 133 Mannschaften. Die lln-te
sich au-f Ouarsiergekber, VelPflegungsgelder und Gchä-l-te-r. Die
monatlichen VerMc-gungSg-elder betrag-e-n nach Anordn Les Ge-
neral NMet für den Präsidentsn der llsberwachM n
28 S00 Mk., f-ür General« 21OOO Mk., Wr ObeGen 15 WO
für SubalterEizier« 12 750 Mk., -lln-i-erofftziere 6775 Mk. und
Mannschaften 3500 Mk. Zu di-es-en Verp-flegungsgebL-er-n -kommen
die Kosten für die Quart-ic-re, die bei «inzelnen Gmeral-en mono Sich
r-uiL 12 00-0 Mk. betragen. Danach bezieht «in -EntMch-auptmann
allein aus seinem- Ver-pflegungsgeld bei freier Wohnung mehr als
der deutsche Reichskanzler.
Die Fabrikkontrolle in Italien.
Rv m, S. Fahr. Die Regierung reichte -dem Bureau der Kam-
mer einen Gesetzentwurf über die Kontrolle -der Industrien durch die
Arbeiter ein. Der Entwurf erläutert Len Zweck der Kontrolle und
zAhlt die Arten der Indüstri«! auf, wo eine Ambeitevkontro-ll-e «im-ge-
richtet werden kann. Staatsbetriebe und die -neuen Industrien Men
auf vier Sahre ausgeschlossen- fein; außerdem diejenigen Betviebe,
die weniger als 60 Arbeiter beschäftigen. Der Entwurf enthält Be°
stimmu-nge-n über die Zusammensetzung der Ko-ntrollkommUio-n und
ih.e BeMmsse, di« BerMchtung zur Wahrung der Betr-ievs-ge-
heimnisse fo-wi« BestmriMNgen über Arbefteve-Maffungsit, Arbeiter-
einft-Mingen, Streck uftv.
Die Sachverständige« über das Pariser Diktat.
Berlin, 9. Febr. Im Auswärtigen Amt faA heute eine
Sitzung -von Sachverständigen statt, -um -die deutsche -Stellungnahme
zu den Pariser Beschlüssen i-n der Entschädigungsfr-age zu erörter-n
und die deutschen G-eganvorWäge vorzubereiten. BHo-Mrrs «in--
-gchend wurden -die wir-lschaft-spoWschen Wibkurtzen der Pariser B-e»
s-chlMe bcha-ndelt. Es wurde Wichsich ein E-nger-er Aus-
schutz eingesetzt, dem Vertreter des Handeis, der Industrie, Fin-anz,
Landwirßchast, Seeschiffahrt u-n-d «der -A rd «i t-n-eh m e r a-ngehören.
 
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