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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 11 - Nr. 20 (14. Januar - 25. Januar)
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K-

V




Badische Politik.
Rücktritt ve« AVhAitsMirristers Rückert.
Heidelberg, 19. Januar.
In der gestrigen sozial-demokratischen FraAionssitzung erklärte
Gmosse Rückert seinen Rücktritt vom Amt des Arbests-
mirristers.

chamk ihrer- -vi-genen Maßchinie mchit sei« gonug zu kennen, u-A
da-s V-M -mutzNe Zeche beE*»-

. rsLE^Ltms für die werktäüge BevöMrmrg der Amtsbezirke HeidslSerß, Wieswch, Sinsheim, SpKrWNd SServach, MssSach, .Bnchen, AdslSheisn, BsOers
TarLÄerhrschsfshLjm »nö WsriheiM.


i deut-
MMa-rden
Milliarden
im ÄusÜanide befindlich-es
Kr-Mte, Ne das A-usl-anld
Das Wchrgesetz.
Berlin, 18. Ian. Das Wchvg-chetz -wurde in der Fassung
des Reicksrats gedruckt und g>ilnlg düm N-eichMNnett zu. Es -wird
so Md es Ne Billigung des Kabinetts -gef-undon hat, der Öffentlich-.
kett Derg-eb-en-. Das Wehrmachtsiv-ersv-vgungÄgche.tz wurlbe vom
Reichsmt in erster Lfunig du-rchborat-en. Mm DeckHch-rift Ger Ne
dich-er-igeu Nef-erungen und Leistungen a-w dem Fried-ensver-l-rag- ist
- ' Paris -überreicht wv-r!den.

Polttische Ueberstcht.
25—38 Milliarden deutsches Papiergeld im Ausland.
B e r «l i n, 18. Ian. Mu Me Frage der aMerk-en Mächte, -Wik
doch «ungsf-ähr der Mtvag des düuHchv» Pap-ieyg-chdes im Auslände
und -Ne Höhe der Mens des Auslandes Deuffchl-ackd -gewaWe-n Kre-
Gitss zu. schätzen sei, wird bsuHchechellS geantw-orßet: Genaue Fiffsm
Gnnm wcidsr Wer den Gfamtdetrag des <im AuislaDe bOM-ichen
dsuHchen Pap-ieng-Mvs Mch Der Ne Höhe der Mens des AuÄla-ndes
vn Deutschland gewährten KrMt-e gegeben -weridon. Cs bleibt nur
der Weg der 'Schätzung- Ferner ist die Summe des im Ausland be-
firMchen deutschen Geldes «uckd der seitens des Auslandes gewährten
Kredite Ms Mindestens 70 Milliarden Mark anMnchmen, ohne daß
dabei Ne irr ausländischem EkgenSuim bef-iMichen W-ertp-aHere '
scher Herkunft berücksichtigt siD-, Ne astf we-ndgstemk 25 MM
W schätzen stnld. Von der GchamHuMme in Höhe -von 70 MM
Mark «HM weniger Ätz Ne HAM
deutsches Pap-i-ergeld. der -größere TM aUf
uns gewvh-vte.

SV SV
Mess« für uns schmerzliche Taff-ache kommt -uns ,Mt unerwartet.
Seit Monaten waren die v-schchiedecksten Kräfte am Werk, die Stet»
lunig des Arbeitsm-Wsters Rückert zu «term-ickieren, Ne- F -e h l e r
uD Leich -t sinni -gk -e i -t e n, Ne in der G-chHD°> Wrung der Ha-
gsUschich-SiciNung vongek-omwe-n warm, Dien Nr reaktionären
R-e-Htsp r-es-se willkommenes Material -immer -w-ich-er g-egc«n«
Rückert Sturm zu sausen. Dabei trat immer de-uLi-che-r zut-a-gs, daß
der Kamps nicht so sehr der Person des Gen. Rückert gast, als dem
ArdeitsminGerium, seinen sozialen und Si-MunWvHgadcn- Der-»
Haupt. Ebensv bestund auch im Zentrum fest lanlgcm eins dem Si-ed-
Lungs-ge-d-ank-en und hem ArbestsmiNsterium feiMiche -agrarische
Richtung, die immer mehr an Boden gewann. Plötzlich mm- trat
nun auch die demokratische Presse -in den letzten Tagen- feinblich ge-
gen Rückert aus. Das „-H e i d e l d e r g -e r Ta g e b l a t -t" z. B.
nahm in seiner Nr. 10 vom 13. Ian. -in einem ArN-ck Stellung zu
„Baden und Württemberg". Es -benutzte m einem red-asti-onellen
Nachs-atz diesen ArÄ-e! zu einem recht unangebrachten persönlichen
Angriff gegen den Gen. RWert. Es schrieb:
„Die zuletzt in obiger Ausführung unseres K-arilsruher Mit-
arbeiters -a-ngrßchMtme Frage gibt uns Ver-anlass-ung zu einer- An-
imeriku-ug. Wir fragen: Merkt denn der b-DGche Arbe-itsMi-uister
Rückert gar nichts von diesen wichtigen Dingen, Ne da Vorgehen
-uDw."
WM» wir auch sowohl in der Frage der Be-re.Mig,untz -von
Württemberg -und Bälden Ns auch in der Ne-cka-rkanaffmge anderer
Meinung sind -wie Gen. Rückert, s-o -müssen wir doch di e Angriffe des
„Hei-deld. Tag-eibl." als völlig- uvbegMndet zmÄckweff-m. Die Frage
der NeuKicherung.bes R-siches -gch-t doch in- erster Linie das Mini-
sterium des Innern und -das «G-chamÄDiuett an. Wir fragen: „Ob
irgend ein andres Ministerium mehr getan hat in dieser Sachs und
ob daher irgend ein Grund vorsiegt, deswegen den Rücktritt gerade
des Ministers Rückert zu verlangen? Ede-HowenG wird mau dieses
Beriantzen- deswegen stellen können, weil Rückert sich erlaubt hat in
der Sache der Neck-aEmÄlsaL-o-n anderer MoiiMijg z» sein, M der
. Wswestdttchche Kaualv-c-rei-n, -was doch sein- gutes Recht -ist. Wem
"nun gar das „Tag-chl-a-U" den Vorwurf erheben- z-u i-ö-M-Ln glaubst
Rückert habe sich in 'der letzten Zeit -um K-Mn«MWnjgs» her-um-
geidvückt, so ist das eickfach eine Lächerlichkeit, über Ne man zur Ta-
geso-rdMMg Dsrg-sht. ,
Trotz alledem hat sich die s-ozia-ld-emokraHche La-pLtaschna-it-isn
mit dem Rücktritt des Een. Rückert einverstanden- e-rKärst weil tat-
s-Schliich die Situation «der Ha-gonWetzaWve eine -ol-chs g-ewocken
war, daß -ein -Festh-alten -an der Person- Rückerts eine schwere S-chä-
dilgu-nlg der Sache -des AD-eAsm-in-ffteriums bcdeUlet hätte. Wag
RAckenk noch so sehr in chrsich-öm guten Glauben- gcha-ndelt ha-be-n' —
-uckd daß dem so ist, wiss-M- alle die, die den Genossen Rückert näher
kemwa'— ss ist nun einmal s-o imIdemokra-Hch-en- Staat,daß ergehe»
muß, -wenn -er- nicht mehr die Mehrheit der Kcttmmir hinter sich hat.
Die Verb-ic-nste, die sich der Gen. Rückert um das wir-ßchasMche und
svziale Schein» Badens eriwvrbon hat, dl-eiden davon unberührt. -
Rückert ist gegangen. Die SoKaW-emokratie wich das Aibei-ts-
min-isteri-UM neu besetzen u-D damit beglichen, welchen Wert sie ge-
r-ab-e Nchöm für Ne Ackeiterff-chcht so wichtigen Mi-nWer-ium heimißt
«ich- daß sie gewillt isst d-i-e Linie -der positiven Mita-rde-it am Ausbau
-uffs-erer daldis-ch-en Heimat auch weiterhin einzuha-l-ten. Jetzt liegt es
-an den -bürgerlichen Parteien, Farbe zu -bükennen- und zu zeigen, ob
ihr 5. -'' " en „llnsähigk-ei-ten uich UnzulHMjchkiten" des Gen-
MWert galt, oder aber dem Arbeit-smin-ist-erium als solchem. Di«

HsiKewsrg, Mijimsch, -19. Lazmar 492-1
M. 4L » 3. Jahrgang

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MMlIÜM, WWllZÄisßA S.»MW
Eine Betrachtung über das RWerwerk der kaprtalistWen
Volkswirtschaft.
Von Prof- Emil Leder« r„ -Heid-Äderig.
In a-ll-m englischen Aeiischr-Pen, Z-e!ikung-M -lchsu wir -lv-ckge Ar»
,UN darlüber, d-ch Ne WirkschD in- der WM -mchit « OckrMNig kom-
stnen kann, bevv-r mW Ne DeMte a-us d-M
Ww-i'ckb-en. And auch in Amerika v-evtr-steu ei
IchäPÄeuve den- StandpuM, man ilMf-e in Europa
M!l!d m-chr aml-eW-n-, Mange Ne Staaitswimtlschajst
Rutw-uen mi so hohem Gr-ade PaWv sek. W-el-ches
Ge Au-slSnd-er daran, hast uckser Bstdget '
isie doch — sollte man -meinen — um so s: ....
Len? Daß Ns ka-pi-baliftHchm- AuÄaMsmachte pr- -MjsWe v
DafiBchs Gkßunb-ung dchoM M- Mr bsgi-ime-m ist -s« Ansei'chm
Wo, b-ätz -ihre IM-rM-en mA demmHcrsn -v-eGvHßsn Gck. Sn wol

Dis Lage im besetzten GeNst.
Koblenz, 18. Ian. (W.'B.) In Anwesenh-Ä von Vertre-
tern der vechchi-edc-NM- Reichsimimst-or ustd- der L-a-DesregiemW- tagt«
heute der.pavliameutarWe Beirat Mr das besetzte Gebiet beim
Reichsf-vMmGar. N-ach emlestemdsn- Worten des -Sta-MÄreM-r-s im
Reichsmin-istevi-um des Innern -Exz. Lewa-L, b-er der Bedeutung des
18. Jan. Mr das deutsche Reich gedachte und Ne neuen MW-isd-er
b-«g.!We, erstattete der R-eichÄkominM-ar str Ne bchetzten ch-SMische»
Gebiete v-. Starck de» Bericht Der Ne T-LtWeit -des Rei-chdko-mm-is-
savs im ver-ganlg«nen Friedm-sßahr u-ckd Der die jetzige Lage M -den
bchetzten Gebieten. In der Mlg-enlden Auss-p-r-ache wuride zunächst die
N-vtwsnNgk-eit -einer baMg-en FertWMung d-es PersvMHch-äidMM-
setzes bchackdelt. Der Vevtr-eter des ReichsmknUer-iums dos I-nnem
-erSlävte, hast der Gchetzenßwmsf mA allen Mi-ttÄn gch-örldert würde,
da es das Reich als eine Thr-onPsticht -achch-e, d-m Pechvnon und den
Angehörigen von Personen -aus-rei-chende HiGe W sichern. Ne inf-ol-ge
der Besatzung -Schaden -an Leiden -unid G-chuDheÄ genommen haben.
Einen s-chr breiten Raum -nahmen Ne Klagen vieler Beiräte
-ü d erdieU e b er- gr 'i f f -e -u n d- Laste n d -er B e s -a Ku -n g em.
E-s sei- nicht besser in dem bchetzten Gebiet -geworden, sondern die Ver>
hästniss-e h-ättsn sich vechchlechtert. Es wurden verMedene g-ravie°
reckde Fälle vorgedracht. Der Rei-chsiko-mmistar svgte zu, daß er bei
der Rheinl-a-n-M vo-rste-siig werde, WaLd ihm Ne nötigen
Unterlagen vvrli-sgen würld-sn. Die -Miw-aidmännWe.Ausübung der
Jagd, besonders im Daunusg-eNet gab zu der Befürchtung Ackl-aß,
baß der dortige RvtwMdstand -in kurzer Zeit -vernichtet sein werde.
Auch hier hos-st -der ReWsko-mmisiar M -ein-em UKer-ein-kommM- mit
den BesatzMigsbchScken kommen z-u können. Einen breiten Raum
in den- -weiteren Vecha-Mun-g-en nahm Ne Besprechung der VeroriN
uung Nr. 64 der RheiulvMomm-Uion be-tr. Bestandsa-uifnchme der
HWfsmittel Mr mMtär-ische Zwecke -ein. Ne si-ne nicht ger-iug-e Er-
r-eWnig M der -gcham-ten B-ov-Meruckg der Lchetz-ten Gebiete herv-or-
Mnus-en Wbe. Die drückende Wohmmgsnot und die NvtwenNgkest
einer erheblichen Steigerung des Wohnungsbeches in txm besetzten
Gchi-et wuride l-ebh-ast erörtert Dd gab zu WüHch-e-n- an die R«Schs-
verMö-ger»sverw-ÄtunG Anlaß. Ein Ventretsr des RoichEchaHmmi-
fteriums enllwi-Lebte Ne TÄWM der RÄchsvenDgensveijw-aÄuckg
auf d-sm Gebiete des EnchchäNg-ungs-, Requisitions- und- Wvhnungs»
bauwesens. In der nachsvlge-Den Aussprache wDdr Wm Ausdruck
gedr-achst daß ge-ge-nlDer den ungch-öuven Nöten und dem durch die
Forderungen der BchatzungsarMem veruchv-chten Wvhnnnigsolsckd in
donj Städten und Gom-e-inden des bchchton GeNe-tes durch das Reich
das meckschenmö-Bichste g-öle-üstet w-eridm -Müfse. Es -wuride hierbei
ausgesprochen, daß Ne B-chitz-er der mA Einq-uaM-srumg beseglen
Wohnungen vielfach nicht mehr wagten, ihre Beschwerden zu
äHer-n, da- sie Aaubt-en, sich der Gefahr -einer Verurteilung wegen
BeleWgung der FamMönaWchörigen uckd der MWi-öder der B-e-
s«.hungstr-uppen auszius-etzen.
Die VsrKturrgZgsgettftSrrde der Pariser
KsKfersnz.
Paris, 18. Jan. Rach einer Londoner Ha»asmeD!ung er-
fähnt Reuter aus Quelle, es Pi wahrscheinlich, daß -mcM
-aus der Pa-r-ff-e rKo-ns-sr-e-id auch -andere Ge-genst-ände als Ne ED
waGnuNg Deußchl-a-Ds, Ne Fm-go der Repia-rasion-en und- de-n- Ber»
tvaig von S-ovros in den Kreis der Beratungen- sich«! werde. Es
könnte sein, daß man sich auch ,mt der Gefahr HM-ästig-e, die durch
den Zußaimm-L-Druch O-sste-rroichs enlistchen könnte. Am konm-end-M
Svcknt-aig -würden Lloyd G-ev-rge -uD Lord Cur-zon mit
-anderen ojM-ellen bMjs-chsn Vertr-e-tern Nach Paris reisen. C!hur>°
chKk und ackd-ore enMche Ber-tve-ter wlü'rid-en sich gl-ei-chtzestig in Paris
-a-lGatten, um nötigenfalls von der Ko-wfersntz zu Rate -gezog-M zu
w-erdon-. Dennoch wüüde der Kreis der Teilnehmer Bchit so- -groß
sein, wie bei dem früheren ZOaMmenWnPön der -allii-rrt-cn MmDer.
t-esim: Ne großen DeWw der EGe-ndchnen z. B sind zum -großen
Teile den Reparaturen und AuschaffungMst-sn geschuNd-st, W-Äche
die L-eistunW-fähi-gkeA des ganzen Betriebes wieder h-erstellen u-ckd
steigern- sollen. Die MN^sSv^minteWützMM«, deren Betrag meist
sehr' De-r-Srwben wird-, v-echWm g-Lfäh-rliche soziale Ausbrüche, uckd
sind daher -als Verficher-Mtzspr-äml-e auch der -ausl-ändWen Ka-Ma-
N-sten und ihrer Guthaben bei- uns Zu bet-ra-ch-tM. H-i-nlg-egen Ne Äus-
Mbe-n Mr Ne Verwaltung und Mr Ne Armee sind unpr-o°
b-MSv, ihnen- entspricht weder fetzt noch fpäterhin- -eine St-eiger-ung der
ErAöugun-g uckd ichow-ei-k diese Ausgaben nicht aus Ech>amiss-sn der
B-evöUerung bestrAten w-erde-n Gn-nen, -vermlnd-ern sie Ne Zich-l-ungs-
s-äWkeit jedes '-S-tsa-SsAürgers nckd- affo auch der ganzen BMswir-t-
schaist.
Heute fin-bm sich wödor im IBa-nd-e noch im Auslands -gutgläu-
bige K-api-ta-llstsn, w-Ä-che wie che!d-om ihre Ersparnisse in gutem- Geld-e
an- Staaten borgen, damit Nes-c dMr -Maschine-n-gew-e-hre und Pan»
zerikr-e-uzer kaufen können, spatechin damit einen Krieg führen und
ihre Wahrung ruim-er-on -und Ne SchM-sn im -einem Bruchteil des
-e-hsmal-S d-arg-ekiehenen Wertes zur-ü-ckz-ahlsn. Ko «MM sich der Ruf
aller Industriellen und -Kaufleute: Weg mst dem Defizit -lm Staats-
haush-aßst man muß sparen, -um Ne Maschine des Warenumsatzes in
Gang zu erhaste-n.
So bÄo-mmt die Ford-eiung nach d-er E-ntwafs-
nun g einen neuen und voNswirWa-Wch v-e-r-Ml-Mg-en Ginn und
Ne sozia-l-istische Pol-M auf Einschränkung d-e-r Rüstungen und Ab-
bau -der MWär-Budg-e-ts erweist sich -Nicht Nur -Ätz po-Wsch, sondern
auch -als voAsw-krsichaMch richtig und notweNd-ig. Denn nicht nur
das Arbeit -e n ist -i!m Wand-e, Ne döuHche -Va-Ma zu- s
dem -das Sparen -am richtigen- Ort ist ebenso notwendig. Jede
MMon weniger für Ne Reichswehr und Ne Sta-a^
deutet ein-e Hebung d-es V-er-tra-u-Ms, bedeutet -a-us!-K
uNd damit H-Ä-ung des WöchseNurf-es und Abbau der Pr-eise. Es
ist eben ui-chjt Nur wiMst, d a ß, sondern- -auch w oran -gespant wird.
Aber die Führer der MpstaststHchen VMswrvHchaft schelin-en die Me¬

so n--

be-
Kr-edste

v-er--
Ge°
kM
. der eursp-äffchen
, . . .. , ... -ch-es In-te-Wsse haben
Ge Äuskände-r daran, blaß ucher Bridget i-n OridNuW kommt? Sind
sie doch -— sollte man -meinen — um so starker, ß-e schwächer wir wer-
Len? Daß Ne ka-pi-bakistischm- AuÄaMsmachte für- -mf-We wink-
schafil-iche G-eßund-ung bchoügt M- sein beginnen, ist -ein -Anz-e-ichen da-»
Mv, d-atz -ihre Gn-ter-efsen mA d-en 'uHcrsn v-eGochten Gib, In a»Mer
-Weise ist das der Fall?
Alle großen Staa-ten- sind an -Äner baWgen BÄebung dos W-elit-
^ha-NdÄs in-ter-eMerst Umsomehr <cks die schlisicheNde -Krise Ne -Mv-e»
'MPichm Warecka-ger M erfchrecksDer Weise a-nschn-Ä-sn laßt. Sie
könnten sich ja — Dd Amerika ßch-emk das zu wolle».-- — zeitweise
eine Erleichterung v-erfchÄffon-, indem sie Waren ausführ-sn und dm-
Kü-ufpr-eis borgen. So lange N-ese Forderungen in -kaufmLnuWem
Sinne gut, d. h. sicher sind, fft der IMWri-Me Mifrield-en. Auch
WMn -er kein -Geßd ech.M, !sv schürsst doch seine Bilanz günstig ab.
Ader -er -weiß -auch sehr -genau, daß er nicht auf Ne Dauer borgen
darf. Er »Mchr sich s-ekst betrüge-», da die Rückstände bald an--
Hchw-ell-e-n wiürd-M -u-D er nicht hoffen könnte, jomaks wi-Klch Ne Volle
'Bezahlung zu echatten.
Der Handel des «Gen Landes mit hem- ander« fft aber nu-x
die SunMri-erung ei-n-er Anzahl privater EMDch-ktzrchWMn urld
wird sich Myer nur M-twickBn könn-en-, w«m> der Abnehmer wirklich
bezahlt, stad- bezahlen kW» «um, — bas ist im i-nkernotidnÄen
-Handel genau so wie An Veük-chr inn-echlM das
wer verdiM-t, d. h. War«- verkacht. -.So wie -also
st-r-Me das wa-s er einikau-st: RMtoffe, UrbeitÄk-rWe,
Gv. Michllch -mrr mit dem bczahl-W Sam«, was -er -pröd-uziert,
.pröduzier-en -iäht, so dann auch ein« VoWsiwir-ßchcht. von der anderen-
-nu-r kauf«, wMK sie «mit Waren bsz-M, i>. h. -affo, wem sie p-r-vdw
z'ie-vt -uD -Ne Pr-odMe -auHührt.
Im- gewöhM-chsn Verlauf des i-nterna-tivnal«n GekchDsvev»
-kc-hrr wird sich der ei-nzelne FDrKank oder Kaufm-a-nn nicht darum
Wmm-er-n- brauchen, wie groß Ne Auchuh-r des Landes -fft, -in welches
-er seine Waren -verkauft. Er wird sich im allgomei-nsn darauf ver-
tzaffe'n Wunen,, baß jedes LaD -im gr-vW ga-ntzen soNel! erzeugt als
N§ verbraucht -und daher seinen Verpfti nachkomm-sn kann.
Dem Ne kapA-aW-ksche Wi-rHchaftsv-wnuckg sorgt ja im grvß-M Mr-
gen und auf «die Dauer dafür, daß kein KaHrmmn, k-e-in In!b>ustri-ell-er
m-chr K r-chA sinh et -als er v eridimt, affo mchr Produkte bszi-ch-en ka nH,
Äs er zu bez-Men vermag. Wuschungen mögen! vorko-mmem be-M-
-gerffchs Ba-nck-ervtte (wobei <Ho KaMMstm «ch Kosten der TWgv-
imeiDei-tz lchen) sind keine Seltenheit, aber Sm gamg-en sind alle M-em-
fch-e-ni durch ihr eigenes Interesse darauf -angewiesen, -das Gleichst
chicht -iu ihrem 'privatm Hauch-alt -h-e-Mstellen. Da -nun Ne Bilanz
der V-olfsw-irHcha.ft -nur Ne Summieruntz der Ml-aWM aller Pridat--
wir-ffch-asten ist, s-o fo-rgt das gl-eichm-äß-ige Interesse der K-apikasisten
Ämich Ne ganze WM hindurch -dckMr., daß -sich der Mternasio-nale
Berk-ehr trotz -der B-eöfch-i-edeich-eAen der Währung, der PrMMo-W-
«n^ichWc-it, her R-echtsvödnu-mg-en ugw,, kurz, trotz aller Trsunuu-g
der Mr-Waftsgebiste, doch »SaSv.glatt -und gchcchrlos -abwick-M. -
Aber Hche Erwägung ist -an -eiweiin Punkte unooWändig; die
BolkswirHchaft besteht nicht ^u-r aus -der SuMMier-ung -der GinzÄ--
wirchchasten, sondern wir müssen auch noch die- W-i rtfchaf-t des
Staat-es betrachten. Mose kann mit einem Defizit aUMchr».
Sie hat auch in allen MWärstaatsn -vor dem Kriege mit einem schl-A»
chsniden DefW z-u kämpf« gehabt. Daß- Nes-es sich trotzdem nach
außen bemerkbar machte, lag daran, daß der «Staat -meist im Stande
war, das D-eMt durch Anleihen -im- Inlande öder im Auslande zu
decken. Dabei- habe» «Ho die -eigenen oder fremden- Staatsbürger
Ersparnisse, Ne sie auch hätten gebrauchen können, dem Staate ge-
A-chen, in- der — wie sich jetzt z-eiK — Mhe-r'Wen HosWung, ein-
mal denselben Wert -zuMckerha-lt-en. Das staatliche Defizit -war schon
damals ein Anzeichen dafür, daß in -der VoKZwir-Hchaift mehr ver-
«bvcmcht als,pröduzier-t wuöd-e. Der -es fand-on sich immer Leute, «welche
-dieses MißvechEn-V durch Hingabe -von EchÄmGen ausgl-i-ch-en.
.Die Aoichner r-uiMcher, österr-Ächischer, d-euHch-er, Der auch fr-anzö-
IWcher und selbst engl-ffcher Anleihen sch-en jetzt nur zu deuKch,
'iwÄcher Täusch-ung sie unte-rlagsn.
Dicsc E-rfahr-ung ist den- kap-ita-lWsch« Schichten- in- die Glie-
der gefahren. Wenn heute Staaten mit Defizit wirtschaften, so ist das
öi-n Zeichen dafür, daß im Inmer-n mehr verbraucht als produziert
-wild. Sie können daher ihre -Einfuhren nicht mit Waren bez-ahl-en.
'SÄl mau ihnen kreditieren? Woher -werden sie denn später bezah-
len. Freilich, es wäre ungerecht heute schon von- den Staaten,
welche durch einen schweren .vierjährigen- Krieg hindurch ge-gaNgen
sind, die fofovtige D-cg!cichung Mer ihrer Verbindstchkeiten- zu -ver-
«l-ang-en. Der sie -müssen Garantien dafür geben, daß. sie es -wenigstens
in ZÄmist wenden- tun können. Das wind Der ckur der Fall sein,
wenn sie ihre VolkswirHchast rasch und -zweckmäßig selbst wieder auf-
bauen. Dann ist au-ch M Möglichkeit v-ochanden, daß sich die Ba°
tuka bessert uD- daß das liefernde «Ausland Ächt «n!ur am Verkauf
«der Produkte, sondern auch «och a-n der V-aMta-bewegung profitiert.
Eine solche günstige Entwicklung ist -Der umnögkich, wenn- die
ErenGo VoSkswir-Hchaft -schlecht w-irstchafte-t, allso -mchr verbraucht als
He ers-eug!. Allerib-in-gs — sie m u tz bas jetzt tun. Dann soll sie we°
chsMens nm produktiv verbrauchen, also Ackl-agM schaffen,
«ve-l-che die Produktion in Z-Duckft steigern -werden. Das Defizit -im
Staats-haushalt aber ist -ein Aeichau dafür, daß sie unpr-o-
dMiv verbraucht. Zwar darf man auch da- nicht DeMchUch ur-

r Indu-
 
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