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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 21 - Nr. 30 (26. Januar - 5. Februar)
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Tageszeitung für die Werktätige BsvötteeunZ dsr AmisSeZLrks .HeiöekSerg, WiesZsch, Sinsheim, Eppings», EtzstSsch, Mssösch, Buchs», AöeishsiM L'sxSsrg
LMKerhischsfsheLm und Wsrthsim.

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ZN Wlg Sk WU KWMkkUVWW
Von Th. Kotzur, M .b. R.
Nachdem die Bewegung des Million-enheeres der Reichsess-en-
hahner ihr. Ende erreicht hat, av-lK jetzt m den 'BeHaMMkung-en unb
der Presse her Komm-mOm ÄavAer gestM-en, vH her Ausgang «r-
Wgreich war scher nicht. Eigentlich ein «echt mWger Streit anM-
sichis der Tatsache, haß die her Reichskaste aus der Bewegung er-
wachsende Belastung 3200 MMoken Mark beträgt, eine Summe,
Hie sich wahchcheiMch noch erheWch erhöhen wird,, wenn hie Ruck-
Wirkungen her CitzkomM-en-Lv-erbesseMng Wr die Länder und G-e°-
meindebeamten eingetreten 'sinid. Den einzelnen Ländern stehen be-
kannNich Decku-ngsMitel Wrzeit nicht zur Bersü-gung und sie sind <des-
haD ans das Entgegenkommen des R-sichss -angewichen. Der Reichs-
rat hat inzwischen den Versuch 'gemacht, aus den zur Deckung -elifvr-
berkich werdenden «ove«. Steuern bestimmte Anteile -Dr die einzelnen
Länder Zu sichern. Der Reichstag hak Las -abgelchn-t. unter Be-
rufung darauf, daß biche neuen Steuerges-etze erst einmal bekannt
sein Mißten. Mit seinem abWnenben Verhalten wollte der Reichs-
tag mMrKch ksineswegs die Notw-snb-Weit- den L-Äckem K» Helsen,
bestreiten. !
Unter Berü-Wchtigung der zu srwM-etzden echMchonr T-a-rtf-
erihöhung-en Dr Poft und EHenbahn sowie weiteren Steuern ver-
schiedener Art scheint mir die Beantwortung der Frage, vH es sich
E eine erfolgreiche Bewegung handelt, sehr einfach. Die Ein-
kommensvcibesserung mag in ihrer Hohe weder die Beamten noch
die Arbeiter bchri-eb-igen; aber eberffr» sicher dürste sein, daß die übri-
gem BevMeruNtzs'kreHe an den neuen Steuern und den erhöhten
Tariffen auch nicht gerade große Frsuide haben wecken. Go vev-
NfenÄ-icht z. B. der hska-nnt-e Ei-senbahchachma-nn Dr. Hermann
Kirchhoff in der Tagespreis einen ArKel unter der Ä'cherischM:
,Mnffkulartig-e TarfferhöhuNgen", in dem er aus die neue schwere
Bc-lästum-z des Wirtschaftsl-cbens hinweist. Er ist der Meinung,
daß Handel und Industrie, die auf eine Verbilligung des Verkehrs
drängen, diesen „Harden Schlag" durch eine Preisechöhung Mr die
Verbraucher parieren Wecken. Die Verteuerung des Eisenbahn-
ve-Ächos wird aG> zweifellos eine große MiWi-m'MMtz g-Gen die
Eisenbahner hevdorrufen, cbwohl an dem gew'Mgon Fchibetr-ag
im EffenbahUbstriebe die Ahne un!d Gchälter am weniKen- schuld
sich. Ts sei deshalb noch ÄMwl daran erinnert, daß der R-eichs-
WMMrruister Dr. Wirih vor einiger AM im Reichstag ausWhvke,
dis EiieubahnveUwo-l-lung wü-cke GeK im Uebeiisluß haben, hätte
sie ähnlich wie die PckvaÄnLUst-rie die Steigerung der PrMMoms-
-vistenl ausgeKchon. Diche FeWcWung beweist «Ho, daß die Er-
höhung der Personen- und Gütertarife, so unangenehm sic auch
für die Bevölkerung ist, Mncsten an der Verteuerung aller Waren
mäßig zu nennen ist. Vielleicht ist es aus diesem Grunds nicht
MevMWg, daraus hintzUweHen, daß die dUr-chschnMi-che Steig-eru-ntz
her Bezüge des Eij^nbähnpelison-als in den letzten 6 Jähren das
6-—8Isache gegenM-er dem Ichr-e 1913 beträgt. Dagegen ist die
PrÄsste-igeruNg für Vie vor» der EGe-iibahnVerw'aUu-njg benötigten
Materialien ganF echMich M'ößer. Si-e beträgt gegeniM-er 1913
für Beir'cbsmittl-l das ISfache, Kohle das ISfache, Schienen das
2Ssa-che, Stabeiien sogar das 3Ifache. Diese Zahlen flick geeignet,
volle Klarheit darüber, zu verbreiten, daß erstens gegepMer bei;
Geckentwertung und der da-mi-t iveckunidene-n Pr-eiÄstei-gevMg um das
ItHache aus allen Gebieten die Gehalts- und Lötzn'o-ckeruiHen der
EissrMhner berechtigt wären, zdveitms, daß das große MWiacken-
Z>eMt sowie die fv-rtgesetzten Tarilferihöhungen nicht auchchUeWch-
aus die Lohnforderungen z-uUAzuführen flick, und dMe-ns, daß Lis
Tariferhöhung-« unter Einschluß der noch bevorftcheniden keines-
wegs die Preiserhöhungen der Privat! üdustrie übevtrchsen.
" Die bisherigen Darlegungen 'zeigen Zur Genüge, daß die Eis«-
Laihner ihre Bewegung ersM-rerch- Zu Ende fihrtsn. Der Erfolg
ist -uchso bemerkenswerter, als sie das Beckienist beauApruchen können,
nicht nur für sich, sondern für die übrigen ReWsbovmtm und
-ackc-itn eine i'mmechsir beaHt-eMw-evte Ei'ükomm-en-sve-ckesserung
'd'urchgeMhrt M haben.
Gerissene „Politiker", die die Bewegung ihren Zwecken nutzbar
machen wollten mck dabei nicht auf ihre Rechnung gek-omm-en sind,
versuchen setzt Len Eisenbahnern einzurcb-en, das BechaMiMgser-
' gsbms sei viel zu- gering und lege Zeugnis ab von dem Verrat, den
die Gewerkschaftsführer verübt hätten. Diesen leichGersigM Be-
hauptungen gegenüber ist es angebracht, an die früheren groß«
GMcrffchaPMvrpfe zu -erinnern, bei denen trotz wo-chenilanger
Streiks und Aussperrungen! ost in sinaniMler Begiichung viel'we-
niger erreicht wurde. Mit dem Hinweis, daß die heutige Zeit mit
der Vorkriegszeit nicht vergleichbar ist, kann man unmöglich bas
Resultat vergangener Ec'-wecksch-aftsk-ämpfe Mun. Gewiß waren
damals andere Zeiten m.b hatten 10 Pfennige mehr Kaufkraft als
heute die Mark. Aus der auberM Seite aber ist ebenso wahr, daß
das monarchische Deuffchlanb vechMnismWg reich war, währ-enb
die heutige Republik völlig verarmt ist. Umso schwerer wiesen
deshalb die AugOndMe, die das Reich hellte sein n Beamt« und
Arbeitern macht, weil mit jeder weiteren Millia-cke Mark Papier-
gelb ein Schritt mehr MN Bankerott getan Wick. MA Recht sagte
Pa-Ävus bereits im Jahre 1910 in seinem Buche „Die große Bau-
arbeit-er-Ällichperrung unb die Zukunft der A-ckeiterikämpfe im Reich":
„Hillier einer siegreichen Mässeu!bAw-eguu,g kommt den ausgebeute-
ten KlAssen das DtißDerhäl'tnis zwischen ihren Anistrengungen unb
den kapitalistischen BebinSungcn! ihres Däferns erst recht Zum Bs-
VulßHeur nick darum lösen gerade die großen Kämpfe eine gewisse
Verstimmung aus. Die Mastem sichen unter dem Eindruck, daß
man vielleicht doch hätte mehr, erreichen können. Wir mästen uns
aber in acht nehmen, in -einen ähMchen Fehler Zu verfallen wie die
Unternehmer und durch den Erfolg, den wir fetzt errungen haben,
uns Zu einer Unterschätzung der Macht unserer Gegner bei den
kommenden Kämpfen hinreiß« M lasten. Jeder große Ackester-
kampf wirb zu einer allgemeinen AuseiinandeHetzunig Zwischen -dem
Proletariat und der kapitatiPffchen Klasse." ,


Dr. Simons legt die NNauZsLihrbgrkeit der Pariser Beschlüsse dar.

Berlin, 1, Februar.
Haus und Tr-ibiiMN sind D-eHiM. ^Aus ber Dageo-ckMWg
steht die Eni'g-eg-ennahme einer Re-AeWiWs-eriKärllM.
Am M-inistertisch sämMHe ÄabW«t'bs>!nstOich-er mck eine FW:
von Regirru-nas-v-ertMern unid Beritretern der LZnbm, Die Diplo-
ma-tenlvge. ist ebenfalls starL besetzt. Der WevrÄchHche Vevcketrr,
die Bectreter der Tschecho-'Slvwa-kei und der Schweiz ftck anwefsrld,
-desKsichen der 1. Bc-Hchaftsrat der frantzöWchen BüHchalsi.
Präsident L ö v-e erSHnet die SitzuW ßmiz nach 4)j. Wr. Er
erteilt -das Wort den: Rsichsminister bss Aeußern.
Dr. S-imons: SsVen hat eine poNHche VechaMuns solche
Beriw'irrung in -den Köpfen a'NMr-ichtck wie dm Pariser Bechaick-
liungen. Eben war der SeyidoWsche Plan erörtert. Run kommt
die neue Note. Der Minister WGert nunmehr den Verlauf der
Verhändku-Ngen unb bespricht den 8ichM der Note. AMpfonb an
Spa ist di-che Note zustande gekommen. Von d-e-n Beraw>ngen in
Boulvgne ist uns nie -etwas bcA-nck geiwvcken. Diese Beratungen
sinid in Spa, garnicht erwähnt worbe. Genif kam nicht zustanbe, unb
die Verhanbüungen verzögerten sich immer mehr, Maß ich eine
rasche Regelung angeregt habe. So kamen die Brüsseler Verhanb-
lung-e-n zustande, bie dann aber auch rchne endgültiges Eugebcks v-er-
taK wurden. In Paris wuck-e das BW anders. Der Seybvuxs-che
Bochchkag trat ganz zuÄick. Die Vorwürfe, baß die dbuHche Regier
rung nicht seBst mit positiven- Vo-rfchlägM- herivorgetr-etM sei, treWen
nicht zu. Wir haben solche gemacht. Sie flick -aber nicht beant-
wortet worben. Auch in Spa haben wir Vorsichtige gemacht, die
alleckmgs noch nicht ei-Wch-enb sein konnten, aber -doch u. a. einen
'FinanMerungspl-an -enthielten.' 'Sie sinid unter den Disch gefallen.
Pläne alternativer Form M machen, Mange Oberschlesien noch eine
uÄg-Märte Frage bildet, halte ich für -unmöglich. DaW kommen
Mere amgMÄm- -'«fchchiMHim BechMM« und die unstete Va-
kuka. Wir haben auch gegenüber dem Seybouxschen Wm keine
BMngun-gen gestellt Wir Haden nur -Märt, baß wir leine bim
Derld-n Zahlen c-ngeb-en könon. Der frvzSWHe BoHchsNer selbst
habe ihm barauiUn erMrt, baß dazu in Brüssel Gel-eseicheit sein
wecke. :Hört, swvt!)
Minister Dr. Simons Mb Mann einen -ll-ebeMÄ Wer den
WM dsc Repara-tionLisiage und fuhr svvt: Wo bleibk hie Anrech-
nung dessen, was wir schon geleGst? Auch -ist nicht gchagit, ob wir
bei Ausgabe der Brstds die beim WaU-enMWa-nb hinterilegien
Schatzs'cheme zuMckeihalten. Das -NE Programm enchW affo- lln-
klacheilcn und WckerfprKchei VarivM Summen düchen uns nicht
a-uferlegt werben. Desgileichsn stick nach dem WaUenMWanb nnr
30 Jahre der Wgung vvmchehen. Bon allem ist keine Neide mehr.
Es Müßte doch WgGM werden-, »wie hoch der aNgerichtete Scha»
dm eigentlich ist. Was Franijkr-eich bisher allßgewendet hat, ist ver--
schköuidert wock-en ohne baß nur eine Mauer aussgebaut wo-cken ist.
Die Schätzungen der franMWeu Sv-chperstänLigen sinh Herrn
Poincare zu nickrlg echchionen. Sie sind erhöht Wochen; aber
d-euHche 'SachberstäMM hinguzichen, ist Aemanb eingefallen. Die
Summe, die jetzt angegeben -wich, scheint Mo mehr ober weniger
wiWWich zu sein.
El-Mionoeall Ha-L seincrgeit selbst e-Märt, baß ein EmgrU in un-
sere Freiheit nicht beabsichtigt fei. Von- -einer ZMMrolle war nie
zuvor die Rebe' Die Regierung ist sich 'darüber Kar, daß brr Wog,
der vor-geMagen wirb, umyraMsch, unb somit uhgan-gbar -ist -unb a-uf
eine wirffHaMche VerWavllntz hinauslällst. Daran änbern die in
Aussicht gestellten Reba-Wtze von 8 uO 6 Pwz. nichts. Die En-
tesite MM vielleicht, mir Knnt-en im Auslanbe eine AnMhe auf-
nehmen. Das ist einfach unmöglich, zumal die Bestimmungen der
RWarationÄkommUM hier schon -eine Barriers gezogen haben. Es
wiöcke also auch nicht einmal das LaM m Frage kommen, das die
Alliierten wegen des Krieges finanziert hat. Die Zollabgabe ist eine
EckrossMug der deutschen Industrie, Muß das MMuck sie tragen,
so wirb der 'Absatz erschwert. -Ist das nicht möglich, so muß sie der
Arbeiter tragen. M-fangeneMrlbeit ist stets eine -unkiebfame Kon¬

kurrenz der freien AckeA. Wir werben 42 Nähr« lang Gefantzener».
arbeit leisten Müssen. Ich Möchte bei hicher'GelegenheÄ aber -die
Frage aufwerfen: Man soll nicht gla-ub-em, daß man, wenn man diese
Vorschläge -uns b-och -als Diktat gebe, so viel aus DouWbaick heraus-
rvirchchaften kann-, wie man- jetzt sich vv-MÜMmt. Wenn- der Deut-
sche etwas leisten soll- muß a-W-Mert werben an d-sn freien beu-ffchen
Willen. Aks Sklave arbeitet der- Deuffche nicht so viel wie als freier
Mann. Das wird- sich zeigen, wenn es so kommen- sollte, daß die
Alliierten in so Mertriebemr Weise -ihre FockerunWn auijstellen.
Rck-ner kommt ach 'die Stmisb-estimmuntzen zu sprechen, die er noch
nicht amtlich erhalten habe, hie er aus -einem Interview erLM-mm-en
habe. Infokg-e Zwischenrufe der äußersten Linken Met der Mini-
ster, seine re-iui obj>M-ven Aeußeru-ng-en nicht durch ZiwW-ünrufe zu
stören. Zu den Strafbestimmungen gehört auch die evensi. Ein-
richkmg eines öigene-n cheinischen Zollgebiets sowie Ne NichtcMf-
mahm-e in den V-Werhunb. Der letztere PuM intcreffiert Uns we-
niger, solange wir noch nicht den Antrag auf Aufnahme in den Vvl--
kerh-unb gestellt haben. Ied-enfalls hat der BöKerbunb, so wie er
jetzt ist, nicht viel Verlockendes für uns. Also die RegreriuNg kann
in beim Arrän'gement nicht die MöM-che -Gru-Mag-e für weitere Ber-
Ha-Mungen sehen. Es ist aber- ihre PMcht, alle Mitlbl anWw-sm
den, um zu enHpreche-O-en d-euMichen- G«gmvorW-Äge zu kommen.
(BchalU
Präsident Löbe beantragt die Sitzung jettz zu vc-rtagen u-nb
We Bchprechung echt morig-en vorW-nehm-en, nachdem die.Fräktionen
dazu Stellung genommen haben.
Mg. Hoffmann (Kommunist) erhebt gegen den Verta-
Wnssantra-g Eichpru-ch, -Mas zu stürmischen EMüstuU-gK-ufsn ABaß
gibt.
Abg. Müller-iFr-an!ken (Sog.): Die großen Parteien ha-
ben -den. Wunsch ausg'Hproche-n ,-erst morgen -zu ber Rck-e de« M'i»
'Mfters Stellung zu n-chim-en. Wir sinb deshalb für den Antrag des
Presidenten.
Ab-z. Schiffer (Dem.- protestiert gegsm den Ton der Aus-
-sührunge-n des Ws HoWmann mck betont die Nv-LvenhWeit, ange-
sichts der Bedeutung der Debatte, jedes Wort auf die Wagschale
zu legen,
Mg. Led-ebonr (U.S.): Trotz anfänMcher Bck-eMn- ha-
ben wir davon Ab staub. genomM«, diche Äng-el-eg-Mheit -duvch el«
GeschästLoMii.ungLL>ebaMe her-abFu!dliZcken. — Gegen die Stimmen
der Kommunisten wirb der Antrag des Präsidenten a-ntzenMnm-en.
-Morgen 1 Uhr: Besprechung der R-eglerun-gs-erikkLvung, EchM-
gung -der 2. und 3. Leßung des Etats, samt den Hi-Äa-Ng a-Hgescho-
H«M Wstimmungen.
B e rfi-n, 2. Febr. Wie hte NAer mNeN«, werben in d-er
heutigen Sitzung des R-e-ichMg«- die Koaktivimpariteien durch -einen'
V-öütreter eine Mm-einsaime ErMrUng abgebe-n, deren WorOa-u-t zwi-
sch« den Parteien vereinbart worden -ist. Die übrigen Parteien
wecken besondere ErM-ävumen abtzeben. -Alle Parteien wecken in
dich« Erklärungen ihre Zustimmung zu der Stellllng'niahme der
Rchchsregievung gegeniib-er dsn BeschWssen der Pariser Kocher-eny
kuAg-eben uick sich hinter die Regierung stellen. Nur die Kom-
munisten wecken sich dieser GiW-vWsrvnt des Reichstages ferch,vH
t-eu. In den Besprechungen der Part-eiWhr-er mit dem- ReichsMinh
ster des Aeuß-er« über die EMräffnungsIsrage herrscht Uebereln-
st-immunz darüber, daß die BeiMmiMnnWn a-nerikannt wecken müssen-
ftcka-L» sie -nicht über den Vertrag von- Versailles hinausgchen. Dar
tun sie aber in der Frage des LuMhrtwefens unb es soll auf dem
Meige der SaHvcrstärib'iige'chchprouchng'en versucht wecken- bie Le-
benÄnit-ereffM der -dcuHchen LuftzeuginidUstrie zu schützen. Auch
kommt die Einigung auf ein Schiedsgericht in Frage.
Wie die „Boss. Ztg." hört, wird der bayerische Ha.Pelsmitzffter
H a> m m, der den B-chpr-echUingen in Berlin beigsw-ohnt hat, heute
nach München fahren, um d-sm Minist-e-r-präsident-e-n v. Kähr die
Berliner Aufsagung in der Einwohnerwchrfrage voMtragen.

Diesem Urteil von Parvus Dge ich -noch hinzu, baß Ne letzte
große Effenhahneckew-e-gUng Nicht, -nm eine AuEeinanberse-tzuNg
zwischen den- Reich-rbeamtsn unb -Arbeitern auf -der einen und der
kspita-listifchen KSa-sie DeuiWanbS auf d-er arckevm Seite, sondern
vieSmchr ein Kampf gegen die gesamte Staatsgewalt war. Wenn
die Cis-enbichner auf Grunb ihrer gMMsenen WicheiÄfvoM trotz-
dem siegreich, blieben, so siegt gerade für sie um so mehr Gruhd
vor. den er-rüngenen Erfolg nicht zu veMeiner'm inbem sie die v-o-r-
hahdenen Mach-Smitte-l unid Kräfte des Gegners etwa unt-echchätzen.
Wenn nun auch das ergi-Me Refusta-t Anlaß Zur Anz-ufr-i-eben-
heit gibt, weil die uNsvzi'al'e AWufung uNböflUeiiba-r ist, so, börste
aber den E'isenbahnern doch begannt sein, daß von der SogialbMw-
kra-t-i-schen Partei schon in der Nationakversa-mmliung der Versuch
gemacht wurde, eine gerechtere Abstufung heckeizUsühren/indem
sie be-antra-gte, den b-e'weOicheni Teueru-ng-SWschlag so abMstufen, daß
die unteren Beamten 60, die -mM-eren 50 mck di-e höheren 40 Pr-og.
ech'iel'ten. Die Bemühungen Weben leider erfolglos. Auch jetzt
in -der letzten Bewegung ist der Bers-uch gemacht worden, eine M-
Mfung nach Gehaltsikla-ssen un!d ckchit, wie es die Regierungsvorlage
Vorsicht, nach Ortsklassen zu erreichen. Die Widerstände, die dem.
im Wege standen, waren so groß, daß sie von den Gawerffchäfts-
Führern nicht überwunben wecken konnten. Deshalb bödguteik aber
-die Zustimmung zu dem Berha-MungseWebnii-s nicht di-e Preisgabe
das berechtigten Achpuu-ches auf eine anderweitige AWHunlg der
Touevungs-zMge. Die g-eweriffchaMche T-äNg!keit zur H-erbeilW-
vuttz besserer Erstcu-Zverih-MtiMe kann -s-Mstber>Mn>Wch «u- -in
El-apper. FoMalKe -eW-eken -mck unter bi-efom GGDspuM be¬

trachtet, ist die letzte EiMmwensveck-e'ss-erung nur eine Etappe auf,
dem Wege zur Schaffung gesicherter ExisteuWech-KinGe, die auch
-den R-eichsbeamtsn u-nb -a-rbe-itern die Teilnahme an den Kultur-
errung-e-nscha-len ermöglichen.
Politische Ueberstcht.
AuLlandLstßmnten zu den Parifsr
ENifchLidungsN.
Die „Basl-er Nachrtcht-e" beizeichn« das Resultat
der Pariser Kvnf-er-enz als s-ohr traurig unb schreiben: Die
Konferenz hat so gecrbeitet, wie wenn ihr Ha-u-pHweck der Abbau
der wAGchaM-chen Exi'ste-n-zmöAiHk-eiten Deutschkanids gewchen wäre.
Auch das „B asler Blatt" vc-rurtesit unter Kennze-ichnung
der schweren Kvnisequ-entze-n für die Neutral« die von Paris dik-
tierte Aubfuhraibg-abe auf das schärfste Mb sieht voraus, daß zur
Durchfuhr u n g -dieserAbg a b e das neutrale Ausland wie-
der die gange fatale, ' w-ir-t-schaftli ch-e Kontrolle und
Hand elsfvionag-e, die wWrehd des WÄKrisgs g-Müht
habe. Wer sich ergehen lassen müsse.
L o nbv n, 1. Febr. Im Mittelpuiiikt des Int-eresses sieht di-e
von Deulschka-nb gdfockerte Reparation, insbesondere -die Frage
der Haltung Deutschlands. Die Urteile gchen weit aus-
ei-n-.n,-r >.-r posiWben Ricktung der Blätter eNtspre-cherb. Wäh-
vcula - „M-anchOer Guardian", Westminster Gazette" mck ,Mar"
 
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